Profilbild von Rebecca1120

Rebecca1120

Lesejury Star
online

Rebecca1120 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Rebecca1120 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2020

unterhaltsam, das Ende aber gewöhnungsbedürftig

Emilies Erbe
0

Emilie lebt mit ihrer Familie auf Gut Zimny in Ostpreußen. Ihre ganze Liebe gilt den hier gezüchteten Trakehnern. Obwohl nun offensichtlich ist, dass Deutschland den Krieg verlieren wird, denn die Rote ...

Emilie lebt mit ihrer Familie auf Gut Zimny in Ostpreußen. Ihre ganze Liebe gilt den hier gezüchteten Trakehnern. Obwohl nun offensichtlich ist, dass Deutschland den Krieg verlieren wird, denn die Rote Armee rückt immer näher verbietet die Gauleitung noch immer die Flucht gen Westen. Als es fast schon zu spät ist, flieht sie entgegen dem Verbot und geht damit einem Weg voller Entbehrungen, der Trauer und der Verluste entgegen. Aber hier lernt Emilie auch Leutnant von Sommerroth kennen …..
Das Buch ist anders. Beginnt es zwar mit Emilies Flucht vom Gut Zimny, aber von den Problemen und den Qualen dieser Fluch vor den Russen ist erst einmal keine Rede. Anschließend, im nächsten Kapitel wird der Leser mit den Personen von Gut Sommerroth in die Gegenwart versetzt. Es liegen fast 70 Jahre dazwischen und erst allmählig wird der Zusammenhang erkennbar. Das hat mir gefallen, wurde doch dadurch Spannung aufgebaut. Die hat sich auch gehalten, denn nach fast 30 Jahren Abwesenheit trifft Emilie, nun mit 95 Jahren hochbetagt, wieder auf dem Gut ein. Die jetzt hier lebende Generation hat kaum noch Erinnerungen an sie und sie selbst erklärt ihre Wiederkehr auch nicht. Das hat für mich die Spannung erhalten, wollte ich doch wissen, warum Emilie wiedergekommen ist.
Lebendig wird der Roman durch seine streitbaren Figuren. Da gibt es die Schwägerin des Gutsherrn, Caroline, die von Standesdünkel beherrscht ist und sich zu gerne in die Belange des Gut einmischen möchte. Auch wenn ich Caroline verabscheut habe, so ist sie doch als Figur wunderbar geschildert. Leider hat mich das Ende des Buchs etwas enttäuscht. Da bleibt der Leser (wieder einmal) mit Emilies orakelhaften Andeutungen allein, wo ich doch noch so viele Fragen habe. Heißt für mich: ich muss unbedingt die Fortsetzung lesen. Für mich war es ein leicht zu lesendes, unterhaltsames Buch und bekommt von darum 4 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2020

Spannung pur

Der Fahrer
0

Jens Kerner, leitender Ermittler beim 33. Kommissariat in Hamburg- Eppendorf, steht mit seinem Team vor der Aufgabe einen Serienkiller, der junge Frauen entführt und brutal ermordet, aufzuspüren. Bei seinen ...

Jens Kerner, leitender Ermittler beim 33. Kommissariat in Hamburg- Eppendorf, steht mit seinem Team vor der Aufgabe einen Serienkiller, der junge Frauen entführt und brutal ermordet, aufzuspüren. Bei seinen Morden lässt der Täter die Öffentlichkeit teilhaben, denn er stellt Bilder der Entführungen und Videos mit den Opfern auf Instagramm der Öffentlichkeit zur Verfügung und stellt der Polizei ein Ultimatum. Bei der Recherche der Entführung stellen die Ermittler immer wieder direkte und indirekte Verbindungen zum persönlichen Umfeld von Kerner fest, aber auch zum Fahrdienst MyDriver. Führt der Täter einen persönlichen Rachefeldzug gegenüber der Polizei allgemein und Kerner im Besonderen????
Für mich war das der erste Thriller mit diesem Ermittlerteam. Das hat mir beim Lesen aber keine Schwierigkeiten bereitet. Im Gegenteil. Kerner als Hauptfigur mochte ich am Anfang zwar gar nicht. War er doch sehr introvertiert, hat die Mühe, die seine Kollegin Becca sich mit der Vorbereitung seiner Überraschungsgeburtstagsfeier gegeben hat, weder gewürdigt noch sich für sein absonderliches Verhalten entschuldigt. Auch fällt es ihm schwer seine Emotionen zu beherrschen. Aber mit Lesefortschritt habe ich meine Meinung geändert. Die Brillanz dieses Ermittlers, aber auch die eingeschworene Einheit des Teams, bei dem sich jeder auf jeden verlassen kann, haben mich überzeugt. Die Aufklärung wird vom Autor so spannend mit vielen mitunter nicht zielführenden Schlussfolgerungen der Ermittler aufgebaut, dass die Spannung sich immer höherschraubt. Dabei lernt man ganz unterschiedliche, dabei aber interessante Figuren innerhalb des Teams kennen, was den Fall realistisch und lebensnah erscheinen lässt und die Geschichte „rund“ macht. Ich habe mich jedenfalls mit diesem Thriller sehr gut und spannend unterhalten gefühlt und vergebe daher 5 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2020

Schreibstil und Spannung erinnert an Chris Carter

Blutasche
5

In Wales wird die verbrannte Leiche einer Frau in einem Strand-Cottage gefunden. Die örtliche Polizei geht von einem Unfall aus. Doch Neil Wymark, noch dort als Polizeianwärter tätig, war als Mitglied ...

In Wales wird die verbrannte Leiche einer Frau in einem Strand-Cottage gefunden. Die örtliche Polizei geht von einem Unfall aus. Doch Neil Wymark, noch dort als Polizeianwärter tätig, war als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr des Ortes bei den Löscharbeiten mit dabei und findet, dass die Auffinde-Position der Leiche mehr auf Mordvertuschung schließen lässt. Da er bei seinen Kollegen kein Gehör findet wendet er sich an Danica Hunter, eine Jungendfreundin, die jetzt in London beim MID arbeitet. Das MID ist eine neu etablierte Abteilung, die sich mit der Aufklärung von besonders brutalen und Serien-Morden befasst und als Elitetruppe der Londoner Polizei gilt. Ist Danica anfangs noch skeptisch was Neils Mordtheorie betrifft, verdichten sich als weitere weibliche Brandleichen in der Gegend entdeckt werden, dass seine Vermutung richtig ist und das MID beginnt intensiv zu recherchieren…
Ja dieses Team um Stephen Lang (Leiter der MID-Gruppe) fand sehr interessant. Die Charaktere sind so wunderbar realistisch beschrieben, dass ich jeden bildlich vor mir sah. Mit allen Ecken und Kanten. So unterschiedlich die Mitglieder des Teams auch sind, so effektiv und wertschätzend arbeiten sie trotzdem zusammen, auch wenn hin und wieder Spitzen geschmissen werden, so verdeutlichen diese in meinen Augen nur, dass die Zusammenarbeit klappt, keiner sich profilieren und den Anderen Ausstechen will. Jeder weiß um die Stärken des Anderen. Für mich war die Handlung von Anfang bis Ende Spannung pur und das Buch hat mich beim Lesen immer wieder an Thriller von Chris Carter erinnert. Den Namen dieser Autorin werde ich mir ganz sicher merken, steht sie doch für spannendes Krimi-Lesevergnügen. Dieses Buch ist ein MUSS für alle Krimi-Fans und erhält von mir 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 01.10.2020

wieder spannende Fortsetzung

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
0

Jan Grall und Rabea Wyler versuchen sich nun, da sie vom LKA suspendiert wurden als private Berater. Sie haben sich den Neuanfang in der Düsseldorfer Altstadt leichter vorgestellt, denn Kunden, die ihre ...

Jan Grall und Rabea Wyler versuchen sich nun, da sie vom LKA suspendiert wurden als private Berater. Sie haben sich den Neuanfang in der Düsseldorfer Altstadt leichter vorgestellt, denn Kunden, die ihre Beratung in Anspruch nehmen wollen, gibt es kaum. Bis ein brutaler Mord auf Sylt geschieht. Hugo Bellmer wurde in seinem Ferienhaus regelrecht abgeschlachtet. Da es sich bei ihm um einen der reichsten Männer Deutschlands handelt und der in den höchsten Kreisen verkehrt hat, schaltet sich der Generalbundesanwalt ein und beauftragt Grall und Wyler als Berater bei den polizeilichen Ermittlungen. Ja und die stellen sich als äußerst schwierig dar, denn das Morden geht weiter. Immer sind es reiche Männer, nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz. Die Ermittler stehen unter massiven Zeitdruck….
Diesen Druck, der auf den Ermittlern lastet, hat Lars Schütz wieder wunderbar in seinen Beschreibungen zum Ausdruck gebracht. Die Geschichte ist rasant und für den Leser heißt das: man muss weiterlesen. Denn es ist wieder so spannend geschrieben, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie die beiden Fallanalytiker (Grall und Wyler) anhand von kleinsten Indizien, Hinweisen oder Aussagen die Ermittlung in eine völlig neue Richtung lenken. Dabei ist das so glaubhaft und wenn man es liest auch so logisch und nachvollziehbar. Da kann ich den Autor nur bewundern. Sich so etwas auszudenken, meine Hochachtung.
Von mir gibt’s wieder 5 Lese-Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.09.2020

Mutter im Zwiespalt zwischen Gut und Böse

Das verborgene Zimmer
0

Sylvie Durant lebt mit ihrer 13 jährigen Tochter allein in London. Eigentlich ist sie Französin. Als sie einen Brief erhält, dass es in ihrem Elternhaus, das seit 10 Jahren leer steht, einen Brand gab, ...

Sylvie Durant lebt mit ihrer 13 jährigen Tochter allein in London. Eigentlich ist sie Französin. Als sie einen Brief erhält, dass es in ihrem Elternhaus, das seit 10 Jahren leer steht, einen Brand gab, macht sie sich mit ihrer Tochter Emma auf den Weg, um den Brandschaden zu begutachten und den Verkauf des leerstehenden Hauses in die Wege zu leiten. Doch vor Ort holen sie die Erinnerungen an die Vergangenheit ein. Emma ist nicht ihr einziges Kind. Es gab auch die Erstgeborene, Èlodie, ein Kind der Liebe, deren Charakter und Entwicklung aber zum ganzen Gegenteil entwickelte. Emma geht davon aus, dass ihre große Schwester gestorben ist. Aber stimmt das? Ist Èlodie wirklich tot? Was ist damals vor 10 Jahren auf »La Rêverie« (so heißt das Anwesen) passiert?
Anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten in die Handlung einzusteigen. Sylvie kam mir so übervorsichtig, so unselbstständig und auch etwas gluckenhaft gegenüber Emma vor. Aber mit steigender Seitenzahl bin ich immer tiefer in dieses Buch abgetaucht. Denn die Autorin hat die Sorgen und Zwiespälte von Sylvie, ihren ausgeprägten Beschützerinstinkt, aber auch ihre Hilflosigkeit wunderbar in Worte umgesetzt. Über allem steht die Frage: kann ein Kind von Grund auf böse sein? Wenn ja, kann man das therapeutisch heilen? Genau wie sie selbst bleibt auch der Leser bis zum Schluss im Unklaren darüber, ob Èlodie wirklich noch immer von fehlender Empathie geprägt ist und sich noch immer selbst genügt, also keinem anderen Menschen Liebe entgegenbringen kann. Ich fand diese ganzen Beschreibungen zu Sylvies Zweifeln, Ängsten und Hoffnungen sehr überzeugend. Da ich selbst Mutter zweier Töchter bin, haben mich diese Ausführungen schon sehr berührt. Nach meinen Anfangsschwierigkeiten hat mich das Buch schlussendlich überzeugt und stark beeindruckt. Daher gibt’s auch von mir 5 Lese-Sterne, eine 100%ige Lese-Empfehlung inbegriffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere