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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2017

Gib dir den Kick!

RUN
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Jans kleine Schwester Katja gilt seit einigen Tagen als verschwunden. Die Polizei tut alles in der Macht stehende um die Kleine zu finden, hat jedoch nach Tagen der Suche immer noch keine heiße Spur. Jans ...

Jans kleine Schwester Katja gilt seit einigen Tagen als verschwunden. Die Polizei tut alles in der Macht stehende um die Kleine zu finden, hat jedoch nach Tagen der Suche immer noch keine heiße Spur. Jans Familie ist verzweifelt und hat schon beinahe die Hoffnung aufgegeben, als Jan von einer anonymen Quelle eine Datenbrille und eine Einladung zu einem neuen interaktiven Spiel bekommt. "RUN-Gib dir den Kick!" lautet die eigensinnige Beschreibung dieses Spiels. Jan und ein paar andere Jugendliche müssen sich waghalsigen Leveln stellen, die ihnen nicht nur einen Adrenalinkick verschaffen, sondern stets gefährlicher werden. Am Ende des Spieles winkt jedem Spieler der Preis, den er sich am sehnlichsten wünscht. Schnell wird Jan klar, dass das auf keinen Fall nur ein Spiel sein kann. Denn Jans Preis ist das Leben seiner kleinen Schwester Katja und Jans Gegner ist ihr Entführer. 
Mara Lang hat einen packender, mitreißender Jugendthriller inszeniert, dessen Thematik einen zum Nachdenken anregt: Jeder Mensch hat seinen Preis. Die Angst um seine kleine Schwester bringt Jan dazu immer waghalsiger zu werden und noch größere Risiken einzugehen, die sogar sich selbst und Andere in Gefahr bringen. Von Level zu Level steigt die Herausforderung und der Leser wartet eigentlich nur darauf, dass die Situation in irgendeiner Weise eskalieren wird.
Eine schöne Unterbrechung des herkömmlichen Schreibstils liefern die Unterhaltungen der Jugendlichen im Chatforum des Spiels. Ihre ungezwungene Art miteinander umzugehen und die aufkeimenden Freundschaften in der Gruppe sind wichtiger Bestandteil der Handlung. Die Rätsel zu den einzelnen Leveln  sind eine gewonnene Abwechslung und laden zum mitknobeln ein. Ich muss zugeben, ich hätte einige davon wahrscheinlich nicht so schnell lösen können^^. 
Die Spannung baut sich bis zum großen Finale immer weiter auf und resultiert in einem wenig überraschenden, aber dennoch sehr passenden Ende. Der finale Showdown mit Zero hätte vielleicht sogar noch ein wenig unberechenbarer sein können, aber das ist jetzt schon wirklich Meckern auf höchstem Niveau.
Ein sehr schöner, durchdachter und packend inszenierter Jugendthriller, den ich vorbehaltlos weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Die Intrigen des Weißen Hofes

Weiße Nächte
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Die sogenannte Unterschicht der Magiekundigen Chicagos wird von einer Serie aus Morden und Entführungen heimgesucht. Von außen betrachtet scheinen die Meisten von ihnen Selbstmord begangen zu haben, doch ...

Die sogenannte Unterschicht der Magiekundigen Chicagos wird von einer Serie aus Morden und Entführungen heimgesucht. Von außen betrachtet scheinen die Meisten von ihnen Selbstmord begangen zu haben, doch Harry entdeckt magische Hinweise, die gegen diese Theorie sprechen. Harrys Ermittlungen führen ihn zu einem Unbekannten, der in Begleitung der Frauen gesehen wurde. Doch der Verdächtige hat sehr große Ähnlichkeit mit seinem Halbbruder Thomas, an dessen Schuld Harry nicht glauben will.

"Weiße Nächte" ist der neunte Teil der Reihe um Magier Harry Dresden.
Ich habe schon früher erwähnt, dass ich sowohl die Charaktere als auch die Reihe als Ganzes unvergleichlich gut finde. Auch in diesem Band sind Teile von Harrys Vergangenheit in Form seiner alten Liebe Elaine eingearbeitet und auch sein neuer Lehrling bringt Schwung in die Geschichte. Harrys Sarkasmus lockert auch in den ausweglosesten Situationen die Stimmung und auch seine persönlichen Probleme rücken in diesem Band wieder sehr in den Fokus. Vor allem die Beziehung zu seiner "unfreiwilligen Mitbewohnerin" dem gefallenen Engel Lasciel steht sehr im Mittelpunkt. Wie immer eine sehr gelungene Fortsetzung der Reihe, die ich mit Begeisterung weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Gutes Mittelmaß

Asche und Phönix
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Der umjubelte Filmstar Parker Cale trifft unerwartet auf die junge heimatlose Ash, als sie dabei ist seine Suite in einem Londoner Hotel auf Wertgegenstände zu durchwühlen. Die Beiden treffen einen Pakt. ...

Der umjubelte Filmstar Parker Cale trifft unerwartet auf die junge heimatlose Ash, als sie dabei ist seine Suite in einem Londoner Hotel auf Wertgegenstände zu durchwühlen. Die Beiden treffen einen Pakt. Er wird sie nicht der Polizei ausliefern, wenn sie ihm hilft ungesehen aus dem Hotel zu verschwinden. Nach Parkers Rede vor der gesamten Presse sich von seinem machtgierigen und despotischen Vater Royden Cale loszusagen, sind die Paparazzi der Stadt um so stürmischer ihn vor ihre Linsen zu bekommen. Die Flucht vor den Medien ist jedoch nicht die einzige Hürde denen sich die Beiden stellen müssen. Denn das was sie wirklich verfolgt, ist erschreckender als ein Haufen Paparazzi und weitaus gefährlicher. Parker und Ash müssen sich einem Dämon stellen, der sich vom Ruhm anderer ernährt und der sich wahrlich nicht darüber freut, dass Parker so unvermittelt aus dem Rampenlicht verschwinden will.

Im Gegensatz zu vielen anderen Werken von Kai Meyer ist dieser Band ein Einteiler. Parker und Ashs Reise führt sie durch halb Europa auf der Suche nach einem Ausweg. Die Orte, die sie durchqueren sind schön beschrieben auch wenn ihre Flucht sie meist nicht lange an einem Ort hält. Wie ich auch schon in anderen Büchern des Autors bemerkt habe, wird mit den Nebenfiguren der Handlung nicht gerade zimperlich umgegangen. Einige Personen, denen man gerne eine größere Rolle zugeschrieben hätte, werden sehr schnell wieder ad acta gelegt. Die Hauptfiguren hingegen sind charakterlich gut ausgearbeitet und gestaltet, jedoch fehlt auch hier ein wenig der Tiefgang.
Mir fehlte leider etwas Action in der Handlung, die auch nicht durch die wechselnden Handlungsorte Fahrt aufnehmen konnte. In vielerlei Hinsicht wirkten einige Passagen sehr lang und ereignislos. Die immerwährende Flucht der Beiden in der sie dem eigentlich überlegenen Gegner mehrmals nur knapp entkommen konnten, wirkt auf Dauer etwas langatmig. Leider konnte mich die Handlung somit nicht gänzlich fesseln. Das Ende bietet einen positiven Ausgang und ein wenig Abwechslung, als sie sich ihrem Gegner letztlich stellen. Für Fans von Kai Meyer wird es wahrscheinlich nicht zu den besten Büchern gehören, aber es bietet gute Unterhaltung für Zwischendurch.
Insgesamt eine solide, wenn auch nicht ganz mitreißende Geschichte für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Alt trifft neu

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
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Clay Jannon, arbeitsuchender Webdesigner, hätte nie für möglich gehalten welche Konsequenz seine kleine ungezielte Wanderung durch die Stadt für ihn haben könnte. Clay findet sich vor einer unauffälligen ...

Clay Jannon, arbeitsuchender Webdesigner, hätte nie für möglich gehalten welche Konsequenz seine kleine ungezielte Wanderung durch die Stadt für ihn haben könnte. Clay findet sich vor einer unauffälligen Buchhandlung wieder, an deren Schaufenster verkündet wird: Buchhandlung Penumbra – durchgehend geöffnet. Aushilfe gesucht.  In Zeiten schwindender Jobangebote darf man nicht wählerisch sein und so übernimmt Clay die Nachtschicht in diesem mysteriösen Laden. Doch schnell wird klar, dass nicht die spärlichen Kunden, die sich für die Ware im vorderen Teil des Ladens interessieren, die Hauptklientel des Ladens ausmachen. Viel interessanter sind die nervösen und gehetzten Gestalten, die die Bibliothek mitten in der Nacht im hinteren Teil des Ladens besuchen, dessen Regale sich bis in den Himmel erstrecken. Clays Neugier treibt ihn an, die versteckten Geheimnisse des Ladens und seiner Bücher zu lüften.

Meine Ausgabe des Buches enthält neben „Die sonderbaren Buchhandlung des Mr. Penumbra“ auch noch die Vorgeschichte „Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra“. Die Geschichte von Robin Sloan verbindet auf außergewöhnliche Weise die Wesenszüge  alter Bibliotheken und deren historische Hintergründe mit modernster Technik und Datenanalyse. Die Verknüpfung, die dabei zwischen diesen beiden Elementen hergestellt wird, zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass Alt und Neu, besonders im Bereich der Bücher, nebeneinander existieren und auch harmonieren können. Die rätselhafte Reise, der sich Clay auf seiner Suche nach den Geheimnissen des Buchladens annimmt, verkörpert die Liebe zu Büchern in all ihren Formen.
Sowohl die Protagonisten, als auch die schrulligen und kuriosen Nebenfiguren unterstreichen das Geschehen und zeichnen eine noch detailliertere Handlung. Ein kleiner Mangel ist eventuell die überschweifende „Verehrung“ von Google, deren Beschreibungen einen jedoch auch mal hinter die Kulissen dieses riesigen Konzernes und seine Arbeitsweise schauen lassen. Als Beispiel für modernes und fortschrittliches Denken ist es auf jeden Fall geeignet.
Ich war nach einem etwas langsamen Einstieg in das Buch sehr begeistert von der Geschichte. Wer das Lesen und Bücher liebt und auch mit ein paar Ausschweifungen in das digitale Zeitalter (und Google) keine Probleme hat, dem wird das Buch sicherlich Freude bereiten.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Anna und Sherlock

Teufelsgrinsen
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Anton Kronberg ist ein angesehener Bakteriologe in London.  Doch das ist nicht das einzig Besondere an diesem Arzt. Denn eigentlich ist Anton Kronberg,  Anna Kronberg. In Zeiten in denen es Frauen verboten ...

Anton Kronberg ist ein angesehener Bakteriologe in London.  Doch das ist nicht das einzig Besondere an diesem Arzt. Denn eigentlich ist Anton Kronberg,  Anna Kronberg. In Zeiten in denen es Frauen verboten ist zu studieren, verkleidet Anna sich als Mann und versteckt ihr wahres Ich. Als sie im Rahmen einer polizeilichen Ermittlung um eine mit Cholera und Tetanus infizierte Leiche zu Rate gezogen wird, begegnet sie dem herausragenden Detektiv Sherlock Holmes. Und dieser ist klug genug, Annas Verkleidung zu durchschauen. Zusammen kommen sie einer Verschwörung auf die Spur, die weitreichende Folgen haben könnte.

„Teufelsgrinsen“ ist der erste Teil der Reihe um Anna Kronberg. Die Protagonistin ist wirklich als außergewöhnliche Frau ihrer Zeit zu charakterisieren. Bei ihren Bemühungen in der Welt der Männer als gleichgestellt zu gelten, hilft Anna ihr meisterhaft scharfer Verstand und ihre Beobachtungsgabe.
Die bekannte Romanfigur Sherlock Holmes hilft Anna bei der Auflösung des Falles. Wie man dazu steht, dass Holmes als Figur in diese Reihe übernommen wurde, muss wohl jeder selbst entschieden. Ich selbst habe kein Problem mit dieser Tatsache und die Interaktion von Anna und Holmes ist erfrischend und unterhaltsam. Gelegentlich stört mich jedoch der Eindruck, dass Anna um Einiges klüger, arroganter und besserwisserischer rüberkommt als Holmes. Wer Sherlock Holmes aus den Romanen kennt, weiß eigentlich, dass das sonst eher seine Rolle ist;)

Insgesamt eine unterhaltsame Adaption des Charakters Sherlock Holmes mit einer starken Protagonistin und einer interessanten Story. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf weitere Abenteuer der Beiden.