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Veröffentlicht am 13.07.2018

Im Ansatz spannend

Without You - Ohne jede Spur
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Eva und Faith sind Schwestern und leben mit ihren Eltern im idyllischen Suffolk, einer Grafschaft an der englischen Ostküste. Sie führen ein beschauliches, jedoch harmonisches Familienleben bis eines Tages ...

Eva und Faith sind Schwestern und leben mit ihren Eltern im idyllischen Suffolk, einer Grafschaft an der englischen Ostküste. Sie führen ein beschauliches, jedoch harmonisches Familienleben bis eines Tages eine Tragödie das Glück zu zerbrechen droht. Als Eva und ihr Vater zu einem Segelausflug aufbrechen, kentert das Boot, der Vater verliert das Bewusstsein und wird von der Küstenwache aus dem Meer geborgen. Von seiner Tochter fehlt allerdings jede Spur. Lediglich ihre Weste treibt zwischen den Wellen. Und so sehr er es auch möchte, kann er sich angeblich an nichts erinnern. Irgendwann wird die Ermittlung eingestellt und lediglich Faith spürt, dass etwas nicht stimmt und macht sich auf die Suche nach ihrer Schwester. Das Ganze wirkt ziemlich beklemmend und stimmt zwischendrin auch traurig, allerdings sind die Charaktere so hart gezeichnet und oberflächlich ohne jegliche Tiefe, dass man sich nicht gut in sie hineinversetzen kann. Ich hätte mir mehr psychologische Aspekte gewünscht. Mehr von dem, was jeder Einzelne denkt. Natürlich immer so, dass genug Raum für eigene Gedanken bleibt. So wirkt der Plot zu konstruiert und erzwungen, beinahe dahingeklatscht. Der typische Spannungsbogen konnte nicht aufrechterhalten bleiben, was für mich einen Thriller ausmacht. Die unzähligen Nebenstränge führen ins Nichts. Man liest und wartet auf den großen Knall – oder zumindest auf eine logische Verbindung -, es kommt aber leider nichts. Da frage ich mich, wozu all diese Nebensächlichkeiten überhaupt erwähnt werden. Dass die Autorin versucht ein Netz zu stricken, erscheint klar und logisch, aber es sollte der rote Faden erkennbar sein.

Dazu kommt, dass die zahlreichen Perspektivwechsel mich völlig verwirren. Ich bin sowieso keine Freundin von zeitlichen Sprüngen und Rückblicken, wenn diese nicht gut angedeutet werden. Ein stumpfes Hin und Her übersättigt den Plot.

Der Schreibstil war zäh, die Sprache jedoch leicht verständlich. Hier und da können die Passagen ruhig kürzer sein, das zieht sich wie Kaugummi und lenkt vom Haupt-Plot ab.

Man hätte so viel mehr aus dieser Buch-Idee machen können, denn das Grundgerüst passt und ist spannend. Vielleicht hätte es der Story gut getan, wenn sich die Autorin mehr Zeit genommen hätte, denn es fühlt sich so an, als hätte sie nur wenig davon gehabt. Für mich ist das auch kein Thriller, denn mir fehlten – wie oben schon angedeutet – die klassischen Elemente eines solchen, sondern mehr ein Spannungsroman. Wenngleich auch kein wirklich guter, so leid es mir tut. Da mein Fazit wenig positiv ausfällt, verzichte ich diesmal aus Respekt vor der Arbeit der Autorin darauf die Rezension zu streuen.

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Veröffentlicht am 21.04.2018

Enttäuschend!

Im Dunkel deiner Seele
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Du meine Güte ... was musste ich mit dieser Rezension kämpfen! Ich habe sie auch lange hinausgezögert, weil ich einfach nicht wusste, was ich zu einem Buch schreiben soll, das mich richtig enttäuscht hat. ...

Du meine Güte ... was musste ich mit dieser Rezension kämpfen! Ich habe sie auch lange hinausgezögert, weil ich einfach nicht wusste, was ich zu einem Buch schreiben soll, das mich richtig enttäuscht hat. Ganz ehrlich verstehe ich den Hype darum nicht und schon gar nicht, weswegen bereits die Filmrechte verkauft wurden. Haben die Verantwortlichen ein anderes Buch gelesen als ich? So kommt mir das nämlich vor.

Die erste Hälfte vom Buch füttert uns der Autor mit einem philosophischen Geschwätz nach dem anderen. Zitate von bekannten Philosophen und Denkern, veraltete Floskeln, abstruse Banalitäten und langweilige Mono- wie auch Dialoge machen das Fiasko komplett. Ich bekam richtig Bauchweh, wenn ich das Buch zur Hand nahm. Da es ein Leseexemplar ist und man meine Teilnahme an der Leserunde sowie eine Rezension erwartete, blieb mir nichts anderes übrig als mich durchzubeißen. Mein persönlicher Kampf, Freunde!

Wenn der Klappentext das Spannendste am ganzen Buch ist, hat der Autor einiges falsch gemacht. Just my opinion. Denn im Wesentlichen verrät dieser Klappentext schon alles.

Die Charaktere sind - allen voran der Hauptprotagonist Professor Evan Birch - ziemlich oberflächliche und langweilige Charaktere. Ich kann mit keinem von ihnen warm werden, keine Verbindung herstellen und auch wenig nachvollziehen, was sie denken, sagen und tun. Der Fokus liegt stark auf der psychischen Seite, was mich sonst sehr fasziniert, hier aber auf Grund der unzähligen Ausuferungen viel zu monoton dargestellt und beleuchtet wird. Umso schlimmer ist es, dass die Story nur aus Evans Sicht erzählt wird, der auch so schon wenig interessant ist. Zwar spielt auch seine Ehefrau eine tragende Rolle, dennoch kommt sie nie selbst zu Wort. Schade! Vielleicht hätte dem Buch das gut getan.

Der Schreibstil ist kompliziert, zäh und schleppend, die Sprache trist. Ich musste mich regelrecht durch den Großteil des Buch quälen. Zu viele Belanglosigkeiten und Nebenstränge, zu viel philosophischer Kram, dem man als Laie nur schwer folgen kann. Auch die humoristischen Szenen verfehlen ihre Wirkung. Teilweise liefert uns der Autor plump eine Aneinanderreihung von Wörtern ohne schlüssigen Zusammenhang, die unnötig verwirren.

Die Krone des Ganzen stellt das Ende dar, das einen frustriert mit zahlreichen Fragen zurücklässt. Selbst die Täterfrage bleibt unbeantwortet. Eine andere Rezensentin schrieb: "Ich fühle mich, als wäre mir nach der Hälfte das Buch weggenommen worden [...]". Dem kann ich zu 100% zustimmen!

Ich bin mächtig gespannt, wie der Film sein wird. Ich werde ihn mir ansehen, um feststellen zu können, wie die Story, an der ich nun kein gutes Haar ließ, tatsächlich umgesetzt werden konnte. Für mich momentan ein Ding der Unmöglichkeit.

Das Cover zeigt die schwarze Silhouette eines Mannes. Es wirkt, als würde er durch eine grün-gelb-schwarze Jalousie blicken. Der Titel ist in weiß-gelb gehalten. Ein insgesamt auffälliges Farbenspiel, welches mir gut gefällt.

Fazit: Ein enttäuschender Thriller, der dem Hype nicht gerecht wird. Ich habe noch nie 2 Sterne vergeben und ich tue es auch jetzt nicht gern, aber als Rezensentin muss und möchte ich ehrlich sein, nichts beschönigen und schon gar nicht ein Buch loben, nur weil es ein Leseexemplar ist. Das mit Abstand schlechteste Buch, das ich seit langem gelesen habe! Nur auf Grund des Covers habe ich meine urpsürngliche Bewertung von 1 auf 2 Sterne erhöht.

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