Queere RomCom
Royal BlueInhalt
Alex ist der Sohn der amtierenden Präsidentin der USA. Als er seinem Erzfeind Henry, dem Prinz von England, begegnet, fliegen die Funken...äh... Fetzen. Henry erweckt ungeahnte Gefühle in Alex. ...
Inhalt
Alex ist der Sohn der amtierenden Präsidentin der USA. Als er seinem Erzfeind Henry, dem Prinz von England, begegnet, fliegen die Funken...äh... Fetzen. Henry erweckt ungeahnte Gefühle in Alex. Doch können sie ihnen in ihren Positionen nachgeben?
Meinung
Mit viel Vergnügen habe ich die Geschichte um Alex und Henry verfolgt. Das Buch greift zwar recht tief in die Klischee-Kiste, doch meiner Meinung nach gibt es noch viel zu wenig queere Klischee-Romanzen. Mich hat das also nicht sonderlich gestört.
Alex ist eine sympathische Hauptfigur, der sehr impulsiv handelt und dafür mehr als einmal ins Fettnäpfchen tritt. Seine Art zu leben hat etwas inspirierendes. Er denkt weniger nach, ohne jedoch völlig kopflos draufloszurennen. Er ist ein Draufgänger, ohne den Abenteuer-Kick in gefährlichen Manövern zu suchen. Er ist offen und lässt sich auf Dinge ein, ohne diese zu zerdenken. Da ich eher das Gegenteil bin, hat mich Alex' Art mehrfach angeregt, selbst ein wenig lockerer zu werden und einfach mal zu machen.
Der Chaot Alex trifft dann auf den zugeknöpften Prinz Henry, der alles bis ins Kleinste plant, überdenkt und generell zurückhaltend und vorsichtig durchs Leben geht.
Was die beiden verbindet? Die zum Teil schwierigen Familienverhältnisse, in denen sie leben. Die Suche nach einem festen Halt, nach einer Person, bei der sie sein können, wie sie sind, eine Person, die sie auffängt.
Das ist eines der Hauptthemen dieses Buches. Ja, es geht auch um Liebe, aber viel mehr geht es darum, jemanden zu haben beziehungsweise zu finden, mit dem man Sorgen und Ängste teilen kann. Eine Person, die einem zur Seite steht, wenn schwierige Aufgaben anstehen. Die einem den Rücken stärkt.
Glücklicherweise stützt sich diese Suche nicht ausschließlich auf die Liebe für's Leben, sondern auch auf die anderen Menschen, mit denen Alex und Henry zu tun haben. Auf Alex Seite sind das seine geschiedenen Eltern, eine wahnsinnig coole Schwester, sowie eine grandiose beste Freundin. Auf Henry's Seite ist es seine Schwester.
Alle diese Nebenfiguren schillern farbenfroh und bereichern den Roman ungemein. Sie sind zwar nicht wahnsinnig tiefgründig, doch ihre Persönlichkeiten treten deutlich hervor und tragen zu diesem Wohlfühlroman bei.
Anzumerken ist, dass sich handlungstechnisch insgesamt eher wenig tut. Alles dreht sich um den Wahlkampf von Alex' Mutter, wenn nicht gerade die Beziehung von Alex und Henry im Fokus steht. Das hat manchmal zu kleineren Längen geführt.
Glücklicherweise hat der Stil für den nötigen Schwung gesorgt, sodass man auch durch langatmigere Stellen schnell durchgekommen ist.
Das Drama ist hart und heftig, aber auch recht schnell gelöst, sodass man als Leser nicht ewig auf die Folter gespannt wird.
Fazit
Durch die ernergiegeladene Hauptfigur Alex hat dieses Buch viel Schwung. Die Nebenfiguren überzeugen ebenso, wie die zuckersüße und extrem kitschige Liebesgeschichte. Mich hat der Roman gut unterhalten und ich kann ihn nur weiterempfehlen.