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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2023

lebendig, ereignisreich und super spannend

Saat der Sünde
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Die Untersuchung von Knochenfunden auf einem Acker in Pennsylvania bestätigen, dass es sich um die Überreste des seit 18 Jahren vermissten Bischofs Ananias Stoltzfus handelt. Der Mann gilt seit damals ...

Die Untersuchung von Knochenfunden auf einem Acker in Pennsylvania bestätigen, dass es sich um die Überreste des seit 18 Jahren vermissten Bischofs Ananias Stoltzfus handelt. Der Mann gilt seit damals als vermisst. Hauptverdächtiger ist für die Polizei Jonas Bowman, dessen Waffe auch in der Nähe der Knochen gefunden wurde. Ananias war Bischof einer Amisch-Gemeinde und galt zu Lebzeiten als hart und auf die Einhaltung der althergebrachten Vorschriften und Werte pochend. In der Gemeinde war er deshalb nicht unumstritten. Nun kommen die Ältesten der amischen Gemeinde und bitten Kate um Hilfe. Sie kennt Jonas sehr gut, war sie früher doch ebenfalls Mitglied dieser Gemeinschaft und war in ihn, wenn sie ehrlich zu sich ist, verliebt. Nach reiflichen Überlegungen nimmt sie sich frei und eigene Ermittlungen auf. Vor Ort stößt sie oft auf eine Wand des Schweigens, gerät schlussendlich aber durch ihre vielen Fragen selbst in Lebensgefahr. Bei ihren Recherchen ist Kates größtes Problem, dass der Bischof zum Zeitpunkt seines Todes bereits 86 Jahre alt war und bis heute weitere 18 Jahre vergangen sind. Jetzt noch Zeitzeugen zu finden ist sehr schwierig und doch gelingt es Kate einige Ungereimtheiten aufzudecken. Das Bild des glaubenstreuen Gottesmannes beginnt zu bröckeln. Gleichzeitig muss Kate sich aber auch ihrer eigenen Vergangenheit, ihren Gefühlen gegenüber Jonas, damals wie heute, stellen. Denn die kommen in den Gesprächen mit ihm und über ihn immer wieder hoch. Ich fand dieser Thriller sehr spannend, ja richtig fesselnd. Das Zusammenspiel zwischen den Glaubensregeln der Amisch und der modernen Zeit ist gut vermittelt. Der Ausgang ist nicht vorhersehbar und bleibt somit spannend. Ich gebe darum auch 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Lese-Empfehlung.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

erinnert an Stieg Larsson-Bücher

Refugium
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Alles beginnt mit einem Massaker bei dem 6 Menschen auf der Insel Knektholmen erschossen werden, Einzig Überlebende ist die vierzehnjährige Tochter des Unternehmers Olof Helander. Sie ist von dem Erlebnis ...

Alles beginnt mit einem Massaker bei dem 6 Menschen auf der Insel Knektholmen erschossen werden, Einzig Überlebende ist die vierzehnjährige Tochter des Unternehmers Olof Helander. Sie ist von dem Erlebnis stark traumatisiert. Vielleicht fühlt sie sich gerade deshalb auch so stark angezogen von Kim Ribbing. Er hat sie nach dem Attentat in ihrem feuchten Versteck gefunden. Auch sein Leben ist in jungen Jahren nicht in geordneten Bahnen verlaufen. Er gibt dem Leser durch sein Äußeres wie auch durch sein Verhalten so einige Rätsel auf. Es hat mich aber auch neugierig auf diesen Typen gemacht. Genauso geht es im Buch auch Julia Malmros, Expolizistin und jetzt erfolgreiche Schriftstellerin in Schweden. Trotz mehr als 20 Jahre Altersunterschied fühlt sich Julia von dem jungen Mann angezogen. Da beide Ohrenzeugen des Dramas waren, als Erste am Tatort eintrafen und Julia mit Olle in Kindheitstagen sehr eng befreundet war, machen sich beide an private Ermittlungen. Sehr zum Ärgernis von Julias Ex-Mann, der auf Seiten der Polizei der leitende Ermittler ist. Alles deutet auf wirtschaftliche Interessen hin, dessen Verflechtungen über den gesamten Erdball reichen. Auf die Ausführungen zu Julias
Schreibversuchen hätte ich größtenteils verzichten können. Dagegen hat mir gefallen, wie der Autor die internationalen Verwicklungen im Buch entwickelt und die Machtlosigkeit der schwedischen Polizei bei Auskunftsersuchen an China beschreibt. Noch besser fand ich die Charakterisierung des so unterschiedlichen Paares Kim und Julia. Keiner der beiden kann sich gegenüber dem anderen bedingungslos öffnen. Es scheint eine stete Anziehung zwischen ihnen zu bestehen, Verlustängste ebenso und doch ist da keine Einheit zu spüren. Eine explosive Zusammensetzung, die sicher noch Sprengkraft in den folgenden Bänden freisetzen wird. Diesen ersten Teil gebe ich 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Ende gut, alles gut

Der Makel der Hoffnung
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In diesem dritten Teil, der uns in die Jahre 1924 ff zurückversetzt, sind die Zeichen der Zeit auf die braune Ideologie und dessen Terror ausgerichtet. Gerade Enna, die nun wieder mit ihrer Tochter Clivia ...

In diesem dritten Teil, der uns in die Jahre 1924 ff zurückversetzt, sind die Zeichen der Zeit auf die braune Ideologie und dessen Terror ausgerichtet. Gerade Enna, die nun wieder mit ihrer Tochter Clivia in der Fabrikantenvilla gemeinsam und friedlich leben kann, muss das ganz hautnah erfahren. Das kleine Mädchen wird aufgrund ihres Aussehens als nicht arisch angesehen und trotz ihrer erst fünf Jahre öffentlich angefeindet und bedroht. Übergriffe auf friedliche Bürger sind auf der Tagesordnung. Wen wundert es da, dass Ennas Bruder Unno, ein überzeugter Sozialist und Karl ihr Duisburger Freund und Kommunist offen dagegen angehen. Eine turbulente Zeit, die so einiges an Leid mit sich bringt. Doch noch immer hoffen die Menschen, dass sich diese Ideologie und die zunehmende Gewaltbereitschaft nicht durchsetzen bzw. wieder legen.
Die beiden Fabrikbesitzer Heinz-Rudolf von Wolf und der Berliner Waffenfabrikant Hagen Brodenbeck verbinden noch immer ihre dubiosen, illegalen und lukrativen Geschäfte. Wobei Heinz-Rudolf noch immer nicht seine Vorliebe für sehr junge Dienstmädchen abgelegt hat. Doch diesmal geht er zu weit. Seine Tochter Elisabeth, Karl, Gertud und Janno schmieden einen Plan, der ihm und seinem Geschäftspartner das Handwerk legen soll. Es ist also auch in diesem Teil wieder spannend zu lesen, ob und wie das gelingt. Natürlich kommt auch die Liebe in diesem Band nicht zu kurz. Denn Karl erkennt nun endlich, für wen sein Herz wirklich Sprünge macht. Wobei mir sein Zuneigungswechsel von Enna zu >wird nicht verraten< etwas abrupt und übergangslos erfolgt ist. Insgesamt betrachtet habe ich mich aber sehr kurzweilig unterhalten gefühlt und bin mit dem glücklichen Ende für die jungen Leute sehr zufrieden. Von mir gibt’s 3,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Einstieg schwergefallen, Ende gelungen

Lieben. Hoffen. Fürchten
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Der Erzählstil der Autorin ist anfangs so verwirrend wie ausschweifend. Soll die Ich-Erzählerin, Isa Winter, damit Dynamik, Jugendlichkeit und Tatkraft zum Ausdruck bringen? Bei mir ist ihr das nicht gelungen. ...

Der Erzählstil der Autorin ist anfangs so verwirrend wie ausschweifend. Soll die Ich-Erzählerin, Isa Winter, damit Dynamik, Jugendlichkeit und Tatkraft zum Ausdruck bringen? Bei mir ist ihr das nicht gelungen. Im Gegenteil. Die vielen Nebenschauplätze lenken von Isas eigentlichem Auftrag als Detektivin, nämlich Michael Gabowski, Leonies Onkel zu finden, zu sehr ab. Erst mit zunehmenden Lesefortschrift wird deutlich, dass Michael und Isa eines verbindet, die fehlende Trauerbewältigung. Michael Gabowski, der um seinen verstorbenen Zwillingsbruder trauert, hat sich darum einer Selbsthilfegruppe zugewandt. Als ihm dort von ganzheitlichen Kursen in der Uckermark berichtet wird, fährt er dort hin, fühlt sich verstanden, spürt hier auch die Nähe seines Bruders. Doch als Isa ihn dort findet und seine Nähe sucht, verändert es etwas in ihm. Er hinterfragt seine Gedanken und kommt zu einem folgenschweren Entschluss …..
Die Beschreibungen zum Sonnenhof in der Uckermark, zu den Therapien und der Gruppenarbeit, die fand ich sehr realitätsnah. Genauso könnte es gewesen. Wie die Teilnehmer beeinflusst wurden in ihrem Denken und Tun, das hatte schon etwas sektenmäßiges. Da werden Gefühle der Menschen angesprochen, hier bei Michael die Trauer, um sie geschickt und zielgerichtet zu manipulieren. Wen wundert es da, dass auch Isa, die nach 15 Jahren noch immer um Charles trauert, so empfänglich gegenüber dieser Beeinflussung ist. Schlussendlich gerät sie dadurch in große Gefahr.
Das Ende dieses Detektivromans hat mich dann wieder etwas mit dem Buch ausgesöhnt. Aber mehr als 3 Lese-Sterne kann ich leider nicht geben.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

ein anderer Blickwinkel bringt spannende Lesestunden

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
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Bei mir fing es gleich mit Gänsehaut an. Einfach weil die nächtlichen Erlebnisse des Bauern und Laikas Fund im nahen gelegenen Feld so gruselig beschrieben ist. Das ist es auch – ein schlafender kleiner ...

Bei mir fing es gleich mit Gänsehaut an. Einfach weil die nächtlichen Erlebnisse des Bauern und Laikas Fund im nahen gelegenen Feld so gruselig beschrieben ist. Das ist es auch – ein schlafender kleiner blonder Junge im Schlafanzug mit einem Teddy im Matrosenanzug unter dem Arm. Es ist nicht das erste Kind, dass so aufgefunden wird. Alles Jungen liegen friedlich schlafend, sind in Wahrheit aber erfroren. Nur dieser Junge ist zwar stark unterkühlt, aber noch lebt er. Vielleicht kann er der Polizei helfen und den Täter sowie den Ort wo er gefangen gehalten wurde beschreiben. Die Kripo Hannover hofft, dass er aus dem Koma erwacht. Sophie Kaiser, ausgebildete Profilerin bei der Kripo Hannover ist speziell. Sie spricht mit dem unbekannten Täter und den Opfern am Tatort und hat auch sonst so einige Eigenarten, die die Zusammenart innerhalb des Teams nicht unbedingt fördern. Heimlich nennt man sie RoboCop. Nur ihr direkter Chef, Lutz Wehrmann, gelingt es sie so zu akzeptieren wie sie ist, weiß er doch um ihre Krankheit, aber auch ihre Stärken. In meinen Augen ist es den Autoren sehr gut gelungen Sophies direkte, oft brüskierende Art zu vermitteln. Dabei will Sophie doch nur eines, sie will den Sandmann endlich hinter Gitter bringen. Spannend fand ich die Zusammenarbeit zwischen Leonhard Michels und Sophie. Denn hier lernt nicht nur Leonhard nachzuvollziehen, wie Sophie dank ihrer Ausbildung als Profilerin aber auch durch ihr fotografisches Gedächtnis mit einem anderen Blickwinkel auf den Tatort zu sehen. Aber nicht nur das. Sie spielt mögliche Tatabläufe durch, verwirft sie wieder, wenn die Fakten dagegensprechen und entwickelt neue Theorien. Bis in ihren Augen alles stimmt. Das fand ich nicht nur interessant, das hat mich auch überzeugt. Wobei ich oft gestaunt habe, welch hohe Teleranzgrenze Leonhard ihrem Verhalten und ihren Eigenarten gegenüber hat. Beide, Sophie und Leonhard, sind in meinen Augen ein tolles Team. Ich hoffe auch mit dem nächsten erfolgreich gelösten True-Crime-Fall durch Sophie und Leonhard wieder spannend unterhalten zu werden. Dieser hier bekommt von mir 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung ausgesprochen.

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