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Veröffentlicht am 08.03.2022

Ein Schmerzmittel auf Abwegen

Roxy
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Roxy ist kein gewöhnliches Mädchen, Roxy ist eine Droge, eine Sucht. Als sie dem jungen Issac begegnet treibt sie ihn immer weiter in ihre Abhängigkeit. Aber auch seine Schwester Ivy greift auf Medikamente ...

Roxy ist kein gewöhnliches Mädchen, Roxy ist eine Droge, eine Sucht. Als sie dem jungen Issac begegnet treibt sie ihn immer weiter in ihre Abhängigkeit. Aber auch seine Schwester Ivy greift auf Medikamente zurück, um sich besser konzentrieren zu können. Mit Hilfe von Addison, der sie immer weiter nach vorne treibt, werden zwar ihre Noten besser, aber auch sie begibt sich immer näher an einen dunklen Abgrund heran. Werden die beiden ihrer Sucht entkommen oder ist ein Absturz unausweichlich?

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sehr gut, wozu sowohl ein flüssiger Schreibstil als auch eine Übersicht über die Drogen und ihre „Familienzugehörigkeit“ in einer Art Stammbaum beitrugen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, einerseits der Drogen Roxy (Oxycodon) und Addison (Adderall) und andererseits der beiden Geschwister Ivy und Isaac. Zudem gibt es einige Intermezzos, die mit jeweils einem Kapitel, die Geschichte aus der Sicht einer der anderen Drogen erzählen. Hierbei gewinnt man einen kleinen Einblick in die Persönlichkeiten der anderen Drogen, die je nach ihrem Wirkungskreis deutlich anders auf die Menschen in ihrer Umgebung Einfluss nehmen. Besonders gut geschrieben fand ich hierbei das Kapitel über Charlie und Dusty (Kokain) mit ihren weißen Anzügen und einnehmenden Persönlichkeiten. Seite 130 hat mich dabei besonders mitgenommen: „Und wir versprechen so lange für dich da zu sein, bis wir das Interesse verlieren, …“

Die Einwirkung der Drogen als Personen auf ihre Konsumenten fand ich am Anfang etwas abstrakt. Letztlich klärt sich jedoch auf, dass sie nur in persönliche Interaktion mit Menschen treten können, die sie konsumieren oder wie sie selbst ausdrücken „eingeladen“ haben. Besonders interessant fand ich den zunehmenden Einfluss, den die Drogen auf die beiden Jugendlichen haben, sowie die zunehmende Eskalation der Situation. Vor allem Isaacs zunehmend selbstzerstörerische Tendenzen haben mich ziemlich mitgenommen. Ivy dagegen blieb für mich eher blass. Auch Roxy wurde mir von Anfang bis Ende nicht wirklich sympathisch.

Sucht ist ein wichtiges Thema in unserer Gesellschaft, dem wir mehr Aufmerksamkeit schenken sollten. In dieser Geschichte wird diese Abhängigkeit durch eine Personifizierung der Drogen dargestellt, die effektiv auf ihre Konsumenten wirken und ihnen Dinge einflüstern können. Diese Art der Darstellung von Sucht fand ich sehr interessant, da so die zunehmende Eskalation dieses Konsums vielfältig abgebildet werden konnte. Eine wirklich originelle Darstellung dieses Themas, dass leider auch zeigt, dass der Weg aus der Sucht ein sehr schwieriger ist.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Konnte mich leider nicht immer mitreißen

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Seit dem Verlust eines geliebten Menschen arbeitet Dot im Londoner Fundbüro, um Verlorenes und Vergessenes zu sortieren und katalogisieren. Nur selten werden liebgewonnene Gegenstände von ihren Besitzern ...

Seit dem Verlust eines geliebten Menschen arbeitet Dot im Londoner Fundbüro, um Verlorenes und Vergessenes zu sortieren und katalogisieren. Nur selten werden liebgewonnene Gegenstände von ihren Besitzern gesucht und gefunden. Als ein bekümmerter älterer Herr den Verlust einer Tasche mit persönlichen Dingen meldet, ist es für Dot eine Herzensangelegenheit ihm diese wieder zurückzubringen. Zwischen all dem Verlust, ringt auch Dot mit ihren persönlichen Problemen und Entscheidungen und begibt sich auf der Suche nach den Dingen Anderer auch auf eine Reise zu sich selbst.

Meine Gefühle zu diesem Buch sind sehr ambivalent. Als ich die ersten Seiten des Buches gelesen habe, hat mich vor allem der sprachgewaltige Schreibstil, unterstützt durch einen sehr unterschwelligen und leichten Humor, mitgerissen. Seite für Seite kippt die Stimmung des Buches jedoch ins Melancholische. Dot versucht den Verlust ihres Vaters zu verarbeiten, sowie die zunehmende Demenz ihrer Mutter, die ihre Töchter nicht mehr wiedererkennt und nun ins Altenheim verlegt werden musste. Auch die angespannte Beziehung von Dot zu ihrer Schwester wird ausreichend thematisiert und aufgearbeitet. Die insgesamt sehr zerrütteten Familienverhältnisse sorgen immer mehr dafür, dass Dot sich in sich selbst zurückzieht. Der Verlust, nicht nur lieb gewonnener Gegenstände, sondern auch geliebter Menschen ist das zentrale Thema des Buches.
Meiner Meinung nach spiegelt der Klappentext diese emotionale Tiefe und vordringliche Handlung nicht wider. Die Suche nach der Tasche des alten Mr. Appleby liegt sicher nicht im Fokus der Handlung. Ich habe etwas mehr detektivische Suche nach der Tasche erwartet und war ziemlich enttäuscht, wie sie wieder aufgefunden und ihrem Besitzer zurückgegeben wurde. Eine Verbindung zwischen Mr. Appleby und Dot habe ich auf jeden Fall nicht spüren können. Dots Handlungen sind für mich ebenfalls nicht immer nachvollziehbar. Ein richtiges Happy End sehe ich auch nicht, auch wenn Dots Entwicklung klar positiv ist. Sehr schön fand ich die Aussprache der beiden Schwestern am Ende des Buches, die Situation mit dem Stier war mir persönlich aber zu viel.

Alles in allem mag ich den Schreibstil sehr, der im Verlauf der Geschichte jedoch einiges an Leichtigkeit verliert. Ich hätte mir einen anderen Klappentext für das Buch gewünscht, da er für mich nicht die wirklich wichtigen Eigenheiten des Buches thematisiert. Ein emotionales Buch, dass mich jedoch nicht immer mitreißen konnte.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Einfach nur unrealistisch

Witches & Hunters
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Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Cat zusammen mit ihrem Hexenzirkel in der Stadt Ashland und versucht ihre Vergangenheit zu überwinden. Als sie herausfindet, dass ihr Freund Alistair zu einer der mächtigsten ...

Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Cat zusammen mit ihrem Hexenzirkel in der Stadt Ashland und versucht ihre Vergangenheit zu überwinden. Als sie herausfindet, dass ihr Freund Alistair zu einer der mächtigsten Familien der Hexenjäger zählt, vereinfacht das nicht unbedingt die Situation. Aber nicht nur die Hexenjäger sind eine Bedrohung für Cat und ihre Freunde. Eine weitere und viel dringlichere Gefahr lauert in den Schatten und schreckt auch nicht vor der Ermordung Unschuldiger zurück. Nur ein Bündnis zwischen Hexen und Jägern kann diese Bedrohung noch aufhalten.

Zuallererst möchte ich das durch und durch gelungene Cover des Buches loben, welches einfach nur wunderschön ist. Leider hört damit das Lob über dieses Buch schon auf. Als nächstes folgt eine Spoilerwarnung, weil ich anhand der Handlung erklären muss, was vorne und hinten nicht gepasst hat.

Also Spoilerwarnung!

Die Handlung beginnt relativ abrupt, nicht wie erwartet mit der aufkeimenden Liebesgeschichte von Cat und Alistair, sondern mehr oder weniger mit ihrer Trennung. Als Alistair, der Hexenjäger, erfährt dass Cat eine Hexe ist, wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt. Entgegen allen Erwartungen überwindet Alistair jedoch sofort alle Bedenken gegen Cat und liebt sie trotz dieser Erkenntnis weiterhin. Betrachtet man seinen Hintergrund und seine Erziehung fand ich diese Einstellung vollkommen unglaubwürdig. Auch sein hexenjagender Bruder scheint damit keine Probleme zu haben. Cat selbst verhält sich ebenfalls ziemlich unrealistisch. Sie beendet zwar die Beziehung und verhandelt aufgrund der neuen Bedrohung einen Waffenstillstand, hat aber überhaupt keine Probleme damit die Meinung all ihrer Freunde zu übergehen und die doch reale Bedrohung der Hexenjäger zu ignorieren, um sie alle in ihr sicheres Haus einzuladen. Nach einiger Annäherung und einem nicht ganz so unglaubwürdigen Angriff von Cats Cousin, nimmt die Handlung wiederholt eine merkwürdige Wendung. Um einen Hexenzirkel aus 5 Teenies (!) zu vernichten, schließt sich der große Hexenjäger und Vater der drei Brüder mit dem gefährlichsten dunklen Hexer zusammen (der noch dazu mehrere Morde begangen hat, ganz nebenbei). Dabei kämpft er lieber gegen seine Söhne und versucht nun auch sie zu töten. Meiner Meinung nach sind die Handlungen der einzelnen Charaktere vollkommen unglaubwürdig. Zusätzlich dazu fehlt mir durch die vielen Teeniegeplänkel und Dramen einiges an Spannung. Das Böse in Gestalt von Cats Cousin bekommt nur wenige Auftritte in der Geschichte und ist so freundlich abzuwarten, bis sich alle nach seinem letzten Angriff erholt haben. Zudem leistet er bei Cats Angriffen nicht einmal viel Gegenwehr. Selbst als Cat ihm ein Messer an die Kehle hält, wehrt er sich nicht. Dabei hat mich auch gestört, dass das Zitat in der Klappeninnenseite bereits das Ende des Buches verrät. Vielleicht sollte man das mal ändern. Ich bin wirklich sehr irritiert wie unglaubwürdig und unlogisch sich alle Personen in diesem Buch verhalten. Zum Ende der Geschichte, welches eigentlich traurig sein sollte, habe ich nur noch die Augen verdreht. Die Handlungen der einzelnen Personen gehen völlig an der Realität vorbei. Was die Eltern der Teenies den ganzen Tag machen, habe ich auch nicht verstanden. Auch der Auftritt von Alistairs toter Mutter hat die Handlung nicht vorangebracht. Das große Geheimnis, welches hier angedeutet wird, existiert nicht und verwirrt nur.

Spoiler Ende!

Da der Mittelteil nicht ganz so furchtbar unrealistisch war, habe ich mich knapp zu zwei Sternen durchringen können. Aber guten Gewissens weiterempfehlen kann ich dieses Buch nicht.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Eine neue Geschichtensammlung

Fallstudien
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Harry Dresden, einziger professioneller Magier Chicagos, stellt sich jeden Tag bösartigen übernatürlichen Kreaturen. In diesem Sammelband voller Geschichten geht es dieses Mal jedoch neben Harry auch um ...

Harry Dresden, einziger professioneller Magier Chicagos, stellt sich jeden Tag bösartigen übernatürlichen Kreaturen. In diesem Sammelband voller Geschichten geht es dieses Mal jedoch neben Harry auch um dessen Freunde, die sich ebenfalls jeden Tag dem Bösen stellen. Die Geschichten werden z.B. aus der Perspektive von Molly, Butters, Marcone und Luccio erzählt. Ich hätte auch gerne eine Geschichte aus der Perspektive von Thomas gelesen, der jedoch kein Hauptcharakter der Geschichten war. Der Schreibstil ist wie immer fesselnd und amüsant. Besonders gefallen haben mir Harrys Tag im Zoo mit seiner Tochter und sein Job als Geschworener. Da ich Harry als Charakter am liebsten mag, fand ich es ein wenig schade, dass er in vielen Geschichten nicht vorkam, auch wenn es natürlich sehr schön war auch einige andere Charaktere der Handlung näher kennen zu lernen. Ich hoffe, dass demnächst trotz der Insolvenz des übersetzenden Verlages, weitere Bände der Reihe veröffentlicht werden. Das Universum von Harry Dresden ist unglaublich und diese Reihe einfach völlig unterbewertet.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Ein Schlüssel, der jede Tür öffnet

Der Schlüssel der Magie - Die Diebin
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Sancia verdient ihren Lebensunterhalt mit Diebeszügen. Als ihr bei ihrem letzten Beutezug ein Schlüssel in die Hände fällt, der jedes Schloss öffnen kann. Doch nicht nur das ist an dem Schlüssel so besonders. ...

Sancia verdient ihren Lebensunterhalt mit Diebeszügen. Als ihr bei ihrem letzten Beutezug ein Schlüssel in die Hände fällt, der jedes Schloss öffnen kann. Doch nicht nur das ist an dem Schlüssel so besonders. Sancia wird schnell klar, dass sie in großer Gefahr schwebt, denn jedes Handelhaus wird dieses Artefakt besitzen wollen. Auf der Flucht muss Sancia Feinde zu Verbündeten machen, um zu überleben. Denn die Magie des Schlüssels könnte die Welt ins Chaos stürzen.

Ich finde den Serienauftakt der Reihe wirklich gut gelungen. Die Handlung ist zu Beginn ziemlich komplex, da die Geschichte der Hyrophanten und Sygillen einiges an Einarbeitung in die Geschichte erfordern. Trotzdem kam ich schnell in die Handlung hinein und hab mich mit den ungewöhnlichen Charakteren angefreundet. Sancia ist eine starke Frau, die schon einiges in ihrem Leben durchgemacht hat und sich nichts sehnlicher wünscht als Freiheit. Besonders gefallen haben mir jedoch Orso, der Inbegriff des verrückten Wissenschaftlers und natürlich Clef, der mit seiner lustigen und zynischen Art einigen Pep in die Geschichte bringt. Ich finde vor allem seine Gespräche mit leblosen Gegenständen, vor allem den Türen, super amüsant. Die Handlung ist von vorne bis hinten actiongeladen und unvorhersehbar. Ein wirklich toller Auftakt einer wundervoll magischen Reihe. Ich freue mich sehr auf die nächsten Bände.

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