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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2019

Viel Fantasie in unterhaltsame Geschichte verpackt

Samantha Spinner (1). Mit Schirm, Charme und Karacho
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Drei Geschwister Buffy, Samantha und Jeremy, genannt Nipper, haben eines gemeinsam: sie lieben Onkel Paul. Denn Onkel Paul, von allen Pyjama-Paul genannt wegen seines ständigen Outfits, ist etwas schräg ...

Drei Geschwister Buffy, Samantha und Jeremy, genannt Nipper, haben eines gemeinsam: sie lieben Onkel Paul. Denn Onkel Paul, von allen Pyjama-Paul genannt wegen seines ständigen Outfits, ist etwas schräg und hat immer wundervolle Geschichten für die Kinder bereit. Doch dann verschwindet Onkel Paul und hinterlässt jedem seiner Nichten und Neffen ein Geschenk. Buffy erhält 2,4 Mrd. Dollar (weil sie so gerne shoppen geht. Nipper erhält das New Yorker Baseballstadion samt Mannschaft. Und Samantha erhält, schwer enttäuscht einen alten verrosteten Regenschirm mit dem Hinweis „Hüte dich vor dem REGEN.“. Sie findet sich von Onkel Paul ungerecht bedacht, bis sie hinter das Geheimnis des Regenschirms kommt und ein sagenhaftes Abenteuer für sie und Nipper beginnt….
Das Buch ist mit viel Fantasie geschrieben. Samantha und Nipper lernen dabei so einiges. Denn nicht immer ist der äußere Schein ausschlaggebend, es lohnt sich oftmals näher hinzuschauen und den Dingen auf den Grund zu gehen. Dabei ist die Geschichte nicht nur abenteuerlich für die beiden, nein der Leser lernt gleich noch ganz viele interessante Dinge über die Sehenswürdigkeiten auf der Welt. Sie vermittelt dem Interessierten, dass es noch ganz viele Dinge auf der Welt zu entdecken und erforschen gibt. Ja und für diese neuen kleinen Entdecker gibt es zum Schluss auch noch einige selbst zu lösende Rätsel und aufgaben.
Mir hat dieses Kinderbuch, bei dem ich mit meinem 60+ garantiert nicht zum beabsichtigten Leserkreis gehöre, sehr gut gefallen. Abenteuerlich und abwechslungsreich bietet es anregende fantasievolle Unterhaltung. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Ermittler und Ermittlungen, die mir wenig glaubhaft erscheinen

Kalte Tage
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Gerade hat Hauptkommissarin Petra Taler Jan Lüdersen geheiratet, noch mit ihrem Freunden und Nachbarn den lebensweisenden Schritt nachgefeiert und will mit Jan in die Flitterwochen aufbrechen. Da fällt ...

Gerade hat Hauptkommissarin Petra Taler Jan Lüdersen geheiratet, noch mit ihrem Freunden und Nachbarn den lebensweisenden Schritt nachgefeiert und will mit Jan in die Flitterwochen aufbrechen. Da fällt ein Schuss. Lüdersen bricht lebensgefährlich getroffen zusammen…
Für Petra bricht eine Welt zusammen, denn Lüdersen liegt seitdem im Koma. Niemand kann ihr sagen ob er und wenn mit welchen Beeinträchtigungen wieder aufwachen wird. Um so verbissener stürzt sich Petra in die Ermittlungen, obwohl sie kurz vor dem Mutterschutz und somit ihrer ersten Entbindung steht. Ja und das ist für mich nicht wirklich glaubhaft an der Geschichte. Klar hat sie ein brennendes persönliches Interesse den Täter zu stellen, aber:
1. Darf eine Kommissarin, die von einem Mordanschlag direkt betroffen ist an den Ermittlungen teilnehmen oder gar leiten?
2. Darf eine hochschwangere, werdende Mutter so kurz vor dem Mutterschutz noch Außendienst machen?
3. Kann eine verantwortungsbewusste Mutter sich so in Gefahr begeben?
Auch wenn Petra als quirlige, zielorientierte Ermittlerin geschildert wird, so konnte ich mich mit dieser Hauptfigur nicht anfreunden. Ich fand sie in ihrem Handeln immer verantwortungslos gegenüber dem ungeborenen Leben. Vielleicht kamen hier meine eigenen Mutterinstinkte zu stark durch. Jedenfalls fand ich es nicht sehr realistisch und habe beim Lesen immer wieder mit ihren waghalsigen Aktivitäten gehadert. Beeindruckend fand ich dagegen ihre Liebe und Fürsorge am Krankenbett ihres Mannes. Ihr ungebrochener Wille Jan ins Leben zurückzurufen kam wunderbar zum Ausdruck. Alles in allem ist dies ein unterhaltsamer, in meinen Augen aber streitbarer Krimi den ich mit 3 Lese-Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 01.07.2019

selten so unterhaltsame wie spannende Familiengeschichte gelesen

Das Haus des Dämmerlichts
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Achtung: das Buch ist bereits unter dem Titel „Schattwald“ erschienen!!
Anne reist nach Innsbruck um die Beerdigung ihrer Großmutter Charlotte zu organisieren. Seit fast zwei Jahrzehnten hatten beide keinen ...

Achtung: das Buch ist bereits unter dem Titel „Schattwald“ erschienen!!
Anne reist nach Innsbruck um die Beerdigung ihrer Großmutter Charlotte zu organisieren. Seit fast zwei Jahrzehnten hatten beide keinen Kontakt mehr gehabt, obwohl Charlotte noch die einzige lebende Verwandte in der Familie war. Im Haus der Großmutter findet Anne 13 Schulhefte mit Tagebucheintragungen ihrer Oma aus dem Jahr 1943 – geschrieben während eines Aufenthaltes im Sanatorium für psychisch Gestörte. Während des Lesens dieser Tagebücher erfährt Anne Dinge über ihre Großmutter, die sie bisher noch nie erfahren hatte. Aber auch andere Mitmenschen habe Interesse am Inhalt dieser Tagebücher….

Ich habe mich beim Lesen dieser Familiengeschichte sehr gut unterhalten gefühlt. Stück für Stück >genau wie Anne< lernt der Leser das Geheimnis ihrer Großmutter kennen. Dieses stilistische Mittel des Wechsels zwischen Gegenwart und Rückblende empfand ich als sehr spannend und unterhaltsam. Die geschilderten Charaktere, überhaupt die ganze Geschichte sind sehr glaubhaft geschildert. Dabei ist es Barbara Dribbusch gelungen die Spannung zu halten. Ich kann behaupten, während des Lesens auch mit in Innsbruck dabei gewesen zu sein.
Genau wie Anne habe ich Theres Kurz, Maria Pramstaller und deren Neffen und natürlich dem Professor misstraut und weitergerätselt.
Als die Geschichte dann zu Ende war, war ich zwar schlauer, aber irgendwie auch traurig, weil ich gerne noch weitergelesen hätte. So viel Spaß beim Lesen hatte ich lange nicht!
Von mir gibt’s daher 5 wohlverdiente Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Tipp für alle Krimi-Fans: wunderbar spannend wie kurzweilig

Dunkler Hass
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Bodensee: Ein Serienkiller entführt junge Frauen, um sie anschließend grauenvoll zu verstümmeln. Marius Bannert, der leitende Ermittler, weiß sich keinen Rat mehr und bittet den Fallanalytiker Falk Hagedorn ...

Bodensee: Ein Serienkiller entführt junge Frauen, um sie anschließend grauenvoll zu verstümmeln. Marius Bannert, der leitende Ermittler, weiß sich keinen Rat mehr und bittet den Fallanalytiker Falk Hagedorn um Unterstützung. Was Bannert nicht weiß, Hagedorn ist nach einem dienstlichen Unfall an den Rollstuhl gefesselt, pensioniert und will mit der Polizei nichts mehr zu tun haben. Für mich ist Hagedorn in diesem Krimi die tragende und treibende Kraft bei der Auflösung der Serienmorde. So schroff er sich gegenüber seiner Umwelt auch gibt, so brillant ist sein Gespür, sein Gedächtnis und sein Tatendrang - trotz seines Handicaps. Ich fand diese Figur von Anfang an sympathisch und gemeinsam mit Bannert bilden sie ein wunderbares Führungsteam. Denn ohne die ihnen innerhalb der Polizeihierarchie gegebene Befehlsgewalt sind sie in der Lage ihre Mitarbeiter zu leiten, zu motivieren und deren Potential bei der Aufklärung optimal einzusetzen. Wie Bannert und Hagedorn dem selbstherrlichen, intriganten, bei der Aufklärung eigentlich nur hinderlichen Kriminaldirektor Burger die Stirn bieten, fand ich herrlich.
Die Rückblenden, die 37 Jahre zuvor begannen, dann immer weiter der Gegenwart entgegen gingen, und die so grausigen kindlichen Erfahrungen aufzeigen, haben mich anfangs verwirrt. Wie sollte dies mit den jetzigen Serienmorden zusammenhängen? Aber: das Rätsel löst sich mit dem Lesefortschritt auf und bleibt dabei weiter spannend. Denn wer diese schlimme Kindheit erlebt hat, wird erst ganz zum Schluss aufgelöst. Wobei ich mir noch kein endgültiges Urteil gebildet habe, ob ich den Serienkiller jetzt bedauern oder verurteilen soll.
Spannend ist dieser Krimi von Anfang bis Ende und nimmt dabei noch an Brisanz zu als Hagedorns Tochter auch noch in die Fänge des Serienkillers gerät. Als Hagedorn nicht mehr nur analytisch, sondern auch emotional an die Ergreifung des Killers herangeht.
Alles in allem ein spannendes Lesevergnügen, das volle 5 Lese-Sterne verdient und von mir eine 100%ige Leseempfehlung erhält. Dabei lässt das Buch dem Leser auch genügend Spielraum für eigene Wertungen. So beschäftigt mich noch immer die Frage warum ist dieser Mensch so geworden: Kindheitstrauma oder unerfüllte Lebenswünsche?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Spannung
Veröffentlicht am 16.06.2019

Das Schicksal der jüdischen Familie Meyer geht weiter – wunderbar zu lesen

Zeit aus Glas
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Zeit aus Glas – der Titel passt unwahrscheinlich gut zum Inhalt und ist dabei so doppelsinnig.
Nach der Reichsprogromnacht am 09.11.1938 ist für die Familie Meyer nichts mehr so wie es mal war. Hatten ...

Zeit aus Glas – der Titel passt unwahrscheinlich gut zum Inhalt und ist dabei so doppelsinnig.
Nach der Reichsprogromnacht am 09.11.1938 ist für die Familie Meyer nichts mehr so wie es mal war. Hatten sie bereits vorher unter Einschränkungen zu leiden, ist nun ihr Haus in Krefeld, auf das sie immer so stolz waren, worin sie sich wohl und sicher gefühlt haben, durch randalierende NS-Anhänger so demoliert, dass es unbewohnbar ist. Alle Fensterscheiben, die Möbel und Gebrauchsgegenstände sind zerschlagen oder zerfetzt. Aber zum Glück ist kein Mitglied der Familie in deren Hände gefallen und verletzt worden. Die Familie ist auf Freunde und deren Hilfe angewiesen. Und auch hierbei müssen sie sehr vorsichtig sein – kaum jemanden außerhalb der jüdischen Gemeinde kann man mehr trauen. Spitzel lauern überall und die Wände haben Ohren…
Der Einstieg ist mir leichtgefallen. Kam es mir doch vor, als würde ich alte Freunde wieder treffen. Aber Freunde, die dringend Hilfe brauchen. Versuchen Ruths Eltern anfangs noch ihre eigenen Ängste und initiierte Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen vor ihren beiden Kindern zu verbergen, um sie nicht zu beunruhigen, erreichen sie damit nur das Gegenteil. Ruth und Ilse merken es und ihre Ängste werden dadurch nur noch gesteigert. Martha, Ruths Mutter, ist der Situation nicht gewachsen, erleidet Nervenzusammenbrüche, verliert den Lebensmut. Mich hat diese Frau und vor allem Mutter stellenweise schrecklich aufgeregt. Hat sie doch alle Verantwortung den beiden Mädels, insbesondere Ruth als der Älteren, aufgebürdet. Dadurch hat sie in meinen Augen den beiden zusätzlich zu den Beschränkungen durch die Nazis ein Stück ihrer Kindheit und Jugend beraubt. Sie mussten vor ihrer Zeit erwachsen werden.
Ergreifend geschrieben, hat mir auch dieser 2. Teil wunderbare Lesestunden beschert. Ich bin noch immer von den glaubhaft beschriebenen Schicksalsschlägen, aber auch der bedingungslosen Hilfsbereitschaft der Familie Aretz beeindruckt. Von mir gibt’s wieder 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.