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Veröffentlicht am 15.01.2017

Gewalt in der Ehe

Zeilengötter
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Das Buch beginnt am Tag null, an dem die Schriftstellerin Malin Remy sich in den Händen eines Entführers befindet. Kurz davor hat sie in Paris ein Lesung aus ihrem neuen autobiographischen Roman "Ehe" ...

Das Buch beginnt am Tag null, an dem die Schriftstellerin Malin Remy sich in den Händen eines Entführers befindet. Kurz davor hat sie in Paris ein Lesung aus ihrem neuen autobiographischen Roman "Ehe" gehalten. Die Geschichte des Buches handelt von ihrer zweijährigen Ehe mit dem Schriftstellerkollegen Adrian Bartosz, die von Gewalt beherrscht war. Unter den Zuhörern befindet sich auch Adrian.

Erzählt wird die eigentliche Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Adrian und Malin. Adrian, schon zu dem Zeitpunkt ein erfolgreicher Schriftsteller, lernt die Studentin Malin kennen und ist fasziniert von ihr. Malin ist beeindruckt, das Adrian sie beachtet und schnell wird geheiratet. Adrian wird in der Ehe schnell zum Tyrann und lässt Malin keine Freiräume. Es gelingt ihr jedoch, nach 2 Jahren aus ihrem Gefängnis zu fliehen.

Neun Jahre später lebt Malin in Paris, hat erneut geheiratet und ist Mutter. Sie ist ein erfolgreiche Schriftstellerin geworden und hat die Erlebnisse ihrer ersten Ehe in einem Roman verarbeitet. Ausgerechnet da taucht Adrian in Paris auf.

Adrian war mir sofort unsympathisch und hat Probleme mit Frauen. Malin ist etliche Jahre jünger als er und zu Beginn noch sehr unerfahren. Ihre Handlungen sind nicht immer ganz nachvollziehbar, aber in der Ehe mit Adrian kann sie sich nicht normal entwickeln. Scheinbar hat sich alles zum Besseren entwickelt, bevor es dann in Paris eskaliert.

Astrid Korten hat Gewalt in der Ehe zum Thema dieses Thriller gemacht und spricht damit ein brisantes Problem an, das oft verschwiegen wird. Das Ganze beruht auf einer wahren Geschichte und das ist das eigentlich Erschütternde daran. Ich wünsche keiner Frau so ein Schicksal.

Für das Buch vergebe ich vier Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Astrid Korten wünsche ich, das sie mit diesem Buch viele Leser erreicht und auf dieses Problem aufmerksam macht.

Veröffentlicht am 09.12.2016

Reise in die Zeit Ramses

Wiederholte Geburten
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Merirê wird im 13. Jahrhundert vor Chr. in Theben geboren. Da seine Mutter bei seiner Geburt stirbt, steht für ihn schon früh fest Frauenarzt zu werden. Er verwirklicht auch seinen Traum und wird an den ...

Merirê wird im 13. Jahrhundert vor Chr. in Theben geboren. Da seine Mutter bei seiner Geburt stirbt, steht für ihn schon früh fest Frauenarzt zu werden. Er verwirklicht auch seinen Traum und wird an den Hof Ramses gerufen. Da passiert jedoch ein schlimmes Unglück und er verliert seine Patientinnen. Dann bekommt er den Auftrag, an den hethitischen Hof zu reisen, um der 60jährigen Prinzessin ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Mit ihm reist der Amun Priester Rahotep, der einen Geheimauftrag hat. Dort begegnet er Assur-Nadin, den er sich zum Feind macht und der Hofdame Lavinia, in die er sich unsterblich verliebt. Doch es läuft nicht alles wie gewünscht und am Ende ist Merirê wieder in Ägypten.

Dieses Buch erzählt das Leben von Merirê. Der Name bedeutet Der, den Rê liebt, aber Glück hat er nicht immer im Leben. Schon als Kind wird er von seiner Schwester für den Tod der Mutter verantwortlich gemacht und weiter gibt es immer wieder Höhen und Tiefen in seinem Leben. Auch kommt es am hethitischen Hof mit Rahotep zu Problemen, da Merirê nicht in den Geheimauftrag eingeweiht ist und die Sprache nicht spricht. Seine glücklichste Zeit verlebt er aber dort an der Seite von Lavinia.

Die Geschichte ist sehr gut formuliert, die Sprache ist durchdacht und man kann sich die Figuren und Orte sehr gut vorstellen. Man erlebt die Begebenheiten förmlich mit. Es steckt sehr viel historisches Wissen in dem Buch, man merkt, das der Autor jahrelang dafür recherchiert hat. In der Erläuterungen am Ende des Buches wird vieles genauer erklärt und zusätzliches Wissen vermittelt.

Sehr gut gefallen hat mir der Anfang des Buches, die Begebenheiten am hethitischen Hof mit Rahotep waren für mich nicht ganz so spannend. Am Ende wird jedoch alles aufgeklärt und rückblickend wurde das Verhalten Rahoteps verständlich. Der Schluss war dann sehr traurig, die Botschaft des Buches ist aber, das nichts aufhört und alles weitergeht. Das wurde sehr schön in Erzählungen von Merirê und Lavinia verdeutlicht.

Für dieses Buch, das auf unterhaltsame Weise sehr viele Kenntnisse zum alten Ägypten vermittelt, vergebe ich 4 Punkte. Für alle, die sich für diese zeit interessieren, ist es eine sehr gute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.12.2016

Liebesgeschichte in den schottischen Highlands

Geheimnisvolle Leidenschaft
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Ryanna lebt mit ihrem Vater, einem Laird, im schottischen Grenzland zu England und soll mit einem Engländer verheiratet werden. Ryanna ist damit jedoch nicht einverstanden und flieht als Küchenmagd in ...

Ryanna lebt mit ihrem Vater, einem Laird, im schottischen Grenzland zu England und soll mit einem Engländer verheiratet werden. Ryanna ist damit jedoch nicht einverstanden und flieht als Küchenmagd in die Highlands zu dem Laird Logan MacGregor. Dieser hatte vor 2 Jahren einen Unfall und hat sich von seinen alltäglichen Pflichten zurück gezogen. Wird es Ryanna gelingen, seinen Kokon zu durchbrechen? Ihr englischer Verlobter will sie jedoch wieder und versucht mit allen Mitteln, Ryanna zu finden.

Die Geschichte ist gut und leicht zu lesen. Schon schnell merkt man, das Ryanna und Logan sich näher kommen. Sie haben diverse Schwierigkeiten zu überwinden und das macht die Spannung des Buches aus. Die Figuren sind gut beschrieben, aber nur gut oder böse. Das Ganze spielt im 13. Jahrhundert, der geschichtliche Aspekt spielt aber nur eine nebensächliche Rolle.

Die historische Liebesgeschichte ist gut geschildert und spannend zu lesen. Man weiß jedoch ziemlich schnell, worauf es hinausläuft. Mir persönlich ist das etwas zu weinig für ein Buch. Ich hätte es schon am Cover erkennen können, das für dieses Genre typisch ist. Da ich trotzdem ein paar interessante Lesestunden hatte, vergebe ich 3 Punkte. Wer das Genre Historical Romance liebt, für den ist es sicherlich eine gute Leseempfehlung

Veröffentlicht am 27.11.2016

Liebe ist stärker als der Tod

Tage mit dir
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Falk ist ein erfolgreicher Broker. An seinem 30. Geburtstag muss er ansehen, wie sich sein Kollege erschießt. Durch dieses Erlebnis völlig aus der Bahn geworfen, nimmt er sich eine Auszeit um über den ...

Falk ist ein erfolgreicher Broker. An seinem 30. Geburtstag muss er ansehen, wie sich sein Kollege erschießt. Durch dieses Erlebnis völlig aus der Bahn geworfen, nimmt er sich eine Auszeit um über den Sinn seines Leben nachzudenken. Durch Zufall begegnet er der Dänin Minje, die hochschwanger ist und ein Geheimnis verbirgt. Sie ist auf der Flucht vor ihrem Vater, der sie entmündigen will. Minjes Bruder ist der bekannte Formel 1 Rennfahrer Simon Heiberg und auch er hat Probleme mit seiner Frau. Simon und der Vater Rasmus greifen zu einer List, damit Minje sich bei ihnen meldet.

Minje und Falk machen eine Wanderung entlang der Mosel. Minje kann sehr aufmüpfig sein und dann wieder sehr lieb. Sie dringt zu Falk durch und die beiden verlieben sich in einander. Falk erfährt Minjes schreckliches Geheimnis und reist mit ihr zu Vater und Bruder.

Kate Dakota hat hier eine sehr gefühlvolle Liebesgeschichte geschrieben, die von Anfang an fesselt. In den einzelnen Kapiteln wird abwechselnd von Minje und Falk, Rasmus und Simon erzählt. Alle habe ihre Probleme und man erlebt, wie sie damit umgehen. Am gewaltigsten und schrecklichsten ist das Geheimnis von Minje und es ist einfach phantastisch zu lesen, wie die Liebe zwischen Falk und Minje trotzdem wächst und selbst den Tod aushält. Die beiden genießen jeden Augenblick ihrer Liebe und werden ihr Leben lang davon zehren. Das Ende der Geschichte rührt einen zu Tränen, es gibt aber so viel Hoffnung, das es einfach schön ist.

Ich vergebe für das Buch 5 Punkte, mehr geht leider nicht. Dieses Buch ist so gefühlvoll und schön geschrieben, es hat für mich einen Platz auf den Bestsellerlisten verdient und hat auch das Potenzial dazu. Ich wünsche das der Autorin und kann nur empfehlen, sich sie Zeit zu nehmen und das Buch lesen. Es lohnt sich.

Veröffentlicht am 25.11.2016

Eine Liebesgeschichte mit unerwarteten Wendungen

Winterrosenzeit
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Hans-Peter lebt 1965 mit seiner Mutter und dem Adotivvater auf der Schwäbischen Alb. Im Krieg hat die Mutter alles, auch den Ehemann verloren und ist mit dem kleinen Sohn zu ihrer Cousine gezogen. Dort ...

Hans-Peter lebt 1965 mit seiner Mutter und dem Adotivvater auf der Schwäbischen Alb. Im Krieg hat die Mutter alles, auch den Ehemann verloren und ist mit dem kleinen Sohn zu ihrer Cousine gezogen. Dort hat sie den Sägewerksbesitzer Kleinschmidt geheiratet. Hans-Peter studiert Jura und möchte ein Konzert der Beatles in Blackpool besuchen. Das nötige Geld für die Reise verdient er sich als Handlanger auf dem Bau und kurz nach seinen 22. Geburtstag macht er sich auf den Weg. Unterwegs trifft er auf Ginny und ihre Freunde und gemeinsam besuchen sie das Konzert. Ginny und Hans-Peter fühlen sich sofort zueinander hingezogen und nach Hans-Peters Rückkehr bleiben die beiden in Kontakt. In Hans-Peter wächst der Wunsch zu erfahren, ob sein Vater vielleicht noch lebt und er wendet sich an das Amt zur Suche nach Kriegsvermisste. Dabei macht er eine erstaunliche Entdeckung, die auch Folgen für sein Verhältnis zu Ginny hat und umfangreiche Reaktionen auslöst.

Hans-Peter und Ginny sind sympathische junge Menschen, die sich durch Zufall über den Weg laufen. Bislang waren beide in ihrer Umgebung zufrieden, Hans-Peter als Jurastudent und Ginny als Rosenzüchterin im elterlichen Betrieb. Ihre junge Liebe ist für sie etwas sehr schönes, jedoch nicht problemlos. Im Verlauf der Geschichte kommen Geheimnisse, die schon lange zurückliegen ans Licht Die Spannung nimmt kontinuierlich zu es kommt zu einem großen, dramatischen Finale.

Ricarda Martin hat ein sehr schönes Buch geschrieben. bei dem man mit den beiden Protagonisten mitfiebern und mitleiden kann. Das Leben in England und auf der Schwäbischen Alb in den 60er Jahren wird gut geschildert und könnte nicht gegensätzlicher sein. Stück für Stück erfährt man die Vorgeschichte der Eltern von Hans-Peter und Ginny und kann selbst spekulieren. Zum Schluss wird es dann noch sehr spektakulär und aufregend, man kann es als Paukenschlagfinale bezeichnen.

Mich hat das Buch gut unterhalten, es war nicht nur eine Liebesgeschichte, es ging auch um Familiengeheimnisse und es hat die Zeit um 1965 sehr gut beschrieben. Gerne vergebe ich 5 Sterne dafür und eine absolute Leeempfehlung.