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Rebecca1120

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2016

wunderbar einfühlsam erzählte Geschichte

Die Guten
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Helen steht vor den Scherben ihrer Ehe – ihr Mann hat eine neue, das Geld ist immer knapp und sie sehnt sich nach einer richtigen Familie. Dann lernt sie während der Arbeit das reiche, großzügige, stets ...

Helen steht vor den Scherben ihrer Ehe – ihr Mann hat eine neue, das Geld ist immer knapp und sie sehnt sich nach einer richtigen Familie. Dann lernt sie während der Arbeit das reiche, großzügige, stets lachende Ehepaar Havilland kennen. Als diese sie und ihren Sohn zu sich und zum Dinner einladen, glaubt sie am Ziel ihres größten Wunsches zu sein …
Helen, die Hauptfigur, wirkt sympathisch, was unter anderem daran liegt, dass man beim Lesen immer wieder spürt, dass sie für ihren kleinen Sohn alles unternimmt, um ihm eine gute Mutter zu sein. Auch ihre Alkoholsucht bezwingt sie für ihn und eine gemeinsame Zukunft mit ihm. Sie ist ohne Arglist und wird dadurch auch zum Opfer der Menschen, die ihre Gutmütigkeit ausnutzen und sie bewusst manipulieren. Vielleicht lag es auch an Helens verkorkster Kindheit, dass sie die Unterscheidung zwischen gut, böse und manipulativ nicht treffen konnte, weil sie sich einfach nach Nestwärme sehnte.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen diese Zwielichtigkeit des Ehepaares Havilland so zu beschreiben, dass auch beim Lesen immer noch offen blieb welche Hintergedanken diese beiden bei ihrer gestellten Freundlichkeit gegenüber Hellen eigentlich haben. Ich habe dabei die wildesten Phantasien entwickelt – und lag damit natürlich völlig daneben. Da ich es aber unbedingt wissen wollte, hat es mich angetrieben weiterzulesen.
Ich habe mich beim Lesen dieses Buchs jedenfalls bestens unterhalten gefühlt und kann es allen, die Schicksalsromane lieben, nur wärmstens empfehlen. Von mir gibt’s 4 Lesesterne.

Veröffentlicht am 27.11.2016

spannend mit überraschenden Wendungen

Die Blutmauer
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Mich hatte die Kurzbeschreibung des Buchs neugierig gemacht, da ich die Wendezeit ja selbst Meine Erwartungen in das Buch wurden nicht enttäuscht. Beim Lesen hatte ich immer wieder Begriffe gefunden, ...


Mich hatte die Kurzbeschreibung des Buchs neugierig gemacht, da ich die Wendezeit ja selbst Meine Erwartungen in das Buch wurden nicht enttäuscht. Beim Lesen hatte ich immer wieder Begriffe gefunden, bei denen ich dann dachte: ja, typisch DDR. Schon als von der ideologisch geprägten Ausbildung die Rede war – so kam mir mein Studium in Teilen auch immer vor. Auch die Sache mit dem Meldebuch, das hatten meine Eltern auch irgendwann mal führen müssen. Aber so etwas vergisst man mit den Jahren. Das Buch hat mich wieder daran erinnert.
Martin Keil als Hauptmann bei der Polizei hat keinen leichten Stand. Die DDR befindet sich in Auflösung, Recht und Ordnung soll aber aufrecht erhalten werden und ehemalige Stasi-Mitarbeiter wollen ihre Macht nicht aufgeben bzw. ihre furchtbaren Machenschaften vertuschen. Jeder misstraut jedem! Diesen rechtsleeren, schwebenden Zustand und die damit verbundenen Unsicherheiten hat der Autor treffend und anschaulich beschrieben.
Keil war mir auf alle Fälle sympathisch, trotz seiner Hilflosigkeit.
Ich frage mich nur, ob die manipulativen Machenschaften der Stasi wirklich so weit gegangen sind. Oder ob der Autor hier der Dramatik wegen etwas übertrieben hat.
Ich habe mich jedenfalls beim Lesen wunderbar unterhalten gefühlt und bin dabei an längst „verschüttete“ Erlebnisse erinnert worden. Von mir gibt‘s eine 100%ige Leseempfehlung und 4 Lesesterne.

Veröffentlicht am 24.11.2016

schaurig, in Teilen spannend, streckenweise langatmig

Totenfang
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Zur Handlung möchte ich nichts verraten. Jeder kann sich ja die Kurzbeschreibung zum Buch durchlesen. Aber mein Kommentar zur Handlung: Leichen pflastern seinen Weg. Den Titel finde ich auch sehr gelungen, ...

Zur Handlung möchte ich nichts verraten. Jeder kann sich ja die Kurzbeschreibung zum Buch durchlesen. Aber mein Kommentar zur Handlung: Leichen pflastern seinen Weg. Den Titel finde ich auch sehr gelungen, da die Leichen ja fast alle aus dem Wasser gefischt werden mussten – Assoziation: Fischfang.
Da ich alle Hunter-Bücher dieser Reihe gelesen habe, muss ich sagen, das dieser Teil mir am wenigsten gefallen hat. Das lag hauptsächlich an den in meinen Augen zu ausgeweiteten Beschreibungen der nassen, unwirtlichen, überschwemmten Gegend um Essex, die dann auch noch oft wiederholt wurden.
So richtig Spannung habe ich nur an 3 Stellen verspürt und die konnten meinen Gesamteindruck auch nicht wirklich aufwerten. Außerdem fand ich die Ausführungen zu Hunters „Aktionen“ völlig daneben, das hat ihn in meinen Augen oft als Trottel dar stehen lassen. Insgesamt war ich ein wenig von dem Buch enttäuscht.
Von mir gibt’s darum auch nur 3 Lesesterne.

Veröffentlicht am 21.11.2016

gefühl-und liebevoll geschriebener Familienroman

Das Erbe der Wintersteins
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Die Handlung rankt um die Familiengeschichte der Wintersteins. Celine lebt
in der heutigen Zeit und wird als sie beauftragt wird das Familienanwesen,
an dem sie wegen der positiven Kindheitserinnerungen ...

Die Handlung rankt um die Familiengeschichte der Wintersteins. Celine lebt
in der heutigen Zeit und wird als sie beauftragt wird das Familienanwesen,
an dem sie wegen der positiven Kindheitserinnerungen sehr hängt zu
verkaufen. Dabei findet sie das Tagebuch ihrer Urgroßmutter Claire.
Die Autorin hat dabei sehr geschickt Einblicke in die Gegenwart und
Vergangenheit abwechselnd einfließen lassen, so dass der Leser Stück für
Stück die Geheimnisse um die Familiengeschichte der Winterstein erfährt.
Das hat mir sehr gut gefallen, zumal ein Kapitel meist im spannenden Moment
endet und ich darum unbedingt weiterlesen musste. Außerdem kamen mir die
Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit immer fließend vor, was beim
Lesen sehr angenehm war.
Insgesamt gesehen hat sich dieses Buch leicht und schnell lesen lassen.
Die beiden Hauptfiguren (Claire und Celine) waren mir sympathisch, wobei
Celine mir sehr gefühlvoll manchmal zu gefühlvoll erscheint. Denn die
mentale Kopplung in Gefahrensituationen mit Claire habe ich ihr nicht ganz
abgenommen beim Lesen. Herrlich fand ich die Be- und Umschreibungen der
naiven, sorglosen Maddy. Die habe ich beim Lesen direkt vor mir gesehen und
gehört.
Ein Satz aus dem Buch hat mir besonders gefallen: Nach vorne raus gibt’s
keine Grenzen“. Das ist doch eine herrliche Formulierung für ‚jeder ist
seines Glückes Schmied‘ und ‚alles ist möglich‘. Find ich toll.
Beeindruckt haben mich auch die Erläuterungen der Autorin zu den
unterschiedlichen Sichtweisen und dem Umgang gegenüber Menschen mit
Behinderungen oder anderem Aussehen im 20. und 21. Jahrhundert. Darüber
habe ich bisher noch nie so nachgedacht.
Von mir gibt’s 4 Lesesterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 15.11.2016

sich erst entwickelnde, dann aber packende Spannung

Blutige Fesseln
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Am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten in das Buch „einzusteigen“. Das lag zum einen daran, dass ich die Vorgängerbücher nicht gelesen hatte und zum anderen empfand ich die vielen gedanklichen Abschweifungen ...

Am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten in das Buch „einzusteigen“. Das lag zum einen daran, dass ich die Vorgängerbücher nicht gelesen hatte und zum anderen empfand ich die vielen gedanklichen Abschweifungen als zu viel (dafür gibt’s von mir 1 Stern-Abzug).
Ja, aber dann nimmt der Thriller an Fahrt auf und man kann das Buch nicht mehr weglegen.
Der Autorin ist es wieder einmal sehr gut gelungen die Widersprüche, Gewissensbisse und Zweifel von Will und Angie zu schildern. Beim Lesen habe ich mich von einer Überraschung zur Nächsten gelesen und konnte nur abwarten, welche Verwicklung als nächstes kommt. Das nenn ich Spannung pur! Wobei Angie ja im Laufe der Handlung doch noch positive Ansätze entwickelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Menschen gibt, die eine furchtbare Kindheit haben/hatten, aber was hier über Angies Schicksal geschildert wird? Einfach unfassbar. Kein Wunder, dass sie so abweisend, verletzend und brutal geworden ist. Nur so konnte sie überleben. Dies Stück für Stück zu entwickeln und aufzuzeigen ist der Autorin wunderbar gelungen.
Von mir gibt es daher 4 Lesesterne und eine 100%ige Leseempfehlung.