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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2017

bizarr arrangierte Morde, doch Spannung vermisst

Dominotod (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 2)
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Zwei Ärzte verschwinden im Krankenhaus. Einer wird kurze Zeit später tot im Wald gefunden. Er wurde erschlagen und bei seiner Leiche fand man Dominosteine….
Die Hauptermittler sind emotional stark in ...

Zwei Ärzte verschwinden im Krankenhaus. Einer wird kurze Zeit später tot im Wald gefunden. Er wurde erschlagen und bei seiner Leiche fand man Dominosteine….
Die Hauptermittler sind emotional stark in den Fall eingebunden, denn beim zweiten Opfer handelt es sich um den besten, eigentlich auch einzig richtigen Freund von Kriminalhauptkommissar Johan Axberg. Ähnlich geht es Nathalie Svensson, deren Schwester, Estelle Ekman, zu den Hauptverdächtigen zählt.
Nathalie hat in meinen Augen als psychiatrische Ärztin und Beraterin bei den Ermittlungen eher den Eindruck einer unfähigen, mit den eigenen Problemen beschäftigten und mit der Fallanalyse überforderten Ärztin hinterlassen. Daher konnte ich für sie auch kaum Sympathie empfinden. Es hat mich wütend gemacht, wenn sie ihre privaten Belange immer wieder vor die Professionalität gesetzt hat. Besser hat mir dagegen Johan Axberg gefallen. Der hat sein Ziel egal wie sehr er emotional aufgewühlt war, nie aus den Augen verloren. Er hat rationale, der Situation angepasste Entscheidungen getroffen. Das hat mir gefallen. Das war in meinen Augen Stärke.
Viele Seiten des Buchs sind mit Dialogen und Verhören gefüllt . Es kam mir beim Lesen oft so vor, als wenn ich Ermittlungsprotokolle lese. Das fand ich langatmig, ermüdend und ohne viel Spannung. Auch habe ich beim Lesen den Eindruck gewonnen, dass alle Ehen in Schweden zum Scheitern verurteilt sind. Von mir gibt’s insgesamt daher nur 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 28.11.2017

ein wunderbares, kurzweiliges Lesevergnügen

Das Geheimnis des Winterhauses
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Ich habe anfangs gezweifelt, ob ich so ein dickes Buch (528 Seiten) wirklich lesen möchte. Zum Glück habe ich mich dafür entschieden und es einfach nur verschlungen. Toll geschrieben! Als Leser taucht ...

Ich habe anfangs gezweifelt, ob ich so ein dickes Buch (528 Seiten) wirklich lesen möchte. Zum Glück habe ich mich dafür entschieden und es einfach nur verschlungen. Toll geschrieben! Als Leser taucht man einfach ab in die Geschichte des Urgroßvaters von Ellinor.
Denn Ellinor erfährt erst Mitte 30, dass sie einen recht zweifelhaften Urgroßvater der von Dalmatien nach Neuseeland Anfang des 20. Jahrhunderts ausgewandert ist. Der drei Frauen die Heirat versprochen, dieses Versprechen aber nie eingelöst hat.
Die Autorin hat es wunderbar verstanden, die Recherchen von Ellinor erst in Bosnien (ehemals Dalmatien), dann in Neuseeland in den Roman in verschiedenen Abschnitten zu beschreiben. Gleichzeitig zeigt sie aber auch die Probleme die Ellison im Privatleben hat und die nicht zu übersehende Parallelen zu den Schicksalen der Vergangenheit aufweisen. Das Ganze wird von Sarah Lark so glaubhaft und feinfühlig beschrieben, dass ich auf den sagenumwobenen Urgroßvater Frano Zima alias Frank Winter eine richtige Wut entwickelt habe. Gleichermaßen erging es mir mit ihrem Ehemann Gernot Sternberg. Als Leser kann man bei diesem Buch nicht unparteiisch bleiben.
Was ich auch brillant fand, war die Schilderung der 3 Beziehungen von Frano Zima mit unterschiedlichen stilistischen Mitteln. Bei der ersten wurden die Nachforschungen von Ellinor noch als normale Beschreibung geschildet, die Zweite wurde dann anhand von Tagebucheintragungen offengelegt und die dritte schließlich als Buchauszüge (Buch in Buch). Das fand ich toll, abwechslungsreich, spannend und angenehm. Es wirkte auf mich von Handlungsabschnitt zu Handlungsabschnitt fesselnder.
Ich habe mich mit dem Buch wunderbar kurzweilig und spannend unterhalten gefühlt. Dieses Buch ist ein Muss für alle Fans von Familiensagas. Von mir gibt’s daher 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Gefühl
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 26.11.2017

Ermittlerin wider Willen – wunderbar unterhaltsam

Dunkel Land
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Verena Hofer, Dozentin für Literatur, will ihren finanziellen Engpass aufbessern und nimmt während der Semesterferien einen Job in der Uckermark an. Der Job klingt verlockend, da in Wuthenow auch die bei ...

Verena Hofer, Dozentin für Literatur, will ihren finanziellen Engpass aufbessern und nimmt während der Semesterferien einen Job in der Uckermark an. Der Job klingt verlockend, da in Wuthenow auch die bei ihr lebende Nichte Amalie bestens versorgt wird. Doch auf Gut Wuthenow erwartet sie nicht der literarische Austausch mit ihrem Schüler Dr. Carl von Wuthenow, sondern der Austausch zu Morden in denen er ermittelt…
Anfangs fand ich die Vorstellung, dass eine Frau, die überhaupt keine kriminalistische Ausbildung hat, bei Serienmorden ermittelt, völlig unrealistisch. Aber durch die Fragen und Schlussfolgerungen, die Verena bei den Ermittlungen gestellt hat und die zum Teil auch zu Wendungen in der Ermittlungsrichtung geführt haben, fand ich sie schon brillant und glaubhaft. Nichts wirkte aufgesetzt. Zusammen mit Carl von Wuthenow bildete sie ein tolles Team. Wobei sich die Ermittlung im Stricher-Milieu als sehr schwierig erwiesen. Gerade in diesem Umfeld tummeln sich ja viele zwielichtige Gestalten und damit auch mögliche Tatverdächtige. Auch als Leser wird man zu den Irrwegen, die die beiden Ermittler gehen, verleitet. Erst ganz zum Schluss, mit actionreicher Wendung, erfährt man die Wahrheit. Es bleibt also spannend bis zum Schluss.
Ich habe mich wunderbar mit diesem Krimi unterhalten gefühlt und kann ihn allen Krimi-Freunden wärmstens empfehlen. Von mir gibt’s daher 4 wohlverdiente Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 22.11.2017

sehr gefühlvoller Mutter-Tochter-Roman

Unsere Tage am Ende des Sees
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Hanna , 16 Jahre, muss mit ansehen, wie ihre Mutter sich, ihre Tochter, ihre Familie und Freunde über ihren Alkoholmissbrauch anlügt und damit nicht nur ihr eigenes Leben, sondern insbesondere das von ...

Hanna , 16 Jahre, muss mit ansehen, wie ihre Mutter sich, ihre Tochter, ihre Familie und Freunde über ihren Alkoholmissbrauch anlügt und damit nicht nur ihr eigenes Leben, sondern insbesondere das von Hanna, zerstört. Den einzigen Rückhalt findet sie bei ihrem neuen Freund Alex.
Wunderbar hat die Autorin auch hier in diesem Roman die Charaktere und deren inneren Konflikte beschrieben. Da ist die jugendliche Hanna, die immer wieder a ndie Versprechen der Mutter keinen Alkohol mehr zu trinken glaubt. Sie gibt sich oft selbst die Schuld für die Alkohol-Exzesse ihrer Mutter oder findet Entschuldigungen für sie. Eigentlich Augenwäscherei bei Mutter und Tochter. Diesen inneren Kampf von Hanna >Selbstzweifel, Schuldzuweisungen, eigene Bedürfnisse< kann der Leser wunderbar nachvollziehen. Mich hat ihr Schicksal sehr berührt. Bei der bedingungslosen Liebe zwischen Alex und Hanna, ihre heimlichen Treffen am einsamen See, fühlte ich mich streckenweise an meine Jugend zurückversetzt.
Die von Alex verfassten , so gefühlvoll geschriebenen jährlichen Liebesbriefe (und das ein Vierteljahrhundert lang), haben mich immer darauf hoffen lassen, dass sich beide irgendwann nochmals treffen. Ob das passiert: muss jeder selbst nachlesen, denn von mir gibt's eine 100%ige Leseempfehlung und 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 20.11.2017

leise vor sich hin plätschernde Handlung

Die Burg am Mondsee
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Erzählt wird hier auf zwei Zeitsträngen die Geschichte um zwei Frauen. Da ist einmal Raquel, die aus Brasilien von einem Wissenschaftler als Renommierobjekt eingeschleppt wird und dann Tessa die die renovierungsbedüftige ...

Erzählt wird hier auf zwei Zeitsträngen die Geschichte um zwei Frauen. Da ist einmal Raquel, die aus Brasilien von einem Wissenschaftler als Renommierobjekt eingeschleppt wird und dann Tessa die die renovierungsbedüftige Burg ihrer Vorfahren übernimmt. Im Laufe der Handlung wird dann aufgedeckt, wie die Schicksale der beiden Frauen, deren Lebenszeit mehr als 150 Jahre auseinander liegen, doch aber sehr ähnlich sind und familiär sogar überschneiden.
Das Buch liest sich recht gut. Aber ich konnte viele Wandlungen in der Denkweise von Tessa nicht nachvollziehen. Da vergeht sie auf der einen Seite vor Trauer, weil ihr heißgeliebter Ehemann verunglückt, dann er fährt sie später dass eben der sie vor und während der Ehe hintergangen hat. Da ist man als Betrogene doch wütend und sauer, aber das wird im Buch überhaupt nicht erwähnt. Derartige Beispiele gibt es mehrfach. In meinen Augen fehlt der Handlung Glaubwürdigkeit und Emotionalität. Die Kapitel in denen Raquels Geschichte geschildet wird, sind da besser gelungen. Hier kommen die Gefühle der Akteure besser herüber und es kommt auch ein wenig Spannung beim Lesen auf.
Insgesamt betrachtet hatte ich mir von diesem Buch mehr erhofft. Es kam mir, gerade im Mittelteil, streckenweise sehr langatmig vor. Von mir gibt’s daher auch nur 3 Lesesterne und eine Leseempfehlung kann ich nur bedingt aussprechen.

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