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Veröffentlicht am 18.06.2023

Ich hatte mehrfach den Impuls es abzubrechen

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
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Heinleins Delikatessengeschäft existiert bereits in dritter Generation, wirft jedoch immer weniger Profit ab. Während sich Heinlein, als einer der wenigen verbliebenen Händler in seiner Straße über Wasser ...

Heinleins Delikatessengeschäft existiert bereits in dritter Generation, wirft jedoch immer weniger Profit ab. Während sich Heinlein, als einer der wenigen verbliebenen Händler in seiner Straße über Wasser hält, muss er sich nebenbei noch um seinen dementen alten Vater kümmern. Als einer seiner Stammkunden dann noch plötzlich und unerwartet durch Norbert Heinleins Schuld ums Leben kommt, weiß er sich nicht anders zu helfen, als den armen Mann zunächst in seiner Kühlkammer einzulagern. Und es wird leider nicht die letzte Leiche sein, die den Weg dort hinunterfinden wird.

Ich habe mich eigentlich auf einen netten Krimi gefreut, dessen schwarzer Humor mich zum Lachen bringen kann. Leider wurde ich in dieser Hinsicht ziemlich enttäuscht. Aber fangen wir zuerst mit den Protagonisten an. Norbert Heinlein ist eigentlich ein bodenständiger und höflicher Mensch, der seine Kundschaft liebt und Qualität hoch schätzt. Sein Delikatessengeschäft führt er mit Liebe zur Qualität und empfindet eine fast väterliche Zuneigung zu seinem Angestellten Marvin, der leicht autistische Züge zeigt. Alles in allem ist er also ein netter Mensch, der sich um Andere sorgt. Als durch ein Versehen Adam Morlok, einer seiner Stammkunden, ums Leben kommt, kann ich seine Gründe die Leiche verschwinden zu lassen noch nachvollziehen. Trotzdem es sich um einen Unfall gehandelt hat, hätte es sich um das Aus für seine Existenz gehandelt. Die Ereignisse, die jedoch auf den Tod von Adam Morlock folgen, sind einfach nur grotesk zu nennen. Die Geschichte eskaliert auf eine Art und Weise, dass ich am Ende verblüfft war, dass überhaupt noch jemand überlebt. Die Handlung ist nur noch unglaubwürdig und „der nette Herr Heinlein“ wird regelrecht zum Psychopathen. Für mich hat die Geschichte irgendwann einfach keinen Sinn mehr ergeben und auch die Art und Weise wie Norbert mit seinen Mitmenschen umgeht, passt für mich nicht zusammen. Auch das Ende hatte für mich einfach zu viele Wendungen, die unnötig waren. Ich habe mehrfach überlegt das Buch abzubrechen, dachte jedoch das Ende könnte einen besseren Abschluss liefern, was es leider nicht geschafft hat. Alles in allem war mir die Geschichte zu unsinnig und chaotisch und die Charaktere unsympathisch. Mich konnte das Buch leider überhaupt nicht unterhalten und ganz sicher nicht zum Lachen bringen.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Der Preis der Gier

Gameshow – Der Preis der Gier
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Im Jahr 2126 ist die Gesellschaft von Rot bis Purpur in verschiedene Klassen unterteilt. Während die Bewohner in Rot in Spielen um ihr Leben kämpfen, wetten die höheren Klassen auf Sieg oder Niederlage, ...

Im Jahr 2126 ist die Gesellschaft von Rot bis Purpur in verschiedene Klassen unterteilt. Während die Bewohner in Rot in Spielen um ihr Leben kämpfen, wetten die höheren Klassen auf Sieg oder Niederlage, um sich genügend Geld für den Aufstieg zu sichern. Doch wer alles verliert, landet ebenfalls am Ende der Gesellschaft. Genauso ergeht es Cass, die nach einer falsch platzierten Wette selbst zur Gamerin wird. Ihre einzige Chance dieser Hölle zu entkommen ist es, es in die Gameshow zu schaffen und diese zu gewinnen. Als sie unerwartet Hilfe von einem anderen Gamer bekommt, scheint ein Aufstieg möglich, doch hinter den Spielen steckt mehr als Cass erwartet hat.

Der Einstieg in die Geschichte erfolgt relativ schnell und ist zunächst sehr undurchsichtig. Das Klassensystem und auch die Spiele und das Wettsystem werden nicht erklärt, sodass ich mir in den ersten Seiten zunächst etwas verloren vorkam. Eine Übersicht zumindest über die verschiedenen Klassen wäre durchaus hilfreich gewesen. Die Handlung am Anfang und auch Cass Abstieg in Rot werden sehr rasant erzählt und eine Wendung folgt der nächsten. Nachdem jedoch Cass Jax begegnet, verliert sich die Handlung ein wenig in den langatmigen Beschreibungen des Alltages und der Vorbereitung auf die Games. Erst am Ende werden die Beiden wieder in ein Spiel verwickelt, dass mich aber zu sehr an Tribute von Panem erinnert hat. Die Lovestory zwischen Cass und Jax finde ich ziemlich konstruiert. Außer dass Beide an den Spielen teilnehmen, haben sie keinen Bezug zueinander und verbringen auch kaum Zeit miteinander bis sie sich entscheiden miteinander rumzumachen. Mir fehlt die emotionale Ebene zwischen den Beiden. Enzo als Nebenfigur hat mich hingegen gut unterhalten können, ihn mochte ich als Charakter mit Abstand am liebsten. Das System der Wetten an sich fand ich sehr spannend. Die Handlung konnte mich jedoch nicht immer überzeugen und war ziemlich vorhersehbar. Es erinnerte zu sehr an einige Dystopien, die ich bereits aus diesem Genre gelesen habe. Die Geschichte hat für meine Begriffe einiges an Potenzial nicht ausgeschöpft. Auch wenn ich mir denken kann, wie es im zweiten Band weitergehen wird, werde ich ihn dennoch lesen. Vielleicht kann mich der Abschluss der Dilogie ja doch noch überraschen.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Joana und Kilian

Vielleicht nie (Vielleicht-Trilogie, Band 2)
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Nach dem Tod ihrer Schwester hat sich Joana stets angestrengt ein perfektes Leben zu leben. Ein ertragreiches Studium und ein angemessener Freund, Joana tut alles dafür ein geordnetes und strukturiertes ...

Nach dem Tod ihrer Schwester hat sich Joana stets angestrengt ein perfektes Leben zu leben. Ein ertragreiches Studium und ein angemessener Freund, Joana tut alles dafür ein geordnetes und strukturiertes Leben zu führen. Doch eigentlich sind dies nicht Joanas Wünsche und Träume, sondern die ihrer verstorbenen Schwester. Nur Kilian, der Bruder ihrer Mitbewohnerin und besten Freundin, scheint hinter ihre gut gestylte Fassade blicken zu können. Kilian, der Adrenalinjunkie, ist das genaue Gegenteil von Joana. Aber vielleicht ist er auch genau das, was Joana braucht, um wieder zu sich selbst zu finden.

Der zweite Teil der Vielleicht-Reihe von Carolin Wahl stellt dieses Mal Joana, Gabriellas Mitbewohnerin, in den Fokus der Ereignisse. Wir haben bereits einiges über Joana im ersten Band der Reihe erfahren, insbesondere das der Tod ihrer Schwester Mathilda ein einschneidendes Ereignis für sie gewesen ist, welches immer noch einen riesigen Einfluss auf ihr Leben hat. In diesem zweiten Band der Reihe erfahren wir nun, dass Joana quasi alle Lebensentscheidungen nach den Bedürfnissen und Wünschen ihrer toten Schwester ausgerichtet und sich selbst und ihre Persönlichkeit stark vernachlässigt hat. Ihr ruhiges Äußeres ist nur eine Rüstung, die sie nach Außen trägt, um zu funktionieren. Nur Kilian scheint dies zu durchschauen und schafft es mit seiner offenen, ungezügelten und einfühlsamen Art die abenteuerlustige Seite von Joana hervorzulocken. Ich finde es sehr schön wie sich die beiden doch sehr ungleichen Charaktere ausbalancieren. Während der ungestüme Kilian sich etwas von Joanas Struktur abschaut, wird Joana deutlich mutiger und geht Risiken ein, die sie bisher vermieden hat. Ich mag den neckenden und streitlustigen Umgang der Beiden miteinander, der mich ein ums andere Mal zum Schmunzeln bringen konnte. Leider kommt mir Bree ein wenig zu kurz in diesem Band und bleibt eher eine Randfigur. Da ich den ersten Band sehr mochte und Bree in mein Herz geschlossen habe, fand ich das ein wenig schade. Ich bin nun gespannt, wie es im dritten Band mit Carla weitergeht und freue mich auf den finalen Band dieser wundervollen Reihe.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Der Tote und der Teekuchen

Das Rätsel des Teekuchens
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Hannah Swensen ist ein Mitglied der Jury in einem neuen Backwettbewerb, der in Lake Eden stattfinden soll und sogar live im Fernsehen übertragen werden wird. Nach dem ersten Tag des Wettbewerbes wird jedoch ...

Hannah Swensen ist ein Mitglied der Jury in einem neuen Backwettbewerb, der in Lake Eden stattfinden soll und sogar live im Fernsehen übertragen werden wird. Nach dem ersten Tag des Wettbewerbes wird jedoch einer ihrer Mitjuroren tot in seiner Garage aufgefunden, erschlagen mit seinem eigenen Hammer. Und sogleich wird seine Frau verdächtigt ihren Mann ermordet zu haben. Um die Unschuld ihrer Freundin zu beweisen, stürzt sich Hannah erneut in die Mordermittlungen und damit jedoch genau vor die Flinte des Mörders.

Zuallererst muss ich sagen wie schön ich mal wieder das Cover und die Haptik des Buches finde. Nach dem letzten Band war ich neugierig, wie es mit Hannah weitergehen wird und prompt gibt es einen neuen Toten in dem sonst so beschaulichen Örtchen Lake Eden. Da kann Hannah gar nicht anders als zu ermitteln und auch ihre Schwester Andrea ist sogleich Feuer und Flamme Hannah zu helfen. Die beiden Schwestern ergeben wirklich ein interessantes Ermittlerteam, da sie beide eher gegensätzliche Charaktere sind. Auch die Beziehung von Hannah zu Mike, dem neuen Detektiv und Norman, den wir bereits aus dem ersten Band kennen, wird thematisiert und weiterentwickelt, nimmt aber nur eine Nebenrolle in der Geschichte ein. Im Fokus stehen die Mordermittlungen, die Hannah auch dieses Mal mit Begeisterung vorantreibt und sich damit wieder in Gefahr begibt. Ich mag den leichten und lockeren Charakter des Cosy Crime. Es werden keine großen Geheimnisse oder Rätsel gelöst, aber die Geschichte konnte mich dennoch von Beginn an fesseln und unterhalten, genauso wie ich es von diesem Genre erwarte.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Hinter jeder Tür ein Abenteuer (oder ein Wäschesack)

Das Haus der tausend Räume
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Ausgerechnet die sonst so behütete Charmain soll das Haus eines Zauberers hüten. Dass das keine einfache Aufgabe sein wird, scheint von Anfang an klar zu sein, denn das Haus eines Zauberers birgt allerlei ...

Ausgerechnet die sonst so behütete Charmain soll das Haus eines Zauberers hüten. Dass das keine einfache Aufgabe sein wird, scheint von Anfang an klar zu sein, denn das Haus eines Zauberers birgt allerlei Potenzial für Katastrophen. Da sind ein Zauberlehrling und ein streunender Hund nur Charmains geringste Sorgen. Hinzu kommt ein erboster Clan blauer Kreaturen und ein Ungeheuer, das in den Bergen wohnt. Und zu allem Überfluss soll Charmain auch noch dem König helfen einen Schatz zu suchen. Und auch Sophie, Howl und Calcifer mischen sich in die Probleme des Schlosses ein. Da scheint eine Katastrophe vorprogrammiert.

„Das Haus der tausend Räume“ ist der dritte und letzte Teil der Howl-Saga, während die Geschichte jedoch primär von Charmain Baker handelt und auch von ihr erzählt wird. Charmain ist in sehr behüteten Verhältnissen aufgewachsen und hat bisher ihre Nase eigentlich nur in Bücher gesteckt. Als sie nun das Haus des Zauberers hüten soll, ist sie wenig überraschend ein ziemlich überfordert. Ihr zur Seite steht Peter, der seine Lehre bei Zauberer Norland beginnen sollte und noch chaotischer ist als Charmain. Die Beiden erleben allerlei Abenteuer und treffen dabei nicht nur auf magische Kreaturen, sondern auch auf den König, der Sophie um Hilfe gebeten hat, sodass hier wieder eine Verbindung zu Howl geschlossen wird. Ich mag die Entwicklung von Charmains Charakter zur Selbstständigkeit und auch ihre Schimpftiraden fand ich sehr amüsant. Peter blieb mir irgendwie ein wenig zu blass und war mir einfach zu chaotisch. Auch wenn die Handlung nicht immer überrascht, gefiel mir erneut der märchenhafte Charakter des Buches. Auch war es schön, dass Calcifer eine etwas größere Rolle in der Geschichte zugekommen ist. Auch wenn mich der letzte Band der Reihe nicht vom Hocker hauen konnte, war es schön noch ein letztes Mal in Howls Welt eintauchen zu können.

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