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Veröffentlicht am 08.07.2024

Ohren auf für das Duell der Phonetiker!

Tödlicher Schall
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Matthias Hegel ist zurück! Dabei war das alles andere als vorhersehbar, denn ein Aortenaneurysma hat ihm fast den Garaus gemacht. Dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen kehrt Hegel erholt aus der Reha ...

Matthias Hegel ist zurück! Dabei war das alles andere als vorhersehbar, denn ein Aortenaneurysma hat ihm fast den Garaus gemacht. Dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen kehrt Hegel erholt aus der Reha zurück. Doch schon auf der Zugfahrt hört er Töne, die andere Fahrgäste nicht hören. Schnell ist klar, dass jemand ihm gezielt eine Nachricht zukommen lassen will. Dieser jemand ist niemand Geringeres als sein alter Studienkollege Veith Vries. Er hat noch eine alte Rechnung mit Hegel offen, denn sein Gutachten über ihn hat Vries damals einen Strich durch die Rechnung beim Militär gemacht. Im Gegensatz zu Hegel hat er nichts mehr zu verlieren. Dieser jedoch alles. Es kommt zum Duell der Phonetiker, bei dem es nur um eines geht: Leben oder Tod.

Kliesch bleibt seinem fesselnden Erzählstil treu und lässt auch in diesem Band wieder aus diversen Perspektiven in die Handlung blicken. Inspiriert von seinen eigenen Krankenhauserfahrungen - wie er in seiner Danksagung erwähnt - hat Kliesch hier eine Story geschaffen, die mich dauerhaft in Atem gehalten hat. Flüssig und eloquent peitscht er seine Leserschaft durch die Geschehnisse und haut dabei wieder allerhand Informationen in Sachen Phonetik raus.

"Die meisten Menschen nehmen Töne so selbstverständlich hin wie Atemluft. Beides können sie nicht sehen, also ist es zwar schon irgendwie da, aber andererseits auch nicht. Gat man erst einmal verstanden, dass Töne physikalische Fakten sind, dann eröffnet sich einem eine Welt, die den weitaus meisten Menschen verborgen bleibt." (Zitat Pos. 2396)

Matthias Hegel ist ja schon lange kein Unbekannter mehr und bezeichnet sich selbst als "das wandelnde Ohr". Damit trifft er den Nagel voll auf den Kopf und verzaubert uns auch im fünften Teil mit seinem Fachwissen. Aber auch Jula Ansorge ist von Hegels Seite mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Die beiden sind zu einem DreamTeam geworden und Jula hat so einiges von Hegel gelernt. Das stellt sie in Band fünf mehr als einmal unter Beweis und lässt den Leser zudem noch näher an sich und ihre Privatsphäre heran.

Wie bereits auch bei den Vorgängern wartet im Schlussteil mal wieder eine unerwartete Überraschung auf uns. Diese stellt für mich diesmal alle anderen in den Schatten und ich bin irre neugierig auf die Fortsetzung!

Fazit: Bühne frei und Ohren auf für das Duell der Phonetiker! Nervenaufreibend, informativ und spannungsgeladen setzt Kliesch seine Auris-Reihe fort und hat mich damit absolut begeistert! Wer auf der Suche nach einem echten Knaller ist, der sollte hier unbedingt reinschauen bzw. reinhören.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Der perfekte Abschluss einer genialen Trilogie

City in Ruins
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Was habe ich mich auf diesen Band gefreut! Das Finale einer Trilogie, die mich durchweg überzeugt und bestens unterhalten hat. Ich bin traurig, dass ich mich nun von Danny verabschieden muss. Was mir am ...

Was habe ich mich auf diesen Band gefreut! Das Finale einer Trilogie, die mich durchweg überzeugt und bestens unterhalten hat. Ich bin traurig, dass ich mich nun von Danny verabschieden muss. Was mir am dritten Teil gefallen hat, verrate ich euch jetzt:

Vom Mafiosi zum erfolgreichen Geschäftsmann. Diesen Status hat sich Danny Ryan hart erarbeitet und er will nach seinem erfolgreichen Feldzug gegen das Drogenkartell mit dem Kauf eines alten Hotels in Las Vegas den Coup seines Lebens machen. Danny kann einfach nicht genug bekommen und zettelt mit dem Kauf einen ungeahnten Krieg an, ohne zu wissen, welche einflussreichen Gegner er sich damit zu Feinden macht. Als ihm dies schließlich bewusst wird, muss er sich erneut seiner Vergangenheit stellen, um nicht alles zu verlieren. Vor allem nicht das Wichtigste in seinem Leben – seinen eigenen Sohn.

Don Winslow zieht die Fäden in diesem finalen Band clever zusammen. Er blickt zurück in die Vergangenheit und lässt alte Bekannte wieder auftauchen, mit denen Danny noch die ein oder andere Rechnung offen hat. Aber auch Dannys neue Gegner sind ihm durchaus ebenbürtig und nicht zu unterschätzen. Als es dann seinem Sohn an den Kragen geht, kennt Danny keine Gnade mehr. Er verwandelt sich schlagartig wieder in den skrupellosen Kerl aus Band 1, vor dem er sich selbst gefürchtet hat. Ebenjene Verwandlung und das Setting der grandiosen Stadt Las Vegas machen diesen Reihenabschluss für mich zu einem echten Highlight.

Der Schreibstil von Winslow ist gewohnt spannend, mitreißend und äußerst bildhaft. Bei einigen Szenen hatte ich das Gefühl, mittendrin in einem Blockbuster zu sein. Ich konnte die Geschehnisse hautnah miterleben und fand es ziemlich nervenaufreibend, die Story aus diversen Perspektiven betrachten zu dürfen. Die Charaktere hat Winslow ausgesprochen detailliert und authentisch gezeichnet. Sie sind vielschichtig und geheimnisvoll, schrecken aber vor nichts zurück. Danny beweist bis zum Schluss, dass er es immer noch drauf hat. Ich hab ihn einfach gefeiert!

Fazit: Action, Nervenkitzel, Gewalt, aber auch große Gefühle runden das Werk von Winslow ab und bilden den perfekten Abschluss dieser genialen Trilogie. Winslow verabschiedet sich, wie ich hörte, mit „City in Ruins“ aus der Bücherwelt und hat auf jeden Fall noch mal ordentlich Eindruck hinterlassen. Ich halte seine Bücher in Ehren!

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Teilweise zu ausufernd, meistens spannend und voller Ideen

Ferryman
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Tatsächlich hat mich das Buch ein wenig überrascht. Im positiven Sinne. Ich hatte einen leichten Krimi erwartet, mir wurde jedoch eine neue phantastische Welt im Science-Fiction-Stil eröffnet, in die ich ...

Tatsächlich hat mich das Buch ein wenig überrascht. Im positiven Sinne. Ich hatte einen leichten Krimi erwartet, mir wurde jedoch eine neue phantastische Welt im Science-Fiction-Stil eröffnet, in die ich mich erst hineinfinden musste. Der Einstieg war holprig, trocken, zu viel Neues prasselte auf mich ein. Doch als ich mich mit den Figuren und Gegebenheiten vertraut gemacht hatte, war ich schier gefangen in der sagenumwobenen Story.

Proctor Bennett ist der Hauptprotagonist der Geschichte. Ein wenig gewöhnungsbedürftig als Charakter, aber nach und nach habe ich ihn zu verstehen gelernt. Er liebt Prospera, stellt nichts in Frage, lebt sein Leben. Sowohl beruflich als auch privat. Jedoch hat so alles schöne Leben ein plötzliches Ende, weshalb sich unser Charakter die Frage stellt: „Was mache ich hier eigentlich?“ Das hat mir gut gefallen, denn dadurch hat sich Proctor weiterentwickelt und seine Figur ist durch diese Erfahrungen gewachsen. Auch die Nebenfiguren haben zur Story beigetragen und konnten daher gut mit Proctor harmonieren. Den ein oder anderen hätte ich gern näher kennengelernt, zum Beispiel seine Frau Elise, Künstlernatur, wild und eigensinnig.

Zu Beginn wirkt das Buch und auch die Geschichte düster, unnatürlich, sodass ich (wie eingangs erwähnt) Probleme hatte, mich zurechtzufinden. Der Autor wechselt zwischen auktorialer Erzählweise und der Ich-Perspektive hin und her, was einfach nicht mein Ding ist. Ich muss mich dadurch andauernd kopftechnisch umstellen, weshalb ich eine einzelne Perspektive bevorzuge.

Ungefähr zur Hälfte des Buches zieht die Geschichte merklich an und es kommt zu Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Auch der Schreibstil des Autors hat sich nach und nach verbessert. Man konnte seine Begeisterung für die Geschichte förmlich spüren und sich dem Sog deswegen nicht mehr entziehen. Durch seine detailreichen Beschreibungen des Lebens in Prospera und der umliegenden Welt, konnte ich mir das Leben dort wunderbar vorstellen und habe die Geschichte sehr genossen. Insbesondere das Ende hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es vorhersehbar war. Aber die ganze Aufdröselung der Geschehnisse war rundum gelungen, spannend und hinterließ keine offenen Fragen.

Fazit: Das Buch rutscht hin und wieder in einen Bereich, in dem man sich selbst die Frage stellt, wieso, weshalb, warum passiert dieses und jenes. Mir selbst ist das ein wenig zu sehr Philosophie und Eintönigkeit gewesen. Der Autor hätte diesen Teil besser ausarbeiten oder eben komplett rauslassen können. Der Hauptstrang an sich jedoch war interessant und gut umgesetzt, facettenreich und voller kreativer Plotideen. Ich empfehle das Buch gern weiter, denn dem ein oder anderen Science-Fiction-Fan wird es bestimmt gefallen.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Spannende und atmosphärische Story

RAUCH
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Fünf frühere Studentenfreunde wollen ihrer ehemaligen Kommilitonin die letzte Ehre erweisen und reisen dafür auf die Westmännerinsel, die bekannt ist für ihre Wetterextreme. Doch die Vergangenheit holt ...

Fünf frühere Studentenfreunde wollen ihrer ehemaligen Kommilitonin die letzte Ehre erweisen und reisen dafür auf die Westmännerinsel, die bekannt ist für ihre Wetterextreme. Doch die Vergangenheit holt sie schnell ein, als sie begreifen, dass das größte Geheimnis der Verstorbenen auch mit ihnen zu tun hat. Eine Abreise ist wettertechnisch nicht möglich und so müssen sie überlegen, wie sie am besten aus dieser heiklen Situation entfliehen können. Am Ende findet man ein Feuer und mehrere Leichen. Doch was ist passiert?

"RAUCH" wird vom Verlag nicht als Reihenfortsetzung betitelt, man trifft jedoch auf bereits bekannte Figuren aus den letzten Titeln "SCHNEE" und "NACHT", indem Polizist Tyr und die Rechtsmedizinerin Idunn bereits zusammen im Ermittlungsteam arbeiteten. Auch in diesem Fall werden beide mit dem Fall beauftragt, als man in einem Feuer eine nicht identifizierte Leiche findet. Man erfährt ein wenig mehr über das Privatleben von Idunn und Tyr. Auch wenn diese Informationen nur ein kleiner Teil der Story sind, waren sie mir zu langweilig und beeinträchtigten damit den Spannungsbogen, der für den "Fall" an sich durchaus vorhanden war. Die Autorin fokussiert sich jedoch zum Großteil auf die fünf Studentenfreunde und ihr Geheimnis, das sie jahrelang verschwiegen haben, sie nun allerdings vor ein großes Problem stellt.

Zitat Pos. 3986:
"Konnte Drogenkonsum so etwas entschuldigen? Konnten Drogen Eigenschaften in einem wecken, die man normalerweise nicht besaß? Führten sie dazu, dass Begierden, die man in nüchternem Zustand im Griff hatte, unkontrolliert hervorbrachen?"

Als Leser verfolgt man gespannt, wie die Protagonisten anfangen, sich gegenseitig zu misstrauen und zu beschuldigen und sich immer weiter in prekäre Situationen verstricken. Auch die winterlich düstere Atmosphäre Islands passt wunderbar zu dieser Geschichte, die erst Stück für Stück aufgeklärt wird. Parallel zueinander erzählt die Autorin aus Sicht der Freunde und in einem weiteren Erzählstrang aus Idunns Sicht in der Gegenwart.
Das Ende ist wendungsreich und hat mich überrascht.

Fazit: Eine spannende und atmosphärische Story, die mir ohne die Nebengeschichte der bekannten Protagonisten noch besser gefallen hätte.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Was für eine Spannungsgranate!

Schlafenszeit – Albträume erwachen, wenn diese Tür sich schließt
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Mallory ist nach einer langen Drogenvergangenheit endlich clean. Ihr Sponsor Russel vermittelt ihr ein Vorstellungsgespräch bei den Maxwells. Dort soll sie auf den kleinen Teddy aufpassen. Das Gespräch ...

Mallory ist nach einer langen Drogenvergangenheit endlich clean. Ihr Sponsor Russel vermittelt ihr ein Vorstellungsgespräch bei den Maxwells. Dort soll sie auf den kleinen Teddy aufpassen. Das Gespräch verläuft positiv und Mallory bekommt die Stelle. Sie zieht in das Cottage auf dem Grundstück und Teddy und sie werden recht schnell ein Herz und eine Seele. Bis Teddy plötzlich seltsame Zeichnungen anfertigt. Anfangs noch kindlich und schön entwickeln sich diese plötzlich zu schaurigen Bildern, die Mallory Angst machen. Wie kann Teddy nur solche Bilder zeichnen und wer ist seine imaginäre Freundin Anya? Mallory stellt Nachforschungen an und muss bald erkennen, dass sie sich in einem wahren Albtraum befindet.

Mallory ist mir direkt ans Herz gewachsen. Ihre traurige Vergangenheit hat sie hinter sich gelassen und ist zu einer liebevollen und mutigen Frau geworden. Für Teddy empfindet sie viel fürsorgliche Zuneigung; es war mir eine Freude, die beiden durch ihren Alltag zu begleiten. Vor allem als die Bilder aufgetaucht sind, tat mir Mallory wirklich leid und ich habe sie überhaupt nicht mehr um ihren Job beneidet. Doch Mallory stellt sich mutig ihrer Angst und den Geschehnissen. Dieses Verhalten hat mir sehr imponiert.

Der Schreibstil ist düster und überaus lebhaft. Ich war nicht nur von dem Plot gefesselt, sondern hatte auch heftig Gänsehaut bei dem Anblick der teils schaurigen Bilder. Diese sind grandios in die Handlung eingearbeitet und lassen den Leser die Szenerie noch intensiver erleben. Anfangs sind es noch kindliche Zeichnungen, die sich nach und nach zu einer Bildergeschichte entwickeln, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt! Die eingebauten Horrorelemente haben dabei mein Nervenkostüm ganz schön in Mitleidenschaft gezogen.

Im Schlussteil überschlagen sich die Ereignisse derart, dass es für mich kein Halten mehr gab. Eine solch unerwartete Wendung hatte ich absolut nicht erwartet und war einfach nur perplex. Genau so muss ein guter Thriller enden. Grandios!

Fazit: Ein literarisches und künstlerisches Meisterwerk, das mich rundum begeistert hat. Spannung und Gänsehaut liegen hier nah beieinander und sorgen für den perfekten Thrill. Unbedingt lesen!

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