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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2019

Junge Liebe

We Will Fall
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Zunächst ist Izzy nicht begeistert aus der sicheren Lower East Side nach Brooklyn zu ziehen. Doch dann begegnet sie Tristan und verliebt sich auf den ersten Blick in ihn. Ihre Liebe könnte perfekt sein, ...

Zunächst ist Izzy nicht begeistert aus der sicheren Lower East Side nach Brooklyn zu ziehen. Doch dann begegnet sie Tristan und verliebt sich auf den ersten Blick in ihn. Ihre Liebe könnte perfekt sein, wenn nicht Tristans Cousin Marcus ebenfalls ein Auge auf Izzy geworfen hätte. Aus Angst vor den Konsequenzen treffen sich die Beiden heimlich, doch sie können sich nicht ewig vor der Welt verstecken und vor allem nicht vor Marcus.

„We will fall“ behandelt eine moderne Version von „Tristan und Isolde“, in denen eine junge Liebe sich den Widrigkeiten der modernen Welt von Eifersucht bis Rassismus erwehren muss. Neben den Namen der beiden Protagonisten, hat die Story auch noch andere Parallelen mit der Originalvorlage ohne jedoch abgekupfert zu wirken, was ich anfangs ein wenig befürchtet hatte. Die Liebe der Beiden zueinander ist wirklich herzerwärmend, wenn auch für mich manchmal ein wenig zu kitschig. Obwohl sowohl Tristan als auch Izzy eher vernünftige und für ihr Alter erwachsen wirkende Jugendliche sind, verleitet sie die Liebe doch zu ein paar sehr dummen Entscheidungen. Marcus ist dabei als Tristans Cousin irgendwie der negative Part, obwohl er letztlich gar nicht so „böse“ ist, wie es am Anfang scheint.
Auch wenn bereits der Klappentext auf eine Tragödie hinweist, fand ich das Ende, ohne zu viel verraten zu wollen, völlig unerwartet und damit umso schockierender.

Eine Liebesgeschichte, die mich fesseln aber nicht immer bezaubern konnte und für die ich mir ein weniger tragisches Ende versprochen habe.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Eine Diplomatin und ein Journalist versuchen die Welt zu retten

#KillTheRich - Wer Neid sät, wird Hass ernten
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Unter dem Hashtag #Killtherich vereinen sich all die Unglücklichen und Verzweifelten, die Außenseiter und Unruhestifter unter einem Banner. Was mit einer Revolte in Brasilien beginnt greift schon bald ...

Unter dem Hashtag #Killtherich vereinen sich all die Unglücklichen und Verzweifelten, die Außenseiter und Unruhestifter unter einem Banner. Was mit einer Revolte in Brasilien beginnt greift schon bald flächengreifend auch auf andere Länder über. Zunächst in Südamerika und dann auf die gesamte Welt. Die niederländische Diplomatin Conrada van Pauli versucht als Repräsentantin der EU die Situation unter Kontrolle zu bringen und macht sich mit ihrer Arbeit eine Menge Feinde, die ihr nach dem Leben trachten. Währenddessen versucht der indische Journalist Bimal Kapoor eine Korruption aufzudecken, die die Welt weiter ins Chaos stürzen konnte. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, dessen Ausgang das Schicksal der gesamten Menschheit bestimmen wird.

Der Einstieg in das Buch fiel mir unheimlich schwer. Der Großteil der Geschichte dreht sich um Conrada van Pauli, eine niederländische Diplomatin, die sich als Bereichsleiterin für Südamerika zunächst den Unruhen in Brasilien annimmt. Um die Geschichte realistisch wirken zu lassen, werden einige politische Hintergründe präsentiert, sowie politische Institutionen die nur so vor Abkürzungen strotzen. Neben gängigen Begriffen wie EU, NATO und UNO, treten auch solche abstrakten Begriffe wie INTCEN, UNASUR und EAD in den Fokus. Trotz des Verzeichnisses für Abkürzungen am Ende des Buches fand ich gerade die Abschnitte von Conrada am Anfang sehr anstrengend zu lesen. Neben Conrada wechselt die Perspektive vor allem zu Bimal, jedoch gibt es regelmäßig auch Abschnitte von Personen die nur am Rand mit der Handlung zu tun haben, die jedoch die Geschehnisse in anderen Teilen der Welt behandeln. Das Buch wirbt damit, dass Fiktion noch nie realer war. Ich persönlich fand die Handlung an einigen Stellen ziemlich überspitzt. Conrada entkommt mehrfach nur knapp dem Tod, was eher der Handlung eines schlechten Actionfilms entspricht. Gerade auch das Ende ergibt für mich nicht vollständig Sinn. Trotzdem muss man sagen, dass das Szenario eines Aufstandes der Armen gegen die Reichen durchaus möglich erscheint. Die politischen Intrigen zur Unterdrückung ganzer Völker sind erschreckend dargestellt und spannend erzählt.

Da ich mich gerade mit Conrada als Protagonistin nicht anfreunden konnte und mir der sehr politische Schreibstil nicht gefallen hat, konnte mich das Buch nicht immer mitreißen. Trotzdem handelt es sich um einen (soweit ich das beurteilen kann) gut recherchierten politischen Thriller, der einige spannende Szenen und Wendungen bereit hält.

Veröffentlicht am 14.10.2019

"Das Ting macht dich zum perfekten Menschen"

Das Ting
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Eine Gruppe junger Leute gründet ein revolutionäres Startup „Das Ting“, welches aus körper- und umweltbezogenen Daten Handlungsempfehlungen zur Optimierung des eigenen Lebens gibt. So sollen die Menschen ...

Eine Gruppe junger Leute gründet ein revolutionäres Startup „Das Ting“, welches aus körper- und umweltbezogenen Daten Handlungsempfehlungen zur Optimierung des eigenen Lebens gibt. So sollen die Menschen bessere Entscheidungen für ein glücklicheres und gesünderes Leben treffen. Um ihr Projekt weiter zu finanzieren, verpflichten sich die Gründer jeder Anweisung des Ting bedingungslos zu folgen, mit weitreichenden Konsequenzen…

„Das Ting“ erzählt die Geschichte der Entstehung und ersten Erprobung des Programmes durch seine vier Gründer Niu, Adam, Linus und Kasper. Dabei teilt sich das Buch in 3 Abschnitte bei denen die einzelnen Charaktere jeweils ein Kapitel erzählen und damit in den Erzählperspektiven wechseln. So lernt man jeden der Gründer auf seine individuelle Art und Weise kennen und gibt dem Leser die Möglichkeit die verschiedenen Empfehlungen des Ting auf die Charaktere und deren Entwicklung hierunter besser zu vergleichen. Einen wirklichen Lieblingscharakter konnte ich für mich nicht herausfinden, auch wenn mir die Entwicklung von Niu letztlich am meisten imponiert hat, trotz der eher schlechten Voraussetzungen. Während das Ting seine Handlungsempfehlungen zunächst ganz altmodisch über eine App übermittelt, werden nach einigen Updates die Empfehlungen direkt in die Gedanken des Users gesendet, was ich mehr als gruselig fand. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass so eine Form der Technik nicht mehr lange nur Dystopie sein könnte. Während der gesamten Geschichte hab ich letztlich auf einen großen Knall gewartet, der das ganze System zusammenbrechen lässt. Doch neben nur wenigen Problemen verlief die Entwicklung des Ting eher zu harmonisch, gerade wenn man bedenkt, dass sich die Gründer ohne Ausnahme allen Anordnungen des Ting unterwerfen mussten.

Alles in allem fand ich die Geschichte sehr gut, an einigen Stellen ging mir aber Einiges ein wenig zu glatt über die Bühne. Ich hätte gedacht, dass sich an die Vorschläge des Ting zu halten, deutlich mehr Probleme verursachen würde. Irgendwie fehlte mir die ein oder andere überraschende Wendung oder Empfehlung mit etwas mehr Konfliktpotenzial. Trotzdem war die Geschichte sehr unterhaltsam und hat mich nachdenklich gemacht, welche technischen Errungenschaften die Zukunft noch zu bieten hat. Ob ich mich wirklich als Tester für das Ting zur Verfügung stellen würde, weiß ich ehrlich nicht. Auch wenn es darauf ausgelegt ist, die eigenen Handlungen zu optimieren, kann man nie wissen wer alles versucht Einfluss darauf zu nehmen und seinen Nutzen daraus zu ziehen.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Ein alternatives Mittelalter

DOORS ! - Blutfeld
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Auf der Suche nach der jungen Großerbin Anna-Lena van Dam schickt ihr Vater ein Team von sechs der unterschiedlichsten Charaktere in die Höhlen unter dem alten Familienanwesen. Hier unten entdeckt die ...

Auf der Suche nach der jungen Großerbin Anna-Lena van Dam schickt ihr Vater ein Team von sechs der unterschiedlichsten Charaktere in die Höhlen unter dem alten Familienanwesen. Hier unten entdeckt die Expedition 3 Türen, die mit unterschiedlichen Zeichen versehen sind. 3 Türen und damit 3 Wege, die die junge Erbin gegangen sein könnte.

Die Wahl unserer Protagonisten führt in diesem Band durch die Tür mit dem !
Das Expeditionsteam landet in einem alternativen Mittelalter im 9ten Jahrhundert in welchem das Land von zwei gegnerischen Kaiserinnen gespalten wird. Während sich die Heere auf einen Krieg einstellen, muss das Team in dieser fremden Vergangenheit ohne moderne Technik die junge Erbin finden bevor ihr Eingreifen einen ernst zu nehmenden Einfluss auf die Zukunft hat.

Dieser Band war für mich der letzte noch zu lesende Teil der ersten Doors-Staffel. Die alternative Realität beeindruckte mich vor allem darin, dass Frauen hier einen deutlich höheren Stellenwert besaßen als allgemein überliefert und das laut einer Theorie die Männer dieses Kapitel der Geschichte absichtlich gelöscht haben, um die Frauen weitestgehend zu unterdrücken. Trotzdem ging die Handlung ein wenig zäh voran und beinhaltete viele umständliche Reisen zu Pferde, die dem ganzen ein wenig die Spannung nahmen. Im Vergleich zu den anderen Bänden gefiel mir das Ende jedoch deutlich besser, da es einen gewissen Abschluss in die Geschichte gebracht hat. Die anderen Bände waren mir in diesem Punkt teilweise zu offen. Auch in diesem Teil wird über die Hintergründe der Charaktere berichtet, sodass wenn man alle Bände gelesen hat, die Hintergrundgeschichten jedes Charakters kennt. Ich hatte auch dieses Mal den Eindruck, dass die Geschichte durch die wenigen Seiten ein wenig an Tiefgang einbüßen musste. Ich bin gespannt, ob die neu erschienene zweite Staffel sich in diesem Punkt bessert.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Wunder im Wolkenschloss

Wolkenschloss
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Fanny Funke ist die neue Jahrespraktikantin im Wolkenschloss, eines Luxushotels in den Schweizer Bergen, das seine glorreichsten Tage schon hinter sich gelassen hat. Nur zum jährlichen Silvesterball kehren ...

Fanny Funke ist die neue Jahrespraktikantin im Wolkenschloss, eines Luxushotels in den Schweizer Bergen, das seine glorreichsten Tage schon hinter sich gelassen hat. Nur zum jährlichen Silvesterball kehren die aufregendsten und reichsten Gäste aus aller Welt in das ehrwürdige Hotel ein und verleihen ihm seinen alten Glanz. Fanny, Hotelierssohn Ben und all die anderen Mitarbeiter des Wolkenschlosses haben aller Hand zu tun den Gästen einen unvergesslichen Aufenthalt zu bereiten. Doch nicht jeder Gast im Wolkenschloss ist, was er zu sein vorgibt.

Für mich war es das erste Buch von Kerstin Gier, sodass ich mich ohne große Erwartungen an das Buch herangewagt habe. Zuallererst muss ich sagen, dass mich der Schreibstil von Anfang an fesseln konnte und federleicht in die Geschichte eingeführt hat. Der Humor der so mühelos in die Geschichte einfließt, ist wirklich klasse und hat mich mehr als einmal ausgiebig zum Lachen gebracht. Fanny war mir sofort sympathisch, wenn auch ein klein wenig naiv, was aber ihrem Alter von 17 Jahren durchaus angemessen ist. Die aufkeimende Verliebtheit zwischen ihr und Ben finde ich wirklich niedlich und netterweise nicht so übertrieben kitschig, wie in anderen Büchern. Aber auch alle anderen Charaktere sind liebevoll durchdacht und bieten eine sehr bunte Mischung aus Charakteren mit einigen exzentrischen Ausschweifungen. Das Wolkenschloss ist ein wirklich magischer Ort, der Fanny in Notfällen auch mal aus der Patsche hilft. Auch wenn die Handlung ein wenig vorhersehbar ist, tut das dem Spaß am Lesen keinen Abbruch. Ein wirklich tolles Buch das mit einer witzigen und mitreißenden Handlung, tollen Charakteren und etwas Magie voll überzeugen konnte.