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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2017

Enttäuschend

Wir zwei in fremden Galaxien
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Aufgewachsen auf dem Raumschiff Ventura sollen Seren und die anderen Passagiere ihr Leben der Wissenschaft widmen und gemeinsam mit einem ausgewählten Partner Kinder zeugen. Doch dann trifft Seren auf ...

Aufgewachsen auf dem Raumschiff Ventura sollen Seren und die anderen Passagiere ihr Leben der Wissenschaft widmen und gemeinsam mit einem ausgewählten Partner Kinder zeugen. Doch dann trifft Seren auf Dom, der sie sofort in seinen Bann zieht.

Es tut mir leid schreiben zu müssen, dass mich dieses Buch enttäuscht hat.
Ich mag die Idee der Ventura und das System drum herum - hätte gerne mehr davon gelesen. Jeder hat hier seinen Platz und wurde für einen ganz bestimmten Grund gezeugt. Ich finde, dass das eine Idee ist, die wahnsinnig viel Potential hat. Man hätte so viel daraus machen können, aber im Vordergrund stand etwas ganz anderes: Seren und ihre Liebe zu Dom.

Für Seren habe ich keine Worte. Sie hat mir mit ihrer unsympathischen und arroganten Art praktisch das ganze Buch kaputt gemacht. Das klingt jetzt hart, aber ich möchte ehrlich sein.
Seren weigert sich aus Prinzip gegen alles und es ist ihr dabei egal, wen sie dabei verletzt (zum Beispiel ihre hochschwangere Schwester), kommt nur zu ihrer besten Freundin, wenn sie etwas braucht und ist natürlich die einzig Intelligente auf der Ventura, weil sie erkannt hat, dass das Leben mehr zu bieten hat. (Sie ist nicht mal die Einzige, aber egal).
Und dann trifft sie Dom - Boom - die Liebe ihres Lebens, für ihn würde sie alles riskieren und es ist ihr (mal wieder) egal, dass sie nicht nur Dom und ihr Leben dadurch maßgeblich beeinflusst.
Nachdem der böse Dom mit seiner zugewiesenen Partnerin (!) spricht, folgt ein Eifersuchtsanfall und dann ist plötzlich Stereotyp Nummer 1 gut genug für sie. Mensch, Mädel.
Seren entscheidet sich, dass sie endlich zu ihrer tiefen und wahren Liebe zu Dom stehen will? Ratet mal wer mit den Konsequenzen leben muss. Es sei so viel verraten: Seren ist es nicht.

Mal abgesehen davon, dass es insgesamt nur einen Charakter gab, der mir doch dann irgendwo sympathisch war, nachdem er eine unrealistische Wendung durchgemacht hat, und nicht vollkommen flach war, sind die Ereignisse teilweise so zurecht gedreht, dass Seren ihre arrogante Art gerade so ausleben kann, wie es sie will. Es hilft ihr ja irgendwie doch jeder und schlimmstenfalls passiert noch das und das und dann ist alles wieder gut.

Immerhin hat mir das Buch Emotionen entlocken können: Wut, Verzweiflung und den Drang die Seiten zu zerreißen, sobald Seren den Mund aufmacht.
ABER
Es gibt natürlich wieder einen miesen Cliffhanger am Ende (werde den zweiten Teil dennoch nicht lesen) und der Schreibstil Kate Lings ist dennoch sehr angenehm und gut zu lesen.

Aufmachung top, Idee top, Schreibstil top, Charaktere grottig und der Plot ausbaufähig.
Muss man für sich selbst entscheiden, ob man es lesen will. Ich bin enttäuscht, hätte mir mehr erhofft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Originalität
Veröffentlicht am 22.02.2017

Schön!

Nichts wünsche ich mir mehr
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Als Katha die Diagnose Alopezie stürzt für sie die Welt zusammen. Wie soll sie nur ohne Haare weiterhin von ihren Mitschülern respektiert werden – geschweige denn einen Freund finden?

Eine toughe Protagonistin? ...

Als Katha die Diagnose Alopezie stürzt für sie die Welt zusammen. Wie soll sie nur ohne Haare weiterhin von ihren Mitschülern respektiert werden – geschweige denn einen Freund finden?

Eine toughe Protagonistin? Check.

Eine Geschichte, die dich sowohl entsetzt sowie zum Lachen bringt? Check.

Eine gut recherchierte Krankheit, die nicht verherrlicht wird? Check.

Ein angenehmer Schreibstil? Check.

Klar, anfangs hatte ich ein paar Startschwierigkeit. Besonders am Beginn des Buches fiel es mir etwas schwerer mich auf Katha einzulassen, da es häufige Zweitwechsel gab. Das legte sich mit der Zeit und so konnte ich ganz entspannt Kathas Geschichte folgen, die gleichzeitig schön wie schlimm ist.

Sehr feinfühlig geht Lena Hach auf die Ängste Kathas ein und schafft es uns diese sehr authentisch zu vermitteln. Nach den ersten Kapiteln ist Katha ein durch und durch greifbarer Charakter, den man gerne an die Hand nehmen und trösten würde.

Jedoch ist das Buch sehr auf Katha fixiert und die Nebenfiguren bleiben deshalb teilweise doch sehr blass.

Besonders Jasper, der Love Interest, bleibt am Anfang doch sehr uneindeutig. Bis zum Ende ist sein Motiv, warum er sich anfangs an Katha anheftet, doch sehr uneindeutig. Aber ich kann euch versprechen: Jasper ist genial :) Er hat mich mehr als einmal zum Lachen gebracht.

Auch andere Charaktere wie etwa Henri und Tiffy waren einfach super und haben das Gesamtbild eines schönen Jugendbuches vervollständigt.

Die Handlung geht recht flott voran, zieht sich nicht, hält sich auch nicht mit unwichtigen Details auf. Normalerweise bin ich kein Fan von solchen kurzen „Abschnitten“, da ich das Gefühl habe, dass einfach die Charakterentwicklung o.Ä. zu kurz kommt, aber dies war hier keineswegs der Fall.

Der Schreibstil ist sehr ansprechend. Auch die Jugendsprache hat recht gut gepasst und war nicht so erzwungen, wie bei manch anderen Büchern ;)

Insgesamt ist >Nichts wünsche ich mir mehr< ein schönes Jugendbuch über die erste Liebe, eine außergewöhnliche Krankheit und Selbstakzeptanz.

Veröffentlicht am 13.02.2017

Unglaublich emotional!

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
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Inspirierend, emotional und mit Gänsehaut-Effekt. Ich wollte nur, dass du noch weißt ist schon jetzt ein Jahreshighlight für mich.
Schon alleine die liebevolle Gestaltung des Innenlebens lässt Bücherherzen ...

Inspirierend, emotional und mit Gänsehaut-Effekt. Ich wollte nur, dass du noch weißt ist schon jetzt ein Jahreshighlight für mich.
Schon alleine die liebevolle Gestaltung des Innenlebens lässt Bücherherzen höher schlagen.

Es mag sich so gar nicht attraktiv anhören Briefe von fremden Menschen zu lesen, aber hat man einmal angefangen kann man nicht mehr aufhören. Ehrliche, intime und unverfälschte Worte, die aus dem Herzen der Menschen stammen machen das Buch zu einem besonderen Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst.
Es regt zum Nachdenken an, schockiert und spätestens wenn man sich selbst in den Briefen wiedererkennt ist man diesem Buch verfallen.
Jeder Brief ist individuell besonders, jeder Brief ist mit Geschichten verknüpft, die der Leser sich selbst weiter spinnen muss und jeder Brief enthält so viel mehr als dass man es beim Lesen direkt erfassen kann.

Viel mehr lässt sich zu diesem wundervollen Buch nicht sagen. Es eignet sich sowohl als Geschenk oder auch als Buch für sich selbst. Eine ganz große Empfehlung von mir!

Veröffentlicht am 04.02.2017

Ich hätte mehr erwartet

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Zoe ist jemand, den man als Wunderkind bezeichnen würde. Sie ist sehr intelligent und spielt außergewöhnlich gut Klavier. Doch nach einem tragischen Unglück, ersucht sie sich mit ihrer Mutter ein zweites ...

Zoe ist jemand, den man als Wunderkind bezeichnen würde. Sie ist sehr intelligent und spielt außergewöhnlich gut Klavier. Doch nach einem tragischen Unglück, ersucht sie sich mit ihrer Mutter ein zweites Leben und gemeinsam ziehen sie zu Chris, dem neuen Freund von Maria. Als Zoe ein Konzert gibt, um endgültig die Vergangenheit hinter sich zu lassen, taucht ein Mann auf, der sie auf offener Bühne verbal angreift. Noch am selben Tag stirbt ihre Mutter ..

Leider konnte mich das Buch nicht wirklich erzeugen.
Für mich persönlich las es sich mehr wie ein Familiendrama, so dass Zoes Vergangenheit aufgearbeitet wurde und nicht wie einen spannenden Psychothriller.
Natürlich gab es auch einige Aspekte, die mir wirklich gut gefallen haben. Zoe als Protagonistin zum Beispiel. Ihr habe ich ihre Rolle komplett abgekauft, ihre Gedankengänge waren verständlich und strukturiert.
Außerdem gab es innerhalb des Buches immer wieder Sichtwechsel, von einer Person zu Anderen. Manchmal spielte es zu der Zeit, als sich das Unglück ereignet hatte, manchmal in der Gegenwart. Dies hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Jedoch war es nicht so, als hätte der Leser sich die ganze Geschichte durch vereinzelte Puzzlestücke zusammen setzten können, sondern es war letztlich „nur“ ein tragischer Unfall ohne irgendwelche Geister, die Zoe letztlich heimsuchen könnten.
Und das ist leider auch mein großer Minuspunkt. Bis überhaupt etwas passiert habe ich das gefühlt halbe Buch durch. Ich bin zwar bestens informiert, was Zoes Vergangenheit angeht, aber da es da auch keinen großen Knall oder irgendetwas gab, was mich schockiert hatte, war das einfach nur eine Art Familiendrama.

Jedoch habe ich dieses Buch nicht so wirklich aus der Hand legen können. Das lag jedoch nicht an der „Spannung“, sondern viel mehr an dem mitreißenden Schreibstil der Autorin, der mich irgendwie Kapitel für Kapitel hat lesen lassen, obwohl ich von der Handlung weniger überzeugt war. Der Schreibstil ist definitiv top!

Zurück zur Spannung. Gegen Ende erwarte ich den „perfekt gedrehten finalen Twist“- von dem die Publishers Weekly sprach. Ähh, nein. Nachdem die Mutter nach unzähligen Seiten dann tot war, ist irgendwie nichts weiter passiert. Alle habe gerätselt wer es sein könnte und um ehrlich zu sein lag ich mit meinem Tipp sogar richtig.

Trotz eines wahnsinnig guten Schreibstils und schönen Zeitumschwüngen, hat mich dieses Buch nicht so gepackt, wie mich ein Psychothriller hätte packen sollen. War vielleicht einfach nicht meins. Ich hätte mehr erwartet.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Viel mehr als erwartet!

Diabolic (1). Vom Zorn geküsst
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Diabolic ist so viel mehr, als man nach dem Klappentext erwarten würde. Es ist eine Geschichte über den Sinn des eigenen Lebens, die eigene Menschlichkeit, das Lechzen nach Macht und den damit verbundenen ...

Diabolic ist so viel mehr, als man nach dem Klappentext erwarten würde. Es ist eine Geschichte über den Sinn des eigenen Lebens, die eigene Menschlichkeit, das Lechzen nach Macht und den damit verbundenen Intrigen, sowie dem Konflikt von Religion und Wissenschaft.

Trotz eines eher holprigen Anfangs findet sich der Leser schnell in Nemesis Welt ein. Die Autorin erschafft wortgewaltige Bilder und eine ganze Welt, von der ich gerne sehr viel mehr lesen würde.
Natürlich dauert es seine Zeit, bis man die ganze Welt in sich verstanden hat und da es einige Worte gibt, die es eben in unserer Welt nicht gibt, war es teilweise ein wenig verwirrend. Dies legt sich aber nach der Zeit des Einlesens.

Nemesis ist die Protagonistin des Buches und kein Mensch. Sie ist eine Diabolic, mehr Raubtier, als Mensch, genetisch zu übernatürlicher Stärke verändert. Als Protagonistin hat sich unheimlich gut funktioniert, ihre Handlungen und Gedankengänge waren nachvollziehbar – obwohl sie sich in manchen Momenten nicht menschlich verhalten hat.
Mein Lieblingscharakter ist dennoch Tyrus, der wahnsinnige Thronerbe am kaiserlichen Hof. Da ich nicht spoilern will, sage ich zu ihm nur, dass er selbst noch am Ende undurchschaubar bleibt.

Der Spannungsbogen kann eigentlich die ganze Zeit aufrecht erhalten werden. Gerade gegen Ende konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und trotz der Dicke des Buches war ich viel zu schnell durch. Dies wird vor Allem noch durch den ansprechenden und wie bereits erwähnten wortgewaltigen Schreibstil von S.J. Kincaid unterstützt.

Leider wurde es mir gegen Ende zwischen Tyrus und Nemesis etwas zu stereotypisch Jugendbuchartig. Da ich immer noch nicht nicht spoilern will, formuliere ich es mal so, dass wieder einmal ein Hin-und-Her entsteht, dass ich persönlich in jedem zweiten Buch genau so lese.

Aufgrund dieser Sache und dem Ende, das viel zu abrupt und zu schnell von dannen gegangen ist muss ich leider einen Stern anziehen. Gerade gegen Ende habe ich noch einmal irgendetwas Schockierendes erwartet, das mich komplett von den Socken haut, aber es war mir leider viel zu trivial und abgehakt.

Dennoch kann ich dieses Buch all denen empfehlen, die auf der Suche nach einer fantastischen und außergewöhnlichen Geschichte sind.