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Veröffentlicht am 05.06.2023

Tolle Frauenfiguren

Lyrén Saga: Winter
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Okay, eines vorneweg: Ich war hellauf begeistert, dass es in diesem Roman keine Liebesgeschichte gibt. Schippingmöglichkeiten sind vorhanden, werden aber absolut nicht ausgebaut. Das war verdammt angenehm ...

Okay, eines vorneweg: Ich war hellauf begeistert, dass es in diesem Roman keine Liebesgeschichte gibt. Schippingmöglichkeiten sind vorhanden, werden aber absolut nicht ausgebaut. Das war verdammt angenehm zu lesen. Ich weiß, viele brauchen sowas unbedingt, doch ich fands klasse so ganz ohne.

Was mir auch richtig gut gefallen hat, war das Setting. Elin schafft es, die wunderschön wilden Landschaften Skandinaviens sehr bildlich einzufangen und damit die passende Atmosphäre für ihre Geschichte zu schaffen. Hierin geht es hauptsächlich um den Konflikt zwischen alten Göttern und Magie und dem Ein-Gott-Glauben. Und damit verbunden ist natürlich auch die Konfrontation zwischen Männlich und Weiblich beziehungsweise der patrialischen und matriarchalischen Herrschaftsform. Noch sind die Männer etwas unterrepräsentiert, doch Woltan zeigt als Charakter einen in mehrfacher Hinsicht eisigen Willen, seine Sicht der Dinge durchzusetzen.

Die Frauen sind dagegen auch nicht ohne. Ich mochte vor allem die Dreiheit Ananda, Mira und Ravna, obwohl die Königin auch einiges an Potential hat. Sie sind alle sehr starke Persönlichkeiten, ohne komplett perfekt zu sein, und das mochte ich sehr.

Manches hätte man durchaus noch ausbauen können. Es gab ein paar Szenen, die weckten schon Erwartungen, gerade bei Fantasylesern, und waren dann leider etwas kurz oder abgehackt. Ein gutes Beispiel ist die Wanderung durch den Albentunnel. Da hätte man soviel Grusel einbauen können 😅 Aber gut, das ist nur meine Meinung aufgrund meines Lesegeschmacks.

Was ich mir persönlich gewünscht hätte, wäre eine Übersetzung der fremdsprachigen Ausrufe. Ein paar kann man aus dem Kontext erschließen, aber eben nicht alle. Gerade ich als Sprachbegeisterte freue mich immer wieder, neue Ausdrücke in einer fremden Sprache zu lernen.

Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf Band 2, in dem ich hoffentlich auch mehr über die Königin erfahre und gebe dem Buch 4 von 5 Amuletten.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Monatshighlight

Uhrwerk
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Am meisten haben mir die Figuren gefallen und zwar alle, selbst wenn sie selbst nicht zu Wort kamen. Gerade bei Purson wäre das verdammt interessant. Nicht alle legen eine immense Entwicklung hin (Ewanna ...

Am meisten haben mir die Figuren gefallen und zwar alle, selbst wenn sie selbst nicht zu Wort kamen. Gerade bei Purson wäre das verdammt interessant. Nicht alle legen eine immense Entwicklung hin (Ewanna ist etwas lethargisch), aber das finde ich bei den jeweiligen Umständen nicht verwunderlich. Jede der drei Hauptfiguren, das Schimmerblut Ewanna, der Ganove Terry und die Dämonin Zanaa, sieht sich mit gewaltigen Umwälzungen in ihren Leben konfrontiert und sie gehen alle unterschiedlich damit um. Ich fand ihre jeweiligen Erzählstränge sehr spannend, gerade weil sie verschiedene Seiten der Stadt Sidarap beleuchten.

Auch der Weltenaufbau hat mich richtig beeindruckt. Er ist wirklich komplex, was das 20er Jahre Setting mit Steampunk Elementen so erstmal nicht vermuten lässt. Allein das Magiesystem hat es in sich und man sollte sich das Glossar gut durchlesen, um alles gut zu verstehen. Die Bezeichnungen erinnert an die jüdische Mystik und besonders bei den Bizach hat sich Vinachia alle Mühe gegeben. Sie werden nicht nur einem der vier Elemente, sondern auch bestimmten Talentgruppen zugeordnet, die ihre jeweiligen Begabungen ausformen.

Die Geschichte an sich hätte ruhig etwas länger sein können, dafür besticht sie aber durch unerwartete Wendungen und der Enthüllung, wie schließlich alles zusammenhängt. Es macht auf jeden Fall richtig Lust auf mehr und ich fiebere jetzt schon sehnsüchtig dem zweiten Band entgegen.

Ich gebe dem Buch fünf von fünf Tarotkarten!

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Sehr toller Einstieg

Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht
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Ich hatte ehrlich gesagt keinerlei Erwartungen an das Buch, obwohl ich es schon häufiger vorher auf Bookstagram und Booktok gesehen habe. Vielleicht konnte der Roman mich deswegen so fesselnd.

Opal ist ...

Ich hatte ehrlich gesagt keinerlei Erwartungen an das Buch, obwohl ich es schon häufiger vorher auf Bookstagram und Booktok gesehen habe. Vielleicht konnte der Roman mich deswegen so fesselnd.

Opal ist ein wirklich spannender Charakter, eigenwillig, wissbegierig und nicht auf den Mund gefallen. Ich finde sie super ausgearbeitet, sodass sie die gesamte Geschichte im Alleingang tragen kann. Das heißt aber nicht, dass die Nebenfiguren blass und eindimensional wären. Ihre Motive werden erst nach und nach klar, bei manchen kommt bestimmt noch einiges in den Folgebänden ans Licht. Was mich besonders gefreut hat, war, dass zwar Vibes vorhanden waren, es allerdings keine echte Liebesgeschichte gab. Das hatte ich beim Königsgleichen schon befürchtet, dieses Mädchen-verliebt-sich-in-BadBoy-Theme. Alle, die darauf hoffen, werden wahrscheinlich enttäuscht sein.

Die Story an sich ist sehr spannend und voller unerwarteter Wendungen. Gerade das Magiesystem rund um den Dunkeldorn ist verdammt interessant und hat mir megagut gefallen. Und die kurzen Kapitel über den Ursprung der Dunkeldornen geben dem Ganzen noch mehr Tiefe.

Was mir allerdings gefehlt hat, war der rote Faden, also wohin die Geschichte führen soll. Es wirkt, als würde Opal von einem Ereignis ins nächste geworfen werden und reagiere einfach nur. Sie ist zwar mutig genug, um sich immer wieder aufzurappeln, aber dann kommt der nächste Hammer um die Ecke und drückt sie in eine andere Richtung.

Deswegen gebe ich dem Band 4 von 5 Blüten.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Gemischte Gefühle

Dreamcatchers
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Ich muss ganz ehrlich sagen, dieser Roman hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Es gab einige Punkte, die mir sehr gut gefallen haben, aber auch andere, die mich gestört haben. Aber der Reihe ...

Ich muss ganz ehrlich sagen, dieser Roman hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Es gab einige Punkte, die mir sehr gut gefallen haben, aber auch andere, die mich gestört haben. Aber der Reihe nach.

Was der Autor wirklich sehr gut drauf hat: Tiefgründige Charaktere zu schaffen. Und davon gibt's einige in der Geschichte, was das Ganze noch schwieriger macht. Deswegen gefiel es mir richtig gut, dass jede Person so zur Geltung kam, dass man sich perfekt in die hineinversetzen konnte. Zwar sind ein paar von ihnen absolut nicht sympathisch, aber gerade das ist für mich ein weiterer Pluspunkt. Man muss sie ja nicht mögen, um ihre Handlungen nachvollziehen zu können.

Auch die Geschichte an sich war interessant zu lesen, besonders wie die einzelnen Handlungsstränge schließlich ineinander greifen. Zwar war mir ab einem bestimmten Zeitpunkt klar, wie alles zusammenhängt, aber ich fand es trotzdem toll zu lesen, wie die einzelnen Parteien aufeinander treffen.

Was mich allerdings gestört hat, war der Genremix bzw. wie er sich zusammensetzt. Am Anfang wirkt der Roman wie ein sozial- und gesellschaftskritischer Thriller, was atmosphärisch auch sehr gut umgesetzt ist. Doch dann kommt ein Element mit rein, das meiner Meinung nach viel zu wenig Raum bekommt. Es wird ganz langsam eingeführt, was ich noch okay fand, dann aber wirkt es den Rest der Geschichte wie Beiwerk. Daraus hätte man wirklich mehr machen können. Genauer kann ich das leider nicht erklären, sonst würde ich spoilern.

Auch das Ende wirkt irgendwie zurechtgebogen. Im Verlauf der Geschichte werden bestimmte Figurenkonstellationen beschrieben, die dann am Schluss komplett aufgehoben und völlig neu zusammengewürfelt werden. Ich hab nichts dagegen, wenn bestimmte Pairings kein Happy End bekommen. So, wie es der Autor allerdings handhabt, wirkt es wenig glaubhaft und zu aufgesetzt für meinen Geschmack. Auch hier kann ich nicht viel mehr sagen, ohne zu spoilern.

Insgesamt ist es kein schlechtes Buch, vor allem was die Figuren und die gut platzierte Sozialkritik angeht. Für mich hat es 3,5 von 5 Sonnenblumen verdient.

An dieser Stelle vielen lieben Dank an Chris Bennett für das Rezensionsexemplar!!

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Wunderschön

In unserem Universum sind wir unendlich
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Ich hab den Roman ja schon öfter in den sozialen Medien gesehen und der Klappentext klang zwar nicht schlecht, aber nach nichts, was man noch nie gelesen hat. Trotzdem hat mich die Geschichte rund um Ansel ...

Ich hab den Roman ja schon öfter in den sozialen Medien gesehen und der Klappentext klang zwar nicht schlecht, aber nach nichts, was man noch nie gelesen hat. Trotzdem hat mich die Geschichte rund um Ansel und Emil regelrecht umgehauen und so hart mitgenommen, dass ich richtig mit den beiden mitgelitten habe.

Was mir sehr, sehr gut gefallen hat, war die Ausarbeitung der beiden Figuren. Emil erscheint anfangs zwar etwas oberflächlich und Ansel streckenweise viel zu verklemmt. Aber die Autorin schafft es mit verdammt viel Einfühlungsvermögen, den zweien so richtig viel Tiefe zu verleihen. Grade auf ihrer gemeinsamen Reise werden sie mit all ihren Ängsten konfrontiert, sodass sie unglaublich authentisch rüberkommen. Die Kritik mancher Leser, dass alles viel zu schnell geht, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Klar bringt grade Krebs im Endstadium sehr viele gesundheitliche Probleme mit sich, aber Emil ist ein Sturkopf ohne Ende. Und man merkt ihm an, dass er seine Wahl getroffen hat: Lieber lebendig sein in den letzten Wochen, als sich verkriechen und ausruhen.

Es ist vor allem ein Appell an alle, das Leben solange auszukosten, wie es geht. Selbst wenn man dafür Risiken eingehen muss. Selbst wenns wehtut und man kein Happy End erwarten kann. Denn es zählen die vielen schönen Momente, die man geteilt hat und die einen nachhaltig prägen und wachsen lassen.

Für mich hat dieses Buch fünf von fünf Zeichnungen verdient.

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