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Veröffentlicht am 25.08.2023

nur langsam kommt etwas Spannung auf

Verlogen
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Vor sieben Monaten gab es einen Vermisstenfall, die alleinerziehende Mutter Marianna Pòrsdòttìr. Die Polizei nimmt die Suche nach der vermissten Frau auf, findet weder Marianna lebend noch ihre Leiche. ...

Vor sieben Monaten gab es einen Vermisstenfall, die alleinerziehende Mutter Marianna Pòrsdòttìr. Die Polizei nimmt die Suche nach der vermissten Frau auf, findet weder Marianna lebend noch ihre Leiche. Doch nun, sieben Monate später, finden Kinder beim Spielen auf einem Lavafeld in einer recht verborgenen Höhle eine Frauenleiche. Bald wird es zur Verwissheit, dass es sich um die vermisste Marianna handelt….
Also wird aus der alten Vermissten- eine Mordermittlung. Dabei beginnen Elma und ihr Kollege Sævar wieder ganz von vorne. Im Buch hinterlassen diese beiden Polizeibeamten bei mir einen eher hilflosen Eindruck. Ellenlang werden ihre damaligen Schritte beschrieben, die nun nochmals wiederholt, dann neu bewertet um neue Ermittlungsansätze zu finden. Mir kam es vor, als würden die Ermittler ihre damaligen Schritte rechtfertigen wollen. Spannend fand ich das nicht.
Dem Leser Rätsel aufgebend waren dagegen die Kapitel, als eine namenlose Frau ihre fehlenden Gefühle gegenüber ihrem neu geborenen und später immer größer werdenden Kind beschreibt. Denn diese Gefühle sind nun gar nicht herzlich, mütterlich und liebevoll. Das fand ich spannend. Mit meiner Vermutung der Identität der Mutter lag ich vollkommen daneben, was wieder einmal beweist, wie geschickt die Autoren den Leser manipuliert und in die Irre führt. Auf jeden Fall entwickelt sich die Aufklärung in eine nicht vorhersehbare Richtung und wird zum Ende hin dann doch recht spannend. Doch leider konnte dies meinen Gesamteindruck nicht wesentlich aufwerten. Von mir gibt’s 3,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

kniffliger, spannender neuer Fall

Nach der Zeit
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Hanna Will und ihr Kollege Jan de Bruyn vom LKA Niedersachsen werden zur Unterstützung in die Lüneburger Heide geschickt. Hier sind zwei Männer ums Leben gekommen. Anfangs dachte die Polizei aufgrund der ...

Hanna Will und ihr Kollege Jan de Bruyn vom LKA Niedersachsen werden zur Unterstützung in die Lüneburger Heide geschickt. Hier sind zwei Männer ums Leben gekommen. Anfangs dachte die Polizei aufgrund der Abschiedsbriefe und der Auffindesituation der Toten es handle sich um Suizid. Doch die Obduktion lässt nur Mord als Todesursache zu. Wieder einmal stellt Jan unter Beweis, dass er seinen guten Ruf als Psychologe zu Recht hat. Ich fand die Beschreibungen der Autorin, wie er aus den Fakten sein Täterprofil entwickelt wieder sehr überzeugend. Äußerst gelungen fand ich auch die Beschreibungen zum Gefühlschaos zwischen Jan und Hanna. Beide fühlen sich voneinander angezogen, finden trotzdem nicht immer die richtigen Worte und scheuen die absolute Nähe. Denn beide kämpfen mit ihren Altlasten. Das lässt die beiden sehr lebensecht und lebendig wirken. Ich mag die beiden sehr.
Der Fall selbst ist sehr verwickelt und als eine dritte Leiche gefunden wird, sind sich Hanna und Jan sicher, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben und der vielleicht noch weiter morden wird. Oder gibt es bereits weitere Opfer, bei denen der Mord als Selbstmord durchgegangen ist? Der Druck den Täter zu finden ist entsprechend hoch und genau den kann man beim Lesen spüren. Umso kritischer habe ich dann auch die eher widerwillige Zusammenarbeit mit den Lüneburgern gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Konkurrenzdenken einiger Lüneburger Kollegen gegenüber den beiden LKA-Mitarbeitern durchaus in der realistischen Polizeiarbeit so vorkommt. Ich fand den Krimi und seine so wendungsreiche Entwicklung spannend und unterhaltsam. 4 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung gibt’s daher von mir.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

absolut gelungene Fortsetzung der Frida Paulsen-Reihe

Düstergrab
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Ein Schulfreund von Frida Paulsen wird beerdigt. Wie auf dem Dorf üblich kommen alle, die ihn gekannt haben. Doch keiner rechnet damit, dass Paula bereits am nächsten Tag wieder hierher gerufen wird, da ...

Ein Schulfreund von Frida Paulsen wird beerdigt. Wie auf dem Dorf üblich kommen alle, die ihn gekannt haben. Doch keiner rechnet damit, dass Paula bereits am nächsten Tag wieder hierher gerufen wird, da sich nachts jemand am frischen Grab zu schaffen gemacht hat. Die Spuren sind nicht zu übersehen und als die Genehmigung zur Exhumierung vorliegt, der Sarg geborgen und geöffnet wird, finden die Ermittler darin nicht nur den toten Björn Janssen. Auf ihm liegt liebevoll gebettet mit Blumenstrauß in den Händen ein junges Mädchen. Auffällig an ihr ist die eher altertümliche Kleidung inklusive gepunktetem Kopftuch. Die Identität des Mädchens ist recht bald ermittelt. Seit vier Jahren gelten die Zwillinge Sophie und Lilly als vermisst. Eines der Mädchen liegt nun hier im Sarg von Björn. Aber welche der beiden eineiigen Zwillinge ist es und wo ist dann die Zwillingsschwester? Eine aufwendige Suche beginnt und da der Fall der vermissten Zwillinge als Cold Case gilt, darf auch Fridas ehemaliger Kollege Bjarne Haverkorn, der zum LKA Kiel gewechselt ist, um dort eine entsprechende Unit für Cole Cases aufzubauen, bei der Suche mithelfen. Wenn ich ehrlich bin, zum Glück. Denn dieser nur zwei Jahre vor der Pensionierung stehende Mordermittler ist nicht nur Fridas Freund, er war es auch, der sie unter seine Fittiche nahm als sie neu in die Mordkommission kam. Er gab und gibt ihr Rückhalt, war und ist es noch immer mehr als ein Dienstpartner. Er ist ihr Freund und Berater, Mentor. Einen Paulsen-Krimi ohne Haverkorn kann und möchte ich mir gar nicht vorstellen.
Während die Suche nach dem zweiten Mädchen alle Ressourcen der Mordkommission Itzehoe in Anspruch nimmt, wird auch noch ein Anschlag auf Fridas neuen Partner, Leonhard Bootz, direkt vor dem Polizeigebäude verübt. Frida ist direkt mit dabei und rettet schlussendlich durch ihre beherzte Hilfe sein Leben. Nun sind es also sogar zwei Fälle, um die sich die Itzehoer Kollegen kümmern müssen. Für mich ist dieser Band wieder super spannend. Einmal, weil die beiden Fälle so verzwickt zu lösen sind und ich nicht einmal eine Ahnung vom eigentlichen Tathergang entwickeln konnte. Dann gefällt es mir aber auch immer wieder sehr, wie warmherzig Frida und ihre Familie miteinander umgehen. Wie ihre Freunde miteingeschlossen werden und wie sich hier jeder auf jeden verlassen kann. Auf mich wirkt das alles sehr lebendig. Ich fühle mich dabei wunderbar kurzweilig unterhalten. 5 Lese-Sterne sind hier wieder absolut verdient.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

was für ein packender Thriller

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Evelyn Jancke, die forensische Psychologin, hat sich seit ihr Bruder vor zwei Jahren nach einem Wildunfall mit dem Wohnmobil in Frankreich verschwunden ist, stark verändert. Aus der lebensbejahenden Frau ...

Evelyn Jancke, die forensische Psychologin, hat sich seit ihr Bruder vor zwei Jahren nach einem Wildunfall mit dem Wohnmobil in Frankreich verschwunden ist, stark verändert. Aus der lebensbejahenden Frau mit festem Partner, großem Freundeskreis ist eine von Alpträumen geplagte, nachts durch Kneipen ziehende und fremde Männer abschleppende Frau geworden. Doch nun taucht im Zusammenhang mit den Campingplatzmorden ein Phantombild auf. Evelyn erkennt darauf ihren vermissten Bruder Fabian wieder. Doch ist ihr Bruder, zu dem sie bis zu seinem Verschwinden so ein inniges Verhältnis gehabt hat, zu solch grausamen Morden fähig? Evelyn muss ihren Bruder vor der Polizei finden und mit ihm sprechen. Daran führt für sie kein Weg vorbei und so macht sie sich selbst auf die Suche nach dem Camping-Mörder. Ihr ehemaliger Lebenspartner, von dem sie sich nach der Geschichte mit Fabian getrennt hat, ist Polizist und bietet ihr seine Hilfe an. Ihm vertraut Evelyn, anfangs. Denn Arno Strobel lässt die beiden mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen bei der Suche immer wieder aneinandergeraten, sich heftig streiten. Er lässt Zweifel in Evelyn aufkommen, ob sie Tillmann wirklich tauen kann als unvorhergesehene Wendungen die Spannung zusätzlich anheizen. Selten habe ich einen Thriller gelesen, bei dem ich so oft von Selbstzweifeln überschüttet wurde. Gezweifelt habe, ob ich das Gelesene wirklich richtig verstanden und gedeutet habe. Da ging es mir wie Evelyn. Auffällig war in meinen Augen, dass Gerhard Tillmann nach den Zerwürfnissen immer wieder auf sie zugegangen ist, sich bei ihr entschuldigt hat und ihr weiterhin Unterstützung gibt. Die Frage ist doch, liebt er sie immer noch so sehr oder will er die Lorbeeren, wenn Evelyns Suche erfolgreich ist, für seine persönliche Kariere bei der Polizei ausnutzen. Genau wie Evelyn habe ich mich das auch gefragt und doch bis zum Schluss keine sichere Erkenntnis gewonnen. Logisch, dass so die Spannung sich auf hohem Niveau hält. Mich hat das Buch mit seinen unvorhersehbaren Entwicklungen und Verwirrungen unwahrscheinlich spannend unterhalten. 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung eingeschlossen

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Handlung gut durchdacht, in meinen Augen aber zu weit ausholender Erzählstil

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 2)
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Das Buch beginnt mit Ausführungen zum Kriegsgeschehen 1915. Hier sind die Stiefbrüder, Julius und Friedrich, hautnah am Kampfgeschehen an der französischen Front. Als Friedrich, der jüngere der beiden ...

Das Buch beginnt mit Ausführungen zum Kriegsgeschehen 1915. Hier sind die Stiefbrüder, Julius und Friedrich, hautnah am Kampfgeschehen an der französischen Front. Als Friedrich, der jüngere der beiden Brüder, verwundet wird, ist es Julius, der ihn in Sicherheit bringt. Dieser Einstieg in die Geschichte hat mir gut gefallen. Anschließend wird der Leser ins Jahr 1905 zurückversetzt und erlebt die Geschichte der Familien Mendel und David. Gerade habt sich Ernst David dazu entschlossen sein Unternehmen in eine AG umzuwandeln und zu vergrößern. Kapitalgeber ist dabei Leonhard Mendel, ein Kakaoimporteur. Da ich den ersten Teil nicht gelesen habe, ist es mir etwas schwergefallen die Verflechtungen der beiden Familien zu verstehen. Um so besser ist es Amelia Martin aber gelungen die Leidenschaft von Julius Mendel für die Pralinenherstellung zu beschreiben. Er ist sehr kreativ, probiert immer neue Kreationen aus und das mit Erfolg bei der Kundschaft. Von ihm jeder Kunde, egal ob edel oder ärmlich gekleidet, zuvorkommend behandelt und exzellent beraten. Nicht jeder in der Familie und in der Firma sieht sein Verhalten mit Wohlwollen. Obwohl bereits lange feststeht, dass er zur Stärkung der Firma Cecilie David, kurz Cici genannt, heiraten wird, brennt sein Herz für Ida einer Salzwirkertocher. Auch wenn sie aus einer altangesessenen, angesehenen Salzwirkerfamilie stammt, lebt sie doch in ärmlichen Verhältnissen. Nur heimliche Treffen sind den beiden gegönnt. Cici dagegen ist Julius gleichgültig. Die ist an ausschweifendes Leben gewöhnt, lässt sich gern bewundern, steht gern im Mittelpunkt und setzt sich auch liebend gern über gesellschaftliche Konventionen hinweg. Auf mich hat ihr Verhalten sehr erfrischend gewirkt. Als es sich nicht mehr aufschieben lässt, heiraten beide dem Wunsch der Eltern folgend. Doch Liebe ist dabei nicht im Spiel. Nicht nur darum steht diese Ehe auch unter keinem guten Stern. Das alles wird sehr ausführlich entwickelt und Beschreibungen der gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland und der Welt runden das zeitgeschichtliche Bild ab. Mir waren viele Beschreibungen zu umfangreich, haben die Handlung in die Länge gezogen und mir die Freude am Buch etwas getrübt. Zum Teil waren Entwicklungen auch vorhersehbar. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

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