Eine wirkliche Herausforderung- aber teilweise durchaus lecker
Zuckerfrei"Zuckerfrei- Die 40 Tage-Challenge" von Hannah Frey ist ein Kochbuch der besonderen Art. Hannah Frey ist Gesundheitswissenschaftlerin und Ernährungsexpertin (laut Impressum) und lädt hier in diesem Buch ...
"Zuckerfrei- Die 40 Tage-Challenge" von Hannah Frey ist ein Kochbuch der besonderen Art. Hannah Frey ist Gesundheitswissenschaftlerin und Ernährungsexpertin (laut Impressum) und lädt hier in diesem Buch zu einer Challenge ein, die es in sich hat. 40 Tage komplett auf Zucker zu verzichten. Hört sich erst mal unmöglich an, dann durchaus machbar und schließlich stellt man fest, gar nicht so einfach.
Das Buch ist gegliedert in 2 Teile. Auf den ersten ca. 40 Seiten werden die Hintergründe und Abläufe erklärt, es gibt Tipps und Erläuterungen. Im zweiten Teil finden sich 72 Rezepte sortiert nach Healthy Breakfast, Detox meals und Drinks, Sweets und Snacks. Die Rezepte sind mit Fotos von Maria Brinkop illustriert. Und die Fotos machen echt Appetit!
Ich war auf der Suche nach neuen Rezeptideen, um etwas an meiner Ernährung zu ändern und wurde dabei auf das Buch aufmerksam. Ich hatte vorher schon von dem Projekt "Zuckerfrei- die 40-Tage-Challenge" gehört, aber gedacht, das ist nie etwas für mich. Aber die Rezepte wirkten "machbar" und die Bilder waren sehr verlockend! Also habe ich mich zum Kauf entschieden.
Im vorderen Umschlag des Buches befindet sich ein Selbsttest, ob man zuckersüchtig ist. Das Prinzip ist, durch den Verzicht auf Zucker für 40 Tage den Geschmack zu "nullen" und diese "Sucht" zu überwinden. Dabei gibt es 2 Phasen, denen jeweils Rezepte und Nahrungsmittel zugeordnet sind, den Ernährungsplan stellt man sich jedoch selbst daraus zusammen. In Phase 1 (30 Tage) wird Zucker komplett verbannt genauso wie stärkehaltiges Gemüse und Vollkorngetreide, letztere dürfen in Phase 2 (10 Tage) wieder gegessen werden.
Der "theoretische" Teil zu Beginn des Buches ist erfrischend kurz, so dass man nicht ewig zur Vorbereitung braucht, aber dennoch rasch viele Informationen bekommt, die auf ansprechende Art präsentiert werden. Es finden sich Tipps gegen Heißhungerattacken, Infos, wo versteckte Zucker drin sind und unter welchen "Decknamen" diese Produkten zugesetzt werden. Es gibt ein "Zuckertagebuch", wo man vorab analysieren kann, wieviel (versteckten) Zucker man so isst, und Zuckerfrei-Wochenpläne mit Einkaufs- und ToDo-Liste, alles steht auch im Internet zum freien Download zur Verfügung, echt praktisch, wenn ich auch mit der Formatierung des Ausdrucks etwas Schwierigkeiten hatte.
Ich bin jetzt in der 3. Woche der Challenge und kann sagen, dass es durchaus viel Aufwand ist und für Menschen wie mich, die viel arbeiten, wenig kochen und obendrein sehr heikel sind, durchaus schwierig, das Programm durchzuhalten und immer vorzukochen. Aber wie heißt es so schön auf der Buchrückseite "if it doesn't challenge you- it won't change you!". Und da ist wohl schon etwas dran.
Die Gerichte, die ich bislang ausprobiert habe, sind insgesamt auch für weniger Kocherfahrene gut nachzukochen, auch wenn mir nicht alles so gelingt, wie es auf den Fotos aussieht. Der zeitliche Aufwand für die Rezepte ist überschaubar. Allerdings sind viele der Zutaten nur in sehr gut sortierten Supermärkten und Bioläden erhältlich und somit ist das Projekt nicht unbedingt günstig. Enttäuscht haben mich Rezepte wie "Overnight-Chia-Pudding", "Hirse-Porridge mit Nüssen" und "Kokos-Laddu", sehr begeistert hingegen war ich von Gerichten wie "Ayurvedisches Kitchari", "Quinoa-Flammkuchen", "Caprese-Quinoa-Auflauf" und "gefüllte Paprika mit Chilimandeln". Aber das ist ja auch Geschmacksache. Ein bisschen hadere ich mit den Brotaufstrichen, die Phase 1 zugeordnet sind (können auch als Pesto zu Pasta verwendet werden), sowohl Brot als auch Pasta sind jedoch in Phase 1 nicht erlaubt. Was mich auch stört, ist, dass bei manchen Rezepten (die in der Regel für 2 Portionen sind) eine Portion gut satt macht, bei anderen bleibt man hungrig, wenn man nicht die gesamte Menge isst oder mehr. Aber auch das ist natürlich individuell unterschiedlich.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Kauf des Buches und bin wild entschlossen, die Challenge zu Ende zu bringen. Es gibt Tage, an denen es mir leicht fällt, an anderen Tagen hingegen sehne ich mich sehr nach Eis und Schokolade. Aber es tut mir gut, ich fühle mich vitaler und auch etwas Gewicht konnte ich schon abnehmen. Dennoch weiß ich jetzt schon, dass ich dauerhaft diese Ernährungsweise nicht durchalten kann- und auch nicht will. Ich denke, wohl bedacht ist diese Challenge eine gute Sache und ich kann das Buch weiterempfehlen. In diesem Sinne: gutes Gelingen!