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Veröffentlicht am 24.08.2020

Eine starke junge Frau – kurzweilig, unterhaltsam

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Familie Twardy lebt mit 5 Kindern auf ihrem Gutshof in Ostpreußen. Alles dreht sich um die Pferde und deren Zucht. Bis 1939 ist dieses Leben idyllisch und von den Jahreszeiten geprägt. Auch Dora Twardy, ...

Familie Twardy lebt mit 5 Kindern auf ihrem Gutshof in Ostpreußen. Alles dreht sich um die Pferde und deren Zucht. Bis 1939 ist dieses Leben idyllisch und von den Jahreszeiten geprägt. Auch Dora Twardy, die älteste Tochter, ist mit ihrem Leben zufrieden. Mit ihren 16 Jahren, gerade an der Schwelle zur Frau und ihrem guten Aussehen, findet sie unter den jungen Männern so manchen Verehrer. Ja Dora ist lebenshungrig, genießt die Bewunderung der jungen Herren, aber ihr Herz gehört Wilhelm von Lengendorff, dem Sohn eines Nachbargutes und besten Freund ihres Bruders Hans. Beide eint die Liebe zu den Pferden und beide träumen von einer gemeinsamen Reitschule. Doch dann greift die Wehrmacht Polen an und alle Pläne rücken in den Hintergrund….
Ich muss sagen, anfangs fand ich Dora, die Hauptfigur des Romans, furchtbar. Reiten, tanzen und sich putzen, so mein Eindruck, mehr braucht und kann sie nicht. Alles fällt ihr zu, wenn sie ihrer Bitte nur den richtigen Blick beifügt. Doch dann habe ich es für mich so bewertet: Dora war bei Kriegsausbruch 16, war lebenshungrig und da bisher in ihrem Leben immer alles nach ihren Wünschen ging, darum war sie sich als Frau auch nicht zu schade ihrem Wilhelm einen Heiratsantrag zu machen. Wilhelm kann ja nur JA sagen. Macht er aber nicht, denn im Gegensatz zu Dora, die oft spontan und unüberlegt handelt, ist er ein Kopfmensch.
Mit zunehmender Dauer des Krieges muss auch Dora ihren Beitrag für das Wohl der Familie und dem Erhalt des Gutes leisten. Anfangs, als Hilfe im Haushalt des kürzlich verwitweten Onkels, fällt ihr das noch sehr schwer. Doch als das Gut in eine finanzielle Schieflage gerät, da ist sie es, die sich mit der Buchhaltung beschäftigt. Per Selbststudium versucht die Vorgänge und Zahlungen zu verstehen und das Gut zu retten. Ja, ab hier steht sie ihren Mann und wird, bis der Krieg zu Ende ist, noch manche „Schlacht“ zu schlagen haben. Dora wird unter den Umständen zu einer mutigen, aber auch herzensguten Frau und darum habe ich sie schlussendlich doch noch gemocht.
Ich habe mich jedenfalls wunderbar unterhalten gefühlt und gebe darum 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

sehr atmosphärisch und gut gelungener Zeitroman

Das Lichtenstein – Modehaus der Träume
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Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts: das Modehaus Lichtenstein, ein familiengeführtes Kaufhaus, das keine Wünsche offenlässt. Aber auch die Lichtensteins müssen mit der Zeit gehen und die verlangen Veränderungen. ...

Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts: das Modehaus Lichtenstein, ein familiengeführtes Kaufhaus, das keine Wünsche offenlässt. Aber auch die Lichtensteins müssen mit der Zeit gehen und die verlangen Veränderungen. Veränderungen, deren Umsetzung sich Jacob gerne stellt, denen sich sein Bruder Ludwig aber entgegenstellt. Ärger ist also vorprogrammiert. Als wenn das noch nicht reicht, kommen aber noch weitere Katastrophen auf das Kaufhaus zu….
Für mich war dieser Roman Lesefreude pur. Einfach anfangen und abtauchen. Die Atmosphäre in dem Kaufhaus, die Probleme mit der Produktpalette, mit der (Neu)Ausrichtung, all das wird wunderbar beschrieben. Da begegnen den Leser Begriffe, die es heute nicht mehr gibt, die aber zur damaligen Zeit gehören. Zum Glück hat die Autorin im Anhang Erläuterungen dazu gegeben.
Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen. Abwechselnd stehen die Kapitel unter dem Titel einer der Hauptfiguren, ohne dabei die chronologische Reihenfolge der Ereignisse dadurch außer Acht zu lassen. Dadurch wirkte die Geschichte beim Lesen sehr lebendig.
Meine Lieblingsfiguren waren Jacob Lichtenstein.
Jacob, der zurückhaltende der beiden Brüder, sieht die Notwendigkeit für Veränderungen, hat Visionen. Aber was mir am meisten an ihm gefällt – er findet in kritischen Situationen immer die richtigen, angemessenen Worte, um die Menschen zu erreichen. Deshalb stehen auch in Krisenzeiten seine Angestellten fest hinter ihm. Auf mich wirkten alle zusammen wie eine große, glückliche Familie.
Ich habe mich mit diesem Roman wunderbar unterhalten gefühlt und gebe daher 5 Lese-Sterne, eine 100%ige Lese-Empfehlung eingeschlossen.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Spannung bis zum Schluss, super Lesestoff

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Mich hatte die Leseprobe neugierig gemacht. Denn gleich zu Anfang läuft ein kleines Mädchen durch die Wohnung und singt für sich selbst „Hoch soll sie leben“. Schließlich hat sie vor 2, 3 Tagen Geburtstag ...

Mich hatte die Leseprobe neugierig gemacht. Denn gleich zu Anfang läuft ein kleines Mädchen durch die Wohnung und singt für sich selbst „Hoch soll sie leben“. Schließlich hat sie vor 2, 3 Tagen Geburtstag gehabt und sogar ihre Geburtstagstorte mit den fünf Kerzen steht noch auf dem Tisch. Ihre Geschwister wie auch die Eltern sind zwar in der Wohnung, doch bereits seit Tagen tot. Als der Stockholmer Kommissar Ewert Grens in die Wohnung kommt und dort das kleine Mädchen zwischen den vielen Toten völlig unbefangen springen sieht und singen hört, ist dies für ihn ein nur schwer zu ertragenem Anblick.
17 Jahre später wird die Wohnung wieder zum Tatort und Grens bleiben nur 3 Tage Zeit den Täter zu ermitteln….
Die Geschichte ist von Anfang bis Ende sehr spannend. Schon allein die Schilderungen wie Gerüchte Bedürfnisse wecken (hier im negativen, manipulierten Sinn), fand ich beeindruckend, aber auch sehr realistisch geschildert.
Wenn man dann noch liest, wie weit Hoffman geht, um seine Familie zu schützen, den Wettlauf gegen die Zeit, immerhin sind es nur drei Tage, aufnimmt, dann kann man schon eine Gänsehaut bekommen. Ich habe mich mit dem Buch sehr spannend unterhalten gefühlt und das wendungsreiche Ende empfand ich als sehr gelungenen Abschluss. Darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

wunderbarer, sehr bewegender Lesestoff

Das Mädchen aus dem Lager – Der lange Weg der Cecilia Klein
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1940: Cecilia Klein, von allen nur Cilka genannt, ist Tschechin und Jüdin. Sie ist erst 14 als sie ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Es beginnen für sie entbehrungsreiche, demütigende ...

1940: Cecilia Klein, von allen nur Cilka genannt, ist Tschechin und Jüdin. Sie ist erst 14 als sie ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Es beginnen für sie entbehrungsreiche, demütigende Zeiten. Jahre, während der sie dem SS-Offizier Schwarzhuber zu Willen sein muss. Zeiten, in denen sie den Tod tausender Menschen mit ansehen muss, sogar den Tod ihrer Familienmitglieder verarbeiten muss. Zeiten, in der sie vorzeitig Erwachsen werden muss. Als wäre das alles nicht schon genug für so ein junges Mädchen, werden ihr die Vergewaltigungen durch den SS-Offizier nach dem Krieg von den Sowjets auch noch als Hurerei mit SS-Leuten angelastet. Die Befreiung von Birkenau bringt ihr keine Freiheit …..
Geschickt lässt die Autorin über Cilkas gedankliche Rückblicke den Leser an ihren schrecklichen Erinnerungen über ihre Zeit in Birkenau teilhaben. Dabei erkennt man, wie kindlich naiv sie anfangs noch das Leben und ihr Überleben gesehen hat. Doch sie lernt schnell wie man überlebt und wird gezwungenermaßen vor ihrer Zeit erwachsen. Das Wissen. wie man unter solchen Bedingungen überlebt, hilft ihr später in Workuta. Auch hier ist das tägliche Überleben ein Kampf…
Ein Kampf, über den zu lesen mich stark berührt hat. Die Unmenschlichkeit der Lagerbedingungen, dieser tägliche Überlebenskampf. Aber auch die Freude der Häftlinge an Kleinigkeiten. Ich fand, durch diese Schilderungen wurde die Lageratmosphäre wunderbar vermittelt. Wie empathisch Cilka trotz des Erlebten immer wieder ihre Bedürfnisse zurückstellt, sich für andere einsetzt, das ist einfach bewundernswert. Aber auch wie sich Solidarität und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter solchen Bedingungen entwickeln und halten können. Am Ende berichtet die Autorin wie lange und intensiv sie Recherchen zum Leben von Cilka geführt hat. Ein jahrelanger, mühsamer Weg. Aber in meinen Augen, ein Weg der sich gelohnt hat und Cilka eine dauerhafte Erinnerung und Würdigung setzt. Das hat sie verdient. Dieser emotional sehr aufwühlende Schicksalsroman hat meinen Augen 5 Lese-Sterne voll verdient, eine 100%ige Leseempfehlung eingeschlossen.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Super Fortsetzung – absolute Lese-Empfehlung

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Faye hat alles erreicht. Sie ist Geschäftsführerin von Revenge einem in Stockholm angesiedelten expandierendem Kosmetikunternehmen und plant nun sogar den amerikanischen Markt zu erobern. Jack, ihr Ex-Mann, ...

Faye hat alles erreicht. Sie ist Geschäftsführerin von Revenge einem in Stockholm angesiedelten expandierendem Kosmetikunternehmen und plant nun sogar den amerikanischen Markt zu erobern. Jack, ihr Ex-Mann, sitzt im Gefängnis. Doch Jäck gelingt die Flucht und für Faye beginnt eine Zeit der Angst vor seiner Rache. Gleichzeitig muss sie aber auch feststellen, dass jemand im Verborgenen versucht sich durch Aktienkäufe die Mehrheit an Revenge zu sichern. Für sie beginnt ein Kampf an vielen Fronten…
Mit diesem Buch ist Camilla Läckberg eine spannende und damit kurzweilige Fortsetzung gelungen. Dabei habe ich die Spannung biss zum Schluss immer auf sehr hohem Niveau empfunden. Ja, Faye ist eine sehr kuragierte, intelligente Frau die bei der Durchsetzung ihrer Interessen und denen ihrer Lieben im wahrsten Sinne über Leichen geht. Dabei setzt sie Kopf, Charme und Geld gleichermaßen ein. Was mich beim Lesen dann doch überrascht hat, waren die Kapitel mit den Rückblenden nach Fjällbacka in ihre Jugendzeit. Daraus wird ersichtlich, wie früh im Leben Faye bereits für sich und ihre Lieben kämpfen musste. Und bereits damals Stärke und Einfallsreichtum bewiesen hat.
Von mir gibt’s für dieses Buch 5 wohlverdiente Lese-Sterne, eine 100%ige Leseempfehlung eingeschlossen.

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