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Veröffentlicht am 30.03.2024

neuer Fall wieder spannend zu lesen

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Was Sophie Bauer während der Jagd im Königswald findet, ist unvorstellbar. Ein Wesen, halb Mensch, halb Tier scheint mit dem Baum verwachsen zu sein. Artur Mayer, von allen nur Art genannt, und seine hochschwangere ...

Was Sophie Bauer während der Jagd im Königswald findet, ist unvorstellbar. Ein Wesen, halb Mensch, halb Tier scheint mit dem Baum verwachsen zu sein. Artur Mayer, von allen nur Art genannt, und seine hochschwangere junge Kollegin, Nele Tschaikowski, sind als BKA-Mitarbeiter bereits einiges gewohnt. Aber so etwas Grausames haben selbst sie noch nicht gesehen. Bei dem Wesen handelt es sich um die wegen ihrer horrenden Spenden in den Medien sehr bekannte Charlotte Tempel. Wegen ihres Engagements für Bedürftige soll sie in diesem Jahr sogar den Hirsch-Preis bekommenen, einen sehr gegehrten Medienpreis. Liegt hier ein Zusammenhang zu der Zurschaustellung der Leiche? Für den Leser beginnt damit ein sehr spannendes Lesevergnügen und für Art ein sehr schwieriger Fall. Ich fand es wieder wunderbar zusammen mit Art und Nele die Lösung zu finden. Dabei hat mir das Einblenden der Tonbandaufnahme mit dem Playsymbol vor den Kapiteln besonders gut gefallen. Denn was da auf der alten Kassette zu hören ist, ist so herzzerreißend wie auf den ersten Blick nicht zuordenbar. Das hat der Autor sehr geschickt als Spannungsbringer eingebaut.
Die Figur von Leo Tempel, bei der Art sich selbst nicht sicher ist, ob sie aus Hass ihre Mutter derart brutal umgebracht hat, fand ich sehr gut beschrieben. Wenn ich ehrlich bin, hat sie mir leidgetan. Aber auf der anderen Seite war sie ja auch so voller Wut und abweisend. Ich hatte immer den Eindruck, sie ist noch nicht in ihrem Leben angekommen.
Für mich hat dieser Thriller 5 Lese-Sterne verdient eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung gibt’s von mir noch obendrauf.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Ukrainische Geschichte, streckenweise etwas langatmig

Wären wir Vögel am Himmel
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Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Geschichte der Ukraine während des zweiten Weltkrieges. Im Gebiet Wolhynien im kleinen Ort Maky lebt Lilija mit dem Rest der ihr noch verbliebenen ...

Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Geschichte der Ukraine während des zweiten Weltkrieges. Im Gebiet Wolhynien im kleinen Ort Maky lebt Lilija mit dem Rest der ihr noch verbliebenen Familie. Denn das junge Mädchen musste mit ansehen, wie Vater, Bruder und Mutter von unterschiedlichen politischen Machthabern ermordet wurden. Nun wohnt sie bei Onkel und Tante, die sie wie eine Tochter aufgenommen haben. Doch sicher ist sie auch hier nicht…
Von der Aushungerung der Ukraine unter Stalins Herrschaft, dem sogenannten Holodomor, hatte ich bereits gelesen. Doch hier im Buch wird deutlich, dass die Bevölkerung sich vor so unterschiedlichen politischen Gruppen in Sicherheit bringen muss. Ob es nun polnische Widerstandsgruppen, russische oder jetzt mit weiterem Vormarsch, die deutschen Truppen sind. Die sind es dann auch, die Lilija und ihren Cousin Slavko als Zwangsarbeiter nach Deutschland schicken. Sehr eindringlich schildert die Autorin, wie unmenschlich sie nach Deutschland transportiert werden, dort nicht weniger entbehrungsreich unter katastrophalen Bedingungen in den Fabriken arbeiten müssen. Auf der anderen Seite zeigt sie aber auch auf, dass der Glaube an eine bessere Zukunft und die Erinnerung an die zurückgebliebenen Familienmitglieder und Freunde ihnen die Kraft geben das alles zu ertragen. Lilija, die eigentlich Kunst und Biologie studieren und nie heiraten wollte, muss einsehen, dass ihr Traum in weite Ferne gerückt ist und Überleben jetzt an erster Stelle steht. Ihre Menschlichkeit verliert sie trotzdem nicht, kümmert sich um Slavko und die junge Halya, die gerade mal 11 denk alt ist und allein keine Chance hätte. Wie sich Lilijas Denkweise, erst nur auf sich und Slavkos Überleben ausgerichtet, dann aber auch Halya mit einschließt ist anschaulich und nachvollziehbar geschildert. Ich fand das Buch, das so ein dunkles Kapitel der ukrainischen Geschichte zum Thema hat, sehr berührend und gebe ihm 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Pia zerrissen zwischen Job und Familie

Ostseefinsternis
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Pia hat Urlaub und den will sie gemeinsam mit Felix und seinem Vater Marten in dessen Haus an der Ostsee verbringen. Doch leider erhält sie noch am ersten Urlaubstag einen Anruf ihres Chefs. Der bittet ...

Pia hat Urlaub und den will sie gemeinsam mit Felix und seinem Vater Marten in dessen Haus an der Ostsee verbringen. Doch leider erhält sie noch am ersten Urlaubstag einen Anruf ihres Chefs. Der bittet sie wegen des Personalmangels im K1 Lübeck um Unterstützung. Der Fundort einer männlichen Leiche liegt auch in unmittelbarer Nähe von Martens Haus, ihrem Urlaubsdomizil. Marten macht ihr die Entscheidung leicht. Sieht er doch so die Chance seinen leiblichen Sohn endlich näher kennenzulernen. Trotzdem hat Pia ein schlechtes Gewissen. Schließlich wollten sie doch zu dritt eine schöne Ferienzeit verbringen. Die von Pia geplanten zwei bis drei Tage ihrer Unterstützung ihrer Kollegen reichen leider bei einem so verzwickten Fall nicht aus. Immer wieder stellt sich Pia zwei Fragen. Ist sie eine schlechte Mutter, wenn sie Felix mit Marten alleine lässt und hängen der Überfall auf Stella Böttcher und das Tötungsdelikt an ihrem Liebhaber zusammen.
Mir hat es wieder sehr gut gefallen, wie die Autorin Pia nicht nur als toughe Ermittlerin beschreibt, sondern auch ihre Schwierigkeiten Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.
Hier im aktuellen Mordfall stoßen die Ermittler immer wieder auf die Fehde zwischen den Familien Hagendorfs und den Böttchers. Keiner aus den Familien will aber den Grund dieser Feindschaft benennen. Gibt es hier einen Zusammenhang zum aktuellen Fall? Schließlich wurde eine Böttcher überfallen und ein Hagendorf kam ums Leben. Ein wirklich verzwickter Fall. Ehrlich gesagt, hatte ich beim Lesen auch so meine Schwierigkeiten die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den vielen Hagendorf-Zweigen zuzuordnen.
Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Autorin zu Helmgard Böttcher. Diese blinde Frau, die ihre Enkelin wie eine Löwin verteidigt und die sich trotz der Blindheit auf ihrem Gutshof und im Garten zurechtfindet. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Mir fehlte es an Spannung

Die Stille der Flut
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Hauptkommissarin Lina Lübbers soll, das Auricher Team wegen des dortigen Personalmangels unterstützen, so der offizielle Tenor. Doch in Wirklichkeit wird ein Maulwurf in den Reihen der Auricher Kollegen ...

Hauptkommissarin Lina Lübbers soll, das Auricher Team wegen des dortigen Personalmangels unterstützen, so der offizielle Tenor. Doch in Wirklichkeit wird ein Maulwurf in den Reihen der Auricher Kollegen vermutet, da der niederländische Drogen-Clan De Jong bei Zugriffen immer darauf vorbereitet ist. Nun soll Lina den Maulwurf enttarnen. Für Lina keine leichte Aufgabe, da ihr die Spitzelei so gar nicht liegt und dann sieht ihre neue Chefin in ihr auch noch eine Konkurrentin. Nicht gerade gute Voraussetzungen für eine funktionierende Zusammenarbeit. So richtig Spannung konnte ich beim Lesen leider nicht empfinden. Dabei mag ich die beiden Autorinnen und habe mich mit ihren Büchern immer gut unterhalten gefühlt.
Gestört hat mich der Ich-Erzählstil. Der wird gleich für zwei Personen, also für Lina Lübbers und für ihre Chefin Kea Siefken genutzt, so dass ich nach jeder Lesepause immer erst wieder überlegen musste, wer jetzt gerade in der Ich-Position ist.
Als Figur hat mir Hauke Behrends am besten gefallen. So freundlich und nett und doch mit persönlichen Sorgen vollgepackt, kommt er wunderbar sympathisch rüber. Trotzdem ist er Linas Hauptverdächtiger.
Als sich bei den Mordermittlungen zum Leichenfund des jungen Mädchens im Watt wieder neue Verbindungen nach Holland abzeichnen, zeigt sich dann endlich, dass alle im Team zusammenarbeiten können. Leider hatte ich ab da aber auch den Eindruck, dass Lina ihren Auftrag bezüglich des Mauswurfs völlig aus den Augen verloren hat. Für mich war dadurch ihr Undercover-Auftrag am Ende völlig bedeutungslos. Schade, das kam mir irgendwie nicht rund vor. So gebe ich daher auch nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

wird mit Lesefortschritt immer spannender

Das Schweigen des Wassers
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Den Einstieg in diesen Krimi zu finden ist mir am Anfang etwas schwergefallen. Lag sicher daran, dass der Krimi damit beginnt, dass im Jahr 1980 eine tote junge Frau im Tannenkruger Forst gefunden wird, ...

Den Einstieg in diesen Krimi zu finden ist mir am Anfang etwas schwergefallen. Lag sicher daran, dass der Krimi damit beginnt, dass im Jahr 1980 eine tote junge Frau im Tannenkruger Forst gefunden wird, ein vorwitziger Pressefotograf Bilder vom Tatort gemacht hat und dann der nächste Abschnitt im Jahr 1991 weitergeht. Als Aufbauhelfer Ost kehrt KHK Arno Groth aus Hamburg in seine alte Heimat Wechtershagen zurück, um die hiesige Polizei zu unterstützen. Argwohn tritt ihm entgegen. Ab hier fand ich das Buch sehr spannend und konnte es nicht mehr aus der Hand legen.
Aus seinem schäbigen Büro heraus beobachtet Groth einen Mann, der sich als er sein Bürofenster öffnet, um Hilfe bittend an ihn wendet. Der Mann ist ungepflegt, riecht nach Alkohol und mangelnder Körperpflege. Er fühlt sich bedroht. Groth lässt sich vom äußeren Erscheinungsbild des Mannes abschrecken, glaubt ihm nicht, fordert Beweise. Doch wenig später wird eben dieser Mann tot am Bootsanleger des Wechtsees gefunden …..
Viele gehen von einem Unfall aus, aber nicht Groth und erstaunlicherweise auch nicht Gerstacker, dem eine Stasi-Vergangenheit nachgesagt wird. Mir hat dieses beharrliche Duo gefallen. Sehr gut fand ich es auch, wie die Autorin die Figur von Regine Schadow beschreibt. Rätselhaft bleibt es lange im Unklaren, welche Beziehung sie zu dem Toten am Wechtsee hat. Warum sie überhaupt in diesen unscheinbaren, ja trostlosen Ort gezogen ist. Schließlich hatte sie einen erfolgversprechenden Job im Kempinski in Berlin und arbeitet hier als unterbezahlte Servicekraft in einem Ausflugslokal. Doch auch Groth hat mit Dämonen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen. All das sorgt für zusätzliche Spannung.
Ich kann mir vorstellen, dass das im Buch beschriebene Misstrauen der Polizisten der alten Garde gegenüber dem Wessi sich so zugetragen haben kann. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne für diesen immer spannender werdenden Krimi aus der Wendezeit.

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