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Redrose

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Der Zauber der grünen Insel wirkt in diesem Buch

Das Haus aus Perlmutt
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Dies ist die Geschichte über den Neubeginn von zwei Frauen. Giovanna, sympathische Schweizerin aus Zürich, steht mit Mitte 40 vor den Scherben ihres Lebens. Die Tochter hat gerade ein Studienjahr in den ...

Dies ist die Geschichte über den Neubeginn von zwei Frauen. Giovanna, sympathische Schweizerin aus Zürich, steht mit Mitte 40 vor den Scherben ihres Lebens. Die Tochter hat gerade ein Studienjahr in den USA begonnen und ihr Mann verlässt sie kurz darauf ganz klischeehaft für eine Jüngere. Doch Giovanna rappelt sich auf und erinnert sich an ihren Jugendtraum: Irland bereisen, grüne Landschaften mit Schafen, Schlösser und Burgen, wunderschöne Küstenlandschaften. Da ich selbst schon in Irland Urlaub gemacht habe, haben mich die Beschreibungen zumindest in Gedanken wieder auf diese schöne Insel versetzt.
Bei ihrer Reise durch Irland lernt Giovanna Monica kennen. Gefangen in Schuldgefühlen und von der Dorfbevölkerung gemieden, lebt sie ein sehr einsames Leben.

Gemeinsam versuchen die beiden die Geister der Vergangenheit zu bannen und es entsteht etwas sehr Wunderschönes, das Haus aus Perlmutt.

Mir hat die gemeinsame Reise viel Spaß gemacht. Ich habe mit den Charakteren gelitten und gelacht und sobald das Reisen wieder unbeschwert möglich ist, muss ich unbedingt mal wieder auf die grüne Insel reisen. Dann mache ich mich auf die Suche nach diesen wunderschönen B&Bs, die herzlichen, lustigen Iren, die frechen Schafe, die immer unpassender Weise über die Straße hoppeln.

Auch die Liebe kommt in diesem wunderbaren Buch nicht zu kurz, denn nicht nur junge Menschen können sich verlieben. Ein Buch über Liebe und Freundschaften, ein Buch zum Träumen und Wohlfühlen. „Sie redeten, bis die ersten Vögel den Tag begrüßten und der Himmel seinen schwarzen Mantel gegen einen blauen tauschte“

Dies ist bereits das zweite Buch, welches ich von der Autorin lese und mir gefällt ihr Schreibstil und die positive Art, die sie ausstrahlt. Natürlich sind nicht alle Menschen so großzügig und warmherzig wie Giovanna, aber es gibt diese Menschen und ich bin froh, dass auch ich eine Freundin habe, die diese Charaktereigenschaften aufweist. In einer Welt, in der der Egoismus sich immer weiter ausbreitet, ist es sehr wohltuend sich daran zu erinnern, dass es auch Alternativen gibt.

Es ist bereits eine Fortsetzung geplant und darin soll auch Marlene eine Rolle spielen, eine Nebenfigur, die ich ebenfalls ins Herz geschlossen habe.

Wie der Schriftsteller im Buch, so handelt auch die Autorin: „ich schaue das Meer an und versuche aus dem Ozean an Wörtern, die wir zur Verfügung haben, genau die richtigen herauszufischen, diese miteinander zu kombinieren und daraus eine Geschichte zu schreiben, die Menschen berührt.“ Und genau das hat Esther Destratis geschafft, mich mit ihrem Buch berührt.

Das Haus aus Perlmutt entführt in eine Welt voller liebevoller Menschen und ich habe mich gefreut, für ein paar Stunden Teil davon zu sein. 😊

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Ich brenne für Elwenfels, and it börns, börns, börns…..

Winzerfluch
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Dies ist bereits Band 2 der Reihe um das kleine Dörfchen Elwenfels in der Pfalz und hach, was war das wieder schee 😉 Der Pfälzer Dialekt findet auch dieses Mal wieder Einklang in dem Buch, aber immer ...


Dies ist bereits Band 2 der Reihe um das kleine Dörfchen Elwenfels in der Pfalz und hach, was war das wieder schee 😉 Der Pfälzer Dialekt findet auch dieses Mal wieder Einklang in dem Buch, aber immer so, dass auch der ungeübte „Pälzer“ alles versteht und ansonsten gibt es am Schluss des Buches noch ein Glossar, wo die wichtigsten Begriffe übersetzt werden.

Carlos Herb ist zurück in Hamburg und vermisst seine Freunde in Elwenfels gar fürchterlich. Seine Verzweiflung ist geradezu spürbar. Wie wunderbar, dass ihm ausgerechnet beim Fussballspiel HSV gegen den 1. F.C.K drei Elwenfelsler über den Weg laufen. „Carlos konnte es nicht glauben. Er schloss die Augen. Sein Herz führte einen Freudentanz auf in seiner Brust.“

Im Wald von Elwenfels geschehen unheimliche Dinge, alles scheint aus dem Lot und so nehmen die Drei den Carlos kurzerhand mit nach Elwenfels, wozu hat man schließlich einen Privatdetektiv als Freund. Doch die Wiedersehensfreude in Elwenfels ist nicht ungetrübt. Statt dem erwarteten Gruppenkuscheln und vielleicht auch Einzelkuscheln mit einer gewissen schönen Winzerin, ist das Dorf vor Entsetzen wie gelähmt. Ein Mord ist geschehen und ausgerechnet Carlos Angebetete ist die Hauptverdächtige.

Bis die Geschichte aufgedröselt und der Mörder überführt wird, fließt noch viel Rieslingschorle die Kehlen hinunter. Wie Carlos erging es auch mir, ich konnte es kaum abwarten, wieder nach Elwenfels zu reisen und die vertrauten freundlichen Gesichter zu sehen.

Dem Autorenduo ist es gelungen, einen wunderschönen Ort zu erschaffen, an den sich viele träumen möchten. Jeder Charakter ist so liebevoll ausgearbeitet und so ist das Lesen dieses Buches wie die Heimkehr in den Kreis lieber Freunde gewesen. Länger nicht gesehen, aber sehr schnell war die alte Vertrautheit da.

Aber so ein Mord verändert die Stimmung und so bedarf es einer kreuzdunnerwedder-unerirdisch-abardische-Katastroph bis sich das Dorf berappelt und dann gemeinsam und entschlossen gegen den Feind vorgeht.

Ich habe wieder viel gelacht über die Schlitzohrigkeit der Truppe, die auch dem Augenblick der größten Gefahr mit Humor begegnet, habe mitgelitten, gebangt und gehofft und freue mich nach dem runden Abschluss jetzt schon auf Band 3 und was mich da erwartet.

Ich summe leise noch ein wenig den Ohrwurm, den mir die Elwenfelsler ins Ohr geschmettert haben und empfehle Winzerfluch sehr gerne weiter. Nicht nur für Rieslingtrinker geeignet 😉

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Der schwäbische Kluftinger ermittelt

Nur tote Schwaben schweigen
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Eugen Querlinger ist ein Schwabe durch und durch und auch der Name passt wie die Faust aufs Auge. Wer anders als ein Querlinger würde seine Vorgesetzten auch einfach mal als Oberidioten titulieren und ...


Eugen Querlinger ist ein Schwabe durch und durch und auch der Name passt wie die Faust aufs Auge. Wer anders als ein Querlinger würde seine Vorgesetzten auch einfach mal als Oberidioten titulieren und das in ihrem Beisein versteht sich.

Und auch die Presse ist vor seiner scharfen schwäbischen Zunge nicht sicher: „Ob mir scho wisset, wer’s war? Freilich, des ist wie beim Furzen. Der wo z’erscht frogt, wer’s war, der wars.“

Seine Frau Louise, liebevoll „Mäusle“ genannt, kennt ihr „Bärle“ sehr genau. „Zwischen den Mannsbildern musste irgendetwas vorgefallen sein, vielleicht war es ein Fehler, sie länger als eine halbe Stunde allein zu lassen.“

Schon die Namensgebung vieler Protagonisten ist sehr amüsant und lässt Rückschlüsse auf deren Charakter zu.

Interessant ist auch der Fall, es geht um Rache und die wird vom Mörder in sehr skurriler Form geradezu zelebriert. Die schwarze Henne belegt ihre Opfer mit Vogelnamen und fordert die Polizei heraus, da sie Zeit und oft auch Ort des künftigen Ablebens der Opfer vorab ankündigt.

Der Leser ist natürlich schlauer und lacht sich diebisch ins Fäustchen, wenn es der schwarzen Henne mal wieder gelungen ist, die Polizeitruppe zum Narren zu halten.

Die schwäbischen Einschübe fand ich gelungen und haben meinen Textfluss nicht gestört. Ich ertappe mich dabei, selbst das ein oder andere Mal „Hundsveregg“ zu murmeln.

Gewisse Parallelen zu einem berühmten Kommissar aus dem Allgäu finde ich witzig und ich würde mich sehr freuen, mehr von Querlinger und seiner Truppe zu lesen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Ein sympathisches Duo ermittelt in der Domstadt

Abendmahl für einen Mörder
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Schon auf dem Cover ist der Speyrer Dom ein Blickfang und nach der Lektüre dieses Buches habe ich Lust, der schönen Stadt Speyer mal wieder einen Besuch abzustatten.

Vielleicht treffe ich da ja auch ...


Schon auf dem Cover ist der Speyrer Dom ein Blickfang und nach der Lektüre dieses Buches habe ich Lust, der schönen Stadt Speyer mal wieder einen Besuch abzustatten.

Vielleicht treffe ich da ja auch auf André Sartorius, der mir als Stadtführer die Sehenswürdigkeiten von Speyer nahebringt. Oder seine Mitbewohnerin, die russische Studentin Irina, die mit ihrem Wortwitz ihren älteren Vermieter auf Trab hält. Zusammen sind sie ein tolles Paar.

Irina nennt André liebevoll „alter Mann“ oder auch „Klugscheisser“ und er sie „Aushilfs-KGB-Assistentin“. Gemeinsam ermitteln sie in einem Fall, den die Polizei überhaupt nicht für einen Mordanschlag hält. Der Leser hingegen ist eingeweiht und auch wenn er noch nicht weiß, wer sich hinter dem religiösen Eiferer versteckt, so ist er doch deutlich schlauer als die Polizei und zunächst auch als André. Es geht um Sünden und Rache und dazu passt das klerikale Ambiente mit Märtyrern und Reliquien wie die Faust aufs Auge.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich fühle mich in die Geschichte eingebunden.
„Dunkelheit, Smog und Nieselregen hatten sich wie schwarzer Samt über die Stadt gelegt und verschluckten jeden Laut.“

Aus dem düsteren Ambiente des Winters bin ich jetzt wieder aufgetaucht in den wunderbaren Frühling und ich hoffe auf weitere Abenteuer des sympathischen Duos in Speyer.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Nervenzerfetzend spannend

Das Haus am Moor
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Dieser Krimi hat mich von Beginn an gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen.
Die Spannung war permanent vorhanden, es gab viele unerwartete Wendungen und wenn es ein Fernsehfilm gewesen wäre, ...


Dieser Krimi hat mich von Beginn an gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen.
Die Spannung war permanent vorhanden, es gab viele unerwartete Wendungen und wenn es ein Fernsehfilm gewesen wäre, hätte ich in atemloser Spannung bis zum Ende ausgeharrt. Als Buch konnte ich es auch kaum aus den Händen legen.

Nachdem ich erst recht lang warten musste, bis die Post endlich ein Einsehen hatte und das Haus am Moor in meinem Briefkasten gelandet war, hat sich die Warterei aber definitiv gelohnt.

Schon der Beginn ist überraschend, da will ich aber nicht spoilern. Der 11-jährige Theo wird entführt und neben dem Kidnapper-Trio, muss jemand aus seinem Umfeld die Täter unterstützt haben. Neben den Lesern versucht auch Hauptkommissarin Lyn Harms dieses Rätsel zu lösen. Sehr gut gefallen hat mir auch der Erzählstrang mit der Kommissarin und ihrer Familie, die Bewältigung des ganz normalen Alltagswahnsinns in einer Patchwork-Familie.

Doch auch in der Familie des Entführungsopfers gibt es dunkle Geheimnisse und irgendwie erscheint jeder verdächtig. Theo sitzt im Rollstuhl und die Beschreibung seiner Gefangenschaft ist für empathische Menschen schwer zu ertragen. Insbesondere weil eine der Kidnapper den armen Theo auch gerne grausam quält.

Das Zusammenspiel der Kidnapper, die Situationen innerhalb der Familie des Entführungsopfers, der Polizeialltag und vor allem Theo und eine geheimnisvolle Retterin, die über sich hinauswächst, das alles hat die Autorin gekonnt miteinander verwoben und dabei in keiner Sekunde an Spannung nachgelassen.

Ich bin begeistert, schaue jetzt erst einmal nach den weiteren Büchern von Heike Denzau und freue mich schon auf weitere Abenteuer mit Lyn Harms.

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