Im Ansatz spannend
Without You - Ohne jede SpurEva und Faith sind Schwestern und leben mit ihren Eltern im idyllischen Suffolk, einer Grafschaft an der englischen Ostküste. Sie führen ein beschauliches, jedoch harmonisches Familienleben bis eines Tages ...
Eva und Faith sind Schwestern und leben mit ihren Eltern im idyllischen Suffolk, einer Grafschaft an der englischen Ostküste. Sie führen ein beschauliches, jedoch harmonisches Familienleben bis eines Tages eine Tragödie das Glück zu zerbrechen droht. Als Eva und ihr Vater zu einem Segelausflug aufbrechen, kentert das Boot, der Vater verliert das Bewusstsein und wird von der Küstenwache aus dem Meer geborgen. Von seiner Tochter fehlt allerdings jede Spur. Lediglich ihre Weste treibt zwischen den Wellen. Und so sehr er es auch möchte, kann er sich angeblich an nichts erinnern. Irgendwann wird die Ermittlung eingestellt und lediglich Faith spürt, dass etwas nicht stimmt und macht sich auf die Suche nach ihrer Schwester. Das Ganze wirkt ziemlich beklemmend und stimmt zwischendrin auch traurig, allerdings sind die Charaktere so hart gezeichnet und oberflächlich ohne jegliche Tiefe, dass man sich nicht gut in sie hineinversetzen kann. Ich hätte mir mehr psychologische Aspekte gewünscht. Mehr von dem, was jeder Einzelne denkt. Natürlich immer so, dass genug Raum für eigene Gedanken bleibt. So wirkt der Plot zu konstruiert und erzwungen, beinahe dahingeklatscht. Der typische Spannungsbogen konnte nicht aufrechterhalten bleiben, was für mich einen Thriller ausmacht. Die unzähligen Nebenstränge führen ins Nichts. Man liest und wartet auf den großen Knall – oder zumindest auf eine logische Verbindung -, es kommt aber leider nichts. Da frage ich mich, wozu all diese Nebensächlichkeiten überhaupt erwähnt werden. Dass die Autorin versucht ein Netz zu stricken, erscheint klar und logisch, aber es sollte der rote Faden erkennbar sein.
Dazu kommt, dass die zahlreichen Perspektivwechsel mich völlig verwirren. Ich bin sowieso keine Freundin von zeitlichen Sprüngen und Rückblicken, wenn diese nicht gut angedeutet werden. Ein stumpfes Hin und Her übersättigt den Plot.
Der Schreibstil war zäh, die Sprache jedoch leicht verständlich. Hier und da können die Passagen ruhig kürzer sein, das zieht sich wie Kaugummi und lenkt vom Haupt-Plot ab.
Man hätte so viel mehr aus dieser Buch-Idee machen können, denn das Grundgerüst passt und ist spannend. Vielleicht hätte es der Story gut getan, wenn sich die Autorin mehr Zeit genommen hätte, denn es fühlt sich so an, als hätte sie nur wenig davon gehabt. Für mich ist das auch kein Thriller, denn mir fehlten – wie oben schon angedeutet – die klassischen Elemente eines solchen, sondern mehr ein Spannungsroman. Wenngleich auch kein wirklich guter, so leid es mir tut. Da mein Fazit wenig positiv ausfällt, verzichte ich diesmal aus Respekt vor der Arbeit der Autorin darauf die Rezension zu streuen.