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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2023

Etwas holpriger Einstieg, aber insgesamt tolle Umsetzung einer interessanten Idee

Das verbotene Eden 1
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Thomas Thiemeyers Trilogie über das verbotene Eden wurde mir schon von vielen Seiten empfohlen. Und ich muss sagen, dass ich die Idee an sich schon sehr toll fand: Männer und Frauen leben voneinander ...

Thomas Thiemeyers Trilogie über das verbotene Eden wurde mir schon von vielen Seiten empfohlen. Und ich muss sagen, dass ich die Idee an sich schon sehr toll fand: Männer und Frauen leben voneinander getrennt, misstrauen sich gegenseitig und feinden sich teilweise sogar richtig an. Und das aufgrund eines mutierten Virus. Die Umsetzung war meiner Meinung nach auch sehr gut, selbst wenn mir dabei das eine oder andere gefehlt hat.
Von den Figuren konnte ich mir recht schnell ein Bild machen. Der ständige Perspektivenwechsel ermöglicht es dem Leser, sich toll in David und Juna gleichzeitig hineinversetzen zu können. Beide sind nachvollziehbare Charaktere, die vor allem durch den schönen Kontrast zueinander bestechen: Sie ist eher hitzköpfig, weiß sich zu wehren und lässt sich so schnell nichts gefallen, verbirgt dabei aber gekonnt ihre sensible Seite. Er dagegen ist eher ruhig, nach außen hin ein aufgeschlossener Denker, der den Kampf scheut, jedoch auch andere Seiten in sich verbirgt. Ihre Liebe zueinander entwickelt sich erfreulich langsam und ohne übereilte Hektik.
Die übrigen Protagonisten erscheinen mal mehr, mal weniger ausgereift, je nachdem wie viel man über sie erfährt und welche Geheimnisse über sie ans Licht treten. Über die Vielversprechendsten erfährt man hoffentlich in den Folgebänden noch ein wenig mehr.



Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, allerdings am Anfang recht einfach gehalten. An manchen Stellen hätte ich mir ein paar ausführlichere Beschreibungen gewünscht, zumindest in den ersten Kapiteln. Ab einem gewissen Punkt fesselt einen die Handlung dennoch, da besonders der Konflikt zwischen den Geschlechtern ein wunderbar realistisches Thema ist. Thiemeyer verknüpft hier Motive aus der Zeit der Hexenverfolgung und Heiligen Inquisition mit denen keltischen Ursprungs. In beide Lager erhält man einen ausreichenden Einblick, um sich die zwei Positionen in den wichtigsten Details vorstellen zu können.
Leider werden dabei wichtige Entwicklungen zu wenig erklärt, weswegen so einiges unklar bleibt und klischeehaft wirkt. Aus welchem Grund haben sich die Männer so auf den christlichen Glauben versteift und nicht einen Gedanken daran verschwendet, sich komplett selbst zu versorgen, wenn sie die Frauen so sehr hassen? Wie kam das weibliche Geschlecht ausgerechnet auf die Idee, sich dem Keltentum zuzuwenden und komplett darin aufzugehen? Aufgrund der fehlenden Antworten auf solche Fragen erscheint die vom Autor erschaffene Welt etwas stereotyp, was angesichts des neuartigen Konzepts dahinter ein bisschen schade ist. Auf der anderen Seite können die nachfolgenden Bände da noch einiges an Erklärungsarbeit leisten.



Fazit

Der erste Band der Trilogie um das verbotene Eden ist ein vielversprechender Auftakt der Dystopiereihe. Mir hat vor allem die originelle Idee, die dahinter steckt, gefallen: Der Kampf der Geschlechter geht in eine neue, verschärfte Runde, verursacht durch einen künstlich erzeugten, außer Kontrolle geratenen Virus. Die beiden Hauptfiguren wissen zudem schnell zu begeistern und den Leser für sich einzunehmen, ebenso wie der eine oder andere interessante Nebencharakter.
Leider erfährt man zu wenig über die Zeit nach dem Ausbruch des Krieges zwischen Männern und Frauen, wodurch der Hintergrundgeschichte die nötige Tiefe fehlt. Aber auf die Art und Weise macht der Roman nur noch mehr Lust auf die übrigen Teile der Serie!

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Veröffentlicht am 25.08.2023

Interessant, informativ und unterhaltsam

Zeit, sich einzumischen
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Okay, ich muss gestehen, dieses Buch fällt etwas aus der Reihe der Werke, die ich sonst auf meinem Blog vorstelle. Der Hintergrund dazu ist, dass ich auf der Frankfurter Buchmesse die Lesung zu Zeit, ...

Okay, ich muss gestehen, dieses Buch fällt etwas aus der Reihe der Werke, die ich sonst auf meinem Blog vorstelle. Der Hintergrund dazu ist, dass ich auf der Frankfurter Buchmesse die Lesung zu Zeit, sich einzumischen verfolgt habe und richtig überrascht war, wie interessant die betreffenden Ausschnitte klangen. Als ich es dann zum Geburtstag geschenkt bekam, habe ich es in einem Rutsch durchgelesen.
Das lag zum einen daran, wie die beiden Autoren die Themen angehen und behandeln. Einige von euch haben bestimmt schon von den Gezi-Protesten oder den Demonstrationen gegen S21 gehört. Immer mehr Menschen beteiligen sich am politischen Geschehen oder fordern zumindest die Möglichkeit dazu. Anstatt diese Materie rein historisch oder trocken-rational darzulegen, mischen Gerd Leipold und Walter Sittler Persönliches mit ihren Erfahrungen, die sie vor Ort sammeln. So entstand ein faszinierender Reisebericht, der aufschlussreiche Denkansätze bietet, ohne dabei jemals langweilig zu werden.



Die neun Episoden, die von den beiden Autoren abwechselnd erzählt werden, führen einen an so manchen interessanten Ort in Europa. Dank der vielen Informationen zu den einzelnen Städten und diversen kurzen autobiographischen Abschnitten werden die Berichte und Interviews angenehm aufgelockert. Man erfährt in ausreichender, nicht zu ausufernder Form alles Wissenswerte über die Hintergründe der jeweiligen politischen Situationen.
Aufgrund des ansprechenden, gut verständlichen Schreibstils kann man die Diskussionen der Gespräche toll verfolgen und sich, was meiner Meinung noch wichtiger ist, leicht ein eigenes Urteil bilden. Es werden direkt oder indirekt verschiedene Positionen einander gegenüber gestellt, ohne den Leser explizit zu zwingen, eine davon einzunehmen. Was für etliche, die vielleicht eine klare Antwort auf ihre Fragen oder sogar eine Anleitung erwarten, womöglich enttäuschend sein mag, ist für mich das Positivste an dem Buch.
Allein die Tatsache, dass das Eine oder Andere doch etwas zu kurz ausgeführt wurde, stört ein wenig die Vielleserin in mir.


Fazit

Zeit, sich einzumischen ist eine interessante Dokumentation aktueller Zeitgeschichte, die vor allem durch seine unterhaltsame Darstellungsweise besticht, zu der man schnell einen Zugang findet. Politisch relevante Ereignisse, besonders im Bereich Bürgerbeteiligung, werden einem so nahe gebracht, dass man die Ausführungen sehr gut nachvollziehen kann, ohne sich dabei zu langweilen. Dank der Reiseberichte und Interviews mit jeweiligen Beteiligten erfährt man aufschlussreiche Hintergrundinformationen zu den einzelnen Geschehnissen.
Wer sich also für moderne Gesellschaftspolitik interessiert und sich gerne eine eigene Meinung dazu bilden möchte, aber mit allzu trockenen Texten nichts anfangen kann, der sollte bei diesem Buch ruhig zugreifen!

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Veröffentlicht am 25.08.2023

Überraschend gut trotz oder grade wegen neuer Figuren!

Soul Screamers 4: Schütze meine Seele
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Anfangs war ich richtig skeptisch, was dieses Buch anging. Natürlich bringt es immer Abwechslung in eine Reihe mit hinein, wenn man neue Protagonisten einführt. Allerdings ist es meistens eine Gradwanderung, ...

Anfangs war ich richtig skeptisch, was dieses Buch anging. Natürlich bringt es immer Abwechslung in eine Reihe mit hinein, wenn man neue Protagonisten einführt. Allerdings ist es meistens eine Gradwanderung, jemanden, der bewusst das Hauptpairing torpedieren soll, nicht zu einseitig boshaft oder zu sympathisch darzustellen. Man bekommt sehr oft einfach eine hassenswerte Person vorgesetzt, die außer diesem Umstand nicht viel zu bieten hat.
Ich muss gestehen, Sabine ist mir nicht unbedingt sympathisch. Sie ist überheblich, rücksichtslos und egoistisch. Aber Rachel Vincent hat es geschafft, ihr auch andere Seiten zu verleihen, die ihr Handeln nachvollziehbar und ihren Charakter vielschichtiger machen. Zumal Kaylee gleichzeitig mit ihrer Eifersucht und ihrer Selbstgerechtigkeit den einen oder anderen nicht so angenehmen Wesenszug offenbart. Trotzdem oder gerade deswegen mochte ich diesen Teil der Serie sehr, eben weil er die Figurenentwicklung so vorantreibt. Da Band Drei vor allem Nashs schlechte Eigenschaften offenbart hat, bildet Schütze meine Seele in der Hinsicht einen tollen weiblichen Kontrast dazu.



Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und toll zu lesen. Wieder einmal gelingt es der Autorin mit ihren Worten, die Gefühle ihrer Helden beinahe greibar zu machen. Das verleiht der sich stets verändernden Beziehung zwischen den beiden Banshees wesentlich mehr Tiefe und damit auch Realitätsnähe. Langweilig wird es jedoch nie, da die Dämonenwelt natürlich im Hintergrund ihre Fäden spinnt und die actionreichen Szenen spannend und mitreißend erzählt werden, sodass man sich sofort mitten im Geschehen fühlt. Selbst wenn der Handlung ein paar Klischees weniger noch besser getan hätte.
Der nötige Schuss Humor, der an einigen Stellen zu richtigem Sarkasmus mutiert, darf ebenso nicht fehlen und lockert so manches emotionales oder dramatisches Ereignis auf.
Was mich etwas gestört hat, war das Ende. Ich will nicht zu viel verraten, allerdings wurden hier gewisse Komplikationen meiner Meinung nach zu einfach gelöst. Das nimmt auch den Bösewichtern ein bisschen die Gefährlichkeit, was sie wahrlich nicht verdient haben.



Fazit

Schütze meine Seele ist eine gelungene und mitreißende Fortsetzung der Soul Screamers Reihe. Gerade durch eine neue, nicht unbedingt sympathische, aber interessante Figur bringt Rachel Vincent eine andere Wendung in die Handlung und offenbart dadurch gleichzeitig so manchen negativen Charakterzug unserer Lieblingsbanshee. Mit viel Humor und Spannung gelingt es der Autorin zudem, den Leser trotz dem einen oder anderen Klischee zuviel und einem zu einfachen Ende bei Laune zu halten.
Wer schon vorher von der Serie begeistert war und nicht genug von Kaylee, Nash und Todd bekommen kann, der sollte auf alle Fälle zugreifen. Denn das Niveau der Vorgängerbände bleibt wunderbar erhalten.

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Veröffentlicht am 25.08.2023

Spannend, rasant, unvorhersehbar, aber mit kleinen Schwächen

Escape
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Escape hat mich insofern sofort angesprochen, da die Inhaltsangabe so schön geheimnisvoll klang. Man erfährt auf dem äußeren Klappentext erfreulich wenig über den Inhalt, was in meinen Augen schon mal ...

Escape hat mich insofern sofort angesprochen, da die Inhaltsangabe so schön geheimnisvoll klang. Man erfährt auf dem äußeren Klappentext erfreulich wenig über den Inhalt, was in meinen Augen schon mal ein Pluspunkt und ein Kaufanreiz war.
Und zum größten Teil findet sich diese mysteriöse Stimmung auch im Buch wider, das vor Geheimnissen nur so strotzt.
Dabei beginnt der Anfang recht gemächlich. Die Autorin nimmt sich Zeit, ihre Hauptfigur einzuführen und dem Leser näher zu bringen, was ihr toll gelingt. Anna mag zwar anfänglich sehr naiv, weltfremd und kindisch wirken, aber im Laufe des Buches wurde mir bald klar, warum. Man darf nicht vergessen, dass sie außer zu den Jungs kaum Kontakt zu Gleichaltrigen hat und somit wenig Erfahrung im Umgang mit anderen Teenagern sammeln konnte. Da ist es logisch, dass sie etwas zu leichtgläubig und einzelgängerisch ist.
Ihre vier männlichen Mitstreiter sind ebenfalls schön herausgearbeitet, jeder mit seinen ganz eigenen Ecken und Kanten, sodass man sie wunderbar auseinanderhalten kann und gleichzeitig zumindest einen kleinen Einblick in ihr Seelenleben erhält.
Die übrigen Charaktere sind dagegen etwas schwammig gestaltet, was mich bei der einen oder anderen potentiell interessanten Person schon ein bisschen gestört hat.



Der Schreibstil passt sich super dem Verlauf der Handlung an: Immer flüssig zu lesen, in den ruhigeren Szenen ausführlicher, in den actionreicheren mit mehr Tempo. Diese Art und Weise erleichtert es dem Leser, mitzufiebern und richtig in die Geschichte einzutauchen. Besonders die vielen unerwarteten Wendungen überraschen einen ständig aufs Neue und lassen die nötige Spannung aufkommen. So fühlt man sich gut unterhalten und muss gleichzeitig wissen, was genau hinter dieser oder jener Entdeckung steckt. Denn mit jedem Puzzlestück, so scheint es, stellen sich neue Fragen, die beantwortet werden wollen.
Leider geht dabei ein bisschen die Tiefe der Story verloren. Immer wieder entdeckt man beim Lesen Stellen, denen mehr Ausführlichkeit und Atmosphäre wesentlich besser getan hätten. Gerade weil sie soviel Potential haben, das allerdings nicht ausgeschöpft wird. Sehr deutlich wird dies bei der sich anbahnenden Beziehung zwischen Anna und Sam. Jene ist ein wenig zu oberflächlich, fast schon klischeehaft gehalten, was sicher nicht so wäre, hätte sich Jennifer Rush mehr Zeit mit den beiden gelassen und der Entwicklung ihrer Gefühle füreinander mehr Spielraum zugestanden.


Fazit

Der erste Band der Trilogie um Anna und Sam ist ein interessanter, wendungsreicher Einstieg in Jennifer Rushs Dystopienreihe. Die fünf Hauptcharaktere wissen zu begeistern und lassen den Leser so an ihrer Odyssee teilhaben, als wäre man live dabei. Der flüssige Schreibstil und die spannende Handlung voller unerwarteter Entdeckungen unterstützen diesen Eindruck nur noch. Leider kommt dabei die Tiefe der eigentlichen Geschichte zu kurz, sodass die Beziehungen zwischen den Figuren zu sehr an der Oberfläche bleiben.
Dennoch ist Escape ein wirklich unterhaltsamer Roman, der ab einem gewissen Punkt richtig zu fesseln weiß und bereits große Lust auf den Nachfolgeband Hide macht, der dieses Jahr im März auf Deutsch erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 25.08.2023

Ziemlich beste Freunde als Liebesgeschichte

Ein ganzes halbes Jahr
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Über Ein ganzes halbes Jahr habe ich schon viel gehört, bevor ich es mir überhaupt gekauft hatte. Viele lobten es als DAS Lesehighlight 2013 und waren ganz begeistert von der Liebesgeschichte zwischen ...

Über Ein ganzes halbes Jahr habe ich schon viel gehört, bevor ich es mir überhaupt gekauft hatte. Viele lobten es als DAS Lesehighlight 2013 und waren ganz begeistert von der Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptpersonen. Das hat natürlich einige Erwartungen bei mir geweckt. Zum Glück waren diese aber scheinbar nicht so groß wie die von anderen, weswegen ich mich auch toll in die Story hineinfinden konnte.
Zum einen ist da natürlich hauptsächlich Lou als Bezugspunkt. Ich muss gestehen, dass ich etwas gebraucht habe, bis ich mit ihr warm geworden bin. Vieles hätte ich vermutlich nicht so gemacht wie sie, doch ich kann ihre Gründe nachvollziehen. Jojo Moyes hat ihren Charakter konsequent gestaltet und schön herausgearbeitet, selbst wenn Louisa dabei das eine oder andere Klischee erfüllt (Mittellos, naiv, muss erst darauf hingewiesen werden, was sie kann). Sie mag zwar nicht die beste Pflegerin für Will sein, wobei ich bezweifle, dass er eine solche jemals näher an sich heran gelassen hätte. Trotzdem ist es gerade das, was es dem Leser leichter macht, sich in sie und die geschilderten Situationen hineinzuversetzen.
Will dagegen, so schwierig er als Mensch auch ist, war mir gerade deshalb wesentlich näher. Ebenfalls nicht vollkommen klischeefrei dargestellt (Reich, gutaussehend, ein Draufgänger), ist er jemand, den man nicht von Anfang an durchschaut, was ihn umso interessanter macht.



Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, was einem das flüssige Lesen sehr erleichtert. Hin und wieder schadet das jedoch der Atmosphäre, besonders wenn die Perspektive wechselt. Ohne die jeweiligen Überschriften würde man wahrscheinlich gar nicht merken, dass eine andere Figur „spricht“.
Dennoch schafft es die Autorin immer wieder, berührende Momente herzustellen, vor allem in den Szenen zwischen den beiden Hauptpersonen, als sie sich langsam näherkommen. Gepaart mit einem oftmals drastisch zynischem Humor bietet die Handlung schöne Unterhaltung für Zwischendurch, die gerade durch das realistische Ende noch einmal einen Pluspunkt von mir erhält. Ein anderer Schluss hätte aufgesetzt und gezwungen gewirkt und zudem Wills Motive für seine Entscheidung herabgewürdigt. Da man über diese leider nur aus der Sicht seiner Mitmenschen erfährt, erhalten sie auf die Art das Gewicht, das sie meiner Meinung nach verdienen.


Fazit

Obwohl die Thematik in Ein ganzes halbes Jahr sehr an den Film und das gleichnamige Buch Ziemlich beste Freunde erinnert, wird sie ganz anders behandelt. Nicht völlig klischeefrei und in einem einfachen Schreibstil, aber mit viel Gefühl erzählt die Autorin über ihre Geschichte über Verlust und Gewinn von Lebensfreude und den Respekt gegenüber den Entscheidungen anderer. Zwei nachvollziehbare, sich langsam entwickelnde Hauptfiguren und einfühlsame Momente machen das Buch zu einem nachdenklich stimmenden Roman, der zwar nicht hundertprozentig perfekt ist, allerdings durchaus zu unterhalten und zu berühren weiß.

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