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Veröffentlicht am 19.02.2023

Eine magische Schule, die versucht dich zu töten

Scholomance – Tödliche Lektion
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Die Scholomance ist eine Magierschule, der etwas anderen Art, denn hier gibt es keine Lehrer, keine Ferien und nur einen Weg hinaus. Und dieser Weg führt im Abschlussjahr durch eine Horde von Monstern, ...

Die Scholomance ist eine Magierschule, der etwas anderen Art, denn hier gibt es keine Lehrer, keine Ferien und nur einen Weg hinaus. Und dieser Weg führt im Abschlussjahr durch eine Horde von Monstern, sogenannten Mals, die jeden Schüler umbringen wollen. Das heißt natürlich nur, wenn man es überhaupt bis zur Abschlussprüfung schafft und nicht schon vorher von ihnen gefressen wird z.B. während man schläft oder sich die Zähne putzt. Galadriel, genannt El, ist in ihrem vorletzten Jahr und als absoluter Außenseiter bisher ganz gut allein zurechtgekommen. Wäre da nicht dieser aufgeblasene Orion, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, jeden in der Schule vor den Mals zu retten. Doch wer das Gleichgewicht der Schule stört, muss mit schrecklichen Konsequenzen rechnen.

Ich muss damit beginnen, dass ich El, die Protagonistin dieser Geschichte wirklich liebe. Ich mag ihren düsteren Charakter, aber auch ihre offene und ungeschönte Art, die Wahrheit zu sagen und sich nicht bei anderen einschleimen zu wollen, obwohl das für ihr Überleben durchaus sinnvoll wäre. Sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, den man anfangs gar nicht bei ihr vermuten würde und unter der sehr harten und unhöflichen Schale, verbirgt sich ein sehr emotionaler und einfühlsamer Mensch. Die Geschichte wird aus Els Sicht erzählt, was dem Leser ausgiebige Einblicke in ihren Charakter gestattet, aber ab und an auch zu ziemlich ausschweifenden Erklärungen zum Beispiel über Els Vergangenheit führt. Diese Art des Erzählstils ist tatsächlich etwas ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, da so auch ein paar Wiederholungen in ihren Aussagen entstehen. Trotzdem mochte ich die Geschichte viel zu sehr, um mich daran zu stören. Orion als Charakter bleibt im ersten Teil der Reihe fast ein wenig blass, auch wenn er El doch ab und an versucht Parole zu bieten. Ich mag die Beziehung der Beiden und auch die Art und Weise wie sie miteinander umgehen/streiten. Auch die Schule selbst ist ein sehr ungewöhnlicher Ort. Die Illustrationen im Innenteil helfen wirklich sehr gut dabei, sich die einzelnen Räume und Etagen der Schule vorstellen zu können. Auch das Magiesystem und die Unterscheidung zwischen Mana und Malia hat mir sehr gut gefallen. Alles in allem hat mich die Geschichte einfach mitgerissen, sodass ich mir sofort den zweiten Teil bestellt habe, um zu erfahren, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Spannende Wendungen und raffinierte Pläne

Die Tausend Leben des Ardor Benn
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Ardor Benn, seines Zeichens ein Meister von List und Tücke, verdient sein Geld mit mannigfaltigen Tricksereien und ausgefeilten Gaunereien. Doch seinen bisher größten Auftrag erteilt ihm kein geringerer ...

Ardor Benn, seines Zeichens ein Meister von List und Tücke, verdient sein Geld mit mannigfaltigen Tricksereien und ausgefeilten Gaunereien. Doch seinen bisher größten Auftrag erteilt ihm kein geringerer als ein heiliges Eiland, ein Priester des Großen Archipels, die seit jeher die Menschen vor der Plage des Karmesinmondes beschützen. Ardor und seine Truppe sollen den König höchstpersönlich bestehlen und nicht weniger als die Zukunft aller Bewohner des Inseln stehen hierbei auf dem Spiel.

Der Einstieg in die Geschichte gestaltete sich eher schwierig, da man ohne gezielte Einführung in eine High Fantasy Welt mit ihren ganz eigenen Regeln, Gesetzen und Religionen geworfen wird. Zentraler Aspekt dieser Welt ist „Malm“, eine Substanz, die fast magisch erscheint (eigentlich aber aus den Exkrementen von Drachen gewonnen wird) und innerhalb eines Wirkungsbereichs (oder genauer gesagt einer Sphäre) unterschiedliche Eigenschaften besitzt. „Federmalm“ z.B. lässt innerhalb der Sphäre alles schwerelos werden, „Donnermalm“ führt zu Explosionen und so weiter. Im englischen Original gibt es ein Glossar, welches die verschiedenen Malmarten erklärt, welches im deutschen leider nicht vorhanden ist und damit erstmal für etwas Verwirrung sorgt, was genau Malm eigentlich sein soll. Auch die Religion des Reisetums und der Eilande wird nur sehr langsam erklärt, wodurch ich letztendlich ungefähr 150 Seiten brauchte um richtig in die Geschichte eintauchen zu können und sie zu verstehen. Wenn man es jedoch geschafft hat sich einzulesen, kommt eine Menge Spannung in die Geschichte. Ardor Benn bezeichnet sich selbst als ein Meister von List und Tücke (ich finde den Titel übrigens viel zu lang und auch irgendwie dämlich, aber naja…), ist letztlich aber ein Gauner, der mit seinen wenngleich ausgefeilten Tricksereien Geld verdient. Ihn als Gentleman zu bezeichnen, wie es auf dem Cover steht, finde ich allerdings nichtzutreffend. Mit seiner Cleverness und seinem Charme ist er jedoch ein geborener Anführer. An seiner Seite steht Raek, ein Chemist, auch Fürst Mischmasch genannt (ein ebenso dämlicher Name, wenn man mich fragt…) der sich hervorragend mit Malm und dessen Mischverhältnissen auskennt. Die beiden sind ein wirklich tolles Team und kennen sich bereits seit Kindertagen. Für den Auftrag gesellt sich noch Quarrah hinzu, eine Einzelgängerin und hervorragende Diebin. Relativ schnell und leider auch ziemlich unglaubwürdig, entwickelt sich zwischen ihr und Ardor eine Beziehung, die ich absolut nicht nachvollziehen kann. Ich hatte das Gefühl zwischen dem Moment in dem sie sich getroffen haben und dem in den sie sich irgendwie ineinander verguckt haben, lag nur eine Seite oder vielleicht zwei. Die Entwicklung ihrer „Beziehung“ habe ich irgendwie verpasst, was mich tatsächlich gestört hat. Alle anderen Beziehungen in der Geschichte sind deutlich realistischer dargestellt. Die Handlung selbst ist sehr spannend, voller überraschender Wendungen und sehr gut durchdacht, sodass ich eine Menge Spaß an der Geschichte hatte. Trotz der 800 Seiten, kam selten Langeweile auf, was mich sehr überrascht hat. Ich habe wirklich einige vergnügliche Stunden mit dem Buch verbracht und werde auf jeden Fall auch den zweiten Band der Reihe lesen.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Geschichten zum Vergessen

Nachmittage
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Tatsächlich weiß ich nach der Lektüre dieses Buches gar nicht so richtig wie ich das Gelesene einschätzen soll. Einige Geschichten haben mir deutlich besser gefallen als andere, was bei solchen Kurzgeschichtensammlungen ...

Tatsächlich weiß ich nach der Lektüre dieses Buches gar nicht so richtig wie ich das Gelesene einschätzen soll. Einige Geschichten haben mir deutlich besser gefallen als andere, was bei solchen Kurzgeschichtensammlungen auch nicht anders zu erwarten ist. Die Geschichten konnten mich unterhalten, viel Sinn habe ich darin jedoch nicht finden können. Da mich Kurzgeschichten meist sowieso nicht begeistern können, hatte ich auch keine hohen Erwartungen an das Buch. Anderseits mag ich Ferdinand von Schirachs Bücher eigentlich sehr gerne, da sie mich immer wieder zum Nachdenken bringen und auch nachträglich noch beschäftigen. Das hat dieser Kurzgeschichtenband leider nicht geschafft.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Unterhaltsame RomCom

Aller guten Dinge sind zwei
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Nach 18 Jahren Beziehung ist Laurie berechtigterweise überrascht, als ihr Freund Dan sich von ihr trennt, um zu sich selbst zu finden. Noch überraschter ist sie allerdings, als dieser sich, kaum getrennt, ...

Nach 18 Jahren Beziehung ist Laurie berechtigterweise überrascht, als ihr Freund Dan sich von ihr trennt, um zu sich selbst zu finden. Noch überraschter ist sie allerdings, als dieser sich, kaum getrennt, wieder in eine neue Beziehung stürzt. Dass die beiden auch noch in derselben Anwaltskanzlei beschäftigt sind, macht ihre Trennung auch nicht leichter. Als Laurie auch noch mit dem berüchtigtsten Womanizer der Kanzlei im Fahrstuhl stecken bleibt, kann es eigentlich nicht mehr schlimmer kommen. Aber dieser Zufall entpuppt sich als ein wahrer Glücksfall. Denn Jamie schlägt Laurie ein Arrangement vor, welches für beide von Vorteil sein kann. Die beiden täuschen eine Beziehung vor, um Dan eifersüchtig zu machen und Jamie Bonuspunkte bei seinen Chefs einzubringen, da diese ihn für beziehungsunfähig halten. Eine Win-Win-Situation von der alle nur profitieren können, oder?

„Aller guten Dinge sind zwei“ ist tatsächlich auch das zweite Buch der Autorin, dass ich gelesen habe. Ich mag Mhairis lockeren und humorvollen Schreibstil, der einen durch die Geschichte fliegen lässt. Die Protagonistin Laurie ist eine starke Persönlichkeit, die sich nach ihrer langen Beziehung zunächst selbst finden muss. Ich mag die Entwicklung, die sie im Verlauf des Buches durchläuft, vor allem wie viel selbstbewusster sie wird und sich nicht mehr in ihrer Beziehung versteckt. Jamie mochte ich von Anfang an auch sehr gerne. Die Vorurteile zu seinem Charakter als Frauenheld werden recht schnell widerlegt und zeigen einen einfühlsamen und sehr charmanten Mann. Mir hat die Geschichte insgesamt sehr gut gefallen, trotzdem gibt es einen Kritikpunkt, den ich auch schon in dem anderen Buch der Autorin zu bemängeln hatte. Für mich gibt es in der Geschichte einfach zu viele Dramen und Verwicklungen. Ohne hier zu sehr ins Detail zu gehen, da das schon ziemlich spoilern würde, finde ich ein oder zwei emotionale Traumata für die Protagonisten völlig ausreichend, noch mehr machen die Geschichte eher unglaubwürdig. Dafür gibt es einen kleinen Punktabzug, auch wenn mich die Geschichte wirklich sehr gut unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Welchen Preis hat unsere Moral?

Der Besuch der alten Dame
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Nach Jahrzehnten kehrt die Milliardärin Claire Zachanassian in ihr verarmtes Heimatdorf Güllen zurück in dem ihr einst ein großes Unrecht zuteil geworden ist. Um ihre Rache zu bekommen, verspricht sie ...

Nach Jahrzehnten kehrt die Milliardärin Claire Zachanassian in ihr verarmtes Heimatdorf Güllen zurück in dem ihr einst ein großes Unrecht zuteil geworden ist. Um ihre Rache zu bekommen, verspricht sie den Einwohnern Güllens eine Milliarde unter der Bedingung, dass Alfred Ill, ihr ehemaliger Liebhaber, für sein Verbrechen an ihr mit dem Tod bestraft wird. Ein Angebot, dass zu verlockend ist, um unbeachtet zu bleiben.

Friedrich Dürrenmatts Klassiker „Der Besuch der alten Dame“ ist bereits mehrfach verfilmt und in vielen Klassenzimmern zur Lektüre geworden. Das Theaterstück entstand bereits 1955 kann jedoch nahtlos auch in unsere heutige Zeit übertragen werden, was dieses Werk umso beeindruckender macht. Im Zentrum der Geschichte steht Claire Zachanassian, die Gerechtigkeit/Rache für eine Ungerechtigkeit fordert, die ihr in der Jugend zuteilwurde. Sie selbst ist ein sehr exzentrischer Charakter, wirkt beinahe distanziert und allen anderen übergeordnet, die ohne zu Fragen und beinahe selbstverständlich nach ihrer Pfeife tanzen. Die Güllener, die zunächst versuchen an ihrer Moral festzuhalten, können dem Angebot der Dame jedoch nicht lange widerstehen. Die Rache der Claire Zachanassian, wird zur Gerechtigkeit für das ihr zugefügte Unrecht verdreht und ein Mord somit gerechtfertigt. Der schwarze Humor, der fast unangemessen erscheint, bedenkt man das doch heikle Thema dieses Buches, hat mich wirklich unterhalten. Ein großartiges Stück, dass ich gerne mal auf einer Bühne sehen würde.

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