Zweimal gelesen - zweimal wahnsinnig spannend
IlluminatiRobert Langdon ist Professor für religiöse Ikonologie und Symbolologie an der Harvard University in Boston und führt ein vergleichsweise unspektakuläres Leben. Umso überraschender ist ein Anruf, der ihn ...
Robert Langdon ist Professor für religiöse Ikonologie und Symbolologie an der Harvard University in Boston und führt ein vergleichsweise unspektakuläres Leben. Umso überraschender ist ein Anruf, der ihn mitten in der Nacht erreicht. Der Direktor der Schweizer Forschungseinrichtung CERN muss ihn unbedingt sprechen. Zuerst ist Langdon skeptisch, doch als der Name eines uralten Kultes fällt, dessen Symbole nach Jahrhunderten wieder aufgetaucht sind, kann er nicht anders, als dem Ruf zu folgen. Sein Weg führt ihn über die Schweiz in den Vatikan, wo er eine der größten Verschwörungen in der Geschichte der Kirche aufdecken muss. Denn die Mitglieder des Kultes sind Meister der Infiltration, und sie sind zurück: die Illuminati.
Dieses Buch ist der Auftakt zu einer fantastischen Reise durch die Geschichte der Menschheit. Mittlerweile (Stand 2021) taucht Robert Langdon in 5 Dan Brown-Thrillern auf und löst ein geschichtliches und religiöses Rätsel nach dem anderen. In „Illuminati“ beginnt seine Geschichte im Zentrum der katholischen Kirche, dem Vatikan.
Im englischen Original lautet der Titel „Angels & Demons“, was dem Ganzen eine noch geheimnisvollere Note verpasst, jedoch genauso treffend ist wie die deutsche Übersetzung. Kennt man den Inhalt des Buches, wird dessen Bedeutung auch sehr schnell klar.
Als Hauptfigur ist Robert Langdon bestens geeignet. Er ist sympathisch, intelligent und freundlich. Tatsachen und Zusammenhänge erklärt er auf eine sehr charmante Art, sodass man ihm gern zuhören möchte. Außerdem ist er sehr tiefgründig ausgearbeitet mit seiner Vergangenheit sowie seinen Stärken und Schwächen. Irgendwie ist an ihm alles schlüssig.
Im Laufe der Geschichte erleben wir die Perspektiven verschiedener Figuren. Im Mittelpunkt steht natürlich Robert Langdon, aber wir springen zwischen den Kapiteln auch zu Kardinal Saverio Mortati und dem Assassinen sowie in Teilen zu Vittoria Vetra. Letztere war mir auch sofort sympathisch. Sie ist eine sehr starke und unabhängige Frau, hat aber durchaus auch ihre weichen Seiten.
Die Story ist ein Wechselspiel zwischen ruhigen und actionreichen Momenten, wobei die ruhigen Szenen überwiegen, in denen interessante Details erläutert werden. Nichtsdestotrotz sind die Actionszenen sehr gut geschrieben und lassen den Leser mit den Figuren mitfiebern.
Was ich am spannendsten fand, war natürlich die Geschichte der Illuminati, aber vor allem auch ihre Ambigramme, denn damit kommt der Fels erst ins Rollen. Je länger die Geschichte fortschreitet, desto wichtiger werden immer mehr dieser Darstellungen, bis es schließlich zum großen Finale kommt. All diese Abbildungen sind im Buch abgedruckt, damit der Leser die Seiten drehen kann, wie auch immer er möchte. Mich persönlich beeindrucken solche Darstellungen und Rätsel immer sehr, und ich freue mich jedes Mal über deren Auflösung.
Ich habe das Buch mittlerweile einmal gelesen (schon ein paar Jahre her) und nun noch einmal als Hörbuch genossen. Beim ersten Lesen hat mich das Ende aller Geheimnisse zutiefst geschockt. Ich hätte niemals erwartet, wer hinter all den Lügen und Intrigen steckt bzw. dass es wirklich so eine weltliche Erklärung gibt. Beim zweiten Mal wusste ich schon Bescheid und konnte das Buch mit ganz anderen Gedanken erleben. Trotzdem hatte ich viele Details vergessen, die ich nun noch einmal neu entdeckt habe.
Insgesamt fand ich „Illuminati“ zweimal ganz wunderbar. Die Geschichte war unheimlich spannend, die geschichtlichen Details waren beeindruckend und die Figuren haben dem Buch Leben eingehaucht. Ich kann den Auftakt der Robert Langdon-Reihe jedem empfehlen, der interessiert an der Vergangenheit der Menschheit und der Kirche ist und Spannung und Action genauso zu schätzen weiß.