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Veröffentlicht am 06.01.2023

genau so könnte es gewesen sein

Saubere Zeiten
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Es ist mein erstes Buch dieses Autors und ich kann sagen, er hat mich überzeugt.
Wir lernen Jakob Auber kennen. Ende Dreißig, getrennt von seiner Ehefrau und dem gemeinsamen Sohn Oskar in Berlin lebend. ...

Es ist mein erstes Buch dieses Autors und ich kann sagen, er hat mich überzeugt.
Wir lernen Jakob Auber kennen. Ende Dreißig, getrennt von seiner Ehefrau und dem gemeinsamen Sohn Oskar in Berlin lebend. Zu seinem Vater, Hans Auber einem pensionierten Richter, hat er nur sporadisch Kontakt. Doch dann erreicht Jakob die Nachricht, dass sein Vater auf der Intensivstation liegt. Jakob macht sich auf den Weg in seine alte Heimat an der Mosel. Als er dort in seinem Elternhaus sein altes Zimmer betritt, beginnt für ihn eine Reise in die Vergangenheit seiner Familie. Dabei geht der Autor sehr geschickt vor. Es findet ein ständiger Wechsel zwischen dem von Vater Hans dokumentierten und der Gegenwart. Denn wenn man ehrlich ist, hat Jakob bis heute sein Leben nicht richtig im Griff. Das Ganze passiert so fließend, fast spielerisch, dass ich mich dabei sehr gut unterhalten gefühlt habe. Großvater Theodor, der in der vom ihm geführten Drogerie als Tüftler galt und in seinem Hinterzimmer immer wieder neue Cremes, Seifen und Tinkturen hergestellt hat, war sehr erfolgreich damit. Den Durchbruch brachte dann aber sein Auber- Waschmittel in den 50er Jahren. Slogan „Auber macht sauber“. Er wurde reich, wenn auch nicht für lange. Ich fand es spannend, wie Jakob sich aus den Puzzle-Teilchen, die sein Vater ihm in Form von alten Fotos, Tagebucheinträgen des Opas und Tonbandaufnahmen überlassen hat, die Geschichte seiner Familie zusammensetzt. Das entscheidende Teilchen dabei stellt Bella da. Ein Mädchen, später eine junge Frau deren Zusammenhang zur Familie Auber lange im Trüben bleibt. Schlussendlich kann aber Jakob auch dieses Rätsel lösen und erhält in Rio de Janeiro ganz neue Einsichten in das Leben des Großvaters und Vaters. Ja, genauso könnte es gewesen sein. Ich fand dieses Buch sehr unterhaltsam und darum sind 5 Lese-Sterne absolut verdient.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

fand keinen Einstieg in die Geschichte

Frankie
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Mich hatte die Kurzbeschreibung neugierig gemacht. Doch leider bin ich enttäuscht worden. Der Ich-Erzählstil eines fast Vierzehnjährigen ist in meinen Augen nicht altersgerecht dargestellt. Ich empfand ...

Mich hatte die Kurzbeschreibung neugierig gemacht. Doch leider bin ich enttäuscht worden. Der Ich-Erzählstil eines fast Vierzehnjährigen ist in meinen Augen nicht altersgerecht dargestellt. Ich empfand ihm als zu kindlich für dieses Teenageralter. Da fragt sich zum Beispiel der Junge, warum die Augen seines Opas so blau sind. Ob das am künstlichen Licht im Gefängnis liegt. Schroffe, oft sinnfreie Dialoge quälen den Leser von Seite zu Seite. Ich habe mich immer wieder gefragt, was der Autor mir vermitteln will.
Das Verhältnis der Mutter zu ihrem Vater ist von Angst geprägt. So habe ich das empfunden und so frage ich mich, welche schlechten Erfahrungen sie in der wenigen Zeit, in der ihr Vater mal nicht im Gefängnis war, gemacht hat. Und wenn meine Vermutungen zutreffen, warum lässt sie ihren Sohn so oft mit dem Opa allein? Einem Opa der mal schroff und unnahbar ist, dann aber wieder einschmeichelnd. Aber auf jeden Fall immer unvorhersehbar. Zuckerbrot und Peitsche fällt mir da nur ein. Aber der Junge fühlt sich trotzdem zu ihm hingezogen. Vielleicht, weil ihm bisher jegliche Vaterfigur fehlte? Ich bin jedenfalls von diesem Buch enttäuscht, weil ich keinen roten Faden erkannt habe, geschweige denn irgendwelche Sympathien für eine der Figuren aufbauen konnte. Von mir gibt’s daher auch nur zwei Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

musste mich quälen durchzuhalten

Seelendunkel
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Die Kurzbeschreibung hörte sich für mich nach spannendem Lesestoff an. Doch leider war ich von Seite zu Seite mehr enttäuscht. Was am Anfang mit dem neu gegründeten Detektiv-Pärchen, Kate Marshall könnte ...

Die Kurzbeschreibung hörte sich für mich nach spannendem Lesestoff an. Doch leider war ich von Seite zu Seite mehr enttäuscht. Was am Anfang mit dem neu gegründeten Detektiv-Pärchen, Kate Marshall könnte seine Mutter sein, und dem schwulen Partner Tristan Harper noch recht interessant anfing, uferte aus in ihrem ersten gemeinsamen Fall. Sie sollen im Auftrag von Bev, der Mutter der seit 13 Jahren verschwundenen Journalistin, Jeanne Duncan, nach ihrer Tochter suchen. Dass sie tot ist, davon ist die Mutter überzeugt. Die Mutter selbst hat als Putzfrau gar nicht das Geld die Detektive zu bezahlen, aber ihr Freund Bill, ein reicher Unternehmer mit dem sie ein jahrelanges in meinen Augen sehr seltsames Verhältnis hat, über nimmt die Kosten. Kate und Tristan beginnen die Suche mittels der von Bill organisierten umfangreichen Polizeiakte. Glaubhaft fand ich das nicht wirklich. Dabei lässt der Autor die beiden Ermittler akribisch bei Null mit den eigenen Recherchen anfangen, führt auch umfangreich Beschreibungen der örtlichen, überwiegend verkommenen Gegenden mit ein, was das Lesen unwahrscheinlich langatmig werden ließ. Spannung habe ich da an keiner Stelle verspürt. Im Gegenteil, ich musste mich zwingen das Buch nicht Ungelesen zur Seite zu legen. Als Krönung fand ich dann die Effekthascherei, als Kates Sohn ihr beichtet, dass seine Freundin, Anna Tomlinson, die Tochter eines verurteilten Serienkillers, der 8 Frauen vergewaltigt und ermordet hat, ist. Das hätte nicht sein müssen. Mehr als 2 Lese-Sterne gebe ich diesem Krimi daher auch nicht. Tut mir leid.

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Veröffentlicht am 31.12.2022

ein Jahr der Entbehrungen und Machtspiele

Die Kraft der Entbehrung
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Dieser zweite Teil setzt die Geschichte um Enna Adena im Jahr 1923 fort. Den Einstieg macht die Autorin, trotz der vielen handelnden Personen, dem Leser wieder leicht.
Genau wie der Titel es verspricht, ...

Dieser zweite Teil setzt die Geschichte um Enna Adena im Jahr 1923 fort. Den Einstieg macht die Autorin, trotz der vielen handelnden Personen, dem Leser wieder leicht.
Genau wie der Titel es verspricht, sind Notstände in der deutschen Bevölkerung ein Hauptthema im Buch. Denn von den horrenden Reparationszahlungen und unter der Geldentwertung sind alle Bevölkerungsschichten betroffen – außer die reichen Fabrikbesitzer die im drohenden Krieg neue, umsatzbringende Geschäfte wittern. Die Zustände im Ruhrgebiet fand ich schockierend zu lesen. Dass Not und Arbeitslosigkeit durch die auferlegten Reparationszahlungen herrschte war mir bekannt. Dass die Franzosen durch die Besetzung der Kohlegebiete diese Menschen bis aufs Blut geknebelt haben, selbst vor Fabrikbesitzern nicht haltmachten, wusste ich bisher nicht. Grausam. Kein Wunder, dass die braune Ideologie da bei vielen offene Ohren gefunden haben. Die Einbettung des geschichtlichen Hintergrunds in das Schicksal der Familie Ulfert ist der Autorin sehr gut gelungen. Enna Adena, die noch immer unter der Trennung von ihrer Tochter Clivia leidet, muss noch weitere Schicksalsschläge ertragen. Selbst ihre Flucht zu den Freunden nach Duisburg kann sie nicht davor bewahren. Wenn ich an ihre Schwiegereltern denke, kommt noch immer kribbelnder Zorn in mir auf. Was für furchtbare Menschen. Aber manchmal trifft das Schicksal die richtigen Entscheidungen. Ja, auch der zweite Teil ist gelungen und gerade das Ende hat mich neugierig darauf gemacht, wie sich Ennas Schicksal weiterentwickelt. Von mir gibt’s 4,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Schein und Sein – kribbelnde Spannung

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Dieser neue Fall für die Polizei Tanum ist schon recht eigenartig. Anfangs war ich von den Rückblenden in das Jahr 1980 als von Lola die Rede war total verwirrt. Ein kleines Mädchen spricht sie/ihn mit ...

Dieser neue Fall für die Polizei Tanum ist schon recht eigenartig. Anfangs war ich von den Rückblenden in das Jahr 1980 als von Lola die Rede war total verwirrt. Ein kleines Mädchen spricht sie/ihn mit Papa an, beschrieben wird aber eine sehr attraktive, lebensbejahende und herzliche junge Frau. Erst Stück für Stück lernt man Lola und ihren illustren Freundeskreis näher kennen. Dabei aber nicht ahnend, was für Abgründe sich hinter dieser Künstlergemeinschaft verbirgt. Die Liebe, die Lola mit Pytte, ihrer Tochter verbunden hat, hat mich sehr für sie eingenommen.
In Fjällbacka muss die Polizei 2 Mordfälle aufklären, die unmittelbar nach der goldenen Hochzeit von Henning und Elisabeth Bauer, beide zählten bereits 1980 zum engen Freundeskreis von Lola, verübt wurden. Während Patrik und seine Kollegen diese Tötungsdelikte untersuchen, versucht seine Frau Erika ein Thema für ihren neuen Krimi zu finden. Warum nicht die Umstände von Lola Tod 1980 zum Thema ihres Buchs machen? Erikas Neugier ist auf jeden Fall geweckt und so beginnt sie in Stockholm Lolas Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Dabei beweist sie einmal mehr ihre Beharrlichkeit. Immer wieder ist vom Blanche Club, der sich der Unterstützung junger Künstler verschrieben hat, die Rede. Einem Verein, der auch heute noch aktiv ist und dem Lolas Freunde noch immer aktiv managen. Ohne es zu ahnen bringt Erika durch ihre Recherchen auch die Aufklärung der aktuellen Morde entscheidend voran. Für mich war dies wieder ein spannender Krimi, der so unvorhersehbar und damit auch absolut lesenswert ist und ich ihn zu 100% weiterempfehlen kann. 5 Lese-Sterne sind da absolut verdient.

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