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Veröffentlicht am 11.11.2024

Ein herzzerreißender Roman

Last Seen
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Mit „Last Seen“ ist Lucy Clarke ein wundervoller Roman gelungen, der nah am wahren Leben ist und gesellschaftliche Themen wie Freundschaft, Liebe und Intrigen behandelt. Clarke erzählt die Geschichte so ...

Mit „Last Seen“ ist Lucy Clarke ein wundervoller Roman gelungen, der nah am wahren Leben ist und gesellschaftliche Themen wie Freundschaft, Liebe und Intrigen behandelt. Clarke erzählt die Geschichte so mitreißend, dass ich direkt zu Beginn an die Handlung gefesselt wurde und die Geschehnisse mich einfach nicht losgelassen haben.

In abwechselnden Kapiteln begleiten wir Sarah und ihre Freundin Isla. Während Sarah in der Gegenwart mit dem Verschwinden ihres Sohnes Jacob zu kämpfen hat, berichtet Isla über die Ereignisse der Vergangenheit, als ihr Sohn Marley vor sieben Jahren ertrank. Beide Perspektiven mochte ich sehr gerne und sie haben mich gleichermaßen berührt. Zu Sarah hatte ich jedoch die engere Bindung, da mit dem Verschwinden von Jacob plötzlich ihr komplettes Leben auf dem Kopf steht. Aber auch Islas Geschichte ging mir ans Herz. Die Freundschaft zwischen ihr und Sarah war für mich einzigartig und etwas ganz Besonderes. Doch natürlich wird niemand je Islas Schmerz wahrhaftig nachempfinden können – nicht Sarah, nicht ich.

Der Schreibstil von Clarke ist unglaublich einnehmend und bedrückend. Ich habe die Szenerie mit den Strandhäusern am Meer so geliebt und mich gedanklich problemlos dorthin versetzen können. Für mich eigentlich ein Ort, an dem es keine Sorgen gibt. Doch Clarke belehrt uns eines Besseren und schildert die Ereignisse mit viel Fingerspitzengefühl.

Die Wahrheiten, die am Ende ans Tageslicht kommen, haben mich erschüttert und fassungslos zurückgelassen. Mit solchen Überraschungen hätte ich definitiv nicht gerechnet, fand sie aber realistisch und passend für den Ausgang der Handlung.

Fazit: Ein herzzerreißender Roman über Liebe, Freundschaft, bittere Lügen und verborgene Geheimnisse. Wer sich gerne mal wieder ans Meer entführen lassen will, ist hier genau richtig. Doch passt auf, dass ihr euch nicht zu sehr (von der Sonne) blenden lasst!

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Der perfekte Begleiter für frostige Nächte

Wintergeister
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Dunkle Herbsttage sind prädestiniert, um nicht nur der Kühle und den umher wabernden Nebelschwaden wegen einen Schauer über den Rücken gejagt zu bekommen, sondern vor allem dank Grusel- und Gespenstergeschichten. ...

Dunkle Herbsttage sind prädestiniert, um nicht nur der Kühle und den umher wabernden Nebelschwaden wegen einen Schauer über den Rücken gejagt zu bekommen, sondern vor allem dank Grusel- und Gespenstergeschichten. In diesem Buch stehen Schauergeschichten im Vordergrund, die nicht nur mit Geistern und Dämonen aufwarten, sondern die allesamt durch Dezemberschnee und zurückliegende Zeiten vereint sind.

Geschrieben sind die Geschichten im traditionellen Stil, heißt, es stehen keine Blutmassen im Vordergrund, sondern es sind eher die stillen Töne, die bewegen. Thematisch sind sie recht unterschiedlich. Einmal steht ein Dämon im Vordergrund, der zwar schriftstellerische Fähigkeiten hat, dafür aber auch seinen Zoll fordert. Ein anderes Mal wird aus einer Theaterbühne ein echter Tatort, oder es wird ein Medium unter die Lupe genommen, das vor lauter Scharlatanerie die wahren Gespenster um sich herum nicht mehr sieht.

Nicht alle Spukgeschichten überzeugen gleichermaßen. So hat mich die erste Erzählung beispielsweise überhaupt nicht abgeholt. Sie plätscherte dahin wie ein Hausfrauenroman und als es endlich etwas interessant wurde, war die Story beendet. Aber gerade die Unterschiedlichkeit der Geschichten sorgt dafür, dass für jeden Leser etwas dabei sein dürfte.

Die Geschichte, die mich am meisten abgeholt hat, war diejenige, die im Cover am prägnantesten zur Geltung kommt, denn in dieser spielt der Stechpalmenzweig - ein irischer Glaube, dass dieser die Geister fernhält - eine tragende Rolle. Zugleich ist der Zweig aber generell ein Symbol für den Dezember und die Weihnachtszeit, ebenso wie Kerzenlicht. Die Lampe, die auf dem Cover abgebildet ist, gibt sehr schön wieder, dass alle Geschichten zu Zeiten spielen, als es Strom noch nicht oder selten gab.

Fazit: Das Buch ist perfekt für Herbststürme, klappernde Fensterläden und Kerzenlicht, denn den meisten Autoren gelingt es in ihren Geschichten gut, die menschlichen Fehler mit ihren Dämonen zu verknüpfen und so gruselige und nachdenkliche Töne zu treffen. Nicht selten stellt sich die Frage: Sind es wirklich Gespenster, die für dieses Unwohlsein sorgen, oder ist es doch eher unser schlechtes Gewissen?

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Eine berührende Geschichte über Freundschaft und Familie

Der Brieffreund aus Svealand
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Diese Story hat mein Herz berührt und ich war hin- und hergerissen aufgrund der Ereignisse. Ana ist eine herzensgute und sympathische Protagonistin, eine liebevolle Mutter und eine pflichtbewusste Ehefrau. ...

Diese Story hat mein Herz berührt und ich war hin- und hergerissen aufgrund der Ereignisse. Ana ist eine herzensgute und sympathische Protagonistin, eine liebevolle Mutter und eine pflichtbewusste Ehefrau. Ich konnte ihre Enttäuschung sehr gut verstehen, als ihr Mann Olli sich plötzlich von ihr und ihrem gemeinsamen Sohn Daniel abwendet. Für Ana bricht eine Welt zusammen, vor allem weil Olli ihr partout nicht sagen will, warum er seine Familie im Stich lassen will. Ana ist wie vor den Kopf gestoßen, kommt nicht mehr an ihren Mann ran und weiß zudem nicht, wie sie weiter existieren soll. Von heute auf morgen steht ihre Welt Kopf und sie braucht dringend einen Tapetenwechsel. Ich habe mit ihr gelitten und konnte ihren Schmerz nachempfinden. Die Autorin hat viele Emotionen zwischen die Zeilen gepackt und diesen Parts dadurch noch mehr Authentizität verpasst.

Ana begibt sich auf eine Reise in das schöne Schweden, um ihren langjährigen Brieffreund Tjorben aufzusuchen. Dank der wortgewandten Beschreibungen ist man quasi live dabei und kann sich ein ungefähres Bild von der Umgebung machen. Die beiden Figuren verbindet eine innige Freundschaft, und Ana ist sich sicher, dass Tjorben ihr mit seinem guten Rat zur Seite stehen kann. Als sie ihn nicht antrifft, ist Ana zunächst enttäuscht. Doch mit der Zeit macht sich mehr und mehr das ungute Gefühl in ihr breit, dass Tjorbens ständige Abwesenheit ein Vorwand ist. Je näher sie der Wahrheit kommt, umso mehr wird ihr bewusst, wie tief sie selbst in dem ganzen Chaos drinsteckt. Und umso mehr habe ich zwischen den Buchseiten geklebt! Ich habe diesen Roman regelrecht verschlungen.

Der Schreibstil von Frieda Lamberti ist nicht nur wundervoll, sondern wahnsinnig bildgewaltig und einnehmend. Dabei habe ich die Wechsel zwischen Berlin und Schweden total geliebt und fühlte mich wie auf einem Kurztrip. Ich mochte die überraschenden Wendungen und habe mich dank der authentischen Charaktere völlig in der Geschichte verloren. Seufz!

Fazit: Ein überaus mitfühlender Roman, der mich in die wunderschöne Landschaft Schwedens entführt und mein Herz erwärmt hat. Empfehle ich gern weiter.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Kreative Storyline, etwas vorhersehbar

Das flüsternde Haus
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Harry Adams musste sich als alleinerziehende Mutter schon immer durchbeißen. Da die Restaurants pandemiebedingt kein Personal einstellen, fängt sie in "Bright Horses" als Putzhilfe an. Das Anwesen gehört ...

Harry Adams musste sich als alleinerziehende Mutter schon immer durchbeißen. Da die Restaurants pandemiebedingt kein Personal einstellen, fängt sie in "Bright Horses" als Putzhilfe an. Das Anwesen gehört dem bekannten Horrorregisseur Javier Castillo, um den es viele Gerüchte gibt. Doch Harry ahnt nicht, dass sie selbst bald Teil einer Horrorstory sein wird ...

Das Buch beginnt ruhig und beschreibt, wie Harry aufwuchs und wieso sie schon immer ums Überleben kämpfen musste. Für ihren Sohn Gabe würde sie alles tun. Schnell wird klar, in welcher Zwickmühle Harry steckt. Zum Einen werden die Vorkommnisse in Bright Horses immer merkwürdiger und sie würde am liebsten kündigen. Zum Anderen ist sie auf das Geld angewiesen und kann sich eine Kündigung einfach nicht leisten.

Zitat S. 197:
"Ein Kostüm, in dem es spukte, im Haus eines Horrorfilmregisseurs … Wenn sie so ein Drehbuch geschrieben hätte, würde sie ihre Arbeit durchstreichen und noch mal von vorne anfangen."

Die Story erinnert ein wenig an einen 80er-Jahre Horrorstreifen, als in Bright Horses seltsame Dinge vor sich gehen und Harry anfängt, ihrem Chef zu misstrauen, obwohl der sich ein Bein rausreißt, um ihr und ihrem Sohn zu helfen. Gespannt verfolgt man, wie Harry immer weiter unter finanziellen Druck gerät und ihr nichts übrig bleibt, als die Hilfe von Javier anzunehmen. Was dann passiert, war ein wenig vorhersehbar, konnte mich aber dennoch gut unterhalten.

Die Autorin verpackt in diesem kurzweiligen Roman wichtige Themen, rund um Armut und die Macht der Reichen, die einen aufgrund der Authentizität immer wieder erschüttern.

Fazit: Ein Horrorroman, der gut unterhält und aufgrund seiner Themen überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Gänsehaut und Nervenkitzel

Schaurige Weihnachten. Klassische Horror- und Geistergeschichten
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Ob ich an Geister glaube? Bevor ich diese Anthologie gelesen habe, hätte ich die Frage definitiv mit Nein beantwortet. Doch jetzt bin ich mir da gar nicht mehr so sicher (hust!) …

In sieben Kurzgeschichten ...

Ob ich an Geister glaube? Bevor ich diese Anthologie gelesen habe, hätte ich die Frage definitiv mit Nein beantwortet. Doch jetzt bin ich mir da gar nicht mehr so sicher (hust!) …

In sieben Kurzgeschichten wird dem Leser hier ein Schauer nach dem anderen über den Rücken gejagt. Dabei sind es keine modernen und blutrünstigen Gruselgeschichten, sondern klassische Erzählungen aus einer ganz anderen Zeit, die für gespenstische Lesestunden und jede Menge Gänsehaut sorgen. So begeben wir uns in die Jahre 1864 bis 1925 und verfolgen die Klassiker der Vergangenheit.

Der Schreibstil mag für den ein oder anderen speziell sein, ich persönlich fand ihn außergewöhnlich und interessant, gerade im Hinblick auf die damalige Denkweise. An die Sprache musste ich mich jedoch etwas gewöhnen, aber genau diese hat den Geschichten einen besonderen Flair verliehen. Jeder der erzählenden Autoren versteht sein Handwerk und entführt seine Leser an schaurige Orte und düstere Plätze, wobei das Thema Geister immer im Vordergrund steht. Obwohl der Titel schaurige Weihnachten verspricht, spielt das Weihnachtfest an sich kaum eine Rolle, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand.

Jede Geschichte ist in sich abgeschlossen und begeistert auf ihre ganz eigene Weise. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und laden zum Weiter- oder Zwischendurchlesen ein. Für mich persönlich eine einzigartige Anthologie, die mich begeistert und mir jede Menge Gänsehaut beschert hat. Hat nur noch der Kamin gefehlt.

Fazit: Eine Anthologie, die ihr unbedingt lesen müsst! Am besten allein, im Dunkeln, bei Gewitter, Schneegestöber und Kerzenschein. Schaurige Weihnachts-Gruselgeschichten aus England warten auf ihre Leser und sorgen für Gänsehaut und Nervenkitzel. Und das für den Preis, mega!

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