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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2016

gefühl-und liebevoll geschriebener Familienroman

Das Erbe der Wintersteins
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Die Handlung rankt um die Familiengeschichte der Wintersteins. Celine lebt
in der heutigen Zeit und wird als sie beauftragt wird das Familienanwesen,
an dem sie wegen der positiven Kindheitserinnerungen ...

Die Handlung rankt um die Familiengeschichte der Wintersteins. Celine lebt
in der heutigen Zeit und wird als sie beauftragt wird das Familienanwesen,
an dem sie wegen der positiven Kindheitserinnerungen sehr hängt zu
verkaufen. Dabei findet sie das Tagebuch ihrer Urgroßmutter Claire.
Die Autorin hat dabei sehr geschickt Einblicke in die Gegenwart und
Vergangenheit abwechselnd einfließen lassen, so dass der Leser Stück für
Stück die Geheimnisse um die Familiengeschichte der Winterstein erfährt.
Das hat mir sehr gut gefallen, zumal ein Kapitel meist im spannenden Moment
endet und ich darum unbedingt weiterlesen musste. Außerdem kamen mir die
Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit immer fließend vor, was beim
Lesen sehr angenehm war.
Insgesamt gesehen hat sich dieses Buch leicht und schnell lesen lassen.
Die beiden Hauptfiguren (Claire und Celine) waren mir sympathisch, wobei
Celine mir sehr gefühlvoll manchmal zu gefühlvoll erscheint. Denn die
mentale Kopplung in Gefahrensituationen mit Claire habe ich ihr nicht ganz
abgenommen beim Lesen. Herrlich fand ich die Be- und Umschreibungen der
naiven, sorglosen Maddy. Die habe ich beim Lesen direkt vor mir gesehen und
gehört.
Ein Satz aus dem Buch hat mir besonders gefallen: Nach vorne raus gibt’s
keine Grenzen“. Das ist doch eine herrliche Formulierung für ‚jeder ist
seines Glückes Schmied‘ und ‚alles ist möglich‘. Find ich toll.
Beeindruckt haben mich auch die Erläuterungen der Autorin zu den
unterschiedlichen Sichtweisen und dem Umgang gegenüber Menschen mit
Behinderungen oder anderem Aussehen im 20. und 21. Jahrhundert. Darüber
habe ich bisher noch nie so nachgedacht.
Von mir gibt’s 4 Lesesterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 15.11.2016

sich erst entwickelnde, dann aber packende Spannung

Blutige Fesseln
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Am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten in das Buch „einzusteigen“. Das lag zum einen daran, dass ich die Vorgängerbücher nicht gelesen hatte und zum anderen empfand ich die vielen gedanklichen Abschweifungen ...

Am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten in das Buch „einzusteigen“. Das lag zum einen daran, dass ich die Vorgängerbücher nicht gelesen hatte und zum anderen empfand ich die vielen gedanklichen Abschweifungen als zu viel (dafür gibt’s von mir 1 Stern-Abzug).
Ja, aber dann nimmt der Thriller an Fahrt auf und man kann das Buch nicht mehr weglegen.
Der Autorin ist es wieder einmal sehr gut gelungen die Widersprüche, Gewissensbisse und Zweifel von Will und Angie zu schildern. Beim Lesen habe ich mich von einer Überraschung zur Nächsten gelesen und konnte nur abwarten, welche Verwicklung als nächstes kommt. Das nenn ich Spannung pur! Wobei Angie ja im Laufe der Handlung doch noch positive Ansätze entwickelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Menschen gibt, die eine furchtbare Kindheit haben/hatten, aber was hier über Angies Schicksal geschildert wird? Einfach unfassbar. Kein Wunder, dass sie so abweisend, verletzend und brutal geworden ist. Nur so konnte sie überleben. Dies Stück für Stück zu entwickeln und aufzuzeigen ist der Autorin wunderbar gelungen.
Von mir gibt es daher 4 Lesesterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.11.2016

total ergreifend und aufwühlend

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes
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Eve Elliott, erfolgreiche Therapeutin, Mutter und Ehefrau hat ihr Leben auf Lügen aufgebaut. Aufgrund bedingungsloser Liebe, fehlender Lebenserfahrung und Naivität wird sie im Alter von 16 Jahren von ...

Eve Elliott, erfolgreiche Therapeutin, Mutter und Ehefrau hat ihr Leben auf Lügen aufgebaut. Aufgrund bedingungsloser Liebe, fehlender Lebenserfahrung und Naivität wird sie im Alter von 16 Jahren von ihrem vermeintlichen Freund manipuliert und ausgenutzt. Ihr Leben als CeeCee wird abrupt beendet …
Selten hat mich ein Buch so stark und nachhaltig berührt. Diane Chamberlain hat die Figut von CeeCee alias Eve so einfühlsam beschrieben, ihre Gefühle, Gedanken und Gewissensbisse. Dabei wirken diese Schilderungen keineswegs kitschig oder langatmig. Im Gegenteil: ich musste einfach abtauchen in CeeCee’s Gedankenwelt. In meinen Augen ist es der Autorin einzigartig gelungen die Reifung vom naiven Teenager zur verantwortungsbewussten Frau in diesem Roman festzuhalten.
Am Anfang des Buches, als die Briefe ihrer verstorbenen Mutter an sie aufgezeigt wurden, aha jetzt kommt ein Abklatsch von „P.S. Ich liebe dich“. Aber weit gefehlt!
Dieses Buch ist mir >der ich eigentlich mehr der Krimi-Leser bin< total zu Herzen gegangen. Am besten hat mir die Stelle am Ende gefallen als Jack nach einer Auseinandersetzung wieder zu Eve nach Hause kommt, ihr gegenüber aber keine Erklärung abgibt. Sondern einfach nur sagt: „Ich bin da.“ Und damit zum Ausdruck bringt, dass er zu Eve und ihrer Entscheidung für die Wahrheit steht.
Mich hat diese Geschichte stark berührt und somit gibt’s auch eine 100%ige Leseempfehlung und 5 Lesesterne.

Veröffentlicht am 10.11.2016

Spannung mit viel Verwirrungen

Mooresschwärze: Thriller
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Julia, Pathologin in Köln, wird von Florian Kessler zu einem Tatort im Moor
gerufen. Die weibliche Leiche wirkt im Moor wie aufgebahrt, nicht wie dort
entsorgt. Und dann verschiedet die Leiche auch noch ...

Julia, Pathologin in Köln, wird von Florian Kessler zu einem Tatort im Moor
gerufen. Die weibliche Leiche wirkt im Moor wie aufgebahrt, nicht wie dort
entsorgt. Und dann verschiedet die Leiche auch noch auf dem Weg in die
Pathologie. Für Julia und Florian beginnt ein Wettlauf mit der Zeit….
Catherine Shepherd ist hier wieder ein sehr spannender Thriller gelungen.
Die beiden Hauptfiguren, Julia und Florian, werden mit all ihren „Ecken und
Kanten“ beschrieben, wodurch ich sie während des Lesens liebgewonnen und
mit ihnen mitgefiebert habe. Bei der Darstellung der Ermittlungen wird der
Leser scheibchenweise in die Aufklärung mit einbezogen. So als wäre man
selbst mit dabei. Was mir auch gut gefallen hat, ist die Darstellung der
zwischenmenschlichen Gefühle bei den beiden. Ich vermute, spätestens beim
nächsten gemeinsamen Fall werden sie sich ihre Liebe gestehen.
Es beeindruckt mich immer wieder wie die Autorin sich solche verworrenen
Geschichten und kranken Charaktere ausdenken kann.
Also ich habe mich beim Lesen bestens und spannend unterhalten gefühlt.
Darum gibt es von mir auch eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 4
wohlverdiente Lesesterne. Das Buch ist ein MUSS für alle
Thriller-Liebhaber.

Veröffentlicht am 05.11.2016

Mörderische Geschichte – mal anders

Am Rand
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Das Buch liest sich sehr flüssig und wenn man erst einmal angefangen hat, kann man es nicht mehr aus der Hand legen.
Völlig ohne Emotionen oder Rechtfertigung erzählt hier Gerold Ebner seine Lebensgeschichte, ...

Das Buch liest sich sehr flüssig und wenn man erst einmal angefangen hat, kann man es nicht mehr aus der Hand legen.
Völlig ohne Emotionen oder Rechtfertigung erzählt hier Gerold Ebner seine Lebensgeschichte, wobei er gedanklich zwischen Vergangenheit und Gegenwart immer hin und her „wandert“. Einfach war sein Leben sicher nie. Wie es der Buchtitel treffend ausdrückt – er stand immer am Rand.
Mich hat das Buch stark beeindruckt. Ein derartiger Lesestoff, noch dazu fast als Geständnis geschrieben, ist mir bisher noch nicht unter die Finger gekommen.
Toll fand ich auch immer, wenn Ebner mich als Leser direkt ansprach und mir Aufträge erteilt hat – für den Fall wenn ich bei ihm zu Hause vorbeigehe.
Dass der Protagonist seine Schicksalsschläge, Handlungen und Taten so emotionslos schildert, fand ich nicht ganz nachvollziehbar. Am liebsten hätte ich mit ihm darüber diskutiert. Wenn man sich als Leser auf die Schilderungen einlässt, ist diese Lektüre durchaus eine sehr gute Unterhaltung.