Breaking News: Mord und Totschlag im beschaulichen Kirkby
Highland Crime – Die tote TänzerinBürgermeister Collum versichert der Kirkby Gazette: „Unsere Einwohner sind sicher.“ Da ich mich nach mehreren Aufenthalten im schottischen Kirkby bereits als Kirkbianer im Herzen empfinde, hatte ich nach ...
Bürgermeister Collum versichert der Kirkby Gazette: „Unsere Einwohner sind sicher.“ Da ich mich nach mehreren Aufenthalten im schottischen Kirkby bereits als Kirkbianer im Herzen empfinde, hatte ich nach dieser Aussage des Bürgermeisters also keine Angst, erneut in die schottischen Highlands zu reisen, immerhin lockten doch die Highland Games. Wer möchte nicht knackige Kerle im Kilt dabei bewundern, wie sie bei Sportarten wie Baumstammwerfen oder Tauziehen ihre Muskeln spielen lassen? 😉
Kurz vor dem Beginn der Highland Games platzt Kirkby aus allen Nähten. Alle Zimmer sind ausgebucht, die Highland Dancer proben wie wild und das ganze Dorf freut sich auf das Event. Das ganze Dorf? Nein, da gibt es George King, der seit zwei Jahren in Kirkby Unterschlupf gesucht hat, da er auf der Flucht vor der sizilianischen Mafia ist. Der schottische Enthüllungsjournalist langweilt sich zu Tode und vertreibt sich seine Zeit damit, sich inkognito in seinem Blog „The Kings Speech“ über das Leben in den Highlands lustig zu machen. Aktuell hat er natürlich die Highland Games ins Visier genommen und mokiert sich über das Wett-Tröten der Dudelsackpfeifer ebenso wie über die hoch dotierten Tanzwettbewerbe der Highland Hüpfdohlen. „The Kings Speech“ treibt den Blutdruck unseres Bürgermeisters regelmäßig in die Höhe und Collum tut mir schon ein wenig leid.
Die sympathische Dirndl-Schneiderin Fanny König aus München hat sich einen Lebenstraum erfüllt und macht auf ihrer Schottlandreise ebenfalls Halt in Kirkby. Fanny wird von ihrem Dackel Rudi begleitet, welcher der heimliche Star dieses Buches ist, aber psst, nicht weitersagen, sonst könnten die anderen tierischen Bewohner von Kirkby womöglich neidisch werden.
Als Fanny auf den Spuren des Ungeheuers von Loch Ness stattdessen eine tote Tänzerin im See entdeckt, ist auch das kriminalistische Gespür von George geweckt. Gemeinsam machen sich King und König auf die Suche nach Motiv und Täter. Die Dialoge zwischen dem ungleichen Paar, welche zunächst nur der gemeinsame Nachname zu verbinden scheint, sind herrlich amüsant und strapazieren meine Lachmuskeln aufs Äußerste.
Ich liebe Cosy Crime und ich liebe die Geschichten rund um Kirkby und eine Kombination dieser beiden Dinge ist der Autorin ganz wunderbar gelungen. Gemeinsam mit Fanny kann ich also in der Bäckerei frühstücken, die Weberei besichtigen und mir einen Kilt schneidern lassen (ja, gibt es auch für Frauen) und mit George im Pub die Ermittlungen vorantreiben.
Kirkby ist für mich schon so sehr eine zweite Heimat geworden, dass ich völlig vergesse, dass dieser Ort nur in der Fantasie der Autorin und der ständig wachsenden Leserschaft existiert. Ich bin mir sicher, dass mit Highland Crime die Fangemeinde von Kirkby weiter anwachsen wird und freue mich schon sehr auf weitere Fälle für King und König.