Vom Täter zum Opfer
Gedenke meinWider dem eigenen Willen und dem Versprechen gegenüber ihrem Fast-Ehemann rollt Gina den zehn Jahre alten ungeklärten Vermisstenfall von Marie Weber nochmals auf. Gleich zu Anfang stellt sie Unzulänglichkeiten ...
Wider dem eigenen Willen und dem Versprechen gegenüber ihrem Fast-Ehemann rollt Gina den zehn Jahre alten ungeklärten Vermisstenfall von Marie Weber nochmals auf. Gleich zu Anfang stellt sie Unzulänglichkeiten bei den damaligen Ermittlungen, Versäumnisse und auch Widersprüche fest. Doch sie ahnt nicht, dass sie bei ihren weiteren Recherchen direkt in ein Wespennest sticht.
Mehr verrate ich nicht….
Inge Löhnig ist mit diesem Buch wieder einmal ein äußerst spannender Krimi gelungen. Gina Angelucci als ermittelnde Kommissarin, Spezialgebiet ungeklärte alte Fälle, ist mir von Anfang an sympathisch. Es ist in meinen Augen sehr gut gelungen Ginas Ansichten, Zweifel und ihre Erkenntnisse bei den Ermittlungen zum Verschwinden von Marie darzustellen. Durch die Verargumentierung der Hinweise, Beweise und Aussagen habe ich mich immer voll mit ihr identifiziert, habe praktisch mit ermittelt . Auch ihr Zwiespalt zwischen den Fall klären zu wollen und ihrer Verantwortung gegenüber ihrem ungeborenem Kind machen sie einfach nur glaubhaft und liebenswert.
Nachdem ich nun dieses Buch ausgelesen habe muss ich sagen: nicht nur der Tod beendet das Leben, manchmal können es auch Verleumdungen und Falschaussagen tun. Mein Mitgefühl hatte Erik gleich von Anfang an. Im Gegensatz zu Gina hielt ich ihn nie für den Täter. Dieser arme Mensch wurde doch aus Raffgier und Falschheit in ein isoliertes abartiges Leben getrieben. Kann man da denn noch von Leben sprechen? Eigentlich hat er doch nur versucht unauffällig und eben doch nicht ganz einsam sein karges Leben einzurichten.
Dieser Krimi erhält von mir eine 100%ige Leseempfehlung.