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Rebecca1120

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2022

hat keine Spannung aufkommen lassen

Dunkle Gemäuer
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Mich hatten das Cover wie auch die Kurzbeschreibung neugierig gemacht. So ein altes Gemäuer in dem schon so viele Menschen ihr Leben gelassen haben, das muss doch spannend und gleichzeitig gruselig sein. ...

Mich hatten das Cover wie auch die Kurzbeschreibung neugierig gemacht. So ein altes Gemäuer in dem schon so viele Menschen ihr Leben gelassen haben, das muss doch spannend und gleichzeitig gruselig sein.
Leider habe ich davon nichts gespürt. Das lag in meinen Augen daran, dass die beiden Privatermittler mich nicht überzeugen konnten. Suzanne wird vom Drehbuchautor wegen des Verschwindens der Kamerafrau engagiert. Nur leider hat die Autorin Suzannes Schwärmerei für die Band Dieselskandal, insbesondere dessen Sänger Liam, zu sehr in den Vordergrund gestellt. Auch der von Suzanne engagierte Freund Henry Marbach, Ex-Polizist mit einer pleitegegangenen eigenen Detektei, konnte meinen Eindruck nicht verbessern. Auf der einen Seite ist er ein durchtrainierter Ex-Polizist und auf der anderen mit der Fahrt auf einem Eselkarren überfordert und hat Angst vor Igeln. Ein Team sind die beiden bei dieser Ermittlung jedenfalls nicht gewesen. Mir fehlte hier das Zusammenspiel der beiden. Selbst die badischen Dialekteinlagen konnten meinen Gesamteindruck nicht verbessern. Das Buch bis zu Ende lesen, hat mich einige Überwindung gekostet, denn es fehlt einfach an Spannung. Darum kann ich leider auch nicht mehr als 2 Lese-Sterne geben.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

brillant inszeniert und spannend gemacht

Zerborsten
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Bettina ist Streifenpolizistin mit Leib und Seele, doch seit ihren Schussverletzungen vor mehr als einem Jahr im dienstlichen Einsatz leidet sie unter Angstzuständen, Alpträumen und Depressionen. Seitdem ...

Bettina ist Streifenpolizistin mit Leib und Seele, doch seit ihren Schussverletzungen vor mehr als einem Jahr im dienstlichen Einsatz leidet sie unter Angstzuständen, Alpträumen und Depressionen. Seitdem ist sie vom Dienst freigestellt und in psychologischer Behandlung. Wen wunderts, dass der Tag als Streifenkollege Andreas tödlich verunglückt, sie in der Pathologie von ihm Abschied nimmt und als sie nach Hause kommt auch noch ihr Ehemann, Christian, nicht erreichbar ist, sie an ihre Grenzen bringt.
Eins steht fest: sie muss Christian finden. Es beginnt eine Suche bei der Bettina nicht ahnt, wie sehr sie dabei selbst in Gefahr gerät und ihr unter die Haut gehen wird.
Die Autorin hat es in diesem Thriller wieder einmal sehr gut geschafft mich an das Buch zu fesseln. Auf der einen Seite ist da die so anschaulich beschriebene Natur in den Schweizer Bergen, dann die abweisende Verschlossenheit der Bewohner des kleinen Bergdorfes Nicolaried und schlussendlich ist alles anders als man vermutet. Das bringt Spannung und wegen der unerwarteten Wendungen wird es beim Lesen nie langweilig. Im Gegenteil, man muss einfach weiterlesen. Für mich muss so ein Thriller sein. Darum gebe ich diesem neuen Thriller von Leonie Haubrich auch wohlverdiente 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Entwicklung der Figuren schwer zu glauben

Die Tucherbin
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Corinna Winterfeldt lebt seit dem Unfalltod ihres Ehemannes und ihres Sohnes bei ihrem Onkel in Köln ein zurückgezogenes von finanziellen Sorgen freies Leben. Es ist die Zeit der Industrialisierung und ...

Corinna Winterfeldt lebt seit dem Unfalltod ihres Ehemannes und ihres Sohnes bei ihrem Onkel in Köln ein zurückgezogenes von finanziellen Sorgen freies Leben. Es ist die Zeit der Industrialisierung und Corinnas Onkel will mit einer arrangierten Heirat sein Unternehmen festigen und sein Einkommen erweitern. Doch leider kann Corinna seinen Heiratskandidaten, August Wohlfert, überhaupt nicht ausstehen. Beschäftigt dieser doch Kinder in seiner Fabrik zu unmenschlichen Bedingungen …
Die Autorin versetzt den Leser in das Jahr 1837 zurück. Eindringlich schildert sie die elenden Zustände unter denen bereits kleine Kinder in den Fabriken arbeiten mussten. Zu einem Lohn, der kaum zum Leben gereicht hat. Die Beschreibungen der Wohnbedingung der Familie Behrend, zu denen Corinna während ihrer Besuche im Auftrag des Arztes, Dr. Ludewig, ein inniges Verhältnis entwickelt, kann man einfach nur als Behausung bezeichnen. Ganz zu schweigen von den ständigen Sorgen um die nächste Mahlzeit. Das hat mich beim Lesen nicht kalt gelassen.
Gleichzeitig versucht die Autorin aber auch August Wohlfert, der über Corinnas Vorwürfe wegen der Arbeitsbedingungen der Kinder, ihre Vorschläge zur Verbesserung, vielleicht auch wegen der sich langsam entwickelnden Liebe zu dieser so unerschrockenen jungen Frau, zu einem besseren Menschen entwickelt darzustellen. Aber das habe ich ihr hier in diesem Roman nicht abgenommen. Ein Mann, der bisher immer gewinnorientiert vorgegangen ist, nimmt eine kritische Corinna auf Gesellschaften, wo sie heftige Vorwürfe gegenüber den Unternehmern vorbringt? Das muss doch auch zu Lasten seines eigenen Ansehens gegangen sein. Es war in meinen Augen nicht glaubhaft. Von mir erhält dieser Roman 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

gebrandmarkt und doch so lebenshungrig

Der Hunger nach Leben
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Hinfallen, Krone geraderücken und vorsichtig wieder aufstehen – so kann man den Lebensweg von Noah in einem Satz beschreiben. Dieser junge Ukrainer aus Großweide ist gebrandmarkt durch die missglückte ...

Hinfallen, Krone geraderücken und vorsichtig wieder aufstehen – so kann man den Lebensweg von Noah in einem Satz beschreiben. Dieser junge Ukrainer aus Großweide ist gebrandmarkt durch die missglückte Ausreise seiner Familie im Jahr 1930. Damals ist er gerade 10 Jahre alt und als sein Vater wegen dieser Flucht als Volksverräter verurteilt wird, beginnt für Noahs Familie ein Leben der Entbehrungen, der Schikanen und der Verluste. Ella Zeiss ist es mit diesem Schicksalsroman sehr gut gelungen die damaligen Verhältnisse in der Ukraine in bewegende Worte zu fassen. Da kann der Leser nicht ohne eigene Emotionen weiterlesen. Immer, wenn ich gedacht habe – jetzt findet Noah endlich einen/seinen Weg – werden ihm wieder neue Steine in den Weg gelegt. Die Entbehrungen, der ständige Hunger wie auch die Lebensbedingungen der Familie sind mir sehr zu Herzen gegangen. Diese Zeit ist in die Geschichte der Ukraine als Holodomor (Aushungerung) eingegangen. Mit seinen 10 Jahren musste Noah frühzeitig erwachsen werden. Da der Vater im Gefängnis darbte, musste er als Familienoberhaupt für Essen sorgen. Eine äußerst demütigende wie aussichtslose Aufgabe in dieser Zeit. Und immer hieß es achtsam wegen Fangfragen durch Spitzel und die Staatsicherheit zu sein. Ein Leben, ohne offene Gedankenäußerung und in der ständigen Gefahr verraten und verurteilt zu werden. Für mich waren das sehr emotional aufgeladene, aber auch spannende Lesestunden. Von mir gibt’s 4,5 Lese-Sterne und ich bin schon jetzt neugierig ob und wie es mit Noah und Jakobine weitergeht.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

manchmal ist weniger mehr

Die versteckte Apotheke
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Dieser in zwei Zeitebenen handelnde Krimi ist von der Idee her gut angedacht. Da gibt es das Jahr 1791 in dem Nella Clavinger die von der Mutter geerbte Apotheke im Geheimen betreibt. Kunden findet sie ...

Dieser in zwei Zeitebenen handelnde Krimi ist von der Idee her gut angedacht. Da gibt es das Jahr 1791 in dem Nella Clavinger die von der Mutter geerbte Apotheke im Geheimen betreibt. Kunden findet sie über Mundpropaganda. Es sind ausschließlich Frauen, die sich an sie wenden und die haben meistens ein mörderisches Ziel…
Auf der zweiten Zeitebene (Gegenwart) lernen wir Caroline Parcewell, eine Amerikanerin die Wegen der Untreue ihres Ehemannes die London-Reise zum 10. Hochzeitstag alleine antritt und durch Zufall auf eine Gruppe beim mudlarking (Schlamm der Themse nach alten verschwemmten Dingen absuchen) trifft. Geschichtsinteressiert und weil sie sonst nichts vorhat, macht sie mit. Findet dabei eine Phiole mit Bärengravur. Ihre Neugier ist geweckt. Sie will hinter die Geschichte dieser Phiole kommen. So weit, so gut. Aber! Leider konnte ich mich mit dem Schreibstil der Autorin überhaupt nicht anfreunden. Diese Langatmigkeit hat mir jegliche Spannung beim Lesen genommen. In meinen Augen wurden alle guten Spannungsansätze zerredet. Schade, da hatte ich mir mehr versprochen. So kann ich auch nur 2,5 Lese-Sterne vergeben.

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