wird mit Lesefortschritt immer besser
Ewige SchuldFritz Tiedemann macht gerade sein Abitur in Wolfenbüttel und damit ist er im einen kleinen Dorf an der Grenze zur DDR, ein Außenseiter. Einer, der hoch hinauswill. Offene Anfeindungen, insbesondere von ...
Fritz Tiedemann macht gerade sein Abitur in Wolfenbüttel und damit ist er im einen kleinen Dorf an der Grenze zur DDR, ein Außenseiter. Einer, der hoch hinauswill. Offene Anfeindungen, insbesondere von Jochen Wettenstedt, der rechten Hand des Bürgermeisters, sind an der Tagesordnung. Einzig zu Helmut, seinem Freund aus Kindertagen, hat er noch engeren Kontakt. Auch wenn Abiturvorbereitungen wenig Zeit für gemeinsame Unternehmungen lassen. Fritz muss einfach noch zu viel für die Prüfungen vorbereiten.
Doch dann kommt ihm unerwartet seine Mitschülerin Freda von Hainberg, im gemeinsamen Geschichtsleistungskurs zu Hilfe. Daraus entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Wenn da nicht Helmuts langjährige Freundin wäre.
Das alles und noch so einiges mehr passiert 1974. Den Einstieg in diesen Roman fand ich ein wenig holprig. Doch mit Lesefortschritt hat mich das Buch immer mehr gefesselt. Wobei ich sagen muss, dass Fritz als Hauptfigur mir nicht unbedingt sympathisch war. Lag sicher daran, dass er zwar ein schlechtes Gewissen für sein Tun empfand, ihn das aber nicht davon abhalten konnte die Menschen, die ihm am nächsten stehen, zu hintergehen. Mir hat es gefallen, wie der Autor hier auch längst zurückliegende Untaten aus den letzten Kriegsjahren hat einfließen lassen. Geheimnisse, die auch das aktuelle Zusammenleben im Dorf noch immer prägen. So geht es auch Fritz Tiedemann, der erst 40 Jahre später die Hintergründe für die Entwicklungen 1974 herausfindet. Im Gegensatz zu seiner Jugendzeit wird er jetzt aktiv und bringt die Geschichte zu einem spannenden und mutigen Ende. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.