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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verwirrend bis ins Letzte

Die Frauen von La Principal
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Erzählt wird die Geschichte dreier Frauen, die eng verbunden sind mit dem spanischen Weingut La Principal. Für alle drei war es als Frau eine Herausforderung dieser Verantwortung gerecht zu werden, obwohl ...

Erzählt wird die Geschichte dreier Frauen, die eng verbunden sind mit dem spanischen Weingut La Principal. Für alle drei war es als Frau eine Herausforderung dieser Verantwortung gerecht zu werden, obwohl alle drei zu unterschiedlichen Zeiten sich dieser Aufgabe stellen mussten.
Mein Eindruck zu diesem Buch kann ich mit einem Zitat aus dem Buch am besten zusammenfassen:
„Also, zuerst habe ich überhaupt nichts kapiert, ständig bin ich mit den Marias und den Epochen durcheinandergekommen und musste zurückblättern, um mich zurechtzufinden.“
Genauso ging es mir auch, denn die drei beschriebenen Frauen hießen alle Maria, nur lebten sie zu unterschiedlichen Zeiten (1893/1940/2001) und sind Oma, Mutter und Kind. Die Geschichte wandert ständig zwischen den Zeiten hin und her und verwirrte mich dadurch ganz „schön“. Gegen Ende des Lesestoffs stellte sich heraus, dass Llorenc der eigentliche Erzähler der Familiengeschichte ist und ich habe den Eindruck gehabt, dass er mit seinen über 90 Jahren bereits etwas an Demenz litt und aufgrund dessen die Geschichte so verworren dargestellt war. Tut mir leid, aber ich habe mich echt durch das Buch gequält. Zum Teil waren die Ausführungen auch sehr langatmig und die Sätze extrem verschachtelt.
Die Story an und für sich ist sehr gut, aber die Umsetzung hat mir gar nicht gefallen. Leseempfehlung von meiner Seite? Eher nicht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

ein halbes Jahrhundert deutsche Geschichte

Ab heute heiße ich Margo
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Mehr als ein halbes Jahrhundert deutscher Geschichte wird in diesem Buch behandelt. Es beginnt 1936 mit dem immer größer werdenden Machteinfluss Nazis und endet nach der Wiedervereinigung Deutschlands. ...

Mehr als ein halbes Jahrhundert deutscher Geschichte wird in diesem Buch behandelt. Es beginnt 1936 mit dem immer größer werdenden Machteinfluss Nazis und endet nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Das Ganze wird eingebettet in die Wünsche, Erwartungen, Sehnsüchte, Probleme und Enttäuschungen zweier Frauen. Eine geht ihren Weg im Westteil und die andere im Ostteil Deutschlands. Aber immer wieder kreuzen und berühren sich ihre Lebenswege.
Also mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Beim Lesen der Jugendjahre von Margarete (Margo) und Helene sind mir immer wieder parallelen zu Dingen aufgefallen, die meine Oma mir aus dieser Zeit berichtet hat. Es ist somit sehr authentische geschrieben. Auch die Bezeichnung „Rasiersitz“ (vorderste und billigste Reihe im Kino) kannte ich von meinem Vater.
Was mir beim Lesen aufgefallen ist: Cora Stephan ist es in diesem Buch herrlich gelungen von einem Schauplatz auf den nächsten zu switchen, ohne alle Facetten des alten Themas vollständig auszuleuchten bzw. zu klären. Manchmal ist mir erst Seiten später eine Frage zu dem Geelesenen eingefallen – was ist denn eigentlich mit …? (will nicht zu viel vom Inhalt verraten). Doch irgendwann wurden dann auch diese „Versäumnisse“ von ihr aufgegriffen und weitererzählt. Bei mir hat sich dadurch während der ganzen 637 Seiten die Spannung gehalten. Ich fand diesen Schreibstil äußerst unterhaltsam.
Wenn auch Margo die Hauptakteurin dieses Buches war, so war sie mir doch stellenweise etwas unsympathisch. Ihr ständiges Fremdgehen, ihre Fokussierung auf den Beruf und dann auch wie sie ihren Mann behandelt hat. Aber vielleicht oder ganz sicher, war er nicht der Richtige. Somit haben beide Frauen, Margo und Helene, in ihrem Leben nicht den richtigen Mann bekommen, aber ich denke das ist gerade in ihrer Zeit vielen so gegangen. Trotzdem haben beide versucht für sich das Beste aus ihrem Leben zu machen, wenn auch nicht immer mit hundertprozentigem Erfolg.
Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und kann es an alle die sich für Frauenschicksale und deutsche Geschichte interessieren, weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Strömungen können vielfältig sein

Die Strömung
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Die Geschichte spielt in der Gegenwart in Schweden. Aber während der Mordermittlungen, die auf braune Kreise im Land hinweisen, gibt es auch immer wieder Hinweise die auf Ereignisse vor 40 Jahren hinweisen. ...

Die Geschichte spielt in der Gegenwart in Schweden. Aber während der Mordermittlungen, die auf braune Kreise im Land hinweisen, gibt es auch immer wieder Hinweise die auf Ereignisse vor 40 Jahren hinweisen. Hier insbesondere auf eine Kommune auf der Insel Maljö, die fast wie eine Sekte zusammen gelebt hat und einem ungeklärten Mord an einer Prostituierten.
Der Krimi hat mich schon nach kurzer Zeit gefangen genommen. Cilla und Rolf Börjlind ist es sehr gut gelungen die unterschiedlichen Charaktere anschaulich und glaubhaft zu beschreiben. Die Ermittler kamen mir dabei wie eine große Familie vor, mit Mette als Mutter, Olivia als Tochter und Stilton als Onkel. Durch die Schilderungen und die Einbeziehung der Fehler des Polizeiteams wurde die Handlung für mich greifbar und mit Stilton habe ich mich heimlich identifiziert.
Sehr gelungen fand ich auch die Beschreibungen zur Denkweise der Nazis, die von Rassenhygiene“ sprechen. Auch wenn das nicht meine Sichtweise ist, so kann ich mir gut vorstellen, dass Menschen derartigen Argumenten folgen.
Der Titel „Die Strömung“ ist sehr gut gewählt, denn einmal wird das aktuelle Thema der Naziinfizierung und Ausländerfeindlichkeit in den Mittelpunkt gerückt und in die Handlung eingebaut. Aber in meinen Augen ist auch die Hippie-Kommune eine ehemalige Strömung. Ja und manch einer geht in so einer Strömung halt unter, wie unser Mörder hier im Krimi.
Fazit nach dem Lesen: ich fühlte mich spannend und kurzeilig unterhalten. Ich kann das Buch für alle Krimi-/Thriller-Liebhaber nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord oder Unfall?

Brennender Midi
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Strafversetzt in ein kleines Kaff in der Provence muss Capitaine Blanc den Absturz eines Militärflugschülers mitten in einen Olivenhain klären. War es ein Unfall? War es Mord?
Als kurz darauf auch noch ...

Strafversetzt in ein kleines Kaff in der Provence muss Capitaine Blanc den Absturz eines Militärflugschülers mitten in einen Olivenhain klären. War es ein Unfall? War es Mord?
Als kurz darauf auch noch ein Arbeiter im gleichen Olivenhain erstochen aufgefunden wird, glaubt Blanc nicht mehr an einen Unfall. Aber wie hängen diese beiden Toten zusammen? Gibt es überhaupt einen Zusammenhang? Wer das wissen möchte, sollte diesen Krimi unbedingt lesen.
Dem Autor merkt man beim Lesen an, dass er verliebt ist in diese französische Landschaft. In meinen Augen ist eer dabei aber etwas zu detailliert auf die Beschreibungen der Landschaft und der darin eingebetteten Ruinen eingegangen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich diese Textpassagen überflogen, denn ich wollte ja wissen, wie die polizeilichen Ermittlungen vorangehen. Denn auf der anderen Seite ist es Cay Rademacher in meinen Augen sehr gut gelungen Spannung bei der Beschreibung der Ermittlungen und darin enthaltene Unklarheiten sowie Widersprüche aufzubauen. Capitain Blanc, auf’s berufliche Abstellgleis geschoben, handelt dabei nicht immer nach Dienstvorschrift. Geschickt manipuliert er Vorgesetzte, Verdächtige und Kollegen. Ich habe beim Lesen sein Tun bewundert und genossen, der Typ ist mir ans Herz gewachsen. Womit ich mich allerdings schwer getan habe, sind die französischen Namen wie auch die oftmals in Kursivschrift eingefügten französischen Vokabeln. Für die Namen gab es im Anhang ja eine Auflistung, für die Vokabeln hätte ich mir das auch gewünscht, denn oftmals hat sich mir deren Bedeutung beim Lesen nicht erschlossen. Gut gefallen hat mir die Komik in einigen Wortgefechten.
Insgesamt finde ich das Buch recht unterhaltsam und gebe 3 Sterne.