Janice arbeitet als Putzfrau und ist unglücklich verheiratet. Dass andere Menschen sie an ihren Geschichten teilhaben lassen und sie sich dafür eine eigene Bibliothek in ihrem Kopf eingerichtet hat, hilft ihr über den Tag. Auch wenn es manchmal traurige oder anstrengende Geschichten sind, ist alles besser als ihre eigene, denn die kann und darf sie mit niemandem teilen. Aber dann überlistet sie eine über 90-jährige Kundin und sie überdenkt ihr Leben.
Ich habe das Buch gern gelesen, auch wenn ich mir manchmal nicht ganz sicher war, wo mich die Handlung hinführt. Nach und nach hat man mehr über Janice erfahren und die Zusammenhänge wurden klarer, ebenso der Einfluss auf das Leben ihrer Mitmenschen. Die Entwicklung die sie im Laufe des Buches durchgemacht hat ist nachvollziehbar und auch im Tempo angemessen, wenn man bedenkt, wie lange sie viele Dinge unterdrückt hat. Eine ruhige Geschichte, mit unerwarteten Wendungen und einigen Botschaften zwischen den Zeilen!

Obwohl es sich hier um einen Bildband handelt, habe ich jeden Text gelesen. Ich wollte die Nuancen erfassen und wirklich fühlen, dass ich gerade in Kuba bin. Dass die Autorin Familie in Kuba hat und auch auf die Probleme, die die Pandemie nach sich gezogen hat, hingewiesen hat, hat die ganze Reise authentischer gemacht. Auf den Bilder ist das allerdings nicht ersichtlich, was mich am Ende auch lange überlegen hat lassen, wie meine Bewertung ausfallen soll. Letzten Endes habe ich mich für die volle Punktzahl entschieden, da es nicht darum geht, jedes Haus zu zeigen bei dem die Farbe abblättert, sondern darum für was diese wunderschöne Insel und ihre herzlichen Menschen stehen und das wurde definitiv erreicht!

Marina hat Geburtstag und nichts läuft wie geplant. Aber je länger sie darüber nachdenkt, desto klarer wird ihr, dass es viel zu oft so in ihrem Leben war. Entweder hat sie sich etwas anderes vorgestellt und wollte nicht der Spielverderber sein oder sie hat es aus den falschen Überzeugungen heraus getan. Durch Zufall entdeckt sie einen Blog, der sich um Selbstliebe dreht und erkennt, dass ihr genau das fehlt und das sie einiges aus der Vergangenheit aufarbeiten muss.
Die Geschichte hat sehr gut eingefangen, dass manchmal ein Wendepunkt im Leben erreicht wird, der nicht vorhersehbar war, der alles andere in Frage stellt und wichtig für die eigene Heilung ist. Gerne hätte ich etwas mehr von der inneren Arbeit gesehen und dem Spagat den Marina bewältigen muss, als alleinerziehende Mama. Die Liebesgeschichten waren auf Grund der anderen Thematiken irgendwie nicht so relevant für mich bzw. haben mich emotional nicht so ganz abgeholt, das kann aber damit zusammenhängen, dass mein Fokus auf etwas anderen lag. Ihr Durchbruch hat mich aber umso mehr gefreut, auch wenn der ein oder andere Rückschlag dabei war, aber das hat sie als Charakter authentischer gemacht. Abschließend würde ich gerne die Frage auf dem Klappentext beantworten, wie viel Marina in mir steckt: gar nicht so viel! Das liegt aber nicht daran, dass ich keine Selbstzweifel kenne, sondern das die Auslöser dafür zu unterschiedlich sind, dennoch habe ich das Buch gern gelesen!

Als Maggy zur Obstfarm Cherry Hill fährt, soll es nur ein kurzer Besuch sein. Auf Grund einer Verwechselung beschließt sie dann ihren Aufenthalt zu verlängern und sieht sich ein Herzensprojekt an. An diesem ist auch Fynn beteiligt, der ihr Herz ganz schön höher schlagen lässt und plötzlich ist der Moment vorbei, an dem sie alles aufklären wollte.
Maggy bringt in dem dritten Band der Buchreihe ganz schön viel Unruhe in die McCarthy Familie. Während sie versucht die Wunden der Vergangenheit zu schließen und ihren Frieden zu finden, geschieht das genaue Gegenteil auf der Farm, die nach wie vor ums Überleben kämpft. Die Schwestern wissen nicht so recht wohin mit ihr und Flynn kann ihren Beruf nicht leiden, sie dafür umso mehr. Das Auf und Ab der menschlichen Beziehungen und die unerwarteten Reaktionen wurden genauso gut eingefangen wie die Atmosphäre auf Cherry Hill. Und wen zusätzlich noch etwas Liebeskummer nicht abschreckt, der ist hier genau richtig!

Delaney will zu Every, um die Menschheit vor diesem Monopol zu beschützen. Dass es überhaupt möglich war, dass die größte Suchmaschine sich mit dem größten Social Media Anbieter zusammentut und dann auch noch mit dem erfolgreichsten Onlineversandhaus fusioniert, ist schon unglaublich. Aber das sich so viele freiwillig überwachen und instrumentalisieren lassen, ist ihr unbegreiflich. Sie muss es es auf die Spitze treiben, damit sie endlich aufwachen!
Ich war direkt in der Geschichte drin, da schnell klar war, wer Delaney ist und was sie will. Mit der Zeit ist sie radikaler geworden und die manipulativen Maßnahmen haben sich gehäuft, allerdings nie so sehr, dass man nicht mitgekommen ist oder dass der Aktionismus überhand genommen hat, sie war immer greifbar. Neben der weitergedachten Realität, die in diesem Ausmaß verstörend, aber nicht unrealistisch ist, gab es einige Zwischenfälle mit ihrem Freund Wes, die mich seit dem Beenden des Buchs beschäftigen, da ich mir nicht sicher bin, ob ich die Botschaft richtig verstanden habe. Ein spannendes Buch, das lange nachhallt!