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Veröffentlicht am 26.10.2023

geschickt herausgearbeitetes Verwirrspiel

Der Mentor
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Ein Starkregen spült in Heidelberg zwei Frauenleichen frei. Abgesehen von den zahlreichen Stickverletzungen im Bauch- und Beinbereich sind den Frauen römische Ziffern in den Nacken eingeritzt worden. Eine ...

Ein Starkregen spült in Heidelberg zwei Frauenleichen frei. Abgesehen von den zahlreichen Stickverletzungen im Bauch- und Beinbereich sind den Frauen römische Ziffern in den Nacken eingeritzt worden. Eine 1 und eine 3, doch wo ist Nummer 2? Die Heidelberger Kripo ist im Ausnahmezustand, da Tatortbilder auch umgehend im Netz aufgetaucht sind. Unterstützung kommt vom LKA München. Die Unterstützung durch die Sondereinheit aus München wird nicht von allen positiv gesehen und angenommen. Mit ein Grund ist sicher Nova Winters etwas rüde Art ihre Meinung kundzutun. Doch da scheint es noch mehr zu geben. Allem Anschein nach kennt die Heidelberger Ermittlerin, Yeliz Demir, Nova bereits von irgendwo her.
Mich hat dieser Thriller von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Figuren haben auf mich absolut lebendig gewirkt und deren Eigenheiten werden dem Leser glaubhaft transportiert. Als Nebenfigur hat mich die herrische Rechtsmedizinerin, Professor Dr. Greta Henning, überzeugt. Fachkompetenz gepaart mit Selbstbewusstsein, vermittelt sie emotionslos die grausigen Fakten zu den Morden.
Den Spannungslevel von Anfang bis Ende auf hohem Niveau zu halten gelingt der Autorin sehr gut. Sie gibt in den Rückblenden Einblicke in die verschworene Gemeinschaft, ohne zu viel über deren Zusammensetzung und Ziele zu verraten. Klar ist nur, dass es einen Kopf in dieser Vereinigung gibt. Den Mentor. Er ist es, der die Fäden zieht. Nach der Entdeckung der Frauenleichen, kommen bei einzelnen Geheimbundmitgliedern jedoch Zweifel an ihrem Vorgehen auf. Der Mentor sieht sich in Frage gestellt und übt noch mehr Druck auf seine Verbindungsmitglieder aus. Schwäche toleriert er nicht.
Nova Winter folgt ihrem Bauchgefühl und geht bei den Ermittlungen eigenen Ansätzen nach. Ein Vorgehen, dass sie selbst in große Gefahr bringt und dem Leser zusätzliche Spannung. Ich gebe darum auch 5 Lese-Sterne und hoffe noch weitere spannende Bücher von Svenja Diel lesen zu können.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

erinnert an Kinder vom Bahnhof Zoo, meinem Lieblingsbuch

Mutterkuchen
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Als Kind hat es Marion nicht leicht mit ihrer labilen Mutter und dem arbeitsscheuen versoffenen Vater. Nachfolgemänner im Bett ihrer Mutter sind auch nicht besser. Einzig bei den Großeltern kann sie unbeschwerte ...

Als Kind hat es Marion nicht leicht mit ihrer labilen Mutter und dem arbeitsscheuen versoffenen Vater. Nachfolgemänner im Bett ihrer Mutter sind auch nicht besser. Einzig bei den Großeltern kann sie unbeschwerte Stunden erleben, fühlt sich geliebt. All das prägt Marion, nicht unbedingt im positiven Sinne. Ihre Leistungen in der Schule haben das Wort nicht verdient. Dabei möchte sie so gerne Anerkennung und Gefallen finden. Marion beginnt sich auszuprobieren, lässt erste sexuelle Annäherungen zu und gerät dabei aber immer weiter in die Punk- und Drogenszene …..
Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Es erinnerte mich etwas an Christiane F.. Die Autorin beschreibt hier ehrlich und ohne Schnörkel ihren Lebensweg. Drogen und Männer spielen darin eine große Rolle. Die oft negativen und für sie enttäuschenden Erfahrungen, schützen sie nicht davor sich mit dem gleichen Männertyp immer wieder einzulassen. Sucht die Schuld am Scheitern der Beziehungen bei sich und ist, bis es zur Trennung kommt, in meinen Augen sehr leidfähig. Sicher ist sie noch zu geprägt davon wie es in ihrem Elternhaus zuging. Als Vorbild konnte die Mutter ihr nicht wirklich dienen. Ganz am Ende und das fand ich sehr schön, söhnt sich Marion mit sich selbst aus und erkennt, wann ihr steiniger Weg bereits begann. Im Bauch der Mutter. Für mich war das ein sehr bewegendes Buch, bei dem ich die Offenheit und Ehrlichkeit der Autorin bewundert habe. 5 Lese-Sterne sind da mehr als verdient.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

auch der 8. Band bringt aufregende Lesestunden

Das Band der Brüder
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Auch der 8. Band hat mich wieder wunderbar unterhalten. Denn das Leben auf Gut Falkenbach wird in zunehmendem Maße von den Nazis kontrolliert. Ob es nun die Beobachtung des auf dem Gelände angelegten KZ-Außenlagers ...

Auch der 8. Band hat mich wieder wunderbar unterhalten. Denn das Leben auf Gut Falkenbach wird in zunehmendem Maße von den Nazis kontrolliert. Ob es nun die Beobachtung des auf dem Gelände angelegten KZ-Außenlagers ist, die Produktionsmenge in der Munitionsfabrik oder, oder, oder. Paul-Friedrich und Wilhelm erkennen, dass ihr kleines abgeschlossenes Reich immer mehr Risse bekommt und das Leben, es wie bisher weiterzuführen, immer schwieriger wird. Noch dazu ist Paul-Friedrich noch immer nicht wieder der alte Kämpfer, der er vor seinem Zusammenbruch war. Hier lässt uns Ellin Carsta hautnah miterleben, wie stark er unter dem Entzug von Pervitin leidet, wie er mit sich und seiner Schwäche hadert und welchem Selbstbetrug er erliegt.
Ich finde es immer wieder sehr unterhaltsam, wie sich die Familien gegenseitig beistehen und gerade die beiden alten Herren, Wilhelm und Paul-Friedrich, genau abwägen was den Familienmitgliedern zuzumuten ist und eisern zu einmal gegebenen Versprechen stehen. Hoffentlich werden die beiden geistig fit und steinalt werden, so dass sie auch in den Folgebänden noch kräftig mitmischen können.
Die Autorin lässt in diesem Teil ein von Wilhelm Lehmann Jahrzehnte gehütetes Geheimnis platzen, dass mich einfach sprachlos gemacht hat. Was hier gemeint ist, sollte jeder selbst nachlesen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Von mir gibt’s eine 100%ige Leseempfehlung, 5 Lese-Sterne inbegriffen.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

interessante Charaktere und spannende Entwicklung

Bornholmer Finale
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Sarah Pirohl ist auf der dänischen Insel Bornholm als verdeckte Ermittlerin tätig, als in der Nähe des Leuchtturms eine männliche Leiche gefunden wird. Sarah ist verwirrt, weil der Tote aussieht wie ihr ...

Sarah Pirohl ist auf der dänischen Insel Bornholm als verdeckte Ermittlerin tätig, als in der Nähe des Leuchtturms eine männliche Leiche gefunden wird. Sarah ist verwirrt, weil der Tote aussieht wie ihr Vater, Berndt Pirohl. Doch der ist doch bereits vor zwei Jahren während einer Not-OP gestorben. Kann er das wirklich sein……
Gleich voranstellen möchte ich, dass man diesen finalen Teil erst lesen sollte, wenn man auch die vorherigen Teile gelesen hat. Ich habe mich mit diesen vierten und letzten jedenfalls sehr gut unterhalten gefühlt. Es gelingt der Autorin in diesem Krimi wieder eine Spannungsspirale aufzubauen, die zum Weiterlesen zwingt. Auch hier muss sich Sarah wieder mit den kriminellen Aktivitäten ihres Vaters, der mit als Kopf und Finanzier der rechten Szene galt, auseinandersetzen. Sarah selbst hat wegen dieser Machenschaften schon vor Jahren jeden Kontakt zu ihm abgebrochen. Als BKA-Ermittlerin steht sie auf der anderen Seite und selbst wenn das Konsequenzen auf ihre Familie und ihre Liebe zu dem Journalisten hat, fühlt sie sich der Gerechtigkeit verpflichtet. Doch genau das sieht nicht jeder Polizeibeamte ebenso. Sarah steht einer Wand von Korruption, Kompetenzgerangel und der Eitelkeit von einzelnen Polizeibeamten in den unterschiedlichsten Behörden gegenüber. Verlassen kann sie sich nur auf einige wenige, aber selbst die geben ihre wahre Identität nicht preis. So ignoriert Sarah bei den Ermittlungen mitunter auch Dienstanweisungen ihrer Vorgesetzten und geht eigene Wege. Der Erfolg dabei gibt ihr recht. Mir ist sie mit ihrer Beharrlichkeit und ihrem Sensor für Zwischentöne sehr sympathisch. Gerade daraus entwickelt sich in diesem Krimi die Spannungsspirale. Schlussendlich schließt sich durch diesen vierten Teil der Kreis um Sarah, um die Machenschaften ihres Vaters und das Motiv an diesem Mord. Für mich ist das ein gelungener Abschluss, 5 Lese-Sterne sind da absolut verdient.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Rückkehr in die Familie – absolut lesenswert

Die Leuchtturmwärterin
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Nelly Vogel, Tochter einer gutsituierten Fabrikantenfamilie, ist begeisterte Fotografin. Doch leider ist sie nun ins Visier der Gestapo geraten. Obwohl Nelly nicht viel Kontakt zu ihrer Familie hat, da ...

Nelly Vogel, Tochter einer gutsituierten Fabrikantenfamilie, ist begeisterte Fotografin. Doch leider ist sie nun ins Visier der Gestapo geraten. Obwohl Nelly nicht viel Kontakt zu ihrer Familie hat, da die mit ihrem bisherigen Leben mehr als unzufrieden sind, setzt sich ihr Schwager für sie ein. Als General lässt er seine Beziehungen und Kontakte spielen, so dass sie nach Holland ausreisen kann und dort als Leuchtfeuerwärterin im kleinen Nordseedörfchen Paardendijk arbeiten. Kurz vor der Abreise steckt ihre Mutter ihr noch einen Brief zu. Ein einziger Satz steht darin: frag sie nach Febe….
Ich fand den Roman, der 1943 in Deutschland und Holland spielt, total gelungen. Schon mit den ersten Seiten ist es dem Autor gelungen mich in die Geschichte fallenzulassen. Er zeigt uns in Nelly eine temperamentvolle, junge Frau, die nach der Trennung von ihrem ehemaligen Journalistenkollegen Paul, versucht allein ihren Weg zu finden. Dass der sie gerade in den Geburtsort ihrer Mutter führt und sie dort von der ihr unbekannten Familienseite nur Abweisung und Argwohn erfährt, macht ihren Aufenthalt dort nicht gerade angenehm. Aber Nelly lässt nicht locker, schließlich und das merkt man beim Lesen, ist sie Journalistin und darum hartnäckig und einfallsreich. Darum ist das Lesen dieses Romans auch so spannend wie abwechslungsreich. Immer wieder gerät Nelly in Bedrängnis, darf doch keiner wissen, dass sie keineswegs die linientreue Nazianhängerin ist und auf der anderen Seite drängt es sie Febe, von der sie anfangs nicht einmal weiß wer das sein soll, finden. Ich empfand den Roman als sehr spannungsgeladen und gebe daher auch 5 Lese-Sterne.

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