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Redrose

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2022

Für Fans von British Crime

Noch ein Mord, Mylord
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Lord Merridew ist wie alle genialen Köpfe: sehr von sich selbst überzeugt und mit einem Freund an seiner Seite, der ihn für seine Spürnase bewundert. In der Manier von Sherlock Holmes und Dr. Watson oder ...

Lord Merridew ist wie alle genialen Köpfe: sehr von sich selbst überzeugt und mit einem Freund an seiner Seite, der ihn für seine Spürnase bewundert. In der Manier von Sherlock Holmes und Dr. Watson oder Hercule Poirot und Arthur Hastings, reisen Lord Merridew und Nigel Bates quer durch Good Old England und lösen Kriminalfälle.

Lord Merridew ist Anfang 50, groß und seine Vorliebe für gutes Essen deutlich an seinem Bauchumfang erkennbar. Er kann mithilfe seiner Augen sprechen, spricht aber auch ansonsten laut und viel und am liebsten über sich und seine Genialität 🤣 aber er hat auch eine weiche Seite, verspürt Empathie für die Opfer und das hat ihn dann auch für mich sympathisch gemacht.

Die ist mein erstes Buch des Autors und bestimmt nicht das letzte 😉. Der Schreibstil gefällt mir gut. Gekonnt werden reale Personen mit der fiktiven Geschichte verwoben, in „das Rätsel der verschwundenen Tänzerin“ hat Marilyn Monroe einen Gastauftritt und ich erfahre, dass der große Sir Laurence Olivier gar eine eigene Zigarettenmarke sein Eigen nennt.

Mir gefällt der Humor, trocken und tiefschwarz und auch die ernsten Themen, die in den Geschichten mitschwingen.

Ein Buch, das Laune macht, selbst wieder einmal durch das britische Königsreich zu fahren, hauchdünne Gurkensandwiches und Scones mit clotted Cream zum High-Tea zu genießen und den Abend mit einem Whiskey am Kaminfeuer und einer Geschichte aus Noch ein Mord, Mylord zu beenden, cheers 😍

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Spannendes Fantasy-Abenteuer

Seelenlos
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Als ich mit diesem Hörbuch angefangen habe, wusste ich noch nicht so genau, was mich erwarten würde. Die Autorin war mir bis dato unbekannt. Aber schon nach wenigen Minuten war ich völlig gefangen. Die ...

Als ich mit diesem Hörbuch angefangen habe, wusste ich noch nicht so genau, was mich erwarten würde. Die Autorin war mir bis dato unbekannt. Aber schon nach wenigen Minuten war ich völlig gefangen. Die Sprecherin, Marlene Rauch, haucht den so unterschiedlichen Charakteren Leben ein und hat mir gleich gut gefallen.

Es beginnt mit einer kurzen Szene aus einer anderen Welt, aber schon kurz darauf lernen wir Gwen kennen, eine junge Studentin, die von ihrem Opa unter anderem einen Taschenspiegel erbt. Mit diesem kann sie in eine andere Welt reisen. Allerdings ist es eine gefährliche Welt, bevölkert von seltsamen Wesen, die Gwen Übles wollen. Wie gut, dass mit Tares gleich ein Held und Retter auftaucht.

Während mir Gwen gleich sympathisch war, hatte ich mit Tares ein wenig Mühe, er gibt anfangs nur wenig von sich preis. Tares und Gwen machen sich aus jeweils unterschiedlichen Motiven auf die Suche nach den Splittern des Glutamuletts, ihrer kleinen Gruppe schließen sich weitere Gefährten an. Während es zwischen Gwen und Tares mit seinen purpurfarbenen Augen und seinem göttergleichen Körper langsam beginnt zu knistern, lenken unerwartete Wendungen die Geschichte immer wieder in neue Bahnen.

Interessant fand ich auch, dass Gwen immer wieder zwischen ihrer eigentlichen Welt als Studentin und der fremden Welt hin und her reisen kann. Sie will ja ihre Freunde und Familie nicht vernachlässigen und ist hin und hergerissen zwischen den jeweiligen Pflichten in beiden Welten.

Und plötzlich wird mir bewusst, dass es sich nur um den ersten Teil einer Pentalogie handelt und das Happyend rückt in weite Ferne 🤣

Immer wieder wurde ich überrascht: Charaktere, die ich mochte, haben dunkle Geheimnisse und Charaktere, die anfangs unsympathisch wirkten, konnte ich im späteren Verlauf der Geschichte viel besser verstehen. Ziemlich heftig war Asrells Geschichte für mich, den Hass auf seinen Erzeuger konnte ich sehr gut nachvollziehen und habe dabei gemerkt, dass die Protagonisten für mich real geworden waren. Ich habe mit ihnen gelacht, geweint und mitgefiebert und möchte jetzt unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Ich vergebe sehr gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Freunde dieses Genres.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Ein Liebeskarussell der besonderen Art

Das Immaguat
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Man nehme einen Schwung Menschen, die in Wien leben und nach der Liebe suchen und anstelle eines seelenlosen Bachelors kommt so was Wunderbares wie das Immaguat heraus. Das Buch fühlt sich an wie ein Spaziergang ...

Man nehme einen Schwung Menschen, die in Wien leben und nach der Liebe suchen und anstelle eines seelenlosen Bachelors kommt so was Wunderbares wie das Immaguat heraus. Das Buch fühlt sich an wie ein Spaziergang durch Wien, lässt den Leser an kleinen Wundern teilhaben, den Kaffee in einem altmodischen Kaffeehaus genießen, bedient von einem Kellner der alten Schule mit Wiener Schmäh, hach, was war das schön.

Dies war mein erstes Buch der Autorin, aber sicher nicht mein letztes. Der lebendige Sprachstil, das Unaufgeregte, ohne Effekthascherei, macht das Lesen zum Genuss. Hier handelt es sich nicht um Fast-Food für die Seele, sondern um ein Mehrgänge-Menü. 😍

Die Charaktere sind so liebenswürdig, dass man sie sofort ins Herz schließen muss, die meisten zumindest. Der Koch, der Gugelhupfe bäckt, wenn er verliebt ist, die kleine Blumenhändlerin mit dem so grünen Daumen, selbst die stolze Schauspielerin, sie alle sind mir im Laufe der Geschichte so ans Herz gewachsen, dass ich mich als Teil des Meidlinger Kosmos gefühlt habe und nur sehr ungern Abschied nehme. Vielleicht gibt es ja noch einmal ein Wiedersehen, einen zweiten Teil, ich würde mich sehr freuen.

5 glitzernde Sterne für diese Leseüberraschung und eine Empfehlung für alle, die keine Angst davor haben, auch mal mit ihren Möbeln zu reden 😉

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Sauguat, Tischler und Fink in Höchstform

Prost, auf die Nachbarn
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Dies ist bereits der 4. Teil der Reihe und zum Glück ist noch kein Ende in Sicht.

Der Münchner Hauptkommissar Tischler hat endlich kapiert, dass Frotzeleien unter Kollegen die bayerische Art der Sympathiebezeugungen ...

Dies ist bereits der 4. Teil der Reihe und zum Glück ist noch kein Ende in Sicht.

Der Münchner Hauptkommissar Tischler hat endlich kapiert, dass Frotzeleien unter Kollegen die bayerische Art der Sympathiebezeugungen sind und ist damit endgültig in Brunngries angekommen, dem Dorf in den Chiemgauer Alpen.

Der Humor kommt wahrlich nicht zu kurz, in Prost auf die Nachbarn bleibt kein Auge trocken.
Fast vergisst man, dass es sich ja eigentlich um einen Krimi handelt und auch wenn der tote Rechtsanwalt kein sympathischer Mensch war, so habe ich mir dann doch Mühe gegeben, seinen Mörder zu finden.

Gar so einfach war das aber nicht, bei so einem „Hundling“ gibt es gleich viele Verdächtige. Zwischendurch habe ich mir dann die Rouladen bei Mama Fink schmecken lassen, zusammen mit der Vorzimmerdame des Kommissariats einen HERZHAFTEN von Brunello geschlürft und bei Tischlers Lieblingsitaliener leckere Pasta gegessen.

Es ist wieder ordentlich was los in diesem kleinen Brunngries, dem Ort, den der Autor leider nur erfunden hat. Die Charaktere sind so wunderbar gezeichnet, dass ich kaum glauben mag, dass sie nicht in echt existieren. Ich habe Tränen gelacht bei der Vorstellung, wie Fink und seine Mama gemeinsam „Herzilein“ geschmettert haben und zum Glück ist der Fink nicht Pfarrer geworden: das Beichtgeheimnis wäre vor seiner Mama nicht sicher 🤣

Neben allem Spaß an der Interaktion der Protagonisten hat mich aber auch betroffen gemacht, wie die Leben von vielen Menschen durch ein Ereignis völlig aus der Bahn geworfen werden können und wie zerbrechlich unser Glück doch ist. Ich hatte auf jeden Fall mehr Mitleid mit den Menschen, die unter dem Mordopfer zu leiden hatten, als mit diesem selbst.

Eigentlich würde ich ja gerne schreiben, dass der Kalpenstein sich wieder einmal selbst übertroffen hat, dass ich dieses Buch einfach mega fand, in Windeseile durchgelesen habe und mich jetzt schon auf die nächsten Teile freue und all dies trifft ja auch zu aber pssst, das bleibt unter uns, nicht dass der Autor noch den Größenwahn kriegt, wenn er so gelobt wird 😉

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Gelungene Fortsetzung von Teil 1

New Worlds
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Nach dem Verrat ihres Professors, der Likas Erinnerungen an die alte Welt und ihre Erlebnisse gelöscht hat, fühlt sich Lika in ihrem alten Leben seltsam unwohl. Eigentlich sollte alles wie immer sein, ...

Nach dem Verrat ihres Professors, der Likas Erinnerungen an die alte Welt und ihre Erlebnisse gelöscht hat, fühlt sich Lika in ihrem alten Leben seltsam unwohl. Eigentlich sollte alles wie immer sein, aber in Eden fühlt sie sich plötzlich fremd. Irgendjemand scheint sie zu beobachten. Als sie dann noch ein Gespräch belauscht und erfährt, dass ihr Leben in Gefahr ist, gelingt ihr die Flucht.
Zusammen mit einer Gruppe von Freunden möchte Lika die Chance nutzen und Milo wiedersehen.

Ein wenig hat mir der Überraschungseffekt aus dem ersten Teil gefehlt, die Beschreibung dieser andersartigen Welt, die ich als so spannend empfunden habe. Aber das ist in einem zweiten Teil natürlich auch extrem schwierig. Trotzdem geht es auch in Band 2 spannend weiter. Neue Protagonisten tauchen auf und gewinnen an Bedeutung. Alte und Neue Welt stehen vor gewaltigen Veränderungen und Lika ist mittendrin.

Mir gefällt, dass Lika sich entwickelt, auch wenn sie Mühe hat, ihren Gefühlen zu trauen. Und was braucht der Mensch wirklich, wie sieht ein erfülltes Lebens aus? Möchte ich nur umgeben sein von Menschen, die ich mag? Ist eine bedeutende Tätigkeit wichtig, die dem Wohle der Menschheit dient oder sind Freiheit und Gleichberechtigung das Wichtigste im Leben?

Nachdem unsere alte Welt durch 2 Jahre Pandemie geprägt wurde, wir uns mit Verschwörungstheoretikern rumschlagen, die durchaus der Meinung sind, wir würden bereits auch ohne Scan-Units einer Gehirnwäsche unterzogen und angesichts der immer häufiger werdenden Klimakatastrophen und sogar eines Krieges mitten in Europa, sind all diese Fragen umso wichtiger geworden. Viele Freiheiten wurden in den letzten Jahren eingeschränkt, die Handlungsweisen der Regierenden in der alten wie auch der neuen Welt erinnern fatal an bereits existierende Regimes, auch wenn der technische Fortschritt bzw. Rückschritt meines Wissens noch nicht existiert. Aber was weiß ich schon? 😉

Anne Oldach ist es mit Tod & Vergebung und ihrem lebendigen Schreibstil gelungen, dass ich mich wieder als Teil der Geschichte gefühlt habe. Gemeinsam mit Lika und Milo war ich auf der Jagd und ich könnte schwören, ich habe ein Surren der lästigen Mücken gehört 🤣

Wie es bei einer Dilogie üblich ist, sollte man natürlich Teil 1 gelesen haben. Mit hat Tod und Vergebung wieder richtig gut gefallen und ich bin schon gespannt, womit uns die Autorin als Nächstes überrascht.

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