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Veröffentlicht am 11.09.2023

nur 95 Seiten, die jedoch zum Grübeln veranlassen

Das dritte Licht
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Den Beschreibungstext im Buchrücken kann man mehr entnehmen, als den gelesenen Seiten. Das meine ich nicht kritisch, denn das Buch mit seiner so einfachen Sprache hat mich zu eigenen Gedankenspielen veranlasst. ...

Den Beschreibungstext im Buchrücken kann man mehr entnehmen, als den gelesenen Seiten. Das meine ich nicht kritisch, denn das Buch mit seiner so einfachen Sprache hat mich zu eigenen Gedankenspielen veranlasst. Die gelesenen Seiten lassen viel Spieltraum für eigene Gedanken und mit wachsendem Lesefortschritt werden auch die Gefühle des Lesers angesprochen. Dieses Kind, dessen Namen man bis zum Schluss nicht erfährt, muss ein grausames, erniedrigendes Zuhause haben. Mit freundlichen Worten kann es nicht umgehen. Einfach, weil es so etwas daheim nie bekommen hat. Diese Erzählung, die nicht einmal 100 Seiten umfasst, hat mich mit ihrer einfachen Sprache und den Beschreibungen des so unsicheren Kindes bewegt. Bewerten möchte ich es mit 3,5 Lese-Sternen.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

erschütternde Einblicke, emotional und eindringlich vermittelt

Die Violinistin von Auschwitz
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Alma Rosé kommt nach Auschwitz. Sie weiß, dass es für sie von hier kein Entkommen mehr gibt und doch findet sie hier eine Aufgabe, die sie ausfüllt. Nachdem eine Aufseherin sie als die berühmte Violinistin ...

Alma Rosé kommt nach Auschwitz. Sie weiß, dass es für sie von hier kein Entkommen mehr gibt und doch findet sie hier eine Aufgabe, die sie ausfüllt. Nachdem eine Aufseherin sie als die berühmte Violinistin Alma Rosé erkennt, gestattet man ihr ein Mädchenorchester zu gründen. Nicht um die Nazis die klassische Musik näher zu bringen und für deren Unterhaltung zu sorgen lässt sie diese Aufgabe übernehmen, nein einfach, weil sie weiß, dass den Mädchen im Orchester eine Selektion und damit die Gaskammer erspart bleibt, solange die Nazis sich durch ihre Musik gut unterhalten fühlen. Doch genau darin liegt das Problem. Viele der Mädchen beherrschen ihr Instrument mehr schlecht als recht. Wenn Almas Plan, der Rettung vor dem Krematorium aufgehen soll, müssen sie hart daran arbeiten. Nicht nur einmal muss die sonst so sanftmütige Alma hier hart durchgreifen.
Oft habe ich beim Lesen Almas Mut beim Umgang mit den Mächtigen des Lagers bewundert. Denn auch im Lager ist Almas Stolz nicht gebrochen und sie lernt schnell die Regeln zum Überleben. Man darf sich seine Gedanken und Gefühle nicht anmerken lassen. Man darf nicht auffallen und die Wichtigste: hinter der Maske nicht den Verstand verlieren wie auch die Hoffnung. Genau diesen täglichen Kampf ums Überleben vermittelt die Autorin sehr eindringlich, so dass es unter die Haut geht. Einfache Kost ist dieses Buch keinesfalls und doch habe ich mich mit Almas Geschichte, dieser so begabten und warmherzigen Violinistin, die so lebendig geschildert ist, sehr gut unterhalten gefühlt, auch wenn es ein sehr trauriges Schicksal ist. Von mir gibt’s darum 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

nur ein Ziel vor Augen - eine starke Frau

Die Formel der Hoffnung
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Dr. D.M. Horstmann ist Assistenzärztin und ihr erklärtes Ziel ist es der Kinderlähmung den Kampf anzusagen, zu erforschen wie der Virus in den menschlichen Körper gelangt und Möglichkeiten zu finden ihn, ...

Dr. D.M. Horstmann ist Assistenzärztin und ihr erklärtes Ziel ist es der Kinderlähmung den Kampf anzusagen, zu erforschen wie der Virus in den menschlichen Körper gelangt und Möglichkeiten zu finden ihn, der oft den Tod und noch öfter Zerstörung von Nervenbahnen mit sich bringt, unschädlich zu machen. Als Frau mit 1,85 m ist sie eine auffällige Erscheinung. Doch hilft ihr das leider nicht, als Frau eine neue Stelle in der Forschung zu finden, einem Revier das in den vierziger Jahren den Männern vorbehalten ist. Das ihr als Frau von den Männern entgegengebrachte Misstrauen macht sie wett durch Beharrlichkeit und Engagement. So gelingt es ihr schlussendlich die verdiente Anerkennung zu finden.
Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Der Weg, den Dorothy Horstmann geht wird so eindringlich beschrieben, dass es unter die Haut geht. Denn diese Frau, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt, hat alles gegeben um ihr Ziel, die Ausrottung des Poliovirus, zu erreichen.
Dabei ist sie aber bescheiden, nicht der internationale Ruhm und die damit zusammenhängenden Anerkennung ist ihr wichtig, ihr geht’s um die Sache, ihr Ziel. Beim Lesen hat mich der Umgang der Wissenschaftler untereinander an einen Jahrmarkt der Eitelkeiten erinnert. Ein Schauplatz, an dem man sich auch gerne mal mit falschen Federn schmückt. Dr. Horstmann ist anders. Sie läuft ins Feuer, wie es im Buch heißt. Sie ist bei allen großen Polioausbrüchen vor Ort, nimmt Proben von Wasser, Blut und Fliegen um an die Ursache zu kommen. Es wird eine Suche und ein Kampf geschildert, der fast zwei Jahrzehnte dauert.
Die unterschiedlichen Wege der Forscher bis dahin, ihre Teilerfolge, Niederlagen sind hier im Buch sehr gut eingearbeitet. Wenn auch manche Behandlungsversuche, der Ohnmacht der Mediziner geschuldet, schon recht schockierend sind. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

konnte mich nicht überzeugen

Die Unwürdigen
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Carl lebt in einem ärmlichen Außenbezirk von Oslo. Hier versucht er gemeinsam mit seinen Freunden Olav, Roah, Vidar und Jan die Familien zu unterstützen. Denn im von den Deutschen besetzten Oslo ist Essen ...

Carl lebt in einem ärmlichen Außenbezirk von Oslo. Hier versucht er gemeinsam mit seinen Freunden Olav, Roah, Vidar und Jan die Familien zu unterstützen. Denn im von den Deutschen besetzten Oslo ist Essen knapp, der Hunger allgegenwärtig und der Drang der Clique dem entgegen zu wirken und einen eigenen Beitrag zu leisten enorm wie auch ihr Einfallsreichtum. Dabei gehen die Jungen sehr geschickt vor, klauen, verscherbeln das Diebesgut unauffällig oder fälschen Papiere. Eines ist ihnen wichtig, es wird immer gerecht untereinander geteilt. Vom Autor wird sehr ausführlich dargelegt, wie sich die Not während des Krieges auf die Bevölkerung Norwegens ausgewirkt hat. Wie sich unerkannt Widerstand aufbaut und auf der anderen Seite aber auch Kollaborateure versuchen Vorteile für sich zu sichern. Keiner weiß, wem er trauen kann. Jeder wägt seine Worte ab und vermutet einen Hinterhalt oder Verrat. Selbst über ihre Väter und Mütter wissen die Jungen nur das Wenigste.
Leider hat mir der Schreibstil des Autors überhaupt nicht zugesagt. Da werden Dialoge ohne direkten Bezug auf den Sprechenden aneinandergereiht, so dass man sich wirklich stark konzentrieren muss wem welche Äußerung zuzuordnen ist. So richtige Spannung habe ich dabei leider nicht spüren können. Dabei sind die Entwicklungswege der Jungen so ereignisreich, ihr Zusammenhalt so unerschütterlich. Das hat mich schon beeindruckt. Trotzdem gibt’s von mir nur 3 Lese-Sterne, denn richtige Emotionen konnte ich beim Lesen nicht aufbauen.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

emotionale, gelungene Fortsetzung

Tanz ins Leben
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In der Villa Hansen ist wieder Leben eingezogen. Neben Georg Hansen wohnen hier nun auch Amala, Luises Tochter, und die hochschwangere Auguste, seine Enkelin. Trotz seiner bereits 76 Jahre genießt er den ...

In der Villa Hansen ist wieder Leben eingezogen. Neben Georg Hansen wohnen hier nun auch Amala, Luises Tochter, und die hochschwangere Auguste, seine Enkelin. Trotz seiner bereits 76 Jahre genießt er den Trubel, den die beiden wieder in die Villa bringen. Ja man kann sagen, man merkt ihm das Alter nicht an und er geniest es sie um sich zu haben. Ich mag diesen vornehmen alten Herrn, der ja leider nur noch als Einziger der drei Hansen-Brüder lebt. Irgendwie schafft er es immer wieder die richtigen Worte zu finden, um seine Liebe zu den nun aufstrebenden Nachkommen zu finden und damit bei ihnen auch Gehör zu finden. Wieder hat es die Autorin geschafft, Krisen in der weit in der Welt verstreuten Familie zu beschreiben, die mich beim Lesen berührt haben und zum Weiterlesen veranlasst haben.
Gefreut habe ich mich über Eduards Zurechtweisung seiner Mutter Martha. Diese alkoholabhängige, verschwenderische Frau kennt man ja bereits als Negativfigur und ständiger Querulantin. Umso mehr musste ich darüber schmunzeln wie geschickt ihr Sohn sie der Lüge überführt hat und sie in ihre Schranken verweist, ohne dass es zum offenen Streit kommt. Hoffentlich bleibt er ihr gegenüber hart und Sorgen mache ich mir auch um sein Geschäft.
Ich bin immer wieder begeistert, wie liebevoll die Familienmitglieder miteinander umgehen, wie man an den Problemen des anderen teilnimmt, versucht zu helfen. Doch nicht alles kann man miteinander teilen und gerade daraus entwickelt Ellin Carsta die Dramatik dieses Familienromans. Über Sterne-Vergabe brauche ich bei so einem wunderbaren Buch gar nicht nachdenken. 5 Lesesterne und eine absolute Weiterempfehlung sind hier voll verdient.

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