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Veröffentlicht am 13.12.2022

Rasanter Thriller mit Kopfkino-Alarm

Fifty-Fifty
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Durch „Thirteen“ bin ich erstmals auf die Reihe um den Anwalt Eddie Flynn aufmerksam geworden. Schnell konnte mich der Autor mit seinem Können überzeugen und hat mit diesem Buch tatsächlich nochmal eine ...

Durch „Thirteen“ bin ich erstmals auf die Reihe um den Anwalt Eddie Flynn aufmerksam geworden. Schnell konnte mich der Autor mit seinem Können überzeugen und hat mit diesem Buch tatsächlich nochmal eine Schippe obendrauf gesetzt.

Sofia und Alexandra stehen beide im Verdacht, ihren Vater grausam erstochen zu haben. Beide beteuern ihre Unschuld und geben der jeweils anderen die Schuld am Mord. Beweise gibt es genug, jedoch belasten diese sowohl die eine als auch die andere Schwester. Für Eddie Flynn und die Neuanwältin Kate Brooks beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel. Denn keiner von beiden weiß, ob er eine Mörderin vertritt…

Eddie Flynn war mir in den vorherigen Büchern schon ans Herz gewachsen. Doch dieser Teil hat ihn mir noch nähergebracht, weil der Leser seine emotionale Seite voll zu spüren bekommt und hautnah miterlebt, wie sehr der Fall an ihm nagt. Auch Kate Brooks ist eine außergewöhnliche Frau, die mir sofort sympathisch war. Obwohl die beiden gegeneinander antraten, sind sie sich mit Harmonie, Respekt und Menschlichkeit begegnet, was mir sehr gut gefallen hat. Ich hoffe sehr, dass wir Kate Brooks in weiteren Teilen nochmal begegnen werden.

Die Handlung lebt von der Spannung, die sich bis zum Schluss konstant oben hält. Geschickte Wendungen und ein fesselnder Schreibstil führen den Leser und auch die Ermittler in die Irre und sorgen so für den perfekten Nervenkitzel. Ich war selbst total überfordert mit der Überlegung, welcher Schwester ich denn nun mein Vertrauen schenken soll. Am Ende war ich froh, diese Entscheidung nicht getroffen haben zu müssen.

Der Schlussteil war besonders nervenaufreibend und hat mich ganz schön Energie gekostet. Nachdem das Urteil gefallen war, fiel auch bei mir eine Last von den Schultern. So bereitete ich mich schon auf einen möglichen Epilog vor, als Cavanagh mir mit einem letzten Showdown noch einmal einen ordentlichen Adrenalinschub verpasste.

Fazit: „Fifty-Fifty“ ist ein unglaublich rasanter und spannender Thriller, der mir kaum Zeit zum Atmen ließ. Wer Lust auf eine atemberaubende Gerichtsverhandlung und coole Charaktere hat, der ist hier vollkommen richtig.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Potenzial nicht ausgeschöpft

The Ceremonies
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Zugegeben: Privat breche ich ein Buch nach x Seiten ab, wenn es mich partout nicht catcht. Bei Belegexemplaren fällt es mir schwerer. Wie auch in diesem Fall.

Was haben wir uns in unserer Buddyread-Gruppe ...

Zugegeben: Privat breche ich ein Buch nach x Seiten ab, wenn es mich partout nicht catcht. Bei Belegexemplaren fällt es mir schwerer. Wie auch in diesem Fall.

Was haben wir uns in unserer Buddyread-Gruppe auf diesen Horrorklassiker gefreut! Cover sah zum Anlecken aus, Beschreibung klang vielversprechend. Also haben wir eine Leserunde draus gemacht, losgelegt und ... dann kam die Ernüchterung. Dabei hatte der Plot so viel Potenzial!

Der Autor hat an sich eine ziemlich coole Schreibe, und man merkt inhaltlich, wann die Story niedergekritzelt wurde - nämlich Anfang der 1970er-Jahre. Was ein bisschen Retro-Feeling aufkommen lässt und für witzige Erinnerungen sorgte. Schließlich kennen wir alle noch die Zeit ohne Handy, Internet und PC. Allerdings schaffte es T.E.D. Klein nicht, uns über das Ganze hinweg bei der Stange zu halten, weswegen 5 von 7 Leuten aus der Buddyread-Gruppe das Buch abgebrochen haben. Das ist mal ein Statement, oder?

Apropos Stange: Jeremy, ein notgeiler Lehrer, der sich an die bibelfeste Büchereitante Carol ranpirscht, ist mit Abstand der uninteressanteste Charakter, der mir je untergekommen ist. Wenn er nicht gerade sexuelle Fantasien im Kopf hat, schwafelt er blödes Zeug oder hat sehr seltsame Gedanken. Der Typ ist einfach für die Tonne. Und die sektenähnliche Dorfgemeinschaft, in der er quasi zu Gast ist, ein dunkles Wesen mit bösen Kräften und ein älterer Kerl mit frühzeitig absehbaren Motiven können sich direkt dazulegen. Überflüssige Dialoge, platte und unnahbare Figuren (mit teilweise grenzwertigen Gedankengängen), zu viele Perspektivwechsel (innerhalb der Kapitel).

Wenn wenigstens irgendetwas richtig Wumms gemacht hätte, eine temporeiche Szene oder eine völlig unerwartete Wendung aufgetaucht wäre, hätte das Weiterlesen bestimmt mehr Spaß gemacht. Den angepriesenen Horror haben wir gänzlich vermisst. Was sicher auch der Tatsache geschuldet sein kann, dass hier ordentlich gekürzt wurde. Vielleicht hätte uns die Originalfassung eher überzeugen können.

Fazit: Das Buch hat einige gute Ansätze, schöpft aber nirgendwo aus dem Vollen. Größtenteils plätschert der Plot vor sich hin, es kommt dadurch kaum Spannung auf, und auch die Figuren können nicht überzeugen. Schaut einfach mal in die Leseprobe und macht euch euer eigenes Bild davon.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Verschiedene Genres kombiniert und eine spezielle Protagonistin

Anatomy
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Mich hat das Cover direkt angesprochen. Erst beim zweiten Hinschauen habe ich bemerkt, dass das Kleid in die Form eines Herzens gepresst worden ist. Es ist auffällig, mal etwas anderes und es sticht hervor. ...

Mich hat das Cover direkt angesprochen. Erst beim zweiten Hinschauen habe ich bemerkt, dass das Kleid in die Form eines Herzens gepresst worden ist. Es ist auffällig, mal etwas anderes und es sticht hervor. Es passt unheimlich gut zu dem Buch und auch zur Darstellerin Hazel.

Sie ist, für dieses Jahrhundert (1817), eine sehr starke und eigenwillige Frau und möchte unbedingt Chirurgin werden - ein Beruf, der in der Männerwelt nicht sehr angesehen ist. Chirurgen galten damals als Metzger. Arzt sollte man werden, doch bitte kein Chirurg. Der Großteil der damaligen Menschheit stand Neuem nicht sehr aufgeschlossen gegenüber. Und eine Frau, die einen solchen Wunsch hegte? Erst recht nicht. Dazu kommt, dass Hazel aus gutem Hause stammt und bereits so gut wie verheiratet ist. Daher setzt sie sich über alle Missstände hinweg, übt im Heimlichen den Beruf der Chirurgin und wird besser und besser. Sie übt an Leichen, die ihr Jack beschafft.
Jack ist unser männlicher Hauptprotagonist. Er kann Hazel zuerst nicht gut einschätzen, bemitleidet sie sogar ein wenig und unterschätzt ihre starke Persönlichkeit. Nach und nach lernen sich die beiden kennen und ein wenig auch lieben. Doch die größte Liebe wird Hazel immer für ihre Chirurgie empfinden. Und sie ist wirklich gut in dem, was sie tut.

Dank des großartigen Schreibstils bin ich sehr schnell ins Buch reingekommen. Die Sichten wechseln sich zwischen Jack und Hazel mehr oder weniger ab. So lernen wir beide Charaktere näher kennen. Auch die Geschichte hat mir gefallen, auch wenn ich tatsächlich den zwischenmenschlichen Part ein wenig verpasst habe. Vielleicht kommt das in den nachfolgenden Bänden noch?

Hier tatsächlich geht es hauptsächlich um Hazels Leidenschaft, die sie zur Chirurgie hinzieht. Ein wenig Mystery und Krimi ergänzen das Ganze - und auch die eine oder andere blutige Szene konnte mich überraschen. Hin und wieder ist das Buch sehr ruhig, die Autorin folgt einem leichten Nebenplot. Doch gestört hat mich das hier überhaupt nicht. Man konnte sich so ein wenig ausruhen, bevor die Hauptgeschichte wieder angezogen und mit einer weiteren plötzlichen Wendung aufgewartet hat.

Fazit: Ein toller Reihenauftakt mit nur minimalen Mängeln. Ich hoffe, dass die Autorin diese in den nächsten Bänden noch ausgleichen wird. Hazel ist ein sehr spezieller und ungewöhnlicher Charakter, den man einfach kennenlernen muss. Es ist eben ein historisches Jugendbuch, angehaucht mit den Genres Romance, Krimi und Mystery. Ich empfehle es daher gern an junge Erwachsene, aber auch an Alles-Leser weiter.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Zäh, kaum Spannung

Die dunklen Sommer
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„Die dunklen Sommer“ erzählt die Geschichte von Saskia, die nach einem tragischen Vorfall von ihrer Großmutter bei einem befreundeten Paar untergebracht wird. Doch diese Ehe zerbricht. Philip schnappt ...

„Die dunklen Sommer“ erzählt die Geschichte von Saskia, die nach einem tragischen Vorfall von ihrer Großmutter bei einem befreundeten Paar untergebracht wird. Doch diese Ehe zerbricht. Philip schnappt sich seinen Sohn Xavier und Saskia. Er hat ein neues „Zuhause“ für sich und seine Lieben gefunden. Eine Sekte, in der Saskia schnell Freunde findet, welche bald ein Geheimnis verbindet, das sie zwei Jahrzehnte später einholt.

Zitat Pos. 153:
„Saskia, lass mich rein.“ Xavier weiß es doch besser. Er weiß, dass er mich in Ruhe zu lassen hat – außer. Außer das Kommende ist schlimmer als das, was ist.

Alle Fünf bekommen rätselhafte Briefe, in denen sie aufgefordert werden, zurück ins „Zuhause“ zu kommen. Von wem sind diese Briefe? Ist Abraham, der Anführer, doch noch am Leben?

Der Schreibstil der Autorin ist gewöhnungsbedürftig und konnte mich persönlich überhaupt nicht packen. Die Kapitel sind zwar kurz und knapp, wechseln immer wieder zwischen Vergangenheit und Zukunft, doch das ging mir allgemein zu fix. Zudem zog sich die Geschichte zu sehr in die Länge und ging die meiste Zeit nur sehr zäh voran. Hier und da kam zwar ein bisschen Spannung auf, sodass ich wissen wollte, wie die Story endet. Letztendlich war ich aber sehr von der Heransgehenweise bzw. dem Plot enttäuscht. Mir persönlich war die Auflösung beispielsweise zu unspektakulär. Die Story hätte wirklich Potenzial gehabt und einiges mehr hergegeben.

Auch mit den Charakteren konnte ich nicht warm werden. Dafür waren die Erzählungen einfach zu verworren. Ehrlich gesagt hatte ich mir insgesamt mehr von dieser Story erhofft.

Fazit: Nach „Bittersweet“ ist „Die dunklen Sommer“ mein zweites Buch der Autorin. Leider konnte mich dieses hier nicht besonders begeistern. Darum gibt es von mir heute keine Leseempfehlung. Was aber nicht heißen soll, dass es euch nicht durchaus gefallen könnte. Werft einfach mal einen Blick in die Leseprobe und macht euch ein eigenes Bild.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Solide Story mit einschlägigen Charakteren

Vertrau ihm nicht
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Rusty, Ledge und Joe dachten, dass sie den Coup ihres Lebens machen, als sie vor zwanzig Jahren einen Raubüberfall planten. Alles war bis ins kleinste Detail organisiert und ihr Plan verlief reibungslos. ...

Rusty, Ledge und Joe dachten, dass sie den Coup ihres Lebens machen, als sie vor zwanzig Jahren einen Raubüberfall planten. Alles war bis ins kleinste Detail organisiert und ihr Plan verlief reibungslos. Doch schon kurze Zeit darauf verschwand Joe Maxwell spurlos. Seine Tochter Arden kehrt nach langer Zeit wieder in ihre Heimat zurück und will endlich Gewissheit, was damals mit ihrem Vater passiert und wo die Beute geblieben ist. Doch schon bald nach ihrem Auftauchen wird Arden bewusst, dass sie hier in ein Wespennest gestochen hat und sie sich in großer Gefahr befindet.

Das Buch ist in angenehm lange Kapitel eingeteilt. Diese sind hauptsächlich aus Sicht von Arden geschrieben, wechseln aber hin und wieder in die Perspektive von Ledge und springen auch zurück ins Jahr 2000, um die Geschehnisse rund um den Raubüberfall zu belichten.

Arden ist eine tolle Protagonistin. Dass sie gerade einen schweren Schicksalsschlag hat erleben müssen, hat sie mir emotional noch näher gebracht. Ihr Charakter ist sehr authentisch und real dargestellt, ihre Emotionen und Gedanken waren jederzeit nachvollziehbar für mich. Auch Ledge ist ein angenehmer Zeitgenosse. Er wirkt anfangs etwas suspekt, öffnet sich aber im Laufe der Story komplett, sodass mir keine andere Wahl blieb, als auch ihn ins Herz zu schließen.

Der Schreibstil ist locker, flüssig und leicht verständlich. Spannungsmäßig fand ich es leider etwas mager. Die Geschichte plätscherte vor sich hin, und ich musste mich tatsächlich kurz vergewissern, ob es ein Roman oder Thriller ist, den ich mir hier gerade einverleibe. Zum Ende hin kommt dann aber zum Glück ein bisschen Action ins Spiel, was mich ein bisschen entschädigt hat. Der Schlussteil ist sehr gelungen und hat mich richtig überraschen können!
 
Fazit: Mein erstes Buch von Sandra Brown konnte mich trotz einiger zäher Passagen gut unterhalten. Solide Story mit einschlägigen Charakteren und einem unerwarteten Ausgang. Schaut doch mal in die Leseprobe.

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