Anders als erwartet
Die Kaffeedynastie - Tage des AufbruchsInhalt: 1945: Als der junge Eberhard Ahrensberg nach Kriegsende in seinen kleinen Heimatort bei Aachen zurückkehrt, liegen Haus und Geschäft seiner Familie in Trümmern. Sein Vater ist gefallen und um das ...
Inhalt: 1945: Als der junge Eberhard Ahrensberg nach Kriegsende in seinen kleinen Heimatort bei Aachen zurückkehrt, liegen Haus und Geschäft seiner Familie in Trümmern. Sein Vater ist gefallen und um das Überleben seiner Familie zu sichern, beginnt er Kaffee zu schmuggeln.
Gegenwart: Corinne, Eberhards Enkelin, will nach einem Schlaganfalls ihres Vaters vorübergehend gemeinsam mit ihrem Bruder das Familienunternehmen "Ahrensberg-Kaffee" leiten. Doch der sieben Jahre ältere Alexander akzeptiert Corinne nicht als ebenbürtige Geschäftsführerin und legt ihr immer wieder Steine in den Weg. Während Corinne neue Ideen hat, denkt Alexander konservativ und setzt auf Althergebrachtes und Profit. Corinne beginnt von einer eigenen Rösterei zu träumen…
Meine Meinung: Das schöne Cover hat mich sofort auf das Buch aufmerksam gemacht, und auch die Buchinnenseiten sind wirklich toll gestaltet, aber leider wurden dadurch auch falsche Erwartungen in mir geweckt.
Die Geschichte der „Kaffeedynastie“ wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Leider ist der Teil in der Vergangenheit, der mich mehr interessierte, wesentlich kürzer als die Geschichte in der Gegenwart.
Eberhard Ahrensberg ist ein sympathischer junger Mann, der trotz seines nationalsozialistischen Vaters, seine Menschlichkeit bewahrt hat. Die Geschichte hätte so viel mehr Potential gehabt, wird aber wie im Schnelldurchlauf gerafft, so dass die Handlung und die Charaktere nur oberflächlich bleiben. Das fand ich sehr schade.
Die Handlung in der Gegenwart hat mich noch weniger fesseln können und ich konnte mich bis zum Schluss mit keinem der Charaktere anfreunden. In der ersten Hälfte des Buches geht es hauptsächlich um Corinnes neue Geschäftsideen, die Streitereien mit ihrem Bruder und Informationen zu Kaffee und Kaffeeröstung. Dann gibt es eine Wendung / Aufklärung, die zu einer - meiner Meinung nach - völlig unrealistischen Wesensveränderung eines Charakters führt. Außerdem fand ich Corinnes Naivität in Bezug auf das Verhältnis zwischen Sebastian und Noah ziemlich extrem. Auch fügt sich dann gegen Ende alles zu einfach.
Fazit: Der Roman ist eine leichte Lektüre und lässt sich flüssig lesen, aber insgesamt war er mir zu langatmig und mir fehlte einfach die Tiefe. Schade. Den zweiten Teil werde ich wahrscheinlich nicht lesen.