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Veröffentlicht am 11.04.2023

fesselnder 7. Teil, der neugierig auf den 8. macht

Die Zeit der Tyrannen
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Der Einstieg und damit die Zeitreise zurück in das Kriegsjahr 1940 zu den Familien von Falkenbach und Lehmanns fiel mir wie immer leicht. Ist es doch mein 7. Besuch dort in Bernried am Starnberger See. ...

Der Einstieg und damit die Zeitreise zurück in das Kriegsjahr 1940 zu den Familien von Falkenbach und Lehmanns fiel mir wie immer leicht. Ist es doch mein 7. Besuch dort in Bernried am Starnberger See. Die Autorin gelingt es Geschehnisse aus den vorherigen Bänden dem Leser wieder ins Gedächtnis zu holen, baut darauf auf und entwickelt die Geschichte liebevoll weiter. Eines passiert dabei: es kommt wieder unheimlich viel Spannung auf und es zeigt sich, dass der Zusammenhalt der drei Familien noch immer sehr stark ist. So lässt auch in diesem Teil Paul-Friedrich seine Kontakte spielen, um die Söhne vor dem Kriegseinsatz zu bewahren. Bei seinem eigenen Sohn gelingt ihm das. Doch bleibt abzuwarten, ob der Preis den Gustav dafür zahlen muss nicht zu hoch ist.
Sehr gut herausgearbeitet fand ich Elisabeths Einschätzung, wie sie sich durch die vielen Geheimnisse die sie vor Ferdinand und dem Großteil der Familie hat selbst verändert hat. So verändert, dass sie kaum noch Liebe für Ferdinand empfindet und dabei von der Angst beherrscht wird, dass ihre Geheimnisse ans Licht kommen könnten. Mir hat sie leidgetan, war sie doch früher so ein liebenswerter Mensch gewesen.
Wenn ich ehrlich sein soll, konnte ich für Leopold, dessen Welt nun zusammenbricht, kein echtes Mitleid empfinden. Dafür ist er charakterlich einfach zu selbstbezogen, arrogant und ignorant. Um so mehr freut es mich für Irma und die beiden Mädels, dass sie nun einen hoffentlich erfolgreichen Neuanfang machen werden.
Auch in diesem Teil hat Ellin Carsta es geschafft beim Lesen meine Emotionen durch die Handlung anzuheizen. So bin ich sehr traurig, dass mein Fels in der Brandung, Paul-Friedrich, seine Quittung für den jahreslangen Tablettenmissbrauch erhalten hat. Um so mehr war ich erstaunt wie couragiert Schwiegertochter Clara eingegriffen hat und ihm damit vielleicht sogar das Leben gerettet hat. Ich bin gespannt, ob er den sicher sehr schwierigen Entzug schaffen wird. Da am Ende dieses Buchs so viele Fragen für mich offenbleiben, warte ich bereits jetzt sehnsüchtig auf den 8. Teil. Dieser erhält von mir volle 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 08.04.2023

teurer Liebesschwur – interessantes Thema

Nordwestschuld
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Karla Hensel, die Inhaberin des örtliches Buchladens von St. Peter-Ording ist verschwunden. Ihre Angestellte, Inka Peters, hatte die Vermisstenmeldung aufgegeben und berichtet gegenüber Anna Wagner von ...

Karla Hensel, die Inhaberin des örtliches Buchladens von St. Peter-Ording ist verschwunden. Ihre Angestellte, Inka Peters, hatte die Vermisstenmeldung aufgegeben und berichtet gegenüber Anna Wagner von Kripo St. Peter-Ording, dass ihre Chefin übers Internet einen Mann kennengelernt hätte und dass in diesem Zusammenhang auch Geldüberweisungen vorgenommen wurden. Als Anna das hört, gehen bei ihr alle Alarmglocken an.
Im Zuge der Ermittlungen wird sie mit einer neuen, ihr eher unbekannten Form des Internetbetrugs konfrontiert, dem Love-Scamming. Genau wie Anna konnte ich mir unter dem Begriff auch nichts Konkretes vorstellen. Doch nun, nachdem ich den Krimi gelesen habe, habe ich ein klares Bild dazu. Ja, man merkt beim Lesen, die Autorin hat sich mich diesem Thema sehr intensiv auseinandergesetzt und im Buch werden auch viele dieser gefakten Facebook-Freundschaftsanfragen aufgeführt. Mir waren es ehrlich gesagt zu viele, die sich sehr ähnelten. Beim Lesen dieser Nachrichten, habe ich mich immer wieder gefragt, wie kann man solche Anfragen für bare Münze nehmen und auf die Geldbitten eingehen? Da müssen die Einsamkeit und der Drang nach Anerkennung, Begehren schon sehr hoch sein. Und nicht zu vergessen, haben sich diese Opfer gewertschätzt gefühlt.
Das Verschwinden von Karla Hensel weist viele Parallelen zum ungeklärten und Jahre zurückliegenden Vermisstenfall von Elke Färber auf. Sie wollte sich am Tag ihres Verschwindens auch mit einer Internetbekanntschaft treffen. Anna stellt sich die Frage, ob beide Frauen dem gleichen Love-Scammer zum Opfer gefallen sind. Doch im Umfeld beider Frauen ergeben sich auch Indizien zu anderen möglichen Tathergängen. Es geht also auch in diesem 4. Teil abwechslungs- und spannungsreich weiter. Auch die persönlichen Probleme, die den Krimi in meinen Augen Lebensechtheit geben, kommen nicht zu kurz. Von mir gibt’s daher 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

sehr unterhaltsam

Zeit des Glanzes
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Würzburg 1933: Heinrich und Leonore leben hier mit ihren drei Töchtern. Sie leben dank der Baufirma des Vaters in Wohlstand. Doch Leonore wie auch ihre älteste Tochter Katharina (20) betreiben einen kleinen ...

Würzburg 1933: Heinrich und Leonore leben hier mit ihren drei Töchtern. Sie leben dank der Baufirma des Vaters in Wohlstand. Doch Leonore wie auch ihre älteste Tochter Katharina (20) betreiben einen kleinen Wäscheladen, wollen selbst etwas tun. Seit kurzem hat sich Katharina in Joseph Weiß, den jüdischen Besitzer des großen Kaufhauses verliebt. Auch er erwidert ihre Liebe. Doch was werden die Eltern dazu sagen, wenn sie einen Juden liebt? Denn immer offener und brutaler werden, auch wenn die Nazis in Würzburg die letzte Wahl nicht gewonnen haben, die Anfeindungen und Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung. Sogar Katharinas Vater ist in die NSDAP eingetreten, um keine Nachteile für seine Firma zu haben. Ist er nur ein Mitläufer und heult mit den Wölfen? So ganz habe ich das aus den Beschreibungen im Buch nie herausbekommen. Aber eines ist klar: er ist mit Leib und Seele Geschäftsmann und wittert als Katharina Josephs Kaufhaus für einen Spott-Preis erwirbt, da dieser in die Schweiz flieht, ein super Geschäft. Doch Katharina steckt ihre ganze Energie in die Weiterführung und den Ausbau des Kaufhauses, damit Joseph bei seiner Rückkehr nach Deutschland stolz auf sie ist. Sie hält an einer gemeinsamen Zukunft mit ihm fest.
Mich hat dieser 1. Teil sehr gut erhalten. Er wirkt so lebendig. Sicher auch dadurch, dass die drei Schwestern so unterschiedlich sind und doch als Familie so fest zusammenhalten. Katharina ist Geschäftsfrau durch und durch, schließlich hat sie es als Älteste so vom Vater gelernt. Während Sophia die Kreative unter den Schwestern ist und Marie als Jüngste ein Zahlenmensch. Die Vorlieben ihrer beiden Schwestern weiß Katharina im Sinne des Kaufhauses zu nutzen. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Ein sehr lesenswerter Schicksalsroman, dem ich 4 Lese-Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

atmosphärisch, spannend und somit lesenswert

Die Bahnhofsmission
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Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts. Hier arbeitet Natalie Castellana bei der Bahnhofsmission am Schlesischen Bahnhof. Sie hat mit ihren 26 Jahren bereits einiges hinter sich. Als Tochter eines Puppenspielers ...

Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts. Hier arbeitet Natalie Castellana bei der Bahnhofsmission am Schlesischen Bahnhof. Sie hat mit ihren 26 Jahren bereits einiges hinter sich. Als Tochter eines Puppenspielers und ohne Mutter aufgewachsen hat sie nie ein richtiges Zuhause kennengelernt. Ständig zog die Truppe weiter und Natalie lernte bereits in frühesten Kindheitstagen was es heißt kein Geld zu haben und hungrig ins Bett zu müssen. Aus diesem Leben bricht sie aus und landet schlussendlich in Berlin. Bis sie Pfarrer Johannes Burkhardt sie in der neu eingerichteten Bahnhofsmission anstellt, macht sie in Berlin nicht nur gute Erfahrungen. Welche, kann der Leser Stück für Stück in den Rückblenden erfahren. Auf nicht alles, was in dieser Zeit passiert ist, ist Natalie stolz. Aber nun hier in der Bahnhofmission fühlt sie sich erstmals angekommen, sieht einen Sinn in ihrer Arbeit. In der Bahnhofsmission arbeiten auch Frauen aus gutem Hause ehrenamtlich mit. Wie unterschiedlich deren Welt gegenüber Natalies ist, ist hier im Buch sehr gut herausgearbeitet.
So ist Alice, Tochter des angesehenen Professors Hardtleben, der an der Charité als leitender Chirurg arbeite, neu im Team. Sie will aus ihrem behüteten Leben ausbrechen, will Ärztin werden, was im Deutschland der damaligen Zeit noch nicht erlaubt war. So sieht sie in der Arbeit der Mission einen für sie möglichen Weg auszubrechen und ihrem Leben einen Sinn zu geben. Dabei ist sie entgegen Natalies Erwartungen sehr engagiert und einfallsreich. Ich mochte Alice, mitunter tat sie mir auch leid. Interessant fand ich die Figur der Baba. Sie ist eine Nebenfigur, doch mit ihrem schrägen Hirn, ihren Marotten und dem Orakeln hat gerade sie es bei mir geschafft die Spannung zu erhöhen.
Ich habe mich mit diesem historischen Roman sehr gut unterhalten gefühlt und gebe daher 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 03.04.2023

spannend und wendungsreich bis zum Schluss

Totes Moor
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Die Kurzbeschreibung des Buchs hörte sich für mich spannend an und nachdem ich es gelesen habe, kann ich sagen, dass dieser Krimi dem voll gerecht wird.
Janosch Janssen, den kleinen Kripobeamten muss ...

Die Kurzbeschreibung des Buchs hörte sich für mich spannend an und nachdem ich es gelesen habe, kann ich sagen, dass dieser Krimi dem voll gerecht wird.
Janosch Janssen, den kleinen Kripobeamten muss man einfach mögen. Mit seinen gerade einmal 1,63 m erfüllt er gerade so die Einstellungsvoraussetzungen bezüglich der Mindestgröße bei der Polizei. Bestechen tut er durch seinen brillanten Kopf, seine Beharrlichkeit und seinen Ermittlerinstinkt. Dabei macht es ihm seine Chefin, Diana Quester, nicht unbedingt leicht. Liegt das daran, dass sie ihm nichts zutraut? Oder daran, dass sie damals nach dem Verschwinden von Matilda nach dem Unfall den Vermisstenfall nicht lösen konnte? Janosch lässt sich durch ihre schroffe Art nicht entmutigen, geht eigenen Ermittlungsansätzen nach. Auch wenn das nicht unbedingt den Vorschriften für polizeiliche Ermittlungen entspricht, kann man als Leser gut nachvollziehen, da sein Vater damals als Hauptverdächtiger galt. Bei den aktuellen Ermittlungen muss sich Diana eingestehen, dass Janosch ein sehr guter Kripo-Beamter ist, denn er bringt einige neue Fakten zu dem alten Fall ans Tageslicht. So fair ist Diana schon, dass sie ihm dafür Respekt zollt und sich gleichzeitig eigenes Versagen damals vorwirft.
Mir hat es gefallen, wie der Autor den Wechsel zwischen dem Verschwinden von Matilda und dem Auffinden ihrer Leiche neun Jahre später fließend ineinander übergehen lässt. Auch die dörfliche Atmosphäre, jeder kennt jeden und beobachtet die anderen Einwohner, wird sehr gut eingefangen. Von mir erhält der Krimi 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

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