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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2017

Der etwas andere Krimi, sehr unterhaltsam

Kalt
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Einen Krimi in der Art habe ich noch nicht gelesen. Das ist jetzt aber
nicht negativ gemeint. Ich kam mir beim Lesen vor wie ein außenstehender
Kriminalbeamter, der sich die Zeugenaussagen nach und nach ...

Einen Krimi in der Art habe ich noch nicht gelesen. Das ist jetzt aber
nicht negativ gemeint. Ich kam mir beim Lesen vor wie ein außenstehender
Kriminalbeamter, der sich die Zeugenaussagen nach und nach durchliest. Der Autor lässt
immer einzelne handelnde Personen Abschnitte des Geschehens aus ihrer Sicht
erzählen und auf diese Art wird dem Leser die Handlung Schritt für Schritt mitgeteilt.
Gleiches gilt für die Beschreibung der Charaktere der Hauptfiguren. Dabei
wird dann der Leser auch mal so nebenbei von einem weiteren Mord (im
Nebensatz) informiert. Auch wenn bei mir die Teenie-Zeit schon etwas länger her ist, kann ich mich noch gut daran erinnern wie zickig, manchmal aggressiv, ignorant, gehemmt …man in dem Alter ist. Alles das wurde hier sehr trefflich beschrieben. Mir hat diese Erzählweise echt gefallen. Außerdem fand ich auch die Sprache der Jugendlichen, die Darstellung ihrer Emotionen, Hemmungen, ihrer Eigenarten wunderbar beschrieben.
Da hat mir das Lesen echt Spaß gemacht.
Was ich auch gut fand: bis zum Schluss wäre ich ja nie auf den wahren
psychopathischen Mörder gekommen und dies ist mir wegen der Spannung beim
Lesen wichtig. Ich hatte schon jeden einzelnen Jugendlichen als Mörder im Visier.
Vom mir gibt’s für dieses Buch 4 wohlverdiente Lese-Sterne du eine 100%ige
Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.12.2016

spannende Schilderung menschlicher Manipulation

Kalte Erinnerung
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Zoe erwacht nach einem Albtraum mit unendlich vielen Blessuren und Schnitten am ganzen Körper. Das Problem für sie: nach dem Aufwachen beginnt er Albtraum ihres Lebens erst richtig. Denn sie kann sich ...

Zoe erwacht nach einem Albtraum mit unendlich vielen Blessuren und Schnitten am ganzen Körper. Das Problem für sie: nach dem Aufwachen beginnt er Albtraum ihres Lebens erst richtig. Denn sie kann sich an die letzten zwei Tage nicht mehr erinnern. Aber gerade das ist wichtig für sie, wenn sie überleben will.
Den Titel dieses Buches finde ich sehr treffend gewählt, denn aus ihren nur wenigen Erinnerungen kann sie sich nur an die Kälte erinnern und eigentlich empfindet sie diese Kälte noch immer während sie krampfhaft versucht sich zu erinnern.
Der Autorin ist es wunderbar gelungen die seelischen Qualen von Zoe, ihre Selbstzweifel und ihr Misstrauen allem und jedem gegenüber in Worte zu fassen. Durch dieses schreibliche Können habe ich mich mit Zoe beim Lesen verbündet, hab mit ihr gefiebert, gerätselt, gezweifelt und gebangt. Aber auf die Wahrheit wäre ich im Leben nicht gekommen und so muss es auch sein, wenn’s spannend sein soll. Ich habe mich beim Lesen bestens unterhalten gefühlt und somit gibt‘s von mir 4 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 08.12.2016

schaurig, untergründig, geheimnisvoll

Stiefkind
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Rachel Daly, in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, heiratet einen steinreichen begüterten Witwer (David). Sie zieht zu ihm und seinen achtjährigen Sohn nach Carnhallow House auf den alteingesessenen ...

Rachel Daly, in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, heiratet einen steinreichen begüterten Witwer (David). Sie zieht zu ihm und seinen achtjährigen Sohn nach Carnhallow House auf den alteingesessenen etwas maroden Landsitz, der sich bereits seit Jahrhunderten in Familienbesitz befindet. Doch nicht nur die Familiengeschichte auf Carnhallow hat ihre Geheimnisse, Davids Sohn Jamie scheint in die Zukunft sehen zu können und sagt Rachel den Tod an Weihnachten voraus.
Geschickt wird dem Leser dabei die unwirtliche Landschaft mit den Felsen, Klippen, ausgedienten Minen beschrieben, was zum Aufbau einer spannenden, geheimnisvollen Atmosphäre beim Lesen führt. Diese wird noch immer gesteigert durch die unterschwelligen Andeutungen auf weitere Geheimnisse um Rachel und David. Was mir nicht so gefallen hat, ist die ständige Wiederholung der Beschreibung der stillgelegten Minen und der schroffen Küstenlandschaft. Manchmal ist da weniger mehr. Toll fand ich dagegen dass bei einen neuen Kapitel immer vermerkt war, wie viele Tage noch bis Weihnachten sind. Denn da sollte ja laut Jamie Rachel sterben und ich war schon aufgeregt, wann denn nun endlich Weihnachten ist und das Orakel des Jungen zum tragen kommt.
Letztendlich ist es dem Autor gut gelungen die Spannung während des Lesens zu halten und wenn ich ehrlich bin – mich zu verwirren. So war ich auch völlig überrascht, welche Wendung dieser Thriller am Ende genommen hat. Ich kann dieses Buch allen Thriller-Liebhabern empfehlen. Von mir gibt’s 4 Lesesterne.

Veröffentlicht am 30.11.2016

wunderbar einfühlsam erzählte Geschichte

Die Guten
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Helen steht vor den Scherben ihrer Ehe – ihr Mann hat eine neue, das Geld ist immer knapp und sie sehnt sich nach einer richtigen Familie. Dann lernt sie während der Arbeit das reiche, großzügige, stets ...

Helen steht vor den Scherben ihrer Ehe – ihr Mann hat eine neue, das Geld ist immer knapp und sie sehnt sich nach einer richtigen Familie. Dann lernt sie während der Arbeit das reiche, großzügige, stets lachende Ehepaar Havilland kennen. Als diese sie und ihren Sohn zu sich und zum Dinner einladen, glaubt sie am Ziel ihres größten Wunsches zu sein …
Helen, die Hauptfigur, wirkt sympathisch, was unter anderem daran liegt, dass man beim Lesen immer wieder spürt, dass sie für ihren kleinen Sohn alles unternimmt, um ihm eine gute Mutter zu sein. Auch ihre Alkoholsucht bezwingt sie für ihn und eine gemeinsame Zukunft mit ihm. Sie ist ohne Arglist und wird dadurch auch zum Opfer der Menschen, die ihre Gutmütigkeit ausnutzen und sie bewusst manipulieren. Vielleicht lag es auch an Helens verkorkster Kindheit, dass sie die Unterscheidung zwischen gut, böse und manipulativ nicht treffen konnte, weil sie sich einfach nach Nestwärme sehnte.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen diese Zwielichtigkeit des Ehepaares Havilland so zu beschreiben, dass auch beim Lesen immer noch offen blieb welche Hintergedanken diese beiden bei ihrer gestellten Freundlichkeit gegenüber Hellen eigentlich haben. Ich habe dabei die wildesten Phantasien entwickelt – und lag damit natürlich völlig daneben. Da ich es aber unbedingt wissen wollte, hat es mich angetrieben weiterzulesen.
Ich habe mich beim Lesen dieses Buchs jedenfalls bestens unterhalten gefühlt und kann es allen, die Schicksalsromane lieben, nur wärmstens empfehlen. Von mir gibt’s 4 Lesesterne.

Veröffentlicht am 27.11.2016

spannend mit überraschenden Wendungen

Die Blutmauer
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Mich hatte die Kurzbeschreibung des Buchs neugierig gemacht, da ich die Wendezeit ja selbst Meine Erwartungen in das Buch wurden nicht enttäuscht. Beim Lesen hatte ich immer wieder Begriffe gefunden, ...


Mich hatte die Kurzbeschreibung des Buchs neugierig gemacht, da ich die Wendezeit ja selbst Meine Erwartungen in das Buch wurden nicht enttäuscht. Beim Lesen hatte ich immer wieder Begriffe gefunden, bei denen ich dann dachte: ja, typisch DDR. Schon als von der ideologisch geprägten Ausbildung die Rede war – so kam mir mein Studium in Teilen auch immer vor. Auch die Sache mit dem Meldebuch, das hatten meine Eltern auch irgendwann mal führen müssen. Aber so etwas vergisst man mit den Jahren. Das Buch hat mich wieder daran erinnert.
Martin Keil als Hauptmann bei der Polizei hat keinen leichten Stand. Die DDR befindet sich in Auflösung, Recht und Ordnung soll aber aufrecht erhalten werden und ehemalige Stasi-Mitarbeiter wollen ihre Macht nicht aufgeben bzw. ihre furchtbaren Machenschaften vertuschen. Jeder misstraut jedem! Diesen rechtsleeren, schwebenden Zustand und die damit verbundenen Unsicherheiten hat der Autor treffend und anschaulich beschrieben.
Keil war mir auf alle Fälle sympathisch, trotz seiner Hilflosigkeit.
Ich frage mich nur, ob die manipulativen Machenschaften der Stasi wirklich so weit gegangen sind. Oder ob der Autor hier der Dramatik wegen etwas übertrieben hat.
Ich habe mich jedenfalls beim Lesen wunderbar unterhalten gefühlt und bin dabei an längst „verschüttete“ Erlebnisse erinnert worden. Von mir gibt‘s eine 100%ige Leseempfehlung und 4 Lesesterne.