Hat mich nicht überzeugt
Der Salon der kühnen FrauenDer zweite Roman der Lyrikerin Clare Pollard "Der Salon der kühnen Frauen" ist ein Füllhorn geistreicher Geschichten, die in Form von Märchen im Salon der Madame d'Aulnoy einem begierigen Publikum dargeboten ...
Der zweite Roman der Lyrikerin Clare Pollard "Der Salon der kühnen Frauen" ist ein Füllhorn geistreicher Geschichten, die in Form von Märchen im Salon der Madame d'Aulnoy einem begierigen Publikum dargeboten werden.
Schauplatz ist der Hof des Königs in Versailles. Ludwig der XIV, der sogenannte Sonnenkönig, ist bekannt für seine Prunksucht und sein ausschweifendes Leben. Versailles ist zum Synonym für Intrigen, Günstlingswirtschaft, Neid und Missgunst geworden. Besonders betroffen sind die Frauen, denn sie werden zu Mätressen oder Ehefrauen gemacht oder aber nach Belieben wieder fallengelassen. Gewalt und Brutalität gehören zum Leben ab Kindesbeinen an. Die mutige Madame d'Aulnoy, in deren Pariser Salon sich die kühnen Frauen zusammenfinden und dem Geschichtenerzähler Charles Perrault lauschen, hat für sich und die anderen Leidensgenossinnen einen Raum geschaffen, in dem sie sich vermeintlich sicher austauschen können. Perrault ist eine historische Figur und vermutlich der Urheber von Märchen die wir heute noch kennen, wie z. B Aschenputtel und Rapunzel. Doch nach und nach dringt auch in den Salon die Macht der Intrige ein und es gilt sich zu schützen.
An diesem Buch hat mir der historische Kontext sehr gut gefallen. Clare Pollard beschreibt die Zeit des Sonnenkönigs schillernd und detailreich und schafft dadurch die perfekte Atmosphäre. Allerdings bin ich nach der Hälfte des Romans ausgestiegen. Zu verworren erschien mir doch das meiste, was sich im Haus von Madame d'Aulnoy abspielte. Es handelt sich um einen sehr speziellen Roman, der sich leider nicht mal nebenbei "wegliest". Daher fällt es mir schwer eine Empfehlung auszusprechen.