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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2018

Langatmig, emotionslos und einfach nur enttäuschend

Splitterherz
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Elisabeth Sturms Leben wird vollkommen auf den Kopf gestellt als sie aus der Großstadt Köln aufs Land ziehen muss. Das bedeutet eine neue Schule und neue Mitschüler und das nur ein Jahr vor dem Abitur. ...

Elisabeth Sturms Leben wird vollkommen auf den Kopf gestellt als sie aus der Großstadt Köln aufs Land ziehen muss. Das bedeutet eine neue Schule und neue Mitschüler und das nur ein Jahr vor dem Abitur. Das einzig Faszinierende an der Einöde die Ellie ihr zuhause nennt ist Colin. Unnahbar, geheimnisvoll und arrogant ist Ellies neue Bekanntschaft. Doch wie oft Ellie auch versucht mehr über den mysteriösen Fremden zu erfahren, er stößt sie immer wieder von sich, denn Colin hat ein Geheimnis das nicht nur Ellie in Gefahr bringen kann, sondern auch alle Menschen, die sie liebt.

Eigentlich hab ich mich durchaus auf die Geschichte von Colin und Ellie gefreut. Der Klappentext an sich verrät noch nicht allzu viel über die Handlung, nur das es um Kreaturen geht die nicht von dieser Welt sind. Ich finde es erfrischend, dass nicht Vampire oder Werwölfe, zu deren Geschichten es schon hunderte gibt, sondern Mahre, als eine seltene Riege der mystischen Wesen in den Fokus der Geschichte gestellt wurden. Hier hören jedoch die positiven Aspekte des Buches für mich auf.
Ich musste mich wirklich durch die mehr als 600 Seiten des Buches kämpfen, immer auf der Suche nach einer Handlung, die in irgendeiner Weise Spannung aufbaut. Lange erfährt man nicht, welches Wesen Colin eigentlich ist, sondern wird langsam heran geführt. Im Verlauf erfährt man von den abstrusesten Fähigkeiten der Mahre, die ich deutlich zu vielfältig fand. Gedanken lesen, Träume und Tiere beeinflussen, Krankheiten schicken, das alles war mir viel zu viel. Der eigentliche Fokus liegt jedoch auf der „Liebesgeschichte“ von Colin und Ellie, die für mich eigentlich nie eine war. Das Gefühl, das ich beim Lesen hatte, war eine hoch pathologische Beziehung zwischen Colin und Ellie, die er mit Krankheiten und Albträumen belegt und sie tausendmal wegschickt und sogar mehrfach verletzt, körperlich und emotional, um sie zu „beschützen“. Und Ellie kommt immer wieder zu ihm zurück, obwohl sie zeitweise sogar furchtbare Angst davor hat, dass er sie umbringt. Ihr Charakter ähnelt in vielem einem Kleinkind, das genau das tut was sie nicht soll, dafür jeden hintergeht und sich quälen lässt. Eigentlich wird sie im Buch als klug beschrieben, ein Mädchen, das reifer ist als ihre Altersgenossinnen und nur Einsen schreibt. Trotzdem verhält sie sich überhaupt nicht erwachsen, wird sofort bockig, wenn ihr etwas nicht gefällt und ist alles in allem nur nervtötend. Die Geschichte besteht über 600 Seiten nur aus Treffen zwischen Ellie und Colin in denen er sie nach wenigen Minuten wieder wegschickt. Diese Routine wird letztlich immer wiederholt, sodass man den Inhalt des Buches auch auf 100 Seiten hätte zusammenfassen können. Auch das Ende gibt nicht wirklich Anlass zu hoffen. Der erwartete Endkampf ist zweifelsfrei auf mehrere weitere Buchteile ausgerichtet und ich war am Ende auch nicht schlauer als vorher.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass mir das Buch einfach absolut nicht gefallen hat. Mit einer Liebesgeschichte hat es nicht viel gemein und der Fantasyaspekt kommt mir zu kurz. Ich konnte keine Verbindung zu den Protagonisten aufbauen und fand sie letztlich einfach nur nervig. Leider leider wirklich eine große Enttäuschung.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Geschichte zweier Genies

Die Vermessung der Welt
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Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß sind zwei Koryphäen ihrer Zeit. Während Humboldt sich durch Urwälder und moskitoverseuchte Flüsse kämpft, um Berge und Landschaften zu vermessen, sitzt Gauß ...

Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß sind zwei Koryphäen ihrer Zeit. Während Humboldt sich durch Urwälder und moskitoverseuchte Flüsse kämpft, um Berge und Landschaften zu vermessen, sitzt Gauß lieber in seiner Heimat und entwirft Formeln, die der Menschheit die Welt näher erklären. Zwei Genies, die unterschiedlicher nicht sein können.

„Die Vermessung der Welt“ ist ein fiktives Buch über die beiden Genies Gauß und Humboldt. Der Schreibstil ist durch die durchgehende indirekte Rede sehr gewöhnungsbedürftig und schafft eine gewisse Distanz zwischen den Hauptcharakteren und dem Leser. Die einzelnen Kapitel Wechseln anfangs zwischen Gauß und Humboldt. Nachdem sich beide treffen wird auch innerhalb der Kapitel zwischen beiden gewechselt. Es gibt teilweise große Zeitsprünge, die nicht immer klar rausgestellt sind. Das Buch wird vor allem auf dem Klappentext als humorvoll beschrieben, was ich ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen konnte. Ich war insgesamt etwas enttäuscht wie oberflächlich für meine Vorstellung die Charaktere und die Geschichte an sich beschrieben sind. Ich hatte nie den Eindruck voll in die Geschichte abtauchen zu können.
Alles in allem konnte mich die Geschichte nicht wirklich mitreißen, weder die Charaktere noch die Handlung an sich.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Spiel das Spiel deines Lebens

Das Spielhaus
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Das Spielhaus bietet jedem der mutig und klug ist die Chance seine Fähigkeiten in jedem Spiel zu erproben und Ruhm und Reichtum zu erringen. Doch die Spieler der oberen Gemächer spielen nicht nur um Geld, ...

Das Spielhaus bietet jedem der mutig und klug ist die Chance seine Fähigkeiten in jedem Spiel zu erproben und Ruhm und Reichtum zu erringen. Doch die Spieler der oberen Gemächer spielen nicht nur um Geld, sondern um alle Güter, die das Herz begehrt: die Macht über Menschen und ganze Länder, Lebensjahre, Gesundheit und vieles mehr. Doch je höher der Einsatz desto härter die Regeln und desto tödlicher das Spiel.

Das Buch teilt sich letztendlich in 3 einzelne Geschichten, die miteinander in Verbindung stehen. Die drei Protagonisten Thene, Remy und Silver sind Spieler der oberen Gemächer und erzählen über ihre größten und wichtigsten Spiele. Die einzelnen Geschichten spielen in verschiedenen Epochen und unterstreichen damit die Macht, mit der das Spielhaus seit Jahrhunderten die Geschichte beeinflusst. Die erste Geschichte hat mir sehr gut gefallen, da sie einen Einstieg in die Geschicke des Spielhauses bietet in denen Thene ihr erstes Spiel in den hohen Gemächern spielt. Auch die zweite Geschichte ist zu Anfang spannend zieht sich jedoch gegen Ende ein wenig. Mit der dritten Geschichte konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Ich fand sie sehr langatmig und nicht besonders spannend, sodass ich hier leider ein paar Abstriche machen muss. Auch das Ende fand ich etwas konfus und nicht richtig mitreißend.
Grundsätzlich fand ich die Idee des Buches sehr originell, doch finde ich die Geschichte in sich nicht wirklich abgeschlossen und etwas langatmig am Ende, was leider ein wenig Punktabzug bringt.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Die kolossale Stadt in der Wüste

Wédora – Staub und Blut
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Mitten in der Wüste erhebt sich eine gigantische, gut befestigte Stadt, Mittelpunkt des Handels und voller Intrigen, Reichtum und Geheimnisse - Wédora. Als Tomeija und Liothan durch einen fehlgeschlagenen ...

Mitten in der Wüste erhebt sich eine gigantische, gut befestigte Stadt, Mittelpunkt des Handels und voller Intrigen, Reichtum und Geheimnisse - Wédora. Als Tomeija und Liothan durch einen fehlgeschlagenen Zauber in das ihnen unbekannte Zentrum der Wüste gesandt werden, versuchen sie verzweifelt in ihre Heimat zurückzukehren. Dabei werden sie jedoch in Ereignisse verwickelt, die Wedoras Untergang herbeiführen können. Während die Stämme der Wüste die Stadt von Außen bedrohen, sind Verräter im Inneren bereits in Stellung gegangen, um den Herrscher zu stürzen. Der Krieg um Wedora hat begonnen.

Wie ich es schon aus vorherigen Büchern von Markus Heitz gewöhnt bin, hat mich die präzise gezeichnete Welt von Wedora sogleich durch seine starken Charaktere und den fantastischen Schreibstil in seinen Bann geschlagen. Schon der erste Blick auf die Karte von Wedora im Innendeckel verspricht eine einzigartige, verwinkelte Stadt, die mehr als ein Geheimnis birgt.
Als Charakter hat mich besonders Liothan mit seinem lockeren Gemüt und seinem Humor begeistern können, während ich Tomeijas Fähigkeiten schon fast als zu unschlagbar empfand. Während Liothans Vergangenheit zumindest teilweise beleuchtet wird, werden zwar Andeutungen zu Tomeija gemacht und zu dem Fluch der auf ihr liegt, aber eine genaue Darstellung bleibt dem Leser doch verborgen. Besonders einfallsreich finde ich die kurzen Auszüge an jedem Kapitelende über die Geschichte oder Religion der Stadt, die Wedora und deren Umgebung näher beleuchten ohne dass man in einem seitenübergreifenden Glossar blättern muss.
Insgesamt wird deutlich, dass der Inhalt des Buches auf eine Reihe ausgelegt ist, sodass einige Fragen und offene Handlungsstränge zurück bleiben, die hoffentlich im nächsten Band näher beleuchtet werden. Ich freue mich jedoch, dass Wedoras Geschichte noch nicht zu Ende ist, denn die Stadt bietet Geheimnisse die noch einige Bücher füllen könnten.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Mord auf dem Ozean

Der Drink des Mörders
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Colin Duffot ist froh für kurze Zeit der Kleinstadtidylle entkommen zu können. Als Vertreter für einen Freund übernimmt er die Rolle als Tanzlehrer auf einem luxuriösen Kreuzfahrtschiff. Doch auch hier ...

Colin Duffot ist froh für kurze Zeit der Kleinstadtidylle entkommen zu können. Als Vertreter für einen Freund übernimmt er die Rolle als Tanzlehrer auf einem luxuriösen Kreuzfahrtschiff. Doch auch hier lässt Collins Talent auf mysteriöse Todesfälle zu stoßen nicht nach. Während Colin auf hoher See erneut einen Mörder sucht, sind seine daheim gebliebenen Freunde frustriert nur die zweite Geige innerhalb der Ermittlungen spielen zu dürfen und begeben sich spontan auf eine Reise nach Schottland, der Heimat des Verstorbenen, um mehr über den Toten zu erfahren. Kann Colin den Täter ermitteln bevor das Schiff sein Ziel erreicht und der Mörder über alle Berge verschwindet?

Die Geschichte um die Hobbyermittler Colin, Norma und Jasper geht in die dritte Runde und ist genauso ereignisreich wie zuvor. Normas quirlige Art, Jasper Hang sich einzumischen und Colins ruhiges und analytisches Wesen ergeben, wie auch schon in den letzten zwei Bänden, ein wirklich ungewöhnliches und mitreißendes Team, welches mit Witz und Raffinesse agiert. Da unsere Gruppe Hobbyermittler dieses Mal örtlich getrennt voneinander ermitteln muss, ergeben sich 2 Handlungsstränge, die jedoch fabelhaft miteinander verknüpft sind und Schritt für Schritt zur Überführung des Täters führen. Auch der dritte Band ist also letztendlich eine abenteuerliche Kombination aus originellen Hauptfiguren und einer mitreißenden Handlung mit viel Humor und Spannung und damit auf jeden Fall weiter zu empfehlen.