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Veröffentlicht am 04.09.2023

Was für ein ergreifender Familienroman

Das Collier mit der Herzblume
3

Die in London lebende neunzigjährige Charlotte möchte sich ihrer Vergangenheit stellen. Nachdem sie gelesen hat, dass ihr Heimatdorf Hangeck das gegen Ende des 20. Jahrhunderts wegen eines Staudammbaus ...

Die in London lebende neunzigjährige Charlotte möchte sich ihrer Vergangenheit stellen. Nachdem sie gelesen hat, dass ihr Heimatdorf Hangeck das gegen Ende des 20. Jahrhunderts wegen eines Staudammbaus überflutet und untergegangen ist, nun mit sinkendem Wasserspiegel wieder zum Vorschein gekommen ist, noch einmal sehen. Ihre Enkelin begleitet Charlotte, kümmert sich um die hochbetagte und von ihr heiß geliebte Großmutter. Das ist auch nötig, denn in Hangeck erwartet Charlotte eine große Überraschung, die bei ihr alte Wunden wieder aufbrechen lassen. Die aber auch schöne Erinnerungen an ihre erste große Liebe aufkommen lässt.
Ich habe bereits viele Schicksalsromane gelesen. Aber selten hat es der Autor, die Autorin so brillant geschafft den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sowie einen Bezug auf die Zukunft so spannend zu verbinden. Erst dachte ich, dass dem zufälligen Treffen von Enkelin Hannah und dem jungen Mann am Kirchhof von Hangeck in etwas Klischeehaftes abdriftet. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Denn sie Autorin entwickelt hier eine sehr spannende Handlung, deren Dramatik Auswirkungen bis in die Gegenwart hat. Gleichzeitig darf man eine hochbetagte, geistig noch absolut fitte Frau kennenlernen, die so viel Leid in ihrer Jugend erleben musste, die trotz Verrat nicht von Hass zerfressen ist und die ihren Lebensweg als Umweg mit Höhen und Tiefen bezeichnet. Dabei hat ihr Umweg mehr als 70 Jahre ihres Lebens ausgemacht. Für mich ist Charlotte eine liebenswerte, starke Persönlichkeit, die ich gerne kennengelernt hätte. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

sehr interessanter und kurzweiliger Roman

Marschlande
0

Britta und Philipp Stoever wohnen seit drei Monaten in der Marsch. Sie sind in ein quadratisches Effizienzhaus, das Philipp so gut gefallen hat, und das in Brittas Augen so gar nicht in die Landschaft ...

Britta und Philipp Stoever wohnen seit drei Monaten in der Marsch. Sie sind in ein quadratisches Effizienzhaus, das Philipp so gut gefallen hat, und das in Brittas Augen so gar nicht in die Landschaft passt, mit ihren zwei Kindern eingezogen. Britta fühlt sich hier im neuen Heim nicht angekommen. Von den Einheimischen wird das Haus Eispalast genannt. Auf Brittas einsamen Wanderungen durch die Gegend trifft sie auf den Straßennamen Abelke Bleken der sie neugierig im Internet nach dieser Frau recherchieren lässt. Die lebte im 16. Jahrhundert hier in der Marsch auf einem Hufnerhof und kämpfte als ledige Frau um den Erhalt ihres Hofes.
Die Geschichte wechselt immer zwischen dem Leben der Familie Stoever und dem Leben von Abelke. Dabei zeigt die Autorin sehr anschaulich wie das Leben der Menschen damals war. Wie sie ihr Land den Widrigkeiten der Natur abgetrotzt haben und welche Pflichten mit dem Landbesitz einhergingen. Hier habe ich erstmals vom Spatenrecht erfahren. Interessant fand ich auch die Erklärungen des alten Mannes zur Entstehung der Bracke, die durch Deichdurchbrüche nach einer Springflut entstehen. Abelkes Schicksal hat mich berührt. Diese arbeitsame Frau, die den Intrigen des Deichvogts und den Anschuldigungen der Kirche ausgeliefert ist, hat mich schon traurig gemacht.
Doch auch Britta muss sich mit ihrer Unzufriedenheit mit dem sie nicht ausfüllenden Job, der kriselnden Ehe mit Philipp und ihren Zielen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt, auseinandersetzen. Mir hat dieser Wechsel zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit gefallen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne, eine Leseempfehlung eingeschlossen.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

für mich nicht das richtige Buch

Gittersee
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Die Kurzbeschreibung des Buchs hatte mich neugierig gemacht. Handelt die Geschichte doch genau zu der Zeit, als ich selbst ein junges Mädchen war und eine mehr als 10 Jahre jüngere Schwester habe ich auch. ...

Die Kurzbeschreibung des Buchs hatte mich neugierig gemacht. Handelt die Geschichte doch genau zu der Zeit, als ich selbst ein junges Mädchen war und eine mehr als 10 Jahre jüngere Schwester habe ich auch. Als ich dann anfing zu lesen, musste ich sehr schnell feststellen, dass der Schreibstil für mich sehr gewöhnungsbedürftig ist. Halbsätze reihen sich aneinander. Ich konnte dabei keinen Lesefluss spüren, alles kam mir sehr sprunghaft vor. Ein Abtauchen in die Geschichte gelang mir nicht, dafür waren die Themen und Einblicke in Karins Leben zu übergangslos und unzusammenhängend geschildert. Immer wieder habe ich mich gefragt, was die Autorin mir damit vermitteln will. Empfindungen, positive wie negative gegenüber der Protagonistin, Karin Köhler, kamen so bei mir nicht auf. Vielleicht bin ich altermäßig auch nicht die richtige Zielgruppe für dieses Buch gewesen. Dabei dachte ich, nachdem ich den Klappentext gelesen und die damalige Zeit live miterlebt habe, dass das genau mein Lesestoff wäre. Es gibt von meiner Seite leider nur 2 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

spannend entwickelt, absolut lesenswert

Mit kalter Präzision
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Dr. Sabine Yao arbeitet als Prof. Paul Herzfelds Stellvertreterin in der rechtsmedizinischen Abt. für Extremdelikte beim BKA in Berlin. Herzfeld hält große Stücke auf diese junge Frau, die so brillant ...

Dr. Sabine Yao arbeitet als Prof. Paul Herzfelds Stellvertreterin in der rechtsmedizinischen Abt. für Extremdelikte beim BKA in Berlin. Herzfeld hält große Stücke auf diese junge Frau, die so brillant ist beim Lesen der Toten, bei der Suche nach Zusammenhängen. Auf mich hat sie einen überlegt handelnden, ehrgeizigen Eindruck gemacht, die gewissenhaft ihrer Arbeit nachgeht und die Ungereimtheiten auch nach Dienstschluss keine Ruhe lassen. Und genau die gibt es beim aktuellen Fall bezüglich der Todeszeitermittlung. Es hat mich beeindruckt, wie Dr. Yao aus winzigen Merkmalen bei den Sektionen die richtigen Schlussfolgerungen zieht. Ich mag diese Hauptfigur und fand es auch bewundernswert wie sie trotz der enormen Arbeitsbelastung versucht ihrer kleinen Schwester ins Leben zurück zu helfen.
Auch in diesem Band empfand ich den Schreibstil des Autors als sehr angenehm. Im Handlungs- und Ermittlungsumfeld, wo lateinische Begriffe dominieren, gelingt es ihm den Leser abzuholen indem er die Fachbegriffe uns Laien verständlich erklärt. An einigen Stellen kam es mir vor, als würde er ein Referat zum Thema Sektion halten, habe mich dabei aber nicht abgehangen gefühlt. Der Handlung wie auch der Spannung war es jedenfalls nicht abträglich. Im Gegenteil. Durch Sabines spontanes Handeln hat die Spannung zum Ende nochmals zugenommen.
Dazugelernt was Pathologie, Verfall der Leichen und Möglichkeiten der Wissenschaftler noch Jahre später Nachweise zu erbringen betrifft. Darum gibt’s von mir 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.08.2023

konnte mit dem Buch einfach nichts anfangen

Die Wahrheiten meiner Mutter
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Im Buch beschreibt die Ich-Erzählerin, Johanna, von ihren Gefühlen und ihrem Wunsch der Mutter wieder näher zu kommen. Sie wuchs gemeinsam mit ihrer Schwester Ruth in einem geregelten Elternhaus auf. Und ...

Im Buch beschreibt die Ich-Erzählerin, Johanna, von ihren Gefühlen und ihrem Wunsch der Mutter wieder näher zu kommen. Sie wuchs gemeinsam mit ihrer Schwester Ruth in einem geregelten Elternhaus auf. Und doch hat sie sich dort irgendwie nie recht zu Hause gefühlt. Als sie sich während eines Malkurses in den Kursleiter, Mark, verliebt, bricht sie kurzerhand ihr Jurastudium ab und flieht mit ihm nach Utah, fast 1000 km von ihrer Heimat entfernt. Sie heiraten und Johanna macht ihr Hobby, die Malerei, zu ihrem Beruf. Sie ist sehr erfolgreich dabei. Nun, nach 30 Jahren in Utah, kehrt Johanna in ihre alte Heimat zurück und möchte wieder Kontakt mit ihrer Mutter aufnehmen. Die Autorin versucht im Buch die widerstreitigen Gefühle von Johanna, ihr Misstrauen gegenüber ihrer Schwester und ihre eigenen Schuldgefühle an dem Zerwürfnis innerhalb der Familie vor dem Leser auszubreiten. Dabei ist es ihr leider nicht gelungen mich in diese Gefühlswelt einzubinden. Weder Mitleid mit Johanna, noch Ablehnung gegenüber ihrem Verhalten konnte ich empfinden. Vielleicht, weil ich all ihre Gedanken zu oft als Wiederholungen empfunden habe, die zu keinem rechten Ziel geführt haben. So kann ich leider auch nur 2 Lese-Sterne geben.

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