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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2018

Faszination Pinguin

Unverfrorene Freunde
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Pinguine sind beliebte Motive. Sie sind ja auch putzig und niedlich. Dabei herrschen aber oft Klischees über die Seevögel vor. Mit diesem Buch möchte Klemens Pütz mit den Vorurteilen aufräumen und auf ...

Pinguine sind beliebte Motive. Sie sind ja auch putzig und niedlich. Dabei herrschen aber oft Klischees über die Seevögel vor. Mit diesem Buch möchte Klemens Pütz mit den Vorurteilen aufräumen und auf diese besonderen Tiere aufmerksam machen. Denn die Pinguine brauchen Freunde.

Das Buch untergliedert sich in drei große Teile. Zuerst wird behandelt, was Pinguine an Land machen. Das umfasst zu großen Teilen das Balzen, die Paarung und das Brüten. Im zweiten Teil geht es ins Wasser. Es wird aufgezeigt, was Pinguine fressen, wo sie ihr Futter herbekommen und was für Strecken und Wanderungen sie dafür zurück legen müssen. Im letzten Teil geht es darum, warum und wieso Pinguine gefährdet sind und wie ihnen geholfen werden kann.

Das Buch ist toll geschrieben. Man hat oft gar nicht das Gefühl, ein Sachbuch zu lesen, sondern einfach die Erzählungen und Erfahrungen von Klemens Pütz zu folgen. Er mischt die Fakten und Zahlen mit amüsanten und auch spannenden Anekdoten aus eigenem Erleben. Das Buch ist gut strukturiert und nachvollziehbar aufgebaut. Hin und wieder gibt es kleine Informationsboxen, die noch detaillierten auf bestimmte Dinge eingehen. Im Mittelteil befinden sich zudem einige vierfarbige Bilder von Klemens Pütz selbst, damit man sich die Pinguine auch besser vorstellen kann. Ein besonderes Detail fand ich auch die Vor- und Nachsatzkarten, die das Gebiet um die Antarktis zeigen.

Das Buch hat mich so einiges über Pinguine gelehrt. Es sind solch individuelle und interessante Tiere. Nicht alles ist immer schön, was man erfährt, aber es ist nun mal Fakt, dass der Mensch stark in das Ökosystem eingreift und auch die Pinguine davon betroffen sind.

Ein tolles und sehr informatives Buch für alle Pinguin-Fans, die die es noch werden wollen oder sich einfach weiterbilden möchten.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Das Beste kommt zum Schluss

Wynne Shane Trilogie
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Emily fühlt sich von Gabriel verraten und macht sich allein auf den Weg nach Irland, um Emilias Vergangenheit auf die Spur zu gehen. Sie hat jedoch die Rechnung ohne die Ursprünglichen gemacht, die immer ...

Emily fühlt sich von Gabriel verraten und macht sich allein auf den Weg nach Irland, um Emilias Vergangenheit auf die Spur zu gehen. Sie hat jedoch die Rechnung ohne die Ursprünglichen gemacht, die immer noch die Weltherrschaft an sich reißen und den Gestaltenwandler an die Macht verhelfen möchten.

Dieser Teil hat mir von dieser Reihe am besten gefallen. Auch wenn es in den vorherigen Bänden schon immer um viel ging, war die Stimmung in diesem noch etwas düsterer. Irland als Schauplatz hat diese Atmosphäre unterstützt und verstärkt. Zudem habe ich bei Emily eine Entwicklung gesehen. Sie begibt sich zwar hin und wieder noch in Situationen, denen sie mit einem überlegterem Verhalten aus dem Weg gehen könnte, aber sie trotzdem misstrauischer und etwas vorsichtiger geworden.

Neben bekannten Personen werden auch neue Nebencharaktere eingeführt, die in diesem Buch besonders Spaß machen und die Geschichte bereichern, sodass trotz aller Düsternis ein paar humorvolle Szenen nicht fehlen. Emilias Geschichte hat auch ihr Ende gefunden und alle Lücken, die noch offen waren, wurden geschlossen.

Die Spannung wurde kontinuierlich gut gehalten und es gab einige interessante und überraschende Wendungen. Am Schluss merkt man, dass die gesamte Trilogie sehr gut durchdacht war und dadurch die offenen Fragen auch zufriedenstellend beantwortet werden konnten. Trotzdem haben sich die Autorinnen mit dem Ausgang der Geschichte die Möglichkeit offen gehalten, eine weitere Fortsetzung anzufügen.

Ein würdiger (vorläufiger) Abschluss der Reihe, der die anderen Bände übertrifft.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Spannendes Fantasy-Erlebnis

Nijura - Das Erbe der Elfenkrone
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Das Elfenvolk ist in Gefahr. Ein machtbesessener Mensch hat die Elfenkrone in die Finger bekommen und somit die Elfen unter seiner Kontrolle. Nur die Halbelfe Nill kann jetzt noch das schreckliche Schicksal ...

Das Elfenvolk ist in Gefahr. Ein machtbesessener Mensch hat die Elfenkrone in die Finger bekommen und somit die Elfen unter seiner Kontrolle. Nur die Halbelfe Nill kann jetzt noch das schreckliche Schicksal der Elfen abwenden. Sie ist die Auserwählte den unrechtmäßigen König zu stürzen.

Die Autorin entführt den Leser in ein spannendes und magisches Abenteuer. Anfangs wird die Geschichte von Arane und Scapa – zwei Waisenkindern – erzählt. Danach begleitet man Nill und ihre Gefährten auf ihrer gefährlichen Reise zum König, um das Elfenvolk zu retten. Sowohl die Charaktere als auch die Schauplätze werden detailliert beschrieben. Dabei schafft die Autorin es immer wieder die Atmosphäre greifbar aufzubauen.

Auch wenn nicht alle Wendungen im Buch überraschend sind, gibt es einige unerwartete Ereignisse. Vor allem das Ende, so wie es eintritt, war nicht unbedingt vorhersehbar. Auch bei den Charakteren verhält es sich ähnlich. Bei einigen kann man sich sicher sein, auf welcher Seite sie stehen. Bei anderen spekuliert man immer selbst mit, was ihre nächsten Handlungen sein könnten. Das macht es natürlich besonders spannend.

Nill ist ein sympathischer Hauptcharakter. Sie hatte es in ihrer Kindheit als Halbelfe nicht immer leicht. Dennoch versucht sie in den Leuten das Gute zu sehen. Das macht sie manchmal etwas naiv und sie begibt sich unbedarft in gefährliche Situationen. Bei ihr ist durchaus eine Charakterwandlung zu erkennen und ihr Abenteuer hat sie deutlich verändert. Die Geschichte überzeugt auch mit gut ausgearbeiteten Nebencharakteren, die die Handlung bereichern.

Es gibt aber auch einige negative Punkte. An manchen Stellen ist die Handlung etwas lang gezogen und es wird sich in Details verloren. Zudem wechselt die Erzählperspektive öfters mal von einem Satz zum nächsten, was ich persönlich nicht mag. Auch wird hin und wieder unvermittelt ein Absatz eingeschoben, der von einem vergangenen Ereignissen erzählt. Das dient natürlich dazu die Handlung besser zu erklären, aber oft wurde es nicht so gut eingebaut und diese plötzlichen Zeitsprünge lassen einen erst einmal verwirr zurück.

Ein spannendes Fantasy-Erlebnis mit interessanten Charakteren, das manchmal düster und traurig sein kann, aber auch schöne und magische Momente hat.

Veröffentlicht am 28.09.2018

Eine Welt mit Potenzial

Warcross (Band 1) - Das Spiel ist eröffnet
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Warcross ist das größte – und beliebteste – Videospiel aller Zeiten. Die Welt ist verrückt danach und verehrt den Erfinder Hideo Tanaka. Auch die Kopfgeldjägerin Emika Chen flüchtet gerne aus ihrem eigenen ...

Warcross ist das größte – und beliebteste – Videospiel aller Zeiten. Die Welt ist verrückt danach und verehrt den Erfinder Hideo Tanaka. Auch die Kopfgeldjägerin Emika Chen flüchtet gerne aus ihrem eigenen Leben in die Welt von Warcross. Dann passiert das Unglaubliche. Hideo Tanaka bietet Emika einen mehr als lukrativen Job an. Sie soll für ihn einen Hacker aufspüren, der Warcross manipuliert.

Auch wenn ich etwas Anderes von dem Spiel Warcross erwartet – und auch erhofft hatte – beschreibt die Autorin die Spielewelt und die Weltmeisterschaft mit den Kämpfen sehr plastisch und interessant. Die Spiele fand ich zugegenermaßen am Ende eine der spannendsten Sachen an dem Buch, da sie sehr actionreich geschrieben sind.

Emika ist ein starker Charakter und hat nicht gerade eine einfache Vergangenheit hinter sich. Auch ihr derzeitiges Leben ist nicht leicht. Da kommt das Jobangebot von Hideo sehr gelegen. Hideo ist eine reservierte und zurückhaltende Person. Als Leser fühlt man sich ihm auch nicht besonders nahe. Die Liebesgeschichte, die die Autorin mit eingebaut hat, nahm ich ihr von Anfang an nicht ab. Sie hatte einfach keine starke Grundlage und konnte daher auch nicht begeistern und war für mich nicht nachvollziehbar.

Die Handlung kann durchaus mit ein paar interessanten und überraschenden Wendungen aufwarten. Andere Handlungsverläufe sind jedoch nichts Neues und haben mich eher enttäuscht, da ich mehr erwartet habe. Einige Dinge in der Geschichte fand ich auch nicht unbedingt realistisch und haben für mich den Lesespaß gemindert.

Die Autorin kann schreiben und sie hat mir mit ihren Beschreibungen Bilder in den Kopf gesetzt. Auch die Welt rund um Warcross hat mir nach anfänglicher Enttäuschung gut gefallen. Im Handlungsverlauf habe ich von der Autorin dann aber mehr Innovation erwartet. Ich werde den zweiten Band bestimmt lesen, denn ich hoffe immer noch, dass die Autorin etwas daraus macht und das Ende des Buches bietet dahingehend viel Potenzial.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Tolles Konzept - aber viele offene Fragen

Die Sprache der Zeit
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Nach der Scheidung von seiner Frau ist Oskar fest entschlossen, sich nur noch auf sich, sein Leben und seine Karriere zu konzentrieren. Dann begegnet er jedoch Hermes. Einem merkwürdig gruseligen Mann ...

Nach der Scheidung von seiner Frau ist Oskar fest entschlossen, sich nur noch auf sich, sein Leben und seine Karriere zu konzentrieren. Dann begegnet er jedoch Hermes. Einem merkwürdig gruseligen Mann mit Zylinder. Er entführt Oskar in eine skurrile Bibliothek, in der gnomartige Wesen die Zeit in Büchern festhalten. Immer wenn Oskar ein Buch aufschlägt, wird er in die Vergangenheit versetzt.

Ich fand die Idee von einer Bibliothek, in der die Bücher alle Geschehnisse aller Menschen festhalten, sehr spannend. Zudem da die Möglichkeit besteht, durch die Bücher in die Vergangenheit einzutauchen und diese Erlebnisse selbst zu sehen. Oskar bekommt durch Hermes die Möglichkeit verschiedene Stationen seiner eigenen Vergangenheit noch einmal mitzuerleben und sie dadurch aus einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen. Dabei muss er sich jedoch in Acht nehmen, denn die Menschen haben ihr Schicksal nicht immer selbst in Händen. Es gibt Wesen, die die Geschicke manchmal lenken und es nicht mögen, wenn man sie bei ihrem tun beobachtet.

Oskar ist ein gut gewählter Protagonist. Mit seiner Fixierung auf seine Karriere und seinen Erfolg verliert er komplett aus den Augen, was im Leben wirklich zählt und merkt nicht, wie sehr er seine Familie damit verletzt. Seine charakterliche Wandlung und sein Umdenken sind im Verlauf der Geschichte gut zu erkennen und nachvollziehbar.

Natürlich verläuft Oskars Reise in die Vergangenheit nicht ohne Komplikationen und Missgeschicke. In den Büchern begegnet er einigen Wesen, die Einfluss auf die Schicksale der Menschen – auch auf sein eigenes – nehmen und bald haben es einige dieser Wesen auf Oskar abgesehen. Das Tempo der Geschichte ist durch die Geschehnisse in der Bibliothek sehr rasant gehalten. Durchbrochen wird das immer wieder durch die etwas ruhigeren Szenen in Oskars Vergangenheit.

Manchmal kam mir die Geschichte schon fast etwas gehetzt vor. Oskar und Hermes sind klar die Hauptcharaktere und viele der, durchaus interessanten Charaktere, bekommen nur kurze Auftritte. Das ist auch das Hauptproblem hier. Die Geschichte hat unglaubliches Potenzial. Allein die Bibliothek birgt schon viele spannende Möglichkeiten, gefolgt von den Wesen, die das Leben der Menschen beeinflussen. Von denen lernt man nur eine Handvoll kennen und das leider auch nur sporadisch.

Der Autor hat ein tolles Konzept aufgebaut, mit diesen unglaublich vielen Möglichkeiten, und als Leser bekommt man nur einen Bruchteil davon zu Gesicht. Am Ende waren für mich noch so unglaublich viele Fragen offen. Das Buch schien mir eher eine Einführung in eine Welt, die noch so viel mehr zu bieten hätte.