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Veröffentlicht am 15.03.2018

Großartig inszeniert

Die Schatzinsel
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Dieses Hörspiel ist ... großartig, fantastisch, ganz schön lang! ;)

Es bestehen natürlich Ähnlichkeiten mit Daniel Defoes Roman. War nicht anders zu erwarten und wäre doch seltsam, wenn nicht. ;)

Wer ...

Dieses Hörspiel ist ... großartig, fantastisch, ganz schön lang! ;)

Es bestehen natürlich Ähnlichkeiten mit Daniel Defoes Roman. War nicht anders zu erwarten und wäre doch seltsam, wenn nicht. ;)

Wer hat als Kind nicht von einer Schatzkarte geträumt, war auf Geburtstagen nicht mit Begeisterung auf einer Schatzsuche durch Wald und Gestrüpp und hat sich nicht auf eine Schatzinsel gewünscht? (als Bücherliebhaberin hätte ich natürlich jede Menge Lesestoff dabei, klar!)

Wie gewohnt geht es auch in diesem Klassiker für Kinder und Jugendliche darum, zahlreiche wagemutige Abenteuer zu bestehen. Im Mittelpunkt steht die Suche nach dem legendären Piratenschatz von Captain Flint.

Das schön gestaltete Booklet enthält viele Hintergrundinformationen für den Hörer wie zum Beispiel einen Text über die Entstehung des Hörspiels sowie kurze Steckbriefe über die Sprecher, den Regisseur und den Autor. Fotos der einzelnen Sprecher und Gruppenfotos runden das Booklet schließlich ab.

Der Erzählstil ist beinahe filmisch (gibt es das Wort?), wahrlich pompös inszeniert. Es wird meistens aus der Ich-Perspektive aus der Sicht des jungen Jim erzählt. Lediglich einige kurze Passagen stammen von Dr. Livesey und Mister Trelawne.

Die Hintergrundmusik und Geräusche passen wunderbar zum Gesprochenen. Alles wirkt grandios geplant und umgesetzt. Ich weiß, dass ich hier die ganze Zeit schon schwärme, aber man muss dieses Hörspiel wirklich erlebt haben!

Das Cover der CDs finde ich gut gelungen. Es passt absolut zum Inhalt.

Fazit: Die Verknüpfung von Abenteuer-Hörspiel und Dokumentation sowie die herausragende Leistung der Sprecher sind absolut lobenswert!

Veröffentlicht am 15.03.2018

Klasse Debüt

Locked in
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Alex Dale ist eine freischaffende Journalistin, die in Tunbridge Wells, südöstlich von London, lebt und sich quasi von einem Job zum Anderen hangelt. Als sie für einen neuen Artikel recherchiert, stößt ...

Alex Dale ist eine freischaffende Journalistin, die in Tunbridge Wells, südöstlich von London, lebt und sich quasi von einem Job zum Anderen hangelt. Als sie für einen neuen Artikel recherchiert, stößt sie zufällig auf die Geschichte von Amy Stevenson, die vor 15 Jahren entführt und zusammengeschlagen wurde und seitdem im Koma liegt. Als Alex die schlafende Amy in der Station für Komapatienten sieht, wird plötzlich der instinktive Spürsinn der Journalistin geweckt und sie beginnt auf eigene Faust mehr über Amy herauszufinden. Es ist gar nicht so leicht Licht ins Dunkle zu bringen ... und ganz nebenbei muss Alex sich einem weiteren Problem stellen: ihrem schweren Alkoholproblem. Kommt sie sich bei der Lösung des Falles selbst in die Quere?

Der Schreibstil ist flüssig und wirkt nicht aufgesetzt. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, ohne dass die Handlung dadurch verwirrend ist. Die gegenwärtigen Ereignisse wechseln sich mit Rückblicken aus der Vergangenheit ab.

Die Hauptprotagonisten sind äußerst bildhaft und detailliert dargestellt, was sie sowohl sympathisch als auch menschlich macht. Die Beschreibung von Alex Alkoholsucht zum Beispiel ist sehr realistisch beschrieben. Man kann sich problemlos in sie hineinversetzen und mit ihr fühlen.

Das Cover ist in den Farben blau und schwarz gehalten, dezent und zugleich auffallend, wobei das Blau wirklich schön glänzt und irgendwie edel wirkt.

Fazit: Dieses Debüt setzt die Messlatte für alles Weitere ziemlich hoch an, denn ich bin jetzt schon restlos begeistert! Endlich wieder ein wahrer Pageturner - großartig!

Veröffentlicht am 15.03.2018

Grausam und psychisch abgründig

Der Keller
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Klein, aber fein. Das war, was ich dachte, als ich das Buch zuschlug.

Als Krimi- und Thrillerfan habe ich natürlich vor Ewigkeiten schon Minette Walters bekannte Bücher wie zum Beispiel "Die Schandmaske" ...

Klein, aber fein. Das war, was ich dachte, als ich das Buch zuschlug.

Als Krimi- und Thrillerfan habe ich natürlich vor Ewigkeiten schon Minette Walters bekannte Bücher wie zum Beispiel "Die Schandmaske" oder "Im Eishaus" gelesen, die Autorin selbst dann jedoch im Laufe der Zeit irgendwie aus den Augen verloren. Bis jetzt.

Im Alter von acht Jahren wurde die kleine Muna aus einem Waisenhaus geholt und nach England verschleppt. Seitdem ist sie eine Sklavin. Jede Nacht wird sie in den dunklen fensterlosen Keller der afrikanischen Familie Songolis gesperrt und schläft dort nur auf einer Matratze. Tagsüber muss sie hart für die Familie arbeiten. Bis auf die drei Sätze "Ja, Prinzessin. Nein, Prinzessin. Kann ich etwas für Sie tun, Prinzessin?" ist es ihr strengstens verboten zu sprechen. Da Muna das Haus niemals verlässt, fällt niemandem in der Nachbarschaft auf, dass sie hellhäutiger ist als der Rest der Familie. Die Eltern missbrauchen sie, die Kinder sind gemein zu ihr und sie muss hungern. Ihr Leben ist die Hölle. Die Angst hindert Muna jedoch nicht daran, zu lernen und zu beobachten.

Als eines Tages der jüngste Sohn der Familie auf rätselhafte Weise spurlos verschwindet, ändert sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen. Plötzlich befinden sich Polizisten im Haus und Muna wittert ihre große und einzige Chance ...

Der Schreibstil ist direkt und unverblümt. Die Autorin verzichtet auf unnötige Beschreibungen und Verhübschungen.

Die Hauptprotagonistin Muna hatte auf Anhieb meine volle Aufmerksamkeit und Sympathie. Ich habe mit ihr gelitten, Seite um Seite. Ich empfand die physische Gewalt genauso schockierend wie die psychische Gewalt. All die ständigen Demütigungen und die sexuellen Misshandlungen. Furchtbar! Die Eltern waren die personifizierte Grausamkeit.

Das Cover passt zum Titel. Man erkennt darauf einen Keller, durch den von oben herab wenig Licht eindringt.

Fazit: "Der Keller" war ein wirklich grausamer Thriller - auf eine ganz spezielle und erschreckende Weise.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Spannend, aber ausbaufähig

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
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Sandy Tremont wohnt mit ihrem Mann Ben und ihrer Tochter Ivy in einem einsam gelegen Traumhaus inmitten der Natur. Die Idylle scheint perfekt. Draußen herrscht ein heftiges Schneetreiben und Sandy bereitet ...

Sandy Tremont wohnt mit ihrem Mann Ben und ihrer Tochter Ivy in einem einsam gelegen Traumhaus inmitten der Natur. Die Idylle scheint perfekt. Draußen herrscht ein heftiges Schneetreiben und Sandy bereitet gerade das Abendessen vor. Plötzlich dringen zwei bewaffnete Männer in das Haus ein. Bald schon muss Sandy erkennen, dass sie einen der Verbrecher kennt.

Ben möchte seiner Frau zu Hilfe eilen, doch die Männer schlagen ihn und schmeißen ihn die Kellertreppe hinunter. Töchterchen Ivy versteckt sich und den kleinen Hund der Familie. Eigentlich wollten die Männer fix Kleidung und Essen für die Flucht von der verängstigten Familie organisieren und abhauen, doch das Schneegestöber wird so stark, dass sie bleiben müssen. Kurzerhand nehmen sie Frau und Kind als Geiseln, während der Herr des Hauses verletzt im Keller liegt.

Der Psychoterror beginnt …

Der Schreibstil ist leider ziemlich ungeschliffen und langweilig. Ich mag zwar an sich keine unnötigen Verschnörkselungen, aber ein bisschen mehr habe ich doch erwartet. Manchmal wirken die Sätze wie plump hingeworfen.

Neben dem gegenwärtigen Erzählstrang, wird auch noch auf die Kindheit und Jugend von Nick, dem einen Sträfling, gelenkt. Man erfährt also auch etwas aus der Sicht "der Bösen".

Die Hauptprotagonisten wirken nicht ganz ausgefeilt und zu Ende gedacht. Dennoch konnte ich mich sowohl in die Familie als auch in die Sträflinge hineinversetzen. Richtig warm wurde ich leider mit keinem Charakter.

Das einsame Haus auf dem Cover gefällt mir und passt zum Inhalt.

Fazit: Manche Passagen sind eher handlungsarm und langatmig. Dadurch wird der Lesefluss etwas gestört. Da aber die Story an sich schon spannend war, bin ich einigermaßen milde gestimmt. Knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Man braucht starke Nerven

Eric
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"ERIC" ist das Debüt von Marco Monetha und ich hoffe sehr, dass noch viele Bücher von ihm folgen werden, denn dieses hier hat mich sofort gepackt, verschlungen und durchgerüttelt.

Das Buch startet "Holta ...

"ERIC" ist das Debüt von Marco Monetha und ich hoffe sehr, dass noch viele Bücher von ihm folgen werden, denn dieses hier hat mich sofort gepackt, verschlungen und durchgerüttelt.

Das Buch startet "Holta di Polta" - uff! Genau SO mag ich es!

Der Autor schubst uns direkt in einen Mordfall. Eine Frau wurde brutal in ihrem Schlafzimmer ermordet. Ihr Sohn glaubt den Täter zu kennen. Und so macht er sich auf die Suche nach ihm ...

Darum geht es: Der elfjährige Eric leidet unter seinem tyrannischen Stiefvater, der ihn quält, demütigt und misshandelt. Als Eric eines Tages von Zuhause fortläuft, begegnet er zufällig einem Nachbarn: Buck.

Der Junge erzählt ihm von seinem traurigen Leben, von seinem Stiefvater und der Hölle, in der er wohnt. Buck ist schockiert und außer sich vor Wut. Und so fragt er Eric schließlich: "Sag mir, kleiner Mann. Wie weit würdest du gehen, um diesen Kerl loszuwerden?"

Einige Jahre später: Erics Mutter wurde auf grausame Weise ermordet. Eric, mittlerweile Geschäftsführer einer Sicherheitsfirma, glaubt den Täter zu kennen. Die enge Freundschaft zwischen ihm und Buck wird infolgedessen auf eine harte Probe gestellt. Plötzlich befinden sie sich in einem perfiden Katz-und-Maus-Spiel, das bis an ihre psychischen Grenzen geht.

Der Schreibstil ist direkt, schonungslos und erschreckend authentisch. Und zwar so, dass mir beim Lesen öfter mal die Luft wegblieb. Schnappatmung! Ich brauche diesen gewissen Adrenalin-Kick, wenn die Spannung ins Unermessliche steigt und man sich ärgert, weil man nicht noch schneller lesen kann als man es ohnehin schon tut. Gott sei Dank habe ich momentan sowieso kurze Fingernägel, sonst wären die jetzt unschön abgeknabbert ;)

Die Hauptprotagonisten Eric und Buck wirken überaus lebendig und gut durchdacht. Beide Charaktere sind - jeder auf seine Weise - sehr interessant. Vor allem, wenn man die Vergangenheit beider betrachtet, quasi ihre Rückblenden. Jeder hat seine Erfahrungen im Leben machen müssen, die ihn letztendlich geprägt und zu dem gemacht haben, was er heute ist.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich mag es ja immer etwas dunkler ;)

Fazit: Blut, Gewalt und viiiiel Böses - man braucht starke Nerven hierfür! Es lohnt sich!