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Veröffentlicht am 14.10.2019

Ein alternatives Wunderland

Madness
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„Ich hätte wissen müssen, dass es keine gute Idee war, dem Kaninchen quer durch London zu folgen.“
Alice ist in einem der angesagten Clubs Londons unterwegs, als sie merkwürdigerweise einem mechanisch ...

„Ich hätte wissen müssen, dass es keine gute Idee war, dem Kaninchen quer durch London zu folgen.“
Alice ist in einem der angesagten Clubs Londons unterwegs, als sie merkwürdigerweise einem mechanisch erscheinenden weißen Kaninchen begegnet und ihm durch die Straßen Londons folgt. Über das Kaninchenloch gelangt sie ins Wunderland, einer Welt in der die Bäume aus Kupfer bestehen und die Lebewesen aus Schrauben und Zahnrädern. Auf der Suche nach einem Weg in ihre Heimat begegnet sie dem Hutmacher Elric, der ihre Gefühle völlig aus der Bahn wirft. Er selbst jedoch scheint keinerlei Emotionen zu haben. Zusammen müssen sie die Schlüssel zum Herzen Wunderlands finden, um das Land vor einer großen Katastrophe zu bewahren.

Zuallererst muss ich sagen, dass ich das alternative Wunderland, das Maja Köllinger erschaffen hat, großartig finde. Die Käfer und Vögel aus Schrauben, Mutter, Glas und Metall und die Bäume aus Kupfer sind einzigartig schön und erschaffen eine sehr besondere Welt. Die Illustrationen am Ende der Kapitel untermalen die Geschichte, obwohl ich ehrlich gesagt ein Bild der Grinsekatze vermisst habe, da sie mit Abstand meine Lieblingsfigur in dem Buch war.
Leider konnte ich mich die ganze Geschichte über weder mit Alice noch mit dem Schreibstil der Autorin anfreunden. Alice ist mit Abstand eine der nervigsten Protagonisten, die mir jemals begegnet ist. Das gesamt Buch ist aus ihrer Perspektive geschrieben und besteht aus 90% inneren Monologen, ob sie ihre Aufgabe wirklich bewältigen kann und ob sie sich ihrer Gefühle für Elric sicher ist. Dabei wechselt sie innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Sätzen zwischen Vorfreude und Versagensängsten. Dieses ambivalente Gefühlschaos fand ich einfach nur anstrengend, was die Handlung nur zäh voranschreiten ließ.
Alles in allem ist die Geschichte eigentlich sehr gut erdacht, aber der Schreibstil und die Protagonisten konnten mich nicht überzeugen. Schade, dass die Geschichte ihr Potenzial nicht voll ausgeschöpft hat.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Maschinen gegen Hexen

Die Krone der Sterne
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Zweieinhalb Jahre sind nach dem Untergang von Noa und dem Erwecken der Maschinen vergangen. Iniza und ihre Freunde sind weiterhin auf der Flucht vor den Hexen, die ihre Tochter Tanys als Stimme der Gottkaiserin ...

Zweieinhalb Jahre sind nach dem Untergang von Noa und dem Erwecken der Maschinen vergangen. Iniza und ihre Freunde sind weiterhin auf der Flucht vor den Hexen, die ihre Tochter Tanys als Stimme der Gottkaiserin suchen. An Bord der Nachtwärts führt sie ihre Reise von den Slums der Taragantum-Drift bis auf den Mond Amun, während die Maschinen eine Welt nach der Anderen ohne die Gegenwehr der Hexen erobern. Der endgültige Kampf um die Vorherrschaft in der Galaxis entbrennt, während nicht nur die Zukunft von Iniza und ihren Freunden, sondern alles Leben im Universum auf dem Spiel steht.

Auf den ersten Seiten des Buches wird der Leser wieder durch wundervoll gestaltete Zeichnungen in die Geschichte aufgenommen. Auch die kurze Zusammenfassung der bisherigen Bände am Anfang der Geschichte finde ich klasse und sehr hilfreich, sollte die Lektüre des letzten Bandes bereits eine Weile her sein. Nachdem ich bei den letzten beiden Bänden so meine Schwierigkeiten hatte in die Geschichte zu finden, war ich bei diesem Band positiv überrascht, dass mich die Ereignisse von der ersten Seite an fesseln konnten. Rasante Action, wechselnde Handlungsorte und spannende Kämpfe lassen die Handlung nie langweilig werden. Interessanterweise hat mir, trotz vieler gegenteiliger Meinungen in anderen Rezensionen, dieser Band am besten gefallen. Gerade das Ende finde ich sehr gut gelungen, auch wenn nicht alle offenen Fragen beantwortet werden. Ein wirklich tolles Finale einer sehr spannenden Trilogie.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Mitreißend bis zur letzten Seite!

Coldest Frost
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Die Schnitter unter Covingtons Führung sind Rory und ihren Freunden erneut entkommen und planen bereits einen neuen Angriff auf das Team Midgard. Bei einem routinemäßigen Einsatz zur Sicherung eines gefährlichen ...

Die Schnitter unter Covingtons Führung sind Rory und ihren Freunden erneut entkommen und planen bereits einen neuen Angriff auf das Team Midgard. Bei einem routinemäßigen Einsatz zur Sicherung eines gefährlichen Artefaktes, werden Rorys Freunde vom Gift der roten Narzisse infiziert und stehen damit unter Covingtons Kontrolle. Nun muss Rory nicht nur allein gegen die bösen Schnitter kämpfen, sondern auch gegen ihre Freunde. Kann Rory ihre Freunde und die ganze mythologische Welt vor Covingtons Kontrolle retten?

„Coldest Frost“ ist der dritte und wohl auch letzte Band der Reihe, um die junge Heldin und Spartanerin Rory Forseti. Einmal mehr entführt uns Jennifer Estep in die Welt der Mythos Academy voller magischer Artefakte, Magie und mystischen Wesen. Rory ist wie auch schon in allen vorherigen Bänden meine absolute Lieblingsfigur in dem Buch. Ihre Stärke und ihr Durchhaltevermögen sind einfach großartig und machen sie zu einer wahren Heldin. Im Unterschied zu den letzten Bänden kann Rory dieses Mal nicht wirklich auf die Hilfe ihrer Freunde zählen, die unter dem Einfluss von Covington stehen. Um sie nicht zu verletzen, muss Rory daher noch mehr Schläge einstecken als sonst. Die Geschichte ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Obwohl ich sehr traurig bin, dass die Geschichte mit diesem Band einen Abschluss findet und ich mir mindestens zehn weitere Bände wünsche, finde ich das Ende doch sehr gelungen und mitreißend bis zur letzten Sekunde. Ich hoffe trotzdem, dass dies nicht der letzte Ausflug in die Welt der Mythos Academy sein wird.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Betonwasserwindhimmel

Die Mauer
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Das Leben auf der Mauer ist gekennzeichnet durch Kälte und den immerwährend gleichen Blick auf das tosende Meer und den Himmel. Wie alle Briten seines Alters muss Joseph Kavanagh seinen zweijährigen Dienst ...

Das Leben auf der Mauer ist gekennzeichnet durch Kälte und den immerwährend gleichen Blick auf das tosende Meer und den Himmel. Wie alle Briten seines Alters muss Joseph Kavanagh seinen zweijährigen Dienst auf der Mauer absolvieren, die ganz Großbritannien umgibt und die Anderen davon abhält die Insel zu betreten. In der tristen Monotonie seines Dienstes als Verteidiger lernt er seine Mitstreiterin Hifa kennen und lieben. Zusammen versuchen Beide die qualvollen Tage zu überstehen in dauernder Angst vor einem Angriff. Denn sollte einer der Anderen die Mauer überwinden, ist die Strafe für einen Verteidiger ein Leben auf dem offenen Meer und damit der sichere Tod.

Zuallererst ist „Die Mauer“ auf jeden Fall ein Buch das zum Nachdenken anregen soll. In Zeiten mehr als einer politischen Krise, kommen einem bereits beim Lesen des Klappentextes allerlei Parallelen zu unseren heutigen Problemen in den Kopf. In den Zeiten der Mauer hat sich Großbritannien vom Rest der Welt abgeschottet und erledigt jeden, der versucht die Insel zu erreichen. Hierfür braucht es die Verteidiger, denen als besondere Motivation die Verbannung auf das Meer droht, sollte die Anderen in ihrem Abschnitt die Mauer überqueren. Kavanagh und Hifa sind zwei dieser Verteidiger. Wie alle anderen auf der Mauer, die tagtäglich zwölf Stunden auf das Meer hinaus starren, können sie es kaum erwarten diesen Ort wieder zu verlassen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Kavanagh erzählt und beginnt mit seinem ersten Tag auf der Mauer. Der relativ monotone Anfang spiegelt gut die eintönigen Verhältnisse und immer gleichen Abläufe dort oben wieder, während der Leser ein wenig Geduld haben muss, damit die Handlung an Fahrt aufnimmt. Trotz der tiefgründigen Probleme, die zu den drastischen Maßnahmen und dem völligen Abschotten Großbritanniens geführt haben, werden leider außer ein paar Andeutungen für meine Begriffe zu wenige Hintergründe des Geschehens verraten. Auch über die Ereignisse im Rest der Welt erfährt man so gut wie gar nichts.
Daneben empfinde ich auch die Aufgabe der Verteidiger an sich nicht schlüssig. Während Kavanagh durch das Land fährt, redet er von Erntemaschinen und über Mikrochips in jedem Körper durch die sofort ermittelt werden kann, wo sich jemand befindet. Andererseits gibt es keine Technik, mittels der man die Grenzen sichern kann und Eindringlinge registriert bevor sie die Mauer erreichen. Dafür rekrutiert man tausende junger Menschen, die Tag und Nacht auf das Meer hinaus starren.
Trotz der Möglichkeiten, die die Geschichte hat, finde ich viele Teile der Handlung sehr vorhersehbar und das Ende sehr unbefriedigend. Das Thema an sich und die politischen Hintergründe, die subtil in die Handlung einfließen, finde ich jedoch gut integriert und haben mich zweitweise zum Nachdenken gebracht. Ein dystopischer Roman der viele gute Ansätze verfolgt, aber mich nicht in Gänze überzeugen konnte, da er Einiges zu oberflächlich behandelt.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Eine Hochzeit und ein Mord

Flavia de Luce 10 - Todeskuss mit Zuckerguss
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Endlich ist es soweit! Im Hause de Luce steht die große Hochzeit von Feely und ihrem Auserwählten an. Das ganze Dorf hat sich versammelt um den Beiden zu gratulieren. Doch die Feier nimmt eine unerwartete ...

Endlich ist es soweit! Im Hause de Luce steht die große Hochzeit von Feely und ihrem Auserwählten an. Das ganze Dorf hat sich versammelt um den Beiden zu gratulieren. Doch die Feier nimmt eine unerwartete Wendung, als in der grandiosen Hochzeitstorte ein abgeschnittener Finger gefunden wird. Wenn das nicht ein Fall für das neu gegründete Detektivbüro von Flavia und Dogger ist. Doch der Finger ist nur die Spitze eines Eisberges aus Täuschung, Mord und Hinterlist, den die beiden Ermittler auf die Spur kommen müssen.

Der mittlerweile 10te Band der jungen Hobbydetektivin Flavia und ihrem neuen Partner Dogger führt die beiden hinter ein Netz aus Intrigen, welches mehr als das beschauliche kleine Dörfchen der Beiden umfasst. Nachdem der letzte Band mit weniger chemischen Formeln und Lösungen ein Teil seines üblichen Charmes einbußen musste, werden in diesem Band wieder deutlich mehr Experimente zur Lösung der Rätsel eingesetzt. Auch verschiedene Gifte, für die Flavia ja bekanntermaßen einen Faible hegt, haben wieder einen deutlich höheren Stellenwert. Flavias Ideenreichtum kennt keine Grenzen und Dogger als ihr detektivischer Partner ist eine schöne Ergänzung, da er mit seinem Wissen und Kenntnissen viele interessante Fakten zur Lösung des Falles beiträgt. Im Gegensatz zu den ersten Bänden scheint vor allem sein geistiger Zustand deutlich an Stabilität zu gewinnen. Neben den tödlichen Aspekten der Geschichte merkt man jedoch auch deutlich die Entwicklung zur Erwachsenen, die Flavia durchmacht. Nachdem ihre Schwester heiratet und Buckshaw verlässt, muss Flavia sich von noch einem Familienmitglied verabschieden, was ihr mehr als gedacht zusetzt.

Erneut eine gelungene Fortsetzung der Reihe, die mit britischem Humor, chemischen Lösungen und spannenden Verbrechen schon vor langer Zeit mein Herz erobert hat.