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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2022

Ein packender Thriller, absolut lesenswert

In dunklen Tiefen
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Die Leiche des Immobilienmaklers Martin Cresswell-Smith wird im Kanal des Agnes Basin (Australien) gefunden. Bei Betrachtung seiner Verletzung ist klar, nicht nur Tiere der Region haben Spuren an der Leiche ...

Die Leiche des Immobilienmaklers Martin Cresswell-Smith wird im Kanal des Agnes Basin (Australien) gefunden. Bei Betrachtung seiner Verletzung ist klar, nicht nur Tiere der Region haben Spuren an der Leiche hinterlassen, die übrigen Verletzungen lassen auf Fremdeinwirkung und große Wut beim Täter schließen. Also Mord….
Mir ist der Einstieg in diesen Thriller sehr leichtgefallen. Die Erzählweise wechselt von Jetzt mit der Beschreibung des Mordprozesses, zu Rückblenden wie die Mordermittlung durchgeführt wurde und wie das Opfer und seine millionenschwere Frau Ellie sich in Kanada kennengelernt haben. Die Bekanntschaft mit Martin beginnt mit schnellem Sex im Fahrstuhl. Anschließend verschwindet Martin und doch ist sich Ellie sicher, ihn in der Stadt noch öfter zu sehen. Ich finde es gelungen, wie die Autorin Ellies Zweifel gegenüber diesem neuen Mann in ihrem Leben beschreibt. Dabei schafft sie es Ellies Verwirrtheit auch auf den Leser zu übertragen. So kommt Spannung auf und Zweifel, ob Martin es ehrlich meint, wachsen. Aber was ist schiefgelaufen, dass Martin nun verstümmelt und erstochen in der Rechtsmedizin liegt? Ist Ellie wirklich unter Alkohol und Drogen so eine brutale Tat zuzutrauen? Ohne etwas zu verraten: die Autorin geht noch weiter in ihrem „Spiel“ mit dem Leser. Das Ende ist darum auch völlig überraschend für mich gewesen. Ein toller Thriller, der süchtig macht.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Arnes Herausforderung – super Lesestoff

Der Rätselmann
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Nackt und von rostigen Nägeln durchbohrt wird der Polizeipräsident a.D. am Boulevardtheater tot aufgefunden. Abschreckend beim Leichenfund: Eine alte Postkarte wurde dem Opfer mit einem Nagel in der Stirn ...

Nackt und von rostigen Nägeln durchbohrt wird der Polizeipräsident a.D. am Boulevardtheater tot aufgefunden. Abschreckend beim Leichenfund: Eine alte Postkarte wurde dem Opfer mit einem Nagel in der Stirn fixiert. Auf der Karte befindet sich ein Code und der weist Parallelen zum Fall des Rätselmannes von 1947 auf. Aber der Täter wurde damals gefasst. Handelt es sich hier um einen Nachahmer? Werden noch weitere Opfer folgen???
Ich möchte gleich mit einem Zitat aus dem Buch beginnen. „Mist, ich kann vor lauter Rätseln gar nicht mehr denken.“ (sagt Arne Stiller) Und genauso ist es mir beim Lesen auch ergangen. Oh man, war das ein schwieriger Fall. Dabei haben es auch die Rätsel in sich. Rätsel die auf zwei Wegen zu Arne gelangen und die ihn zeitlich immer mehr unter Druck setzten, denn er hat das Gefühl und gleichzeitig die Angst ein Rätsel bzw. einen Hinweis zu übersehen und schlussendlich zu scheitern. So entsteht Hochspannung beim Lesen.
Alles weist auf die Verschlüsselungsmaschine >Enigma<, die die Nazis für ihre Informationsweitergabe genutzt haben, hin. Bisher hatte ich darüber noch nicht viel gehört, bin durch das Buch und den darin zu findenden Beschreibungen nun etwas schlauer. Ich will nicht behaupten, dass ich alles zu 100% verstanden habe, aber interessant finde ich das schon.
Auch in diesem Band ist Arne wieder der grummelige, brillante Ermittler mit dem eigentlich nur Inge Allheimer, seine fast pensionierte Kollegin, so richtig zusammenarbeiten kann. Aber es zeigen sich in diesem Teil auch Emotionen bei Stiller, denen er selbst wohl noch nicht so richtig traut.
Für mich ist dieser Krimi eine gelungene Fortsetzung, die meinen Intellekt ganz schön gefordert hat. 5 Lese-Sterne sind da absolut verdient.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

aufregend geht’s weiter, gelungene Fortsetzung

Die Dorfschullehrerin
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Helene erhält das Angebot in Kirchdorf, ihrer alten Lehrstätte, als Rektorin anzufangen. Dieses Angebot lässt zwei Herzen in ihrer Brust schlagen. Auf der einen Seite ist das ein großer beruflicher Aufstieg, ...

Helene erhält das Angebot in Kirchdorf, ihrer alten Lehrstätte, als Rektorin anzufangen. Dieses Angebot lässt zwei Herzen in ihrer Brust schlagen. Auf der einen Seite ist das ein großer beruflicher Aufstieg, der ihr auch die Möglichkeit bietet eigene Ideen in den Lernalltag einfließen zu lassen. Auf der anderen Seite wird sie in Kirchdorf aber wieder mit Tobias zusammentreffen….
Die Fortsetzung des Romans ist Eva Völler absolut gelungen. Es sind die vielen kleinen und großen Sorgen, nicht nur von Helene, sondern auch von Isabella ihrer Freundin wie auch ihrer Stiefmutter Christa, die das Lesen so abwechslungsreich und unterhaltsam machen. Eine Botschaft kommt beim Lesen ganz klar rüber: Probleme kann man am besten lösen, wenn man miteinander redet. Wie wahr!
Gleichzeitig gelingt es der Autorin aber auch die hinterwäldlerischen Ansichten, insbesondere einiger Damen des Ortes, geschickt in Wort zu fassen. Nicht zu vergessen die Dialoge mit hessischem Dialekt. Bei dem musste ich mich ganz schön konzentrieren, um die Inhalte zu verstecken. Macht das Buch aber authentisch. Auch der Dorffunk in Gestalt der Land-Frauen ist immer wieder herrlich zu lesen. Es lässt alte Kindheitserinnerungen bei mir wieder aufkommen. Ich kann dieses Buch allen, die gerne Familienromane lesen zu 100% weiterempfehlen. Kurzweiligkeit ist garantiert.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Recht und Gesetz – Widerspruch oder Einheit?

Kaltherz
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Nur 8 Minuten war 5-jährige Marie allein im Auto während ihre Mutter, Clara Lipmann, auf der öffentlichen Toilette war. Als Clara wieder zum Auto kommt, ist es leer. Die Mutter ist verzweifelt. Die Polizei ...

Nur 8 Minuten war 5-jährige Marie allein im Auto während ihre Mutter, Clara Lipmann, auf der öffentlichen Toilette war. Als Clara wieder zum Auto kommt, ist es leer. Die Mutter ist verzweifelt. Die Polizei ermittelt, aber obwohl bereits 4 Monate verstrichen sind, fehlt von Marie jegliche Spur. Gibt es noch Hoffnung sie lebend zu finden? Das versucht Kim Lansky herauszufinden. Ihre Person ist bei der Polizei nicht ganz unumstritten, wurde sie wegen ihres übersteigerten Gerechtigkeitssinns und ihrer Ermittlungsmethoden doch bereits von Dezernat zu Dezernat weitergereicht. Ja, Kim versucht in ihrer Freizeit und zum Teil mit illegalen Mitteln die Welt ein wenig gerechter zu machen.
Nun gibt ihr Theo Rizzi, mit dem sie im Plattenbau-Getto groß geworden ist, eine letzte Change in seiner Vermisstenabteilung. Sie beginnt akribisch im vermisstenfall Marie Lippmann zu ermitteln.
Anfangs war ich etwas verwirrt wegen Kims Aktivitäten. Doch dann hat es der Autor geschafft, mich zu fesseln. Maries arroganter Vater, der als Blender Menschen so überzeugend manipuliert, der seine Lügen lebt, ist einfach >hassenswert< beschrieben. Liebt der seine verzweifelte Frau überhaupt noch? Lässt ihn das Verschwinden seiner Tochter völlig kalt? Ist nur die Firma und sein Aufstieg im Management für ihm wichtig? Ich habe ihn beim Lesen gehasst, auch wenn ich mich eines Besseren belehren lassen musste. Denn in diesem Thriller ist nichts so wie es scheint. Daraus bildet sich eine kribbelnde Spannung, die zum Weiterlesen zwingt. Ich fand dieses Buch sehr unterhaltsam und gebe daher auch 4,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 17.05.2022

schöne Geschichte, doch etwas weitschweifig erzählt

Ein unendlich kurzer Sommer
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Lale hat eins – keinen Plan. Sie weiß, dass es mit ihrer Ehe mit Matthias nicht zum Besten steht und sie einfach raus muss. Sie setzt sich in einen Zug, weiß nicht einmal wo der endet und kommt so in einem ...

Lale hat eins – keinen Plan. Sie weiß, dass es mit ihrer Ehe mit Matthias nicht zum Besten steht und sie einfach raus muss. Sie setzt sich in einen Zug, weiß nicht einmal wo der endet und kommt so in einem völlig abgelegenen Dorf an. Und hier trifft sie, dank Klopapier von Aldi auf Gustav den Besitzer eines verwahrlosten Campingplatzes. 11 Flugstunden entfernt findet Christophe im Nachlass seiner Mutter einen nie abgeschickten, liebevollen Brief seiner Mutter an Gustav Hofmann. Er soll sein biologischer Vater sein. Christophe nimmt trotz Reisekrankheit die weite Reise und die Suche nach seinem Vater in Angriff….
Sehr ausführlich beschreibt die Autorin das heruntergekommene Aussehen des Campingplatzes und der Gegend darum. Das war mir ehrlich gesagt etwas zu ausführlich. Gut fand ich dagegen die Beschreibungen wie Lale und Gustav sich annähern, sich arrangieren oder auch sehr oft gemeinsam schweigen können. Durch die wortkarge, von vielen als abweisend empfundene Art Gustavs lassen sich weder Lala noch Nachbarssohn Flo abschrecken. Genauso wie Christophe. Es entspinnt sich eine Gemeinschaft, in der auch Gustav seine Stacheln einzieht und sich von seinen Erinnerungen an dem Sommer vor fast 40 Jahren einfangen lässt. Es bleibt ihnen nicht mehr viel Zeit, um die 40 Jahre nachzuholen.
In meinen Augen ist das Buch eine sehr schöne Liebesgeschichte, die aber leider vielfach durch zu viele Beschreibungen von Nebensächlichkeiten an Emotionalität eingebüßt hat. Von mir gibt’s daher auch nur 3 Lese-Sterne.

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