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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2023

Zu wenig Medusa

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Die Covergestaltung gefällt mir sehr. Es wirkt sehr elegant und mystisch, was durch die Dunkelblau-Gold Tönung betont wird. Besonders gefällt mir das Glänzen, was beim Bewegen des Buches entsteht.



Medusa, ...

Die Covergestaltung gefällt mir sehr. Es wirkt sehr elegant und mystisch, was durch die Dunkelblau-Gold Tönung betont wird. Besonders gefällt mir das Glänzen, was beim Bewegen des Buches entsteht.



Medusa, die Tochter der Meeresgötter Phorkys und Keto, wird als kleines Baby in die Obhut ihrer Gorgonenschwestern Stheno und Euryale übergeben. Die Gorgonen, starke geflügelte Wesen mit Schlangenhaar, Krallen und Reißzähnen. Medusa jedoch sieht aus wie ein Mensch, nur ihre kleinen Flügel bringen sie mit ihren Schwestern in Verbindung.

Ein weiterer Gegensatz zu ihren Schwestern ist, dass Medusa sterblich ist. Dadurch ist sie durch alles gefährdet und verletzlich.

Ihre Schwestern sind sich nicht sicher, was sie mit ihr anfangen sollen, können sie nicht recht verstehen, sie lieben sie aber abgöttisch. Medusa erlebte eine schöne Kindheit und auch wenn sie noch so anders ist, erfährt sie von ihren Schwestern nur Akzeptanz, Liebe und Fürsorge.

Als jüngste und schönste der drei Schwestern erweckt sie die Aufmerksamkeit des Meeresgottes Poseidon. Als Medusa eines Tages alleine den Tempel der Athene aufsucht, sieht Poseidon seine Chance und vergewaltigt die junge Medusa.

Die Göttin Athene ist über diese Entweihung ihres Tempels empört, lässt ihre ungezähmte Wut an der unschuldigen Medusa aus.

Sie verwandelt Medusa in ein vermeintliches Monster, nun wachsen ihr auch Schlangenhaare. Doch anders als bei ihren Schwestern ist ihr Blick nun tödlich, denn alles Lebende, was sie erblickt, wird zu Stein.

Perseus, ein sterblicher Sohn des Zeus, macht sich auf den Weg, um den Kopf einer Gorgonen abzuschlagen, um seine Mutter vor einer unerwünschten Heirat zu schützen.



Medusa - Ein Monster? Bösartig? Grausam? Nein, ein unschuldiges Opfer lüsternerer & rachsüchtiger Götter, geliebte Schwester, junges Mädchen.

Die Frage was ein Monster ist, was ein Held, was Gut oder Böse ist steht klar im Vordergrund.



"Und...ist ein Monster immer böse? "

(Stoneblind - Der Blick der Medusa/Natalie Haynes)



Auch wenn der Klappentext und der Titel des Buches Medusa in den Fokus stellen, nimmt sie nur eine Kurze aktive Rolle ein. Erzählt wird von etlichen griechischen Gottheiten und Menschen. Medusas Geschichte jedoch ist etwas, was alle Handlungs- und Erzählstränge auf irgendeine Art und Weise miteinander verbindet.



Trotz der Brutalität der griechischen Mythologie hat die Autorin geschafft Humor mit einzubringen. Ihren Schreibstil fand ich recht unterhaltsam, jedoch haben mich die vielen Erzählperspektiven eher verwirrt.

Da viele Namen fallen gibt es am Ende des Buches, zum Glück, ein Verzeichnis der wichtigsten Charaktere.

Die Kapitel sind recht kurz gehalten, ließ sich daher zügig weg lesen. Allerdings empfand ich die Anzahl der verschiedenen Sichtweisen & schnellen Erzählsprünge als etwas anstrengend.

Interessant fand ich, dass auch einmal eine Krähe zu Wort kommt, die Schlangen von Medusa eine erzählende Rolle einnehmen und auch Gegenstände wie Stein oder ein Olivenhain.



Es gibt eine große Anzahl von Charakteren, als Hauptcharaktere würde ich aber Medusa, Stheno und Euryale, Athene und Perseus sehen.

Medusa ist als schreckliches Monster bekannt, doch diesem bin ich hier nicht begegnet. Viel mehr begegnet einem hier ein junges, unschuldiges Mädchen. Ein Mädchen voller Liebe und Interesse an den Menschen. Poseidons Vergewaltigung kam zustande, da sie sich "geopfert" hatte, damit er es keinem Menschenmädchen antun würde. Auch wird ihre sensible und liebevolle Art im Umgang mit ihren Schwestern deutlich.

Selbst nach der Tat Poseidons und der Rache von Athene, möchte Medusa niemanden schaden zufügen. Sie verbindet sich ihre Augen, zieht sich zurück, um niemanden zu verletzen.

Perseus ist keines Wegs der Held, wie er so oft dargestellt wird. Er entpuppte sich als draufgängerischer Junge. Sein Verhalten ist lächerlich und mit seiner dümmlichen Art, hätte er, ohne göttliche Hilfe, sicher nichts auf die Reihe gebracht. Besonders erschreckt hat mich hier seine brutale Freude am Töten.

Stheno und Euryale sind äußerlich vielleicht monströs, aber kümmern sich liebevoll um ihre kleine Schwester. An vielen Stellen kamen sie mir so menschlich vor und ihre Gefühle wirkten spürbar tief und echt.

Athene ist eine Stolze und selbstsüchtige Göttin, die ein bisschen, wie ein stark verzogenes Kind wirkt.

Neben Medusa waren mir eigentlich nur Euryale und Stheno sympathisch. Die Götter sind scheinbar alle gewalttätige Vergewaltiger und die Göttinnen rachsüchtige Wesen, die ihren Zorn zu gern an den geschändeten Opfern auslassen.



"Allein, dass ich mir das vorstellen kann, macht mich menschlicher als ihn"

(Stoneblind - Der Blick der Medusa/Natalie Haynes)



Ich habe etwas anderes erwartet, als ich zu diesem Buch gegriffen habe. Die Brutalität der Götter war mir vorher gar nicht so klar gewesen, wurde in der Schule nie so deutlich gemacht.

Medusas Schicksal hat mich stark berührt, besonders da es mit ihrem Tod nicht vorbei war. Denn Perseus missbraucht weiterhin ihren Kopf und damit ihren Todesblick, um zu bekommen was er will.



Natürlich finde ich die Geschichte der anderen Götter und Charaktere auch interessant, allerdings wird alles recht oberflächlich thematisiert und viel zu kurz, was mich öfter eher verwirrt hat.

Ich fand die vielen Erzählstränge etwas anstrengend, trotzdem hat mich das Buch recht unterhalten können, doch ausgesprochen gut fand ich es nicht.

Meiner Meinung nach, geht es viel viel zu wenig um Medusa, wo der Klappentext und der Titel des Buches sie doch so in den Vordergrund stellt.

Ich glaube ich muss mich mehr in die Griechische Mythologie reinlesen, um alles richtig verstehen zu können.



Neuer Blick auf eine alte Sage, interessant und schockierend, aber viel zu wenig Medusa.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

4,5 Sterne

Die Seelenpferde von Ventusia, Band 1: Windprinzessin (Dein-SPIEGEL-Bestseller, abenteuerliche Pferdefantasy ab 10 Jahren)
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In dem magischen Land Ventusia sollte es eigentlich keine Mädchen mehr geben. Sie wurden vor einigen Jahren, von ihren Eltern, auf die Erde gebracht und in unterschiedliche Länder verteilt, um sie zu schützen. ...

In dem magischen Land Ventusia sollte es eigentlich keine Mädchen mehr geben. Sie wurden vor einigen Jahren, von ihren Eltern, auf die Erde gebracht und in unterschiedliche Länder verteilt, um sie zu schützen.

Denn die herrschende Göttertochter Victoria lässt die Prinzessinnen alle 12 Jahre in einem tödlichen Wettreiten gegeneinander antreten.

Riana jedoch ist die letzte Prinzessin Ventusias. Gut versteckt, als Junge verkleidet unter dem Namen Rio lebt sie weiterhin in Ventusia.

Als jedoch die Göttertochter immer zorniger wird, damit droht Ventusia zu zerstören, sollten die Mädchen nicht den Wettkampf bestreiten, bleibt den Fürsten und Fürstinnen nichts anderes übrig, als ihre Söhne auszusenden um die versteckten Töchter nach Hause zu bringen.

Fiona liebt Pferde über alles und wünscht sich nichts sehnlicher als ein eigenes Pferd. Doch ihre Pflegeeltern haben kein Geld dafür. Um sich selbst Geld mit anzusparen und sich Reitstunden zu finanzieren arbeitet Fiona so gut wie jeden Tag auf dem Imkerhof, begleitet Touristen bei Ausritten, hilft im Stall.

Eines Tages sieht si e bei einem Ausritt durch die irische Landschaft zwei wunderschöne wilde Pferde und spürt gleich eine unerklärliche Verbindung zu ihnen.

Inder gleichen Nacht taucht der geheimnisvolle Nikolan auf und erzählt ihr von ihrer wahren Herkunft, von Ventusia, einem magischen Land, wo jeder früher oderspäter sein Seelenpferd findet.

Doch Fiona ist sich unsicher, kann sie Nikolan trauen? Sagt er die Wahrheit?

Als sich die Ereignisse zuspitzen, bleibt Fiona nicht mehr viel Zeit zum nachdenken und sie reitet mit Nikolan über den Wind, in eine andere Welt. Sie reitet in ein Abenteuer.



Fiona ist ein sehr sympathisches junges Mädchen. Sie liebt Pferde und ist bereit für ihren Traum hart zu arbeiten.

Sie ist mutig und gutherzig. Besonders gefallen hat mir ihre Beziehung zu ihren Pflegeeltern, von denen sie Fee genannt wird. Sie sind die ganze Zeit offen damit umgegangen, dass Fiona nicht ihre leibliche Tochter ist und lieben sie doch, und unterstützen sie, wie ihre eigene.

Riana ist die letzte verbliebende Prinzessin Ventusias. Um unerkannt zu bleiben kleidet sie sich wie ein Junge und trägt den Namen Rio. Sie hat die magische Fähigkeit des Silbersehens, während ihre tatsächliche Sehkraft immer schwächer wird.

Sie fühlt sich einsam und hätte gerne eine richtige Freundin, ein anderes Mädchen in ihrem Alter.

Nikolan, ein Prinz Ventusias wirkt recht geheimnisvoll, aber auch sehr sympathisch und keck.



"Ein Körper, ein Herzschlag - zwei Seelen "

(Die Seelenpferde von Ventusia - Windprinzessin/Jennifer Benkau)



Der Schreibstil ist fantasievoll und bildhaft beschrieben. Das Buch lässt sich sehr flüssig und rasch lesen und die Buchstaben haben eine Altersgerechte Größe.

Erzählt wird aus Rianas und Fionas Sicht, erst zum Ende hin verschmelzen beide Erzählstränge miteinander. Es wird immer wieder zwischen Ventusia und Irland gewechselt, wobei Irland modern aus der heutigen Sicht erzählt wird, Ventusia wirkt durch die Beschreibungen eher etwas mittelalterlich-magisch.

Beide Erzählperspektiven haben mir sehr gut gefallen.



Ich bin zwar früher selbst geritten, das ist aber schon sehr lange her. Trotzdem hatte ich keinerlei Probleme Sachen in diesem Buch zu verstehen und konnte mich sehr gut in Fiona hineinversetzen.

Auch fand ich es einfach toll, wie die Liebe zu den Pferden beschrieben wurde.



Durch die Gefahr durch die Launen der Göttertochter und des grausamen Wettbewerbs war das Buch auch recht spannend und mir wurde auf keiner Seite langweilig.



Allerdings hätte ich gerne mehr über die Göttertochter Victoria und ihre Beweggründe erfahren, hoffentlich komm das noch in den weiteren 3 Teilen.



Ein toller Auftakt mit grandiosem Setting und wunderbarer Pferdeliebe.

Ich bin gespannt auf die Folgebände und vergebe 4,5 lesende Alpacas!

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Veröffentlicht am 14.03.2023

4,5 Sterne ⭐

Kira Kolumna: Umzugsalarm
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Die 16 jährige Kira Kolumna ist mit ihrem Vater auf dem Weg von Madrid nach Mühlheim. Dort soll ihr neues Zuhause sein, denn ihr Vater, ein Mathematik-Professor, hat eine neue Arbeitsstelle.

Umzüge sind ...

Die 16 jährige Kira Kolumna ist mit ihrem Vater auf dem Weg von Madrid nach Mühlheim. Dort soll ihr neues Zuhause sein, denn ihr Vater, ein Mathematik-Professor, hat eine neue Arbeitsstelle.

Umzüge sind für Kira nichts Neues, seit ihrem vierten Lebensjahr zieht sie regelmäßig um und war schon so gut wie auf jedem Kontinent.

Kira, eine entfernte Verwandte der wohl bekannten rasenden Reporterin Karla Kolumna, ist eine Jungjournalistin und führt einen eigenen Blog, auf dem sie über ihr Leben berichtet.

An ihrem neuen Zuhause angekommen trifft Kira auf ihre sympathische Nachbarin Laura und ihren Sohn Lars. Sie erfährt, dass in Südberg die sogenannten "Geisterdiebe" umhergehen. Gemeinsam mit Lars versucht sie das Rätsel um die Diebstähle zu lüften und hat somit auch gleich eine neue Story für ihren Blog.



Kira war mir gleich sehr sympathisch. Ihre offene, authentische Art hat mir sehr gefallen. Ich konnte ihren Frust über den Umzug nachvollziehen. Sie ist ein wirklich tolles Mädchen, clever und auch mutig. Sie hat eine Leidenschaft fürs Schreiben und hat einen eigenen Blog, durch den sie mit ihren Freunden in Kontakt bleibt und sie an ihrem Leben teilhaben lässt.

Der Nachbarsjunge Lars ist sehr interessiert an Computer und Videospiele und auch wenn sie am Anfang etwas Schwierigkeiten zusammen hatten und durchaus andere Interessen, geben sie ein tolles Team ab.

Von Kiras Vater erfährt man noch nicht allzu viel, trotzdem fand ich auch seinen Charakter und den von Laura, Lars Mutter gut dargestellt.



Der Schreibstil war sehr leicht und zügig zu lesen. Durch die eingefügten Blogeinträge und den vielen kleinen Zeichnungen im Buch war es ein Spaß dieses Buch zu lesen.

Auch die Covergestaltung gefällt mir sehr. Man kann auf dem Cover die 16-jährige Kira erkennen und auch dem Cover befinden sich kleine Zeichnungen, die in diesem Stil auch immer wieder im Buch zu finden sind.

Die Farben und die Gestaltung werden vermutlich vor allem junge Mädchen ansprechen.

Was mich auch zu einem kleinen Kritikpunkt führt.

Die Altersempfehlung für dieses Buch ist ab 10. Damit gehe ich auch vollkommen mit, die Geschichte und die Gestaltung ist für junge Leser ausgerichtet. Doch mich hat es etwas verwundert, dass die Hauptprotagonistin schon 16 Jahre alt ist. Für mich passt dies leider nicht ganz zur Aufmachung des Buches.



Toll fand ich am Ende die "Reporterregeln", die vielleicht junge Leser für dieses Hobby begeistern/interessieren können. Auch gefiel mir das eingefügte Rezept, was ich persönlich aber nicht ausprobieren werde, da ich leider Milchreis nicht ausstehen kann.

Es gibt auch eine Kira-Kolumna Hörspiel Reihe von Matthias von Bornstädt, in diese werde ich mal reinhören.



Alles in Allem ein gelungener Auftakt für eine Kinderbuch-Reihe.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Tödliche Magie

Ein Geheimnis aus Magie und Eis
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Das Cover ist zauberhaft gestaltet und passt zur Geschichte.

Vor allem die blauen Metallic-Pünktchen lassen das Buch bei Bewegung geradezu magisch funkeln.



Wir befinden uns in Dänemark des 19. ...

Das Cover ist zauberhaft gestaltet und passt zur Geschichte.

Vor allem die blauen Metallic-Pünktchen lassen das Buch bei Bewegung geradezu magisch funkeln.



Wir befinden uns in Dänemark des 19. Jahrhunderts. Magie ist jedem ein Begriff, doch wird dieses eigentlich magische Wort, von einem dunklen Schatten umringt. Denn Magie kann zwar schön und nützlich sein, hier aber auch definitiv tödlich, wenn man nicht acht gibt. Benutzt man zu viel Magie, lässt der Firn, eine Eis ähnliche Substanz, die Adern erfrieren.

Wir begleiten die Waisenkinder Marit und Eve. Beide wachsen im gleichen Waisenhaus auf und auch wenn sie nicht wirklich verwandt sind, sind sie doch Schwestern im Geiste.

Marit, die ältere der Beiden ist zu alt, um noch eine Chance auf eine Adoption zu haben und arbeitet als Schneiderin. Sie schneidert ausgesprochen schöne und detaillierte Kleider, was ihrer magischen Fähigkeit zu verdanken ist.

Eve ist eine hervorragende Tänzerin und wird nach einer Aufführung von der vermögenden Ballerina Helene Vestergaard adoptiert. Da sie ebenfalls von Marits Schneiderkunst beeindruckt ist, stellt sie sie als Schneiderin ein. Somit können Eve und Marit zusammen aufs Vestergaard Anwesen ziehen, Eve als Tochter und Marit als Bedienstete.

Als Marit auf die anderen Diener des Hauses trifft, ist sie erstaunt. Denn alle verfügen über Magie, reden darüber und benutzen sie offen...und scheinbar haben sie kaum bis gar keine Angst vor dem Firn.

Marit begibt sich mit den anderen Dienern auf Spurensuche, da ihr Vater in den Vestergaard-Minen ums Leben kam und einiges darauf hindeutet, dass dies kein Unfall war. Was ist das Geheimnis des Vestergaards-Edelsteine und des daraus resultierenden Reichtums und was haben die verschwundenen Dienstboten im Land damit zutun?



Marit ist eine herzensgute Seele, da sie selbst ihre große Schwester durch Magie verloren hat, empfindet sie wahrscheinlich deshalb so für die kleine Eve. Sie möchte, dass es ihr gut geht, sie möchte sie beschützen, wie es eine große Schwester tun würde.

Marit besitzt Magie in ihrem Blut, sie verwendet es um wunderschöne Kleider in kürzester Zeit zu nähen. Doch geht sie, durch die Erlebnisse mit ihrer Schwester, sehr sparsam und vorsichtig damit um.

Für Marit ist Eves Wohl und Sicherheit alles, sie würde alles geben, um Eve glücklich zu sehen.

Obwohl Eve eine Ballerina ist und ich mich eigentlich damit identifizieren kann, wurde ich mit ihr nicht richtig warm. Sie ist jung, ja, ein Kind, aber ziemlich in ihrer Traumwelt gefangen.

Was natürlich etwas positives sein kann, doch war sie mir zu positiv und realitätsfern für ein Waisenkind im 19. Jahrhundert. Vielleiht lag das aber auch daran, dass Marit immer versuchte alles Schlechte von ihr abzuschirmen.

Toll fand ich die Darstellung und Beschreibung der restlichen Bediensteten. Sie sind eine lustige Gruppe und verhalten sich wie eine kleine magische Familie. Sie halten zusammen und kämpfen für einander. Auch fand ich es authentisch, dass sie Marit gegenüber nicht gleich alle ganz so aufgeschlossen gewesen sind.



Der Schreibstil war leicht, flüssig und gut verständlich. Das Setting war sehr interessant und märchenhaft. Es war zwischenzeitlich etwas zäh, dennoch gab es viele spannende Momente und überraschende Twists.

Die Geschichte ist geheimnisvoll und märchenhaft erzählt. An vielen Stellen sieht man eine Verbindung zum Märchen "Die Schneekönigin" von Hans Christian Andersen. Dieser begegnet uns übrigens im Buch auch.

Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen. Da ich eigentlich alle Märchen toll finde fand ich diese Geschichte, angelehnt an ein wunderbares Märchen, sehr interessant zu lesen.



Die Idee mit der gefährlichen, tödlichen Magie fand ich sehr spannend und neu. Allerdings hätte ich mir mehr Erklärungen zu dieser Magie gewünscht.

Auch hat mich das Cover und der Klappentext auf ein bisschen mehr Ballett freuen lassen, dem war leider nicht so.

Insgesamt ein tolles, märchenhaftes Jugendbuch über Freundschaft, Geheimnisse & Magie.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Hörbuch-Rezension

Die versteckte Apotheke
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Angesprochen hat mich direkt dieses grandiose Cover. Die Gestaltung ist einfach nur schön und passend zum Inhalt der Geschichte. Auch der Klappentext klang vielversprechend und enttäuscht wurde ich nun ...

Angesprochen hat mich direkt dieses grandiose Cover. Die Gestaltung ist einfach nur schön und passend zum Inhalt der Geschichte. Auch der Klappentext klang vielversprechend und enttäuscht wurde ich nun wirklich nicht.


In dem Debütroman der Autorin Sarah Penner begegnen wir die alleinstehende Nella, in London des 18. Jahrhunderts. Diese übernahm nach dem Tod ihrer Mutter ihre Apotheke, eigens für Frauen, erschuf daraus aber eine andere Art von Hilfeleistung für Frauen.

Eines Tages tritt die 12 jährige Eliza in ihre geheime Apotheke um eine giftige Mischung für den Gatten ihrer Herrin zu besorgen. Schon bald sollen sich die beiden wieder treffen und die Geschichte nimmt ihren unheilvollen Lauf.

In der heutigen Zeit treffen wir auf Caroline. Kurz vor ihrer Reise zum 10. Hochzeitstag erfährt Caroline, dass ihr Mann sie mit einer Arbeitskollegin betrogen hat. Kurzerhand begeht sie die Reise alleine, um etwas Abstand zu erhalten und ihre Gedanken zu sortieren.

Spontan beteiligt sie sich in London an einer Mudlarking Tour an der Themse. Dort findet sie ein geheimnisvolles Fläschchen und begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit.


Die Apothekerin und Giftmischerin Nella kam mir etwas kalt, harsch und distanziert vor, aber sehr authentisch für die Rolle, die sie in dieser Geschichte einnimmt.

Die kleine Eliza ist für ihre jungen 12 Jahre sehr wissbegierig und neugierig, allerdings aber auch sehr abergläubisch, was man wohl auf ihr Alter und die damalige Zeit (18. Jahrhundert) schieben kann.

Caroline kam mir sehr sympathisch und authentisch vor. Besonders gefallen hat mir ihr historisches Interesse und dann gerade das Interesse für das Leben der einfachen Leute, die doch recht schnell in historischen Erzählungen verloren gehen.

Auch die auftretenden Nebencharaktere waren passend dargestellt.


Erzählt wird die Geschichte aus drei verschieden Perspektiven, jeweils aus der der Hauptpersonen(Nella, Eliza, Caroline). Dies war gar kein Problem, da man zur Orientierung, am Kapitelanfang immer den Namen und die dazugehörige Jahreszahl erhalten hat.

Der Schreibstil war flüssig und angenehm. Ich konnte mir die Situationen sehr gut vorstellen und mich hineinfühlen.

Gesprochen wird das Hörbuch von Charlotte Puder, ich fand es sehr angenehm ihr zuzuhören und konnte der Geschichte gut folgen.


Die Thematik und das Setting konnte mich begeistern und gut unterhalten. Allerdings muss ich gestehen, dass mir die Kapitel vom 18. Jahrhundert deutlich mehr zugesagt haben.

Eine wirklich interessantes Thema, meiner Meinung nach, gut umgesetzt.

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