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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2018

unterhaltsam, lesenswert

Alligatoren
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Gertrude Pardee, verheiratet mit einem brutalen Alkoholiker, wohnt mit ihrer Familie völlig abgeschieden inmitten eines Sumpfgebietes und ist nur noch verzweifelt. Verzweifelt, weil sie nicht mehr weiß ...

Gertrude Pardee, verheiratet mit einem brutalen Alkoholiker, wohnt mit ihrer Familie völlig abgeschieden inmitten eines Sumpfgebietes und ist nur noch verzweifelt. Verzweifelt, weil sie nicht mehr weiß wie sie ihre 4 Kinder ausreichend ernähren soll und wie sie ihrem Elend entrinnen kann. Ihr Mann vertrinkt seinen Lohn und wird dann gewalttätig - nur sogar gegenüber den Kindern. Einzig ihr Bruder und dessen Ehefrau versuchen sie zu unterstützten, Trost und Beistand zu geben.
Gleich am Anfang des Buchs kommt Gertrude (genannt Gert) von einem heimlichen Besuch bei ihrem Bruder nach Hause. Wie immer muss sie die verschlungenen Wege wegen der Schlangen Spinnen und Alligatoren vorsichtig gehen und beobachtet dabei eine Alligatoren-Mutter, die aus der Deckung heraus ihr Gelege kampfbereit bewacht. Vielleicht nimmt Gert diese Beobachtung zum Anlass auch sich und ihre Töchter vor dem vor dem versoffenen, sie schlagenden Ehemann zu schützen. Wie? Das müsst ihr selbst nachlesen...
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mich auf das Buch einzulassen. Aber dann konnte ich es nicht mehr aus den Händen legen.
Die Autorin beschreibt die Brutalität des Ehemannes in meinen Augen sehr bildhaft indem sie Gert berichten lässt: "Mein Körper ist das Schlachtfeld, auf dem sich die Krankheit (Alkoholsucht) meines Mannes austobt." Wunderbare Worte für so eine furchtbare Handlung.
Bei ihrem Neuanfang als Näherin für die Familie Coles lernt sie auch Retta, die ehemalige Sklavin, jetzt Haushälterin bei den Coles sowie ihre Chefin Annie Coles näher kennen. Obgleich alle drei unterschiedlichen Gesellschaftsschichten angehören, haben alle drei eines gemeinsam, genau wie die Alligatorin müssen sie für ihre Kinder kämpfen und sie beschützen. Dieser Kampf ist in diesem Buch sehr einfühlsam, unterhaltsam und an manchen Stellen auch recht traurig beschrieben. Man merkt beim Lesen, dass die Autorin die Menschen allgemein, ihre Figuren im Besonderen und auch diesen Landstrich liebt. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 24.08.2018

brillant durchdachter Thriller

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Was sich anfangs noch als äußerst brutaler Mord an einer jungen Frau darstellt, lässt bald Zusammenhänge zu weiteren Morden in anderen Bundesstaaten erkennen. So werden Robert Hunter und sein Teampartner ...

Was sich anfangs noch als äußerst brutaler Mord an einer jungen Frau darstellt, lässt bald Zusammenhänge zu weiteren Morden in anderen Bundesstaaten erkennen. So werden Robert Hunter und sein Teampartner Carlos Garcia auch hin die Aufklärung der anderen Morde durch das FBI mit eingebunden….
Wieder einmal gelingt es Chris Carter mit diesem Buch eine so spannende wie in ihren Wandlungen brillante Mordgeschichte zu schreiben. Darin sticht Robert Hunter wieder mit seiner analytischen Denkweise, seinem herausragenden Intellekt hervor. Gleichzeitig bleibt er dabei aber bescheiden. Wenn er andere wieder einmal mit richtigen Schlussfolgerungen verblüfft, entgegnet er nur „Ich lese viel.“ Auch wenn Garcia und Hunter recht unterschiedlich sind, stellen sie doch ein unschlagbares Team dar. Ich mag die sarkastisch ironische Seite von Carlos. Verbirgt sie doch auch nur (s)einen wachen Verstand. Außerdem lässt dies den Leser zwischen all dem Grauen auch manchmal schmunzeln.
Den mittleren Teil, als die Ermittler das Motiv des Chirurgen/des Künstlers analysiert haben, fand ich etwas zu weitschweifig. Dafür hat der Rest des Buches mich mit Spannung, denn fast bis zum Ende bleibt die Identität des Psychopathen offen, entschädigt und zum Weiterlesen gezwungen. Denn der Autor verrät dem Leser immer nur so viel, dass dessen Neugier geweckt wird. Gleichzeitig lässt er aber noch so viel offen, dass der Fantasie des Lesers freien Lauf gelassen wird. Das gefällt mir.
Insgesamt ist dies wieder ein sehr spannender Thriller, der von mir 4 Lese-Sterne erhält.

Veröffentlicht am 20.08.2018

gefühlvolle Liebesgeschichte - lesenswert

Die englische Fotografin
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Eliza Fraser wird als Kind Zeugin als ihr Vater bei einem Bombenattentat in Indien stirbt. Ihr Mutter, zu der sie noch nie ein enges, liebevolles Verhältnis hatte, reist mit ihr wieder nach England zurück. ...

Eliza Fraser wird als Kind Zeugin als ihr Vater bei einem Bombenattentat in Indien stirbt. Ihr Mutter, zu der sie noch nie ein enges, liebevolles Verhältnis hatte, reist mit ihr wieder nach England zurück. Fast zwei Jahrzehnte später kehrt Eliza nach Indien zurück. Sie will ihr Hobby >das Fotografieren< zum Beruf machen. Sie hatte einen Fotoauftrag ergattert, der ein Jahr lang das Leben der Maharadscha-Familie, das Leben in Indien überhaupt, dokumentieren soll. Aber Eliza will keine gestellten Bilder, nicht Glanz und Schein. Sie will mehr. Sie will Land und Leute realistisch einfangen, auch wenn das was sie dabei sieht nicht immer erfreulich ist. Unterstützung bei ihren Eigeninitiativen findet die bei Indira, einer am Hof geduldeten Waisen und bei Jayant, dem 2. Sohn der Maharani.
Ich fand die sich langsam entwickelnde Liebe zwischen Jay und Eliza anrührend und manchmal auch schmerzhaft beschrieben. Schmerzhaft immer dann, wenn wieder Pflicht, Standesdünkel, Intrigen und Missverständnisse den beiden im Weg standen. Das verwandtschaftliche Verhältnis zwischen Eliza und Indira war vorhersehbar. Aber das hat meinen Lesegenuss nicht stark geschmälert. Interessant fand ich die Beschreibungen, dass Witwen in Indien ein schlechtes Ansehen hatten. Sie hätten ihren Mann besser pflegen sollen und wurden zusammen mit dessen Leichnam lebendig verbrannt. Davon hatte ich bis dato noch nie gehört. Oh Gott wie grausam.
Ich habe mich mit dem Buch gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt's daher 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Buch, das den Leser immer neu überrascht

Heute wirst du sterben - The Teacher
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Jeff Stone, Direktor einer Eliteschule in Exeter, wird in der Aula erhängt aufgefunden. Aber war es wirklich Selbstmord? Detective Miles hat so seine Zweifel. Als dann weitere angesehene Männer brutal ...

Jeff Stone, Direktor einer Eliteschule in Exeter, wird in der Aula erhängt aufgefunden. Aber war es wirklich Selbstmord? Detective Miles hat so seine Zweifel. Als dann weitere angesehene Männer brutal und grausam ermordet aufgefunden werden, verstärken sich die Zweifel zum Selbstmord bei Stone immer mehr. Die Detective Adrian Miles und seine neue Kollegin Immogen Grey finden keine Verbindung zwischen den Opfern und somit auch kein Motiv für diese grausamen Taten.
Der Krimi ist spannend. Allerdings kann man bei den vielen Opfern als Leser leicht den Überblick verlieren. Ich habe mir deshalb eine Personenliste mit den wichtigsten Infos zur Person angelegt. Erschwert wurde diese Unübersichtlichkeit noch dadurch, dass kapitelweise immer wieder Rückblenden in die Zeit vor 18 Jahren eingearbeitet sind. Zum Glück hat die Autorin dies aber im Kapiteltitel vermerkt. Der Krimi ist dennoch spannend und lesenswert.
Als nach 2/3 des Buchs das Geheimnis um den Mörder gelüftet wurde, fand ich dies erst schade. Ich mag es, wenn ich fast bis zum Schluss raten darf/muss. Aber in den dann noch folgenden Kapiteln hat Katerina Diamond dies geschickt kompensiert indem sie bei der Aufklärung der Mordfälle völlig neue, unerwartete Wendungen und Entwicklungen eingearbeitet hat. Das fand ich sehr geschickt.
Von mir bekommt dieses Buch 4 Lese-Sterne.

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  • Erzählstil
Veröffentlicht am 07.07.2018

Die etwas andere Ermittlerin – spannend

Der Augenmacher
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Klara Frost, von ihren Stiefeltern mit einem Millionenerbe bedacht, kann es nicht lassen weiterhin als Mordermittlerin zu arbeiten. Sie braucht das Kribbeln, den Kick. Doch der neue Fall geht ihr unter ...

Klara Frost, von ihren Stiefeltern mit einem Millionenerbe bedacht, kann es nicht lassen weiterhin als Mordermittlerin zu arbeiten. Sie braucht das Kribbeln, den Kick. Doch der neue Fall geht ihr unter die Haut und sie selbst bis an ihre Grenzen. Nach 15 Jahren werden wieder Menschen gefoltert, ermordet und ihre ausgestochenen Augen ersetzt der Mörder durch Hühnergötter. Schnell ist ein Name für diesen brutalen Killer gefunden – der Augenmörder. Klara stellt bald fest, dass es der Augenmörder schlussendlich auf sie abgesehen hat. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit…
Die neue Hauptfigur >Klara FrostTyp Columbo< und seinen gesundheitlichen Problemen etwas Hinterwäldlerisches an sich hatte, letztendlich aber ein gutes Team wider Willen mit Klara gebildet hat.
Die Geschichte ist spannend geschrieben. Fast bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung wer der Augenmörder sein könnte. Gestört hat mich etwas, dass Klara oftmals irgendwelche Ermittlungs- und Tatortansätze eingefallen sind, die dem Leser vorenthalten wurden. Anfangs hat das bei mir noch Spannung erzeugt, aber irgendwann fühlte ich mich als Leser ausgeschlossen und war frustriert.
Insgesamt vergebe ich 4 Lese-Sterne und spreche eine Leseempfehlung für alle Krimi-Liebhaber aus.