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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2023

Unterhaltsame RomCom

Aller guten Dinge sind zwei
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Nach 18 Jahren Beziehung ist Laurie berechtigterweise überrascht, als ihr Freund Dan sich von ihr trennt, um zu sich selbst zu finden. Noch überraschter ist sie allerdings, als dieser sich, kaum getrennt, ...

Nach 18 Jahren Beziehung ist Laurie berechtigterweise überrascht, als ihr Freund Dan sich von ihr trennt, um zu sich selbst zu finden. Noch überraschter ist sie allerdings, als dieser sich, kaum getrennt, wieder in eine neue Beziehung stürzt. Dass die beiden auch noch in derselben Anwaltskanzlei beschäftigt sind, macht ihre Trennung auch nicht leichter. Als Laurie auch noch mit dem berüchtigtsten Womanizer der Kanzlei im Fahrstuhl stecken bleibt, kann es eigentlich nicht mehr schlimmer kommen. Aber dieser Zufall entpuppt sich als ein wahrer Glücksfall. Denn Jamie schlägt Laurie ein Arrangement vor, welches für beide von Vorteil sein kann. Die beiden täuschen eine Beziehung vor, um Dan eifersüchtig zu machen und Jamie Bonuspunkte bei seinen Chefs einzubringen, da diese ihn für beziehungsunfähig halten. Eine Win-Win-Situation von der alle nur profitieren können, oder?

„Aller guten Dinge sind zwei“ ist tatsächlich auch das zweite Buch der Autorin, dass ich gelesen habe. Ich mag Mhairis lockeren und humorvollen Schreibstil, der einen durch die Geschichte fliegen lässt. Die Protagonistin Laurie ist eine starke Persönlichkeit, die sich nach ihrer langen Beziehung zunächst selbst finden muss. Ich mag die Entwicklung, die sie im Verlauf des Buches durchläuft, vor allem wie viel selbstbewusster sie wird und sich nicht mehr in ihrer Beziehung versteckt. Jamie mochte ich von Anfang an auch sehr gerne. Die Vorurteile zu seinem Charakter als Frauenheld werden recht schnell widerlegt und zeigen einen einfühlsamen und sehr charmanten Mann. Mir hat die Geschichte insgesamt sehr gut gefallen, trotzdem gibt es einen Kritikpunkt, den ich auch schon in dem anderen Buch der Autorin zu bemängeln hatte. Für mich gibt es in der Geschichte einfach zu viele Dramen und Verwicklungen. Ohne hier zu sehr ins Detail zu gehen, da das schon ziemlich spoilern würde, finde ich ein oder zwei emotionale Traumata für die Protagonisten völlig ausreichend, noch mehr machen die Geschichte eher unglaubwürdig. Dafür gibt es einen kleinen Punktabzug, auch wenn mich die Geschichte wirklich sehr gut unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Welchen Preis hat unsere Moral?

Der Besuch der alten Dame
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Nach Jahrzehnten kehrt die Milliardärin Claire Zachanassian in ihr verarmtes Heimatdorf Güllen zurück in dem ihr einst ein großes Unrecht zuteil geworden ist. Um ihre Rache zu bekommen, verspricht sie ...

Nach Jahrzehnten kehrt die Milliardärin Claire Zachanassian in ihr verarmtes Heimatdorf Güllen zurück in dem ihr einst ein großes Unrecht zuteil geworden ist. Um ihre Rache zu bekommen, verspricht sie den Einwohnern Güllens eine Milliarde unter der Bedingung, dass Alfred Ill, ihr ehemaliger Liebhaber, für sein Verbrechen an ihr mit dem Tod bestraft wird. Ein Angebot, dass zu verlockend ist, um unbeachtet zu bleiben.

Friedrich Dürrenmatts Klassiker „Der Besuch der alten Dame“ ist bereits mehrfach verfilmt und in vielen Klassenzimmern zur Lektüre geworden. Das Theaterstück entstand bereits 1955 kann jedoch nahtlos auch in unsere heutige Zeit übertragen werden, was dieses Werk umso beeindruckender macht. Im Zentrum der Geschichte steht Claire Zachanassian, die Gerechtigkeit/Rache für eine Ungerechtigkeit fordert, die ihr in der Jugend zuteilwurde. Sie selbst ist ein sehr exzentrischer Charakter, wirkt beinahe distanziert und allen anderen übergeordnet, die ohne zu Fragen und beinahe selbstverständlich nach ihrer Pfeife tanzen. Die Güllener, die zunächst versuchen an ihrer Moral festzuhalten, können dem Angebot der Dame jedoch nicht lange widerstehen. Die Rache der Claire Zachanassian, wird zur Gerechtigkeit für das ihr zugefügte Unrecht verdreht und ein Mord somit gerechtfertigt. Der schwarze Humor, der fast unangemessen erscheint, bedenkt man das doch heikle Thema dieses Buches, hat mich wirklich unterhalten. Ein großartiges Stück, dass ich gerne mal auf einer Bühne sehen würde.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Die Lady und der Auferstehungsmann

Anatomy
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Lady Hazel Sinnett ist eine Frau der feinen Gesellschaft, doch ihr größter Traum ist es Chirurgin zu werden. Keine leichte Angelegenheit für eine Frau in ihrer gesellschaftlichen Stellung. Als sie auf ...

Lady Hazel Sinnett ist eine Frau der feinen Gesellschaft, doch ihr größter Traum ist es Chirurgin zu werden. Keine leichte Angelegenheit für eine Frau in ihrer gesellschaftlichen Stellung. Als sie auf den berühmten Arzt Dr. Beecham trifft, handelt sie einen Deal mit ihm aus. Wenn sie es schafft ohne Unterricht die medizinische Prüfung zu bestehen, wird er ihr bei ihrem Unterfangen helfen. Um zu Bestehen brauch Hazel eine Chance zu üben und greift auf die Hilfe eines Auferstehungsmannes zurück, der ihr Leichen zu Lehrzwecken verkauft. Doch umso mehr Tote Hazel und Jack untersuchen, desto deutlicher treten Besonderheiten zu Tage, die sich nicht allein mit der verheerenden Seuche erklären lassen, die in Edinburgh wütet.

Als aller Erstes muss ich ein Wort zu diesem unglaublich schönen Cover verlieren. Ich habe selten ein so passendes und clever gemachtes Cover gesehen, welches so ein Blickfang ist. Allein deshalb hätte ich das Buch gekauft. Aber auch die Geschichte und der Klappentext haben mich sofort angesprochen. Eine Frau im 19 Jahrhundert, die der höheren Gesellschaft entspringt und deren einziges Ziel es ist Ärztin zu werden, was natürlich allen Ansprüchen an sie widerspricht. Die Geschichte wird als Liebesgeschichte angepriesen, wobei dieser Aspekt jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielt. Hazel ist eine starke, durchsetzungsfähige Frau, die für ihren Traum kämpft. Bereits nach den ersten Seiten habe ich sie für ihre Hartnäckigkeit nur bewundern können. Jack hat mir als Charakter ebenfalls gut gefallen. Trotzdem er aus armen Verhältnissen stammt, hat er sich mit Hilfe seines Verstandes gut über Wasser halten können. Ich mag es wie natürlich sich die Beziehung der beiden Protagonisten entwickelt. Das Ende der Geschichte hat mir nicht hundertprozentig gefallen und passte für meine Begriffe nicht zur restlichen Handlung. Trotzdem hat mich das Buch von vorne bis hinten gut unterhalten können.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Im Netz des Spinnenmannes

Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
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Es gibt einige wichtige Regeln im Umgang mit den Feen, die Farah seit Kindertagen lernen musste. Iss nie etwas, was sie dir anbieten, geh nie in einer Neumondnacht vor die Tür, betritt niemals ihr Reich ...

Es gibt einige wichtige Regeln im Umgang mit den Feen, die Farah seit Kindertagen lernen musste. Iss nie etwas, was sie dir anbieten, geh nie in einer Neumondnacht vor die Tür, betritt niemals ihr Reich und schließ auf keinen Fall einen Handel mit ihnen ab. Als Farah diese Regeln bricht, gerät ihr Leben aus den Fugen. Als Gefangene im Palast der Königin, soll Farah Stroh zu Gold spinnen und holt sich dafür die Hilfe des dunklen Volkes. So verstrickt sich Farah immer weiter in ein Netz aus Lügen und Geheimnissen aus dem kein Ausweg mehr zu führen scheint.

Die neuste Märchenadaption von Christian Handel führt uns in eine Welt voller dunkler und heller Feen, Geheimnissen und Lügen. Die Geschichte orientiert sich sehr an der Vorlage Rumpelstilzchen, auch wenn hier mit der Verbindung zum Feenreich eine eigene spezielle Note hinzugefügt wurde. Besonders das Schattenreich und seine Bewohner eignen sich hervorragend zum Gruseln, wobei natürlich der Spinnenmann als Rumpelstilzchens Pendant eine zentrale Rolle einnimmt. Farah ist eine starke Protagonistin, die schon früh Verantwortung für ihre Familie übernehmen musste. Da sie es nicht gewohnt ist Anderen zu vertrauen und ihre Last lieber selbst schultert, fällt es ihr dementsprechend schwer ihre Geheimnisse zu teilen, was ihr einiges an Ärger einbringt. Magnus, den Prinzen des Königreiches, empfand ich hingegen fast als zu versöhnlich und nett. Auch die Entwicklung seiner Beziehung zu Farah ging mir ein wenig zu schnell. Meine absolute Lieblingsfigur (neben dem Waschbären natürlich) war aber Adil, der die Story irgendwie auflockern konnte. Von ihm hätte ich gerne noch mehr gelesen. Das Ende der Geschichte war originell und hat eine interessante Auflösung geboten. Meiner Meinung nach orientiert sich diese Neuerzählung jedoch trotzdem sehr am Original.

Eine atmosphärische, teils gruselige und moderne Neuerzählung des Originals, die märchenhaft umgesetzt wurde.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Wie aus Nikolas der Weihnachtsmann wurde

Wunder einer Winternacht
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Während eines tragischen Unfalls kommen die Eltern und die Schwester des kleinen Nikolas auf See ums Leben. Im armen Fischerdorf Korvajoki beratschlagen die Bewohner über den weiteren Verbleib des Waisenjungen ...

Während eines tragischen Unfalls kommen die Eltern und die Schwester des kleinen Nikolas auf See ums Leben. Im armen Fischerdorf Korvajoki beratschlagen die Bewohner über den weiteren Verbleib des Waisenjungen und beschließen, dass jede Familie des Dorfes den Jungen für ein Jahr bei sich aufnehmen soll. Jedes Jahr an Heiligabend wechselt Nikolas nun seine Familie und hinterlässt deren Kindern selbstgemachte Geschenke, um sich für die Zeit zu bedanken. Als Nikolas jedoch in die Lehre des griesgrämigen Tischlers Iisakki kommt, scheinen das Leben des jungen Nikolas erneut eine ungeahnte Richtung einzuschlagen.

Das Buch ist unterteilt in 24 Türchen, sodass sich die Lektüre hervorragend für die Vorweihnachtszeit eignet. Der Schreibstil ist sehr leicht und einfach gehalten und passt zur Geschichte. Nikolas Geschichte beginnt ziemlich tragisch, da er schon früh mit Verlust umgehen musste. Auch das Wechseln der Familie an jedem Weihnachtsfest zeugt von wenig Beständigkeit in einem noch so jungen Leben. Der Weihnachtstag bekommt für den Jungen damit eine besondere Bedeutung, die mit der Zeit immer weiter wächst. Die Zeitsprünge in der Geschichte haben mich ein wenig gestört, da ich das Gefühl hatte Nikolas hätte sich in dieser Zeit überhaupt nicht weiterentwickelt. Erst bei einschneidenden Ereignissen in seinem Leben scheint er das Voranschreiten der Zeit überhaupt zu bemerken. Ada fand ich wirklich klasse, ihre freche Art besonders als kleines Mädchen hat mir sehr gut gefallen. Sie war eindeutig meine Lieblingsfigur in der Geschichte. Nikolas selbst empfand ich zeitweise als sehr melancholisch, mir hat ein wenig der Zugang zu ihm als Hauptfigur gefehlt, besonders als er älter geworden ist.

Alles in allem fand ich die Entstehungsgeschichte des Weihnachtsmannes wirklich interessant. Die Zeitsprünge empfand ich persönlich eher als störend für die Geschichte. Trotzdem ist das Buch über die Entstehung des Weihnachtsmannes passend für die Vorweihnachtstage und gilt für diese Zeit als klare Leseempfehlung.

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