Ein herzzerreißender Roman
Last SeenMit „Last Seen“ ist Lucy Clarke ein wundervoller Roman gelungen, der nah am wahren Leben ist und gesellschaftliche Themen wie Freundschaft, Liebe und Intrigen behandelt. Clarke erzählt die Geschichte so ...
Mit „Last Seen“ ist Lucy Clarke ein wundervoller Roman gelungen, der nah am wahren Leben ist und gesellschaftliche Themen wie Freundschaft, Liebe und Intrigen behandelt. Clarke erzählt die Geschichte so mitreißend, dass ich direkt zu Beginn an die Handlung gefesselt wurde und die Geschehnisse mich einfach nicht losgelassen haben.
In abwechselnden Kapiteln begleiten wir Sarah und ihre Freundin Isla. Während Sarah in der Gegenwart mit dem Verschwinden ihres Sohnes Jacob zu kämpfen hat, berichtet Isla über die Ereignisse der Vergangenheit, als ihr Sohn Marley vor sieben Jahren ertrank. Beide Perspektiven mochte ich sehr gerne und sie haben mich gleichermaßen berührt. Zu Sarah hatte ich jedoch die engere Bindung, da mit dem Verschwinden von Jacob plötzlich ihr komplettes Leben auf dem Kopf steht. Aber auch Islas Geschichte ging mir ans Herz. Die Freundschaft zwischen ihr und Sarah war für mich einzigartig und etwas ganz Besonderes. Doch natürlich wird niemand je Islas Schmerz wahrhaftig nachempfinden können – nicht Sarah, nicht ich.
Der Schreibstil von Clarke ist unglaublich einnehmend und bedrückend. Ich habe die Szenerie mit den Strandhäusern am Meer so geliebt und mich gedanklich problemlos dorthin versetzen können. Für mich eigentlich ein Ort, an dem es keine Sorgen gibt. Doch Clarke belehrt uns eines Besseren und schildert die Ereignisse mit viel Fingerspitzengefühl.
Die Wahrheiten, die am Ende ans Tageslicht kommen, haben mich erschüttert und fassungslos zurückgelassen. Mit solchen Überraschungen hätte ich definitiv nicht gerechnet, fand sie aber realistisch und passend für den Ausgang der Handlung.
Fazit: Ein herzzerreißender Roman über Liebe, Freundschaft, bittere Lügen und verborgene Geheimnisse. Wer sich gerne mal wieder ans Meer entführen lassen will, ist hier genau richtig. Doch passt auf, dass ihr euch nicht zu sehr (von der Sonne) blenden lasst!